Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Mamamaus97 am 26.02.2023, 10:01 Uhr

Wie schafft ihr es im Alltag entspannt zu bleiben?

Hallo ihr Lieben, ich frage mich wie ihr es schafft im Alltag entspannt zu bleiben?
Grund: Insbesondere an Wochenenden habe ich am Vormittag IMMER schlechte Laune. Sowohl am Samstag als auch Sonntag. Ich versuche den Tag mit Kind zu genießen aber ich bin morgens immer mega gestresst, genervt und reagiere leider auch dementsprechend.
Dazu muss man sagen das mein Kind 3 Jahre und fast 3 Monate alt ist, er spielt nie alleine, kommt alle 5sek zu mir und möchte meine volle Aufmerksamkeit haben, wenn ich auf Klo bin prüft er alle 5sek ob ich noch da bin. Er akzeptiert nicht wenn ich mal einen Tee trinken möchte, er kann am Tisch nicht still sitzen sodass ich mich fast ständig verschlucke weil er mal wieder vom Stuhl fällt oder irgendwas runterwirft. Er widerspricht mir dauernd. Selbst wenn es eigentlich nichts zu widersprechen gibt. Zudem schläft er nur wenn ich mit dabei bin. Da ich Narkolepsie habe schlafe ich auch immer im liegen ein - selbst wenn ich nicht müde bin - und danach bin ich sehr übel gelaunt, habe Kopfweh und bin anfälliger für Migräneattacken. Abends benötigt er auch eine Einschlafbegleitung. Meist schlafe ich mit ein und bin dann 23 Uhr wach - allerdings ist er 10-30min später nachdem ich aufstand auch meist wieder wach… Mittags schläft er sehr selten und auch nur neben mir.
Der Papa vom Kind kommt alle 2 Wochenenden zu Besuch. Aber eine Entlastung ist das nicht… denn dann muss ich ihn auch noch ertragen. Eigentlich führen wir eine Fernbeziehung aber seit geraumer Zeit habe ich einfach keine Zeit mehr ihm tagsüber zu schreiben und wenn wir am Wochenende mit Kind einen Videocall machen, mischt er sich meist in irgendwas ein und mir vergeht dann alles. Z B hab ich unser Kind gestern ernsthaft gefragt ob er mal aufs Töpfchen/Klo muss (er wird gerade trocken und war 3h lang nicht mehr urinieren…) - da faucht der Papa mich plötzlich über das Telefon an ich solle deshalb keinen Stress machen da das Kind schon auf Klo gehen wird wenn er muss… ich dachte mich trifft ein Schlag. Ich hab das Kind doch einfach nur lieb gefragt ob er mal gehen möchte. Seither zweifle ich nun ob ich ernsthaft mein Kind fragen kann ob es mal auf die Toilette muss obwohl das eigentlich völlig obsolet ist. Ich halte es am Anfang des Trockenwerdens für richtig v a wenn Kind 3h lang nicht war zu fragen ob es mal muss… v a weil er leider noch oft einfach in die Hose macht. Egal. Ich hab dann zum Papa gesagt er solle sich in sowas nicht einmischen. Ich hab immer das Gefühl er versucht durch sowas mir einzureden ich sei eine schlechte Mutter (sagt er in Konfliktsituationen ständig) und zu demonstrieren er habe auch was zu sagen (stimmt ja auch nur handhabe ich das dann eben anders - das akzeptiert er aber nicht und gibt ständig überall seinen Senf dazu - wohl bemerkt aus einer 300km Entfernung).
Was ich auch ganz schlimm finde an mir ist das Fluchen. Fällt mir was runter sage ich „Scheiße“. Oder heut beim Müll runterbringen: Schnee auf Mülltonnen, Mülltonnen festgefroren - ich sage: scheiße. Was für mein scheiß Wetter. - Mein Kind stand leider daneben und ich fühlte mich wie Rumpelstilzchen der seine Gefühle nicht im Griff hat. Und dann war ich noch genervter. Ich bin angehende Psychotherapeutin und schaffe es nicht Fluchen zu unterbinden. Mein Kind sagt mittlerweile auch manchmal „scheiße“ wenn ihm was herunterfällt. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Ich bin enttäuscht von mir das ich es einfach nach 3 Jahren Mutterschaft nicht besser hinbekomme. Und dann fühle ich mich so alleine. Alle leben 300km weit weg. Niemand kann mir den Kleinen abnehme. Ich hechte von der Arbeit zur Kita und dann laufen wir meist schön nach Hause und gehen noch kurz einkaufen. Aber sobald wir zuhause sind bin ich müde, ausgelaugt und reagiere schnell gestresst und werde lauter. Gerade sitze ich im Bad und tue so als sei ich auf „der Toilette“ - aber in Wirklichkeit weine ich leise und versuche irgendwie meine Gedanken zu ordnen. Ich bin aber oft enttäuscht von mir als Mutter.

Wie geht ihr mit alldem um? Wie schafft ihr es? Wie kann man entspannt bleiben?

 
6 Antworten:

Re: Wie schafft ihr es im Alltag entspannt zu bleiben?

Antwort von Pamo am 26.02.2023, 21:43 Uhr

Hey du, ich weiß zwar keine tolle Lösung für dich. Aber ich schick dir liebe Grüße!

Wie wäre es denn, wenn du dich mit zwei anderen Alleinerziehenden zusammen tust und ihr gebt euch gegenseitig im Wechsel immer mal wieder halbe Tage kindfrei? Zum Durchschnaufen?

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Re: Wie schafft ihr es im Alltag entspannt zu bleiben?

Antwort von tonib am 27.02.2023, 8:39 Uhr

Ich find eja, es müsste für junge Mütter auf Rezept 2x die Woche Entlastung bei der Kinderbetreuung geben: Schafmangel und ständiger Stress zerstören das beste Verhältnis. Kannst Du Dir mal einen Babysitter oder eine Leihoma gönnen? Danach sieht alles wieder viel entspannter aus.

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Re: Wie schafft ihr es im Alltag entspannt zu bleiben?

Antwort von Astrid am 27.02.2023, 10:08 Uhr

Huhu,

weißt du, es gibt im Alltag Situationen, da passt das Wort Scheiße einfach am besten. Ich sage das auch ab und zu, und ich finde das verzeihlich. Ich beschimpfe ja niemanden, ich meine damit nur den Gegenstand, der z. B. gerade runtergefallen und kaputtgegangen ist oder den Kaffee, der umgefallen ist und alles klatschnass gemacht hat.

Ganz ehrlich: Welches Wort würde da besser passen...? Doch, ich bin auch gut erzogen worden, und bei uns zu Hause benutzte man das Wort gar nicht. Trotzdem finde ich das Fluchen ab und zu sehr entlastend und ja, auch normal und menschlich.

Als angehende Psychotherapeutin solltest du also vielleicht nicht so viel Energie aufwenden, um das Fluchen zu vermeiden. Sondern du solltest dein Wissen dazu nutzen, liebevoller und nachsichtiger mit dir selbst zu sein, oder?

Was die Überlastung angeht. Die lässt sich im Moment zwar nicht abstellen. Aber vielleicht kennst du das Meditations-Programm MBSR (Mind Based Stress Reduction), dass sich in unzähligen Studien bewährt hat.
Mich selbst hat Meditation komplett gerettet und vor der totalen Überlastung bewahrt. Vielleicht liest du mal nach, wie MBSR geht (Urheber: Jon Kabat-Zinn, Buch: "Gesund durch Meditation".) Da geht es nicht nur um Gesundheit, sondern auch um Entspannung, Gelassenheit und Zufriedenheit.

Der erste Erfolg kommt schon nach wenigen Übungswochen, täglich 20 Minütchen. Ich selbst war früher aufbrausend, schnell genervt und auch mit den Kindern nicht immer geduldig. Aber das ist ganz weggegangen, ich bin wirklich gelassen, und es braucht viel, um mich noch aus der Ruhe zu bringen. Gar kein Vergleich zu früher.

LG

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Re: Wie schafft ihr es im Alltag entspannt zu bleiben?

Antwort von Leena am 27.02.2023, 20:25 Uhr

Ich bin auch für "such Dir eine verlässliche Betreuung / Babysitter / Ersatz-Omi", dass Du Dir verlässlich Zeit freischaufeln kannst und mal durchschnaufen.

Das Fluchen finde ich übrigens nicht schlimm, wenn es einfach ein herzhaftes "Scheiße!" ist. Meine Kinder spotten oft, wenn ich z.B. hektisch in der Küche stehe und "Scheißescheißescheiße" rufe - dann verkrümeln sie sich schon mal sicherheitshalber und merken, ich bin gereizt. Aber das bin ich ja dann auch und finde es wichtig und richtig und authentisch, dass die Kinder das auch mitbekommen.

Aber vielleicht bin ich da auch von meiner Mutter geprägt, die der Auffassung war, Kinder dürften immer nur lächelnde Gesichter sehen und nie negative Gefühle der Eltern mitbekommen. Und natürlich habe ich als Kind mitbekommen, wenn was war, aber wenn ich dann nachgefragt habe, bekam ich immer nur zu hören, das würde ich mich einbilden... von daher - genau das will ich für meine Kinder nicht! Dann lieber eine authentische Mutter, die auch mal flucht.

Ansonsten ist es meine persönliche Erfahrung, dass auch kleine Leute es verstehen, wenn man ihnen sagt, Mama geht es nicht gut, die muss jetzt auch mal schnaufen... statt zu versuchen, freundlich und gutgelaunt und pädagogisch wertvoll zu sein, wenn es einem gerade bescheiden geht. Die "Differenz" zwischen dem, was sie spüren, und dem, was gesagt wird, spüren sie ja, und reagieren dann erst recht verunsichert und besonders anhänglich...

Nur was die Frage nach dem Toilettengang beim Telefonieren betrifft - ich glaube, das finde ich auch nicht ganz optimal. Wenn ich an meinen Nachwuchs denke - beim Telefonat ist der beschäftigt, wenn ich da mit der Frage käme, ob er mal müsste, hätte er da gar keinen Sinn für - bis die ersten Tropfen kommen... und für den Vater fühlt es sich vermutlich auch komisch an, da telefoniert er mit dem Nachwuchs und dann soll der aber weg gehen und was anderes machen..? Aber diese Trockenwerd-Phase fand ich auch immer anstrengend und habe dann bei meinen Kindern regelmäßig zu diesen Windelhosen gegriffen - damit konnten sie aufs Klo und wenn es mal nicht klappte, war auch nicht alles eingesaut. War zumindest für mich entspannter und der Nachwuchs ist auch trocken geworden.

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Re: Wie schafft ihr es im Alltag entspannt zu bleiben?

Antwort von lilly1211 am 28.02.2023, 8:57 Uhr

Ohje, das klingt sehr anstrengend. Mein Mitgefühl hast du!

Ich würde einen Babysitter organisieren, in der Zeit machst du etwas für dich.

Und die Papawochenenden solltest du schnellstmöglich auslagern wo sie hingehören: In seine Wohnung. Dann bist du wirklich entlastet. Die 300km könntet ihr euch vielleicht teilen? Du fährst das Kind hin und er bringt es zurück?

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Re: Wie schafft ihr es im Alltag entspannt zu bleiben?

Antwort von roza_soza am 03.03.2023, 15:55 Uhr

Hast du schonmal über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht? Fand ich super. 3 Wochen kein Einkaufen, Kochen, Putzen. Keine Arbeit. Dafür Freizeit zwischen den Angeboten um auch mal ne halbe Stunde in Ruhe ein Buch zu lesen. Andere Familien, denen es ähnlich geht. Man wird entspannter im Ungang mit den Kindern. Ob nachhaltig, keine Ahnung. Aber alleine die drei Wochen waren es wert.
Ist halt leider eine langfristige Sache mit ner Wartezeit von nem halben Jahr oder mehr, manchmal auch weniger, je nachdem wo man hin will.

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