Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Wie geht das Leben weiter?

Thema: Wie geht das Leben weiter?

Hallo, wie geht das Leben weiter? Mein Mann und ich sind seit der Jugend zusammen, seit 19 Jahren, seit 10 Jahren verheiratet. Er möchte das wir uns trennen, bzw.hat es bereits getan...für ihn ist es unumkehrbar. Die Gründe sind für mich nicht nachvollziehbar doch ich hab keine Chance zu kämpfen da er es nicht möchte.Ich habe mehrfach gebeten doch betteln werde ich nicht. Für ihn ist weglaufen wegen Streits die einzige Lösung. Dann kann man auch innerhalb eines Tages sagen Ich liebe Dich und Stunden später Wir hätten uns schon vor Jahren trennen sollen... Ich möcht nicht weiter darauf eingehen.. Ich bin in einem tiefen Loch, die Kinder (4,11) halten mich noch im Leben fest, ich kann kaum meiner Arbeit nachgehen weil ich nicht weiss wie was und wo... Ich weiss nicht wie ich finanziell mit den Kids leben soll, welche Wege ich gehen muss..ich kann mit meinem Gehalt Miete zahlen aber mehr nicht...vorallem nachts kann ich nicht mehr schlafen.3-4 Stunden gehen dann quält mich der Kopf... ich bin innerhalb der letzten Woche gefühlt 20 Jahre älter, ich bin zu nichts zu gebrauchen und kann das alles nicht glauben... Jeder sagt locker das Leben geht weiter doch wie? 19 Jahre , die 1.grosse Liebe und jetzt soll das Leben weitergehn? Wie habt ihr das geschafft? Was muss ich tun, wo muss ich mich hinwenden wenn er ausgezogen ist? Wie komm ich aus diesem Tief?Das nur aus Tränen und Kopfkino besteht? LG Sindy

von meerli am 15.05.2016, 18:28



Antwort auf Beitrag von meerli

Erstmal möchte ich dich umarmen Meine Trennung ist nun 17 Jahre her aber ich weiß noch genau, wie es mir damals ging. Es ist so, als wenn ein naher Angehöriger stirbt, zumindest habe ich mich so gefühlt. Plötzlich alleine mit zwei Kindern die 1 und 2 Jahre alt waren. Eingetauscht für eine Jüngere. Interesse an den Kindern gleich null. Es hat seeeeeeehr lange gedauert bis ich aus diesem Loch wieder rauskam. Geholfen haben mir meine Freunde und Verwandten. Ich wünsche dir, dass du auch viele Menschen um dich hast. Nimm dir aber Zeit. Zeit zum trauern. Und gib nicht auf. Die Zeiten werden wieder besser, auch wenn du das jetzt noch nicht siehst. Beantragen kannst du Wohngeld, Unterhalt und evtl. ergänzend H4. Lass dir helfen wenn du es selbst nicht schaffst, zu den Ämtern zu gehen. LG!

von LoveMum am 15.05.2016, 18:57



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Ich habe dir im anderen Forum geantwortet.Alles Gute!

von fsw am 15.05.2016, 18:59



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Ich habe in meinem Leben mehrfach die Erfahrung machen dürfen, dass man Kraft durch andere schöpfen kann, wenn man selbst keine mehr hat. Hänge nicht nur dem nach, was war und was nun vorbei ist sondern denke dir dein/euer neues Leben aus. Ich fands zwar nicht gerade komfortabel, dass ich diejenige war die ausziehen musste aber es hatte den Vorteil, dass man wirklich neu anfängt und nicht im ehemals gemeinsamen Bett grübelt. Es gab so viel zu organisieren, zu beschaffen, zu planen, Wohnung suchen, Möbel von nahezu keinem Geld, Wohnung renovieren und einrichten... Hilfe hatte ich durch Familie und Freunde und auch was das finanzielle angeht gibt es Hilfe und Unterhalt muss dein Noch-Mann auch für dich und die Kinder zahlen. Meine letzte Trennung ist nun schon bald 10 Jahre her und ich war mir immer sicher, dass ich das richtige getan habe. Es fühlt sich gut an, nicht mehr die Erpressbare zu sein "dann geh doch, wenn es dir nicht passt" oder (kennst du ja offenbar) ging er bei jedem Streit und gab es eigentlich gar keinen sorgte er für einen. Er war ziemlich erschrocken als ich dann wirklich ging und ich weiß, dass er es Millionen mal bereut hat... was mir aber egal ist, möchte ihn nicht mehr zurück.

von mf4 am 15.05.2016, 19:16



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Langsam... Langsam geh das Leben weiter. Mein Mann ist vor einem Jahr gegangen. Nach fast 12 Jahren Ehe und fünf gemeinsamen Kindern. Er ist bei Streit auch immer abgehauen. (Und diese Typen sind es absolut nicht wert ihnen eine einzige Träne hinterher zu weinen.) Er ist aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Ich sitze hier leider immer noch drin. Bekomme zwar Unterhalt für die Kinder und mich, aber die Kosten fürs Haus muss ich allein tragen und da bleibt kaum was übrig vom Unterhalt. Das Haus muss verkauft werden, ich bin auf Wohnungssuche. Er hat sich ins gemachte Nest einer anderen Frau gesetzt und sieht sich jetzt als Vater ihrer Kinder. Ist auch Pflegevater ihres Pflegekindes geworden. Seine eigenen Kinder interessieren ihn kaum noch. Selbstverständlich stimmt er aber meinem Antrag auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht nicht zu. Ich könnte ja glücklich werden, wenn ich in meine Heimat und die Nähe meiner Familie ziehen könnte... Das Familienauto ist seins, hat er ja alleine unterschrieben. Dafür fährt seine Ficke jetzt damit spazieren. Sehen meine Kinder natürlich auch ständig... Wir gehen fein zu Fuß... Geh zum Arzt und lass Dir was verschreiben. Mein Arzt hat mich mit Rezepten für leichte Beruhigungsmitteln versorgt (die ich nie genommen habe, hätte ich aber manchmal echt tun sollen...) Die Trennung kann sich sehr langwierig gestalten. Es hat alleine fünf Monate gedauert, bis meine Anwältin ihn dann endlich mit Androhung gerichtlicher Schritte dazu bewegt hat, den Unterhalt auf mein Konto zu überweisen, nicht auf das gemeinsame. Auch die Unterhaltstitel vom Jugendamt haben fast 3 Monate gebraucht... Die arbeiten sehr langsam. Das Absenken der Unterhaltsbeträge bedingt durch Steuerklassenänderung ging dafür ganz flott. Auf jeden Fall brauchst Du für die nächste Zeit ganz viel Kraft und eine ganz dicke Haut. Ich hoffe Du hast Familie und Freunde in Deiner Nähe! Lass Dir helfen und nimm alle Hilfe an. Du musst zum Jugendamt um den Unterhalt für die Kinder berechnen zu lassen. Du brauchst einen Anwalt um den Trennungsunterhalt für Dich berechnen und durchsetzen zu lassen. Wenn Du wenig Geld zur Verfügung hast, kannst Du schauen ob Du einen Beratungsschein (hier beim Amtsgericht zu beantragen, musst schauen wo bei Dir) bekommen kannst. Dann brauchst Du den Anwalt nicht zahlen. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und gutes Gelingen! Tu Dir selbst was Gutes, so Du irgendwie kannst! Ich beruhige mich selbst mit dem Anschauen von Bastelheften. Die Vorstellung irgendwann mal wieder Zeit und Muße zum Basteln zu finden, heitert mich in dunklen Stunden auf. Kostet nicht viel, hat aber Wirkung. LG Jessi

von Jessi757 am 15.05.2016, 19:54



Antwort auf Beitrag von Jessi757

Ich danke Euch... Familie hab ich doch die kümmert sich weder um mich noch um die Kinder von daher bin ich da sehr auf mich allein gestellt. Freunde sind schwierig weil es hauptsächlich gemeinsame sind und alles Pärchen/Familien intakte... Es ist so schwer nach vorn zu sehen wenn man weiss man muss es doch die ganzen Gefühle an Wut, Enttäuschung etc lassen das nicht zu. Bei mir kommt dazu das ich ihn liebe das nicht hinnehmen möchte... Ich am liebsten alles abgenommen haben möchte. Es ist so bitter...vorallem sind so viele Dinge zu besprechen mit ihm doch ich kann nicht mit ihm sprechen... kann man sagen die zeit heilt alle wunden? Ich kann mir nicht vorstellen nochmal glücklich zu sein... LG

von meerli am 15.05.2016, 20:53



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Es gibt unheilbare aber eines ist sicher... Trennungsschmerz gehört zu den heilbaren Wunden. Vielleicht ist es ein Vorteil, dass er momentan nicht reden will. Tu einfach, was zu tun ist, so wie es dir vorschwebt. Einer der nicht redet redet dir nicht rein.

von mf4 am 15.05.2016, 20:59



Antwort auf Beitrag von meerli

Nee, dass brauchst du dir JETZT auch nicht vorstellen. Das kostet zusätzlich Kraft. Quäle dich nicht. Regel dein Leben und das der Kinder ohne ihn neu. Stark sein, ist jetzt deine Pflicht! Vielleicht kannst du dir eine neue Wohnung suchen, die günstiger ist. Anwalt einschalten nicht vergessen. Sei aktiv und versack bloß nicht. Kriegst du das hin?

von kleineTasse am 15.05.2016, 21:06



Antwort auf Beitrag von meerli

ich kenne die gründe nicht, aber ich kann dir versichern, daß es auch für den sich trennenden nicht so einfach ist.....selbst wenn es eine neue liebe gibt, was ich bei ihm vermute. zu den schritten wurde ja einiges schon geschrieben, glaub mir, räumliche distanz wirkt wunder, sei froh wenn er die möglichkeit hat, wegzulaufen bzw erst mal aus deinem dunstkreis zu verschwinden. der rest braucht zeit.......

Mitglied inaktiv - 16.05.2016, 10:48



Antwort auf Beitrag von meerli

Das was du momentan durchmachst ist völlig normal in der Situation. Ohnmacht, Wut, Trauer, Angst, Enttäuschung das alles gehört dazu. Es wird mit der Zeit besser, obwohl man das am Anfang gar nicht glaubt. Du musst jetzt einiges klären: Unterhalt der Kinder sichern, dafür am besten alle Nachweise deines Mannes (was das finanzielle betrifft) kopieren. Hoffentlich wird er das was er zahlen muss freiwillig zahlen, aber es ist oft nach der Trennung leider nicht der Fall, daher alles an Beweisen sichern. Ob für dich der Anspruch auf Trennungsunterhalt besteht, das auch klären. Dann alles was Kinder betrifft regeln, Umgang, wie, wann, wie oft etc. Arbeitest du? Alles alles gute, es wird.

von Marianna81 am 16.05.2016, 10:48