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Vater kommt nicht, Kind will ihm schreiben, was tun ??

Thema: Vater kommt nicht, Kind will ihm schreiben, was tun ??

Hallo, einige von euch wissen ja, dass ich schon merhfach versucht habe, den Vater dazu zubewegen sich um seinen Sohn zu kümmern, und das regelmäßig. Nach wie vor kommt ja nichts, er hat ein Alkoholproblem, arbeitet und was weiss ich. Das nichtkommen den Vaters belastet ihn, er weint oft darüber, besonders fällt es ihm auf, wenn Weihnachten oder sowas ist. So, nun wird der Druck von Seiten meines Sohnes größer, er will ihn kontaktieren, er ist 9 Jahre alt und sagen wir mal sehr sehr sensibel. Ich kann so garnicht einschätzen, ob er mit einer evtl. Enttäuschung zurecht kommen würde. Oder ob er noch zu jung ist, da was allein zu machen. Bis jetzt deckel ich das ganz, aber wie gesagt, das fordern wird stärker. Was meint ihr ? Soll ich ihm eine Mail o.ä. schreiben lassen ? Soll ich ihn anrufen lassen ? Was wenn nichts kommt ? Ihn einfach auffangen ? Wieder aufbauen, wie schon so oft ?? Was tun ?? Ich danke für jede Meinung, denn ich stehe auf dem Schlauch. Liebe Grüße D.

Mitglied inaktiv - 08.01.2009, 10:23



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Hallo! Normalerweise bin ich in solchen Fällen immer für Kontakt (nur der Alkohol macht mir jetzt ein bißchen Sorgen...) Du kannst deinen Sohn nicht schützen, so gern wir Mütter das auch tun würden Dein Sohn muss selber feststellen was für ein Kerl sein Vater ist und das wird er! und dann wirst DU dasein und ihn auffangen, ihm Halt geben. Aber verbiete ihm nicht seinen Vater kennenzulernen- das macht nur deine Beziehung zu deinem Sohn kaputt. LG

Mitglied inaktiv - 08.01.2009, 11:15



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Dein Sohn soll den Brief schreiben, ich würd ihn das auch alleine machen lassen und nicht groß unter die Arme greifen. Ich würde meinen Sohn darauf vorbereiten, dass es sein kann, dass der Papa nicht antwortet. LG Sue

Mitglied inaktiv - 08.01.2009, 11:34



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Das ist irgendwie unser Schicksal, daß wir das auffangen müssen, was die Väter verbocken. Trotzdem würde ich ihn einen Brief an seinen Vater schreiben lassen. Ich würde vorsichtig andeuten, daß Papa möglicherweise nicht antwortet. Aber dazwischengehen würde ich nicht. Aus drei Gründen. Der erste ist sehr egoistisch: Ich will nicht die Böse sein. Wenn ich den Kindern "verbiete", Kontakt auzunehmen, fragen sie sich ja, warum ich das mache. Und der erste Gedanke ist dann doch meistens, daß Mama den Kontakt nicht will, weil sie Papa nicht mag. Natürlich steht bei Dir im Vordergrund, daß Du das Kind schützen möchtest. Aber würde das Kind es im Zweifel auch so sehen? Und: Kinder werden nicht gerne geschützt, sie machen ganz gerne ihre eigenen Erfahrungen, spätestens in der Pubertät, und Deiner dürfte sich ja so langsam in Richtung Vorpubertät bewegen. Der zweite Grund ist: Irgendwann werden sie es so oder so mitbekommen müssen. Weil ich nicht immer den Kontakt der Kinder "überwachen" kann. Dann ist es mir lieber, sie sind noch in einem Alter, wo sie sich von mir auffangen lassen können und wo ich sie auch auffangen kann. Später machen sie das vielleicht lieber mit sich aus - evtl. auch unter dem o.g. Aspekt - und das kann gut schief gehen. Und der dritte Grund: Du kannst die Reaktion Deines Ex nicht voraussehen. Vielleicht ist ein Brief von SEINEM Sohn genau das, was er braucht, um aufzuwachen. Daß mein Ex und ich derzeit zumindest wieder kommunizieren, und das auch noch auf einer ziemlich neutral-freundlichen Ebene, ist u.a. auch Fumis Penetranz in der Kontaktierung ihres Vaters geschuldet. Natürlich war auch mein erster Reflex: "Unterbinde das!" Aber ich habe es nicht getan, und ich bin froh darüber - für die Kinder, für mich brauche ich den Kontakt zu dem Menschen nicht wirklich. Wenn der Vater wieder den Kontakt ablehnt oder gar nicht reagiert, würde ich mal ernsthaft über eine Gesprächstherapie für Deinen Sohn nachdenken. Ich persönlich finde es besorgniserregend, daß er so darunter leidet. Tatsache ist aber - so war das bei meinen Kindern auch - daß die Mutter als "Therapeut" für genau diesen Kummer ungeeignet ist, weil selber involviert. Also müßte jemand Externes her. Bei mir hatte und habe ich das Glück, daß meine Schwester und Fumis Patentante sich für Fumi als Gesprächspartner zur Verfügung gestellt haben. Beide sind pädagogisch bzw. psychologisch ausgebildet und haben das sehr gut hinbekommen, finde ich. Übrigens hatte Fumi sogar dieses Weihnachten noch mal ein langes Gespräch mit meiner Schwester über ihren Vater und den geplanten Besuch bei ihm. Diese Gespräche tun ihr immer gut, und sie kann danach auch meinen Argumenten bei gewissen Dingen den Vater bertreffend besser folgen. Ich denke, daß so ein neutraler Gesprächspartner Deinem Sohn sehr gut tun würde. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 08.01.2009, 13:14



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Hallo, ich kann mich den anderen nur anschliessen: lass deinen Sohn Kontakt aufnehmen. Er will und muss seine eigenen Erfahrungen machen. Ansonsten wird er es vermutlich irgendwann hinter deinem Rücken machen (ist ja nun kein Problem, irgendwo eine Mail abzuschicken oder ein Telefon zu nutzen), aber dann hinter deinen Rücken - das würde eure Beziehung sicher belasten. Du kannst ihn nicht vor allen Enttäuschungen im Leben bewahren. LG

Mitglied inaktiv - 08.01.2009, 16:55