Alleinerziehend, na und?

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Schwanger und Single

Thema: Schwanger und Single

Hallo zusammen, ich bin in der 19.ssw und werde nach der Geburt alleinerziehend sein. Der Vater des Kindes ist mein bester Freund gewesen mit dem ich einen One-Night-Stand hatte. Als er von der Schwangerschaft erfuhr wollte er mich zur Abtreibung zwingen, darauf liess ich mich jedoch nicht ein. Er ist daraufhin total ausgerastet und hat jeglichen Kontakt zu mir abgebrochen. Weder er noch seine Familie möchten in der Zukunft etwas mit dem Kind zu tun haben. Obwohl er weiss, dass er zu 100% der Vater ist, verlangt er nun einen Vaterschaftstest..... In der 6. ss kam ich mit einem Mann zusammen, den ich schon vor der Schwangerschaft kennengelernt habe. Nach genau 3 Monaten hat er mich nun wieder verlassen, weil er es nicht akzeptieren kann, dass ich von einem anderen Mann schwanger bin.... Ich fühle mich so naiv und blauäugig,,,,, Obwohl ich mitten im Leben stehe! Ich bin 36 Jahre alt und habe einen Job in einer Führungsposition. Jedoch möchte ich nach der Schwangerschaft den Arbeitsplatz wechseln, damit ich näher an meinem Wohnort arbeiten kann. Momentan fahre ich 40 km eine Strecke...... Es ist deprimierend und traurig zu sehen wie alle anderen Schwangeren glückliche Beziehungen führen, wie deren Partner an der Schwangerschaft teil nimmt.... Ich bin nicht wirklich alleine, meine Familie und Freunde stehen 100% hinter mir und unterstützten mich wo sie nur können! Trotzdem fühle ich mich oft einsam! Mich plagen Existenzängste und Selbstzweifel.......

von das.katilein am 05.03.2013, 21:45



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Kenn ich - habe ich vor fast 7 Jahren durch gemacht (allerdings ohne die Beziehung dazwischen). Der Vaterschaftstest ist ok. Das fühlt sich schwanger nicht so an, aber mit der Zeit ist es ok und verständlich. Wende Dich in ein paar Wochen an das Jugendamt und lass über sie die Vaterschaftsanerkennung laufen. Die organisieren das alles für Dich. Die glücklichen schwangeren Pärchen haben mich auch fertig gemacht. Suche Dir einen Geburtsvorbereitskurs in dem die Frauen alleine sind. Ernenne eine deiner besten Freundinnen (bei mir war es meine Schwägerin) zur Geburtsbegleiterin. Meine Mom ging 11 Tage vor der Geburt in den Vorruhestand. Sie in den ersten Wochen zwei Stunden am Tag mit Junior spazieren gegangen, damit ich schlafen konnte... Vielleicht kann Dich so auch jemand entlasten. Ich habe meine AE-Zeit gerade am Anfang genossen. Viele Freundinnen hatten Streß mit dem Partner in der ersten Zeit. Ich war einfach mit Junior ein super Team! Keine Angst! Das wird! *mutmach* Konzentriere Dich auf Dich und Deine Schwangerschaft. Das ist eine einmalige Zeit! Lieben Gruß Corinna

von shinead am 05.03.2013, 23:19



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Schade, dass aus einem "besten Freund" so etwas werden kann. Wahrscheinlich hat er Angst vor den ganzen Zahlungen, die auf ihn zukommen. Das mit dem Vaterschaftstest würde ich nicht so schwer nehmen. Er ist auch für Dich ein Beweisstück, um Deine Ansprüche durchzusetzen. Dass Deine Familie und Deine Freunde hinter Dir stehen, ist sehr viel wert! Auch, dass Du schon 36 bist und beruflich erfolgreich (deswegen vermutlich auch finanziell nicht in der Klemme). Das mit dem Jobwechsel steht mir quasi identisch auch noch bevor (mein Kind ist nun 11 Monate alt). Ich habe mich an zwei Personalberatungen gewandt, die nun ihre Klienten nach einer passenden Position für mich abgrasen. Diesen Weg würde ich Dir auch empfehlen. Ich weiß zwar nicht, wann und ob ich so erfolgreich sein werde, aber ich bin zuversichtlich. Aber Du genieß erstmal Dein Kind und bis zum Jobwechsel ist es noch sooo weit hin. Eins ist sicher: Du wirst nicht verhungern oder auf der Straße landen mit Deinem Kind. Egal, was kommt! Daran solltest Du ganz fest denken, wenn Dich mal wieder Existenzängste plagen! Du schaffst das! Wirklich. Alles Gute

von No1.2012 am 06.03.2013, 09:09



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guten morgen... ... und herzlichen glückwunsch zur schwangerschaft. du bist übrigens nicht allein - auch ich wurde als 'mittdreissigerin' aus einem ONS schwanger. die kleine ist inzwischen fünf jahre alt. :-) der einzige unterschied ist allerdings, dass ich bereits alleinerziehend war (mit meiner großen tochter, eigentlich auch von geburt an), und dass mich mit dem vater der kleinen nichts verband, keine beziehung, noch nicht mal eine freundschaft. die existenzängste und zweifel sind übrigens ganz normal - die hat man mal mehr, mal weniger. auch ich zweifele immer mal wieder, auch nach 13 jahren alleinerziehendendasein. du wirst dich übrigens auch an den anblick glücklicher schwangerer, paare, und familien gewöhnen. auch da wird es phasen geben, wo du es leichter erträgst, und phasen, wo du am liebsten eine brille mit 'glückliche-menschen-ausblend-filter' hättest, damit dir nicht ständig das eigene 'elend' vor augen geführt wird (das ist jetzt ironisch gemeint, manchmal fühlt man sich eben so - aber wie gesagt, das sind phasen). im übrigen kann ich dir versichern, dass das durch einen partner vermutete glück überbewertet wird, und dass du viele momente erleben wirst, wo du die vorteile erkennst, die man als single-mutter hat. shinead schließe ich mich an: nimm jemand anders mit zur entbindung, wenn überhaupt. bei der geburt meiner großen wurde ein paar wochen vorm entbindungstermin klar, dass der vater nicht zur entbindung da sein würde: der vater (u.s. soldat) wurde damals ziemlich plötzlich nach amiland zurückbeordert und war also weg vom fenster. ich litt höllenqualen, von wegen, er wird sein kind nicht von anfang an erleben, die elterliche bindung zum kind wird gestört, das kind wird unnormal usw. usf. - bis ich dann aus dem kreißsaal kam und sagte 'gottseidank war er NICHT dabei!'. ich empfand die geburt als so unschön und so, äh, intim, dass er mir dabei als eindringling vorgekommen wäre. ich hätte nicht gewollt, dass er mir dabei zwischen die beine geschaut hätte. übrigens habe ich im anschluss daran sämtliche ratgeber zum thema geburt und kindererziehung weggeworfen. :-) bei der zweiten schwangerschaft war es mir daher mehr als recht, dass der vater von anfang an überhaupt keine rolle spielte. diese entbindung war eine kaiserschnittgeburt - und dass mir ein fremder in den geöffneten bauchraum starrt, hätte ich noch viel weniger gewollt. ich lebe jetzt schon seit 13 jahren als single-mutter (alleinerziehend? ich weiss nicht - meine familie und meine freunde erziehen fleissig mit, so nach dem motto 'it takes a village to raise a child') und es ist viel besser als es sich anhört. es gab und gibt immer mal wieder momente, wo ich gerne einen partner an meiner seite gehabt hätte oder hätte, aber mir gefallen die männer immer weniger. bei der partnerwahl habe ich auch viele fehler gemacht - und inzwischen ist mein anforderungsprofil an einen möglichen partner so umfangreich, dass ich lieber das alleinsein genieße. der kampf um die fernbedienung mit meiner großen tochter ist schon hart genug, da brauche ich nicht noch einen partner, der ständig sportsendungen gucken will. wir kämen im zusammenleben nie auf einen nenner... lg, martina.

von spiky73 am 06.03.2013, 09:37



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vor 18 jahren war ich in einer ähnlichen situation, auch mit 2.geplatzter beziehung, was mich noch zusätzlich sehr belastet hat. ich war auch oft einsam, hatte aber wirklich großartige unterstützung von freunden und auch meiner familie. den gvk habe ich als reinen mütterhechelkurs gewählt, es gab nur eine stunde mit partner, da waren aber einige ohne da... ich war schon oft sehr sehr traurig, die freude auf das baby hat aber alles überstrahlt. wie shinead habe ich die erste zeit mit baby dann außerordentlich genossen, daß ich alleine war. mit arbeitsplatzwechselgedanken würde ich mich jetzt nicht belasten, du bist erst mal abgesichert und das ist gut so. ich wünsch dir alles gute!

Mitglied inaktiv - 06.03.2013, 09:45



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Lass dich mal drücken. Und Männer im Kreißsaal sind überbewertet. Meiner sah nur gut aus, hatte aber null Funktion.

von Pamo am 06.03.2013, 10:03



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Sorry *lach das ist jetzt echt nicht bös gemeint, aber bei einem Kaiserschnitt erhascht kein Mann einen Blick auf die geöffnete Bauchhöhle! das wäre ja wohl auch für die perfektesten Papa/Männer ein doch arg traumatisches Erlebnis... obwohl mein Ex gerne wollte, hat er allein durch das blendend helle Licht gar nix sehen können und saß dann schon schwuppdiwupp an meinem Kopf, von wo aus die Sicht mit einem Vorhang verwert wurde. Auch bei einer spontanen Geburt stehen die Männer wohl meist hinter der Frau bzw. bei ihren Schultern, anstatt direkt reinzugucken, wo die Hebamme sitzt, welche sich wohl sonst auch eher von ihm gestört fühlen würde. Wurde mir zumindest so gesagt... Zu katilein: Auch bei scheinbar perfekten Paaren läuft in der Schwangerschaft bei weitem nicht alles rund. Du hast immerhin jetzt keinen Dauerstreit mit ihm *mutmach Ich persönlich finde es inzwischen vor allem aber tröstend, regelmäßig zur Alleinerziehendengruppe zu gehen und Hilfe von Gleichgesinnten zu erfahren, sei es nur wenn man mal quatscht, sich nicht alleine fühlt. Einige passen aber auch direkt auf meine Tochter (15 Monate) auf, wenn ich sie zB zu einem Behördengang nicht mitnehmen kann, weil der Mittagsschlaf in die Quere kommt oder etwas in der Art. Sie wissen, wie es ist, allein zu sein und haben alle ihr Netzwerk von Helfern und Beistehenden aufgebaut. Was, meiner Meinung nach den Kindern sogar noch zu Gute kommt. Sie alle haben schnell erfahren, auch bei anderen Erwachsenen zu fragen, wenn was ist, bei den meisten ging die Eingewöhnung im Kiga dadurch ungewöhnlich schnell und einfach von statten. In der Gruppe werden die Kinder auch jede Woche für die zwei Stunden in einem anderen Raum betreut. Und wenn ich mir mein Kind angucke, mit ihr spiele oer beim Schlafen zuschaue, dann fühle ich mich nicht allein. Denn ich hab sie und sie mich.

von Schippchen am 06.03.2013, 14:32



Antwort auf Beitrag von Schippchen

Wolltest Du prinzipiell mal ein Kind? Na, dann ist das doch jetzt ein Wink, und a bissl mehr, des Schicksals. Bevor Du verzweifelt den Mann fürs Leben und den perfekten Vater für ein Kind suchst und ab 40 langsam grau vor Verzweiflung wirst. Einen Mann kriegste immer noch. Ein Kind nicht. Das Kind haste dann schon mal. Das kann Dir keiner mehr nehmen :-) Ernähren kannst Du es auch. Perfekt.

von Nikas am 06.03.2013, 19:54



Antwort auf Beitrag von das.katilein

Vielen herzlichen Dank für Eure lieben Antworten. Ihr macht mir gerade wirklich Mut. Es ist schön zu wissen nicht die Einzige zu sein und zu hören, dass Ihr solche Situationen auch gemeistert habt... Geldsorgen mache ich mir schon, ich habe zwar nen guten Job, bin aber im Berufsverbot, so dass ich nicht sehr viel Gehalt beziehe.... Und das mit dem Unterhalt wird auch nicht einfach, da der Kindsvater Schweizer ist.... Aber irgendwie werde ich es schaffen und den Kleinen zu einem glücklichen Kind erziehen. Gute Nacht, das Katilein....

von das.katilein am 07.03.2013, 00:43