Alleinerziehend, na und?

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Heute gehts mir echt beschissen

Thema: Heute gehts mir echt beschissen

Die letzten Tage konnte ich mich einigermaßen ablenken und mit den Kids Spaß haben - aber heute gehts mir echt nicht gut. Ja, ich weiß - das gehört dazu. Aber ich dachte, es wäre einfacher, weil er einfach so eklig war. Leider schleicht sich immer wieder der Gedanke ein "er ist krank, dass war nicht er" und ich fange an, ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Ich weiß, dass ist Quatsch, ist aber so.

von Hofi2 am 19.07.2012, 11:29



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hallo hofi, ich verfolge deine postings ja schon lange mit. und ich bin ehrlich, so einen partner hätte ich schon lange entsorgt - schon um mich selbst und meine kinder zu schützen. auch wenn jetzt vielleicht ein sturm der entrüstung hier losbricht. aber genau das, was dein ehemann in letzter zeit getan hat, gehört doch zu ihm - also war es doch ER. schließlich gehört seine krankheit zu ihm - denn entweder ist er therapieunwillig, also muss er mit der krankheit leben (was aber nicht bedeutet, dass sein umfeld sich davon drangsalieren lassen muss), oder aber es ist chronisch und mittelfristig nicht erfolgversprechend therapierbar. oder aber es ist therapierbar und er macht mit und steht nicht mehr neben sich selbst. aber davon ist er momentan ja wohl meilenweit entfernt - und deswegen ist es ziemlich unnötig, entschuldigungen für ihn zu suchen. ich entschuldige mich hiermit dafür, dass das kein kopfstreichler war, sondern eher ein knuffer "das hast du endlich richtig gemacht". lg, martina.

von spiky73 am 19.07.2012, 12:05



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So schwer wie es ist und ich "kenn" Dich ja nun auch schon paar Jährchen, geh den Weg. Dir und Deinen Kindern zuliebe. *drück

von minimann am 19.07.2012, 12:24



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Hallo, Hofi, mir ging es so ähnlich... Ich hatte mich 2006 zum ersten mal getrennt, dann begann beimn herrn eine Therapie, es trat eine massive Besserung ein. Neuanfang nach 9 Monaten. Therapie war halbwegs vorbei, der Rest wurde abgebrochen. Seit Ende ca. Ende 2009 bat ich wiederholt darum, doch nochmal ärztl. Hilfe in Ansprcuh zu nehmen. "Wenn hier jemand einen Psychiater braucht, bist es DU" war die Antwort. Tja... in 2011 habe ich dann erkannt, dass ich eben so nicht mehr kann. Hier ist es "nur" Depression, aber die zeigt sich in aggressivem Verhalten, nicht in reiner Antriebslosigkeit wie man meinen mag. Und wieder tja... nach der Trennung konnte man plötzlich wieder eine Therapie machen... ICH finde es gut für ihn, mir persönlich war es wurscht, ich konnte/wollte nicht mehr. ... die Nachwirkungen machen mir (bei den Kindern) jetzt nach Über einem Jahr nach der Trennung immer noch zu schaffen, gerade heute habe ich wieder etwas erfahren. Er hat Dinge bei den Kindern abgeladen, die dort ÜBERHAUPT NICHT hingehören... Also: Ja, er mag krank sein. Aber von einem verantwortungsvollen Menschen, insbesondere vater, erwarte ich, dass er sich dann therapieren lässt. Egal ob Kopfweh, Krebs oder bipolare Störung. Ansonsten musst Du Dich und die Kinder schützen und Abstand dazwischen bringen damit sie nicht so viel mit der Krankheit zu tun haben. Sonst werden si (analog zu Ankoholikern) "Co-krank", weil man ja permament entschuldigen kann/muss was der Papa tut. Ist das das richtige Vaterbild? .... entscheide Du. ICH finde, man darf auch einen kranken Menschen verlassen, wenn es einfach nicht mehr geht. das hat NICHTS mit aus dem Staub machen zu tun. Viele Grüße Désirée

von desireekk am 19.07.2012, 12:34



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Ich sehe es wie Spiky.Nein-habe kein schlechtes Gewissen!Im Gegenteil,sei froh,dass du den ersten Schritt getan hast!Fange an zu Leben!Du hast genug mitgemacht und nun ein Recht auf dein Leben.Für sein Leben ist ER verantwortlich.Sei stolz auf dich.Oh,habe auch keinen Kopfstreichler.Trotzdem-viel Glück und `ne riesen Portion Kraft.

von fsw am 19.07.2012, 14:03



Antwort auf Beitrag von Hofi2

suesse mach nicht wieder den fehler und hol ihn dir zurueck, denk dran wie er zu den kindern ist, besonders wie er zu annika ist. das kann doch nicht sein, dass du alles mit der krankheit entschuldigst, du weisst ich weis was es heisst einen kranken mann zu haben. aber ich weis auch, das man trotz krankheit ein liebevoller ehemann und vater sein kann auch wenn man sogar weis das man stirbt. von daher muss ich den anderen maedels echt recht geben. du bzw ihr seit es nicht wert das mit euch machen zu lassen. geht euren weg , nicht das ihr wartet bis ihr alle einen knacks weg habt. nici nicht boese nehmen, ich meine es nur gut

von teddy.666 am 19.07.2012, 14:59



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Hallo, es ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man nur noch müde ist. Und ich kann Dich gut verstehen. Nur, Du hast alles versucht, alles gegeben, und wenn das nicht reicht, darf niemand, auch Du nicht, Dir das anlasten. Es wird zwangsläufig der Punkt erreicht, wo man am Scheideweg steht, im wahrsten Sinne des Wortes, und, so schrecklich es sich anhört, es geht dann nur noch um "Entweder Du oder Ich!!" Und man darf sich für das eigene Wohlergehen entscheiden!!! Du hast ein "Wir" versucht, hast darum gekämpft. Aber ein "Wir" gibt es nur, wenn beide an einen Strang ziehen. wenn er auf der Bremse steht, kannst Du Gas geben soviel Du willst, der Karren wird im Dreck stecken bleiben, und Du auf der der Strecke. Nein, es wird allerhöchste Zeit, daß Du Deine Kräfte sammelst für Dich. Und Du solltest das Thema "Kur" nicht gleich abtun. Ich glaube, Dir könnte etwas Input, das nur an Dich denkt, ganz gut tun, und ich denke auch, daß Du selbst einen Riesenberg aufzuarbeiten hast. Du benötigst Rezepte, mit aufkommenden Schuldgefühlen umzugehen. Das ist nicht einfach, und professionelle Hilfe könnte Dir da gute Anstöße geben. Außerdem wirst Du über vieles nachdenken wollen und müssen, und in dieser Phase von ein paar Alltagspflichten entbunden zu sein käme doch auch nicht ganz ungelegen, oder? Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die kommenden Wochen und Monate. Ich glaube auch, daß die Zeit reif war für Deine Entscheidung zu gehen. Viele Grüße Ralph

von Ralph am 19.07.2012, 15:44



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Heute morgen hatte ich endlich die Gelegenheit, mal alles bei ihm anzusprechen. Gestern hatte ich nämlich ein ganz tolles Gespräch mit seiner Schwester, die mir erzählt hat, wie es damals bei ihnen zu hause war. Resultat: Michael macht es wie sein Vater. Er war ähnlich bösartig, es gab nur Streß zuhause, die Kinder wurden von ihm nie liebevoll behandelt... Und 3 von 6 Kindern haben psychische Probleme heute als Erwachsene. Die anderen sind mit spätestens 18 ausgezogen - bis auf Michael. Er hatte damals schon kein Selbstbewußtsein (durch den Vater) und traute sich nicht auszuziehen. Er hat das Ganze mitgemacht, bis sein Vater starb - da war er Mitte 20. Das erfahre ich jetzt - nach 13 Jahren von seiner Schwester, nie hat er darüber gesprochen oder auch sonst nur jemand aus der Familie. Jetzt verstehe ich aber erst Recht nicht, warum ER es dann nicht anders macht, wenn er unter seinem Vater so gelitten hat?! Auch sein Vater muss depressiv gewesen sein und hat nie einer Therapie zugestimmt. Gerade dann muß ich doch versuchen alles anders zu machen, oder nicht? Naja, wie gesagt, ich habs angesprochen und er hat nichts dazu zu sagen gehabt. Traurig, aber ich bin dann wieder in meine Wohnung gegangen-ohne irgendein Wort von ihm gehört zu haben. Ich habe also alles richtig gemacht - er WILL nichts ändern, wie es scheint. Und ich will, dass meine Kinder und ich wieder glücklich sind. Danke für eure ehrlichen Worte - ich werd sie sicher noch manchmal brauchen...

von Hofi2 am 20.07.2012, 10:35



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Hallo hofi, hast auch du schon psychologische hilfe in anspruch genommen. Du fühlst dich immer so schuldig, dass du den "armen" kranken mann verlässt und auch heute versuchst du wieder, entschuldigungen für ihn zu suchen. Auch nach 13 jahren ist es nicht neu, dass er eine schlimme kindheit hatte und es ist keine entschuldigung dafür, dass er so schlecht seine kinder behandelt. Es ist eine erklärung, aber kein freibrief! ER muss verstehen, dass er sich ändern muss und solange du alles tolerierst und immer alles entschuldigt, weil er ja sooo eine schlimme kindheit hatte, wird sich nichts ändern. Ich lese seit jahren wie du dich bemühst, wie du dinge hinnimmst, immer wieder entschuldigungen suchst und auch findest. DU hast alles menschenmögliche getan, deine ehe zu retten und deine kinder zu bewahren, aber es scheint nicht zu klappen. Du schreibst, du willst endlich wieder glücklich werden!!! Das hast du in der hand, nicht er, nicht deine kinder, nicht geschichten von damals, sondern nur du! Ich wünsche dir kraft und vor allen dingen zuversicht, endlich an dich zu denken und nach vorn zu schauen. Such dir hilfe und beginne endlich zu leben, das hast du verdient, denn du hast wirklich alles versucht! Franziska

von franziska1958 am 20.07.2012, 10:55



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Ich habe Deine Geschichte über lange Zeit mitverfolgt und denke, dass Du gestern auch gute Anregungen bekommen hast. Es ist eigentlich auch egal, was eventuell der Auslöser für sein Depressionen war, wichtig ist, dass er keinerlei Krankheitseinsicht hat und damit auch klar ist, dass er keine Hilfe annehmen kann. Du hast schon einmal alles mit ihm durchgestanden, sogar seine Affäre, die für viele andere Frauen allein schon ein Scheidungsgrund gewesen wäre. Es ist auch völlig unerheblich, ob er krankheitsbedingt so ist, wie er ist; wichtig ist, dass er ohne Mitarbeit nicht mehr derjenige sein wird, der er mal war. Mir hat einmal eine Kollegin erzählt, wie ihre Kindheit mit einem manisch-depressiven Vater war. Glaub mir: sie war froh, dass ihre Mutter irgendwann mit den Kindern ausgezogen ist. Sehr oft ist er nämlich auch so, dass der gesunde Partner aus Rücksicht oder Mitleid bleibt und irgendwann resigniert und den ganzen Wahnsinn bis zum bitteren Ende mitträgt. Das begegnet mir sehr oft in meiner Tätigkeit als Suchtkrankenhelferin. Tu Dir und Deine Kindern das nicht an. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft. LG, nurit

von Nurit am 20.07.2012, 10:55



Antwort auf Beitrag von Hofi2

... denn die ist ja offenbar auch nicht gegangen, sondern hat mit dem mann (vater deines mannes) ausgehalten. und du machst die augen zu und suchst ständig entschuldigungen für diesen ach-so-armen mann. natürlich häte ER es anders machen können. natürlich hätte es seine MUTTER anders machen können. natürlich hätte sein VATER sich behandeln lassen können. theoretisch hätte alles anders sein können. aber das ändert nix an der tatsache, dass du schon viel zu lange in einer ungesunden situation verharrst - mit deinen kindern - liebe hin oder her. du suchst ständig entschuldigungen, ausreden und erklärungen für eine sache, die nun eben einfach mal so ist. manchmal ist es einfach besser, eine gegebenheit hinzunehmen statt umständlich ursachenforschung zu betreiben... und wenn es dir so schwer fällt dich zu trennen, dann tu es bitte wenigstens wegen deiner kinder und um sie zu schützen. denn wenn du so weiter machst, liegen die früher oder später auch auf der roten couch. im übrigen wäre es wirklich nicht verkehrt, wenn auch du eine therapie anstrebst, auch wenn du es kategorisch ablehnst. du klingst nämlich schon wie ein(e) co-abhängige(r). ich habe nicht unbedingt erfahrung im zusammenleben mit psychisch kranken menschen, aber es deutet alles darauf hin, das ich selbst eine depression entwickelt habe. und ich habe mit einem spielsüchtigen mann zusammengelebt und auch lange entschuldigungen für ihn und sein verhalten gesucht. in den nachfolgenden jahren (nach dieser beziehung) haben sich sehr viele dinge bei mir einfach aufgebaut, die vielleicht auch ihre ursachen in meiner kindheit haben. nach mehreren erfolglosen anläufen habe ich mich letztes jahr endlich bei einer psychologin auf die warteliste setzen lassen und kann die therapie JETZT endlich, endlich beginnen. und ich hoffe, es bringt mir was. lg, martina.

von spiky73 am 20.07.2012, 13:00



Antwort auf Beitrag von Hofi2

Vielleicht ist es so, dass dein Mann nichts für seine Krankheit kann. Aber du fühlst dich so, als säße er wegen eines Unfalls im Rollstuhl und du würdest dich weigern, den Rollstuhl zu schieben. So ist es aber nicht. Er könnte an seiner Lage etwas ändern, er muss es nicht so hinnehmen, er DARF es nicht so hinnehmen. Trotzdem macht er es und zieht euch damit gnadenlos und rücksichtslos mit runter!! Das ist nicht in Ordnung. Du bist nicht verpflichtet, den Abgrund mit hinunter zu stürzen - von euren Kindern gar nicht zu sprechen!!! Du bist den Kindern gegenüber in der Verantwortung. Willst du dich später fragen lassen, warum du sie nicht aus dieser Situation befreit hast?

von Schräubchen am 20.07.2012, 11:25



Antwort auf Beitrag von Schräubchen

ICH will wieder leben und meine Kinder sollen auch wieder bedingungslos Spaß haben dürfen. Hab heute gleich weitergemacht (nach dem Schwimmbadbesuch am Mittwoch, wo wir soooo viel Spaß hatten). Malte darf bei einem Freund schlafen und Annika bei ihrer Oma. Das hat ihr Vater nämlich nicht zugelassen, dass sie woanders schlafen. Warum? Keine Ahnung. Die beiden waren jedenfalls total platt, dass ich das erlaubt habe. Ich könnte somit heute Abend weggehen - aber danach ist mir noch nicht. Aber auch das wird sich sicher wieder ändern.

von Hofi2 am 20.07.2012, 17:36



Antwort auf Beitrag von Hofi2

Hallo Hofi, ich habe Deine Geschichte nun auch lange still mitverfolgt. In meinen Augen tust Du das Richtige. Denk hier auch an Deine Kinder! Michael hat das auch daheim erlebt und bei ihm ist es nicht anders...das würde mir schon reichen...Es blitzt dann doch wieder ein Funken Hoffnung bei Dir durch, daß er ENDLICH JETZT Hilfe annimmt. Du solltest für Dich und die Kinder aber einen endgültigen Strich ziehen. Er hatte eine große Chance - eine zweite würde nicht anders laufen...ein paar Wochen/Monate Besserung maximal und dann wieder ein Tief...wenn er anscheinend nur aufwacht, sobald ihr weg seid, führt das zu nichts Dauerhaftem. Such keine Strohalme...schau nach Vorne - für Dich und Deine Kinder! Warst Du schon mal bei einer Beratungsstelle für Angehörige? Würde Dir vielleicht helfen... lg heike

von Möhrchen am 21.07.2012, 08:54



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Ohja, ich war bei einer Beratung für Angehörige. Da hab ich allerdings genau das Gegenteil zu hören bekommen. Das ich zu ihm stehen soll, mir zwar Freiräume nehmen soll, aber zu ihm stehen. Und den Kindern würde seine Erkrankung nicht schaden, blabla. Da geh ich sicher nicht nochmal hin.

von Hofi2 am 21.07.2012, 12:18



Antwort auf Beitrag von Hofi2

Hm - klar, irgendwie verständlich, daß dort in erster Linie das Durchhalten unterstützt wird, was ja an sich auch gut so ist. Allerdings gibt es auch einen Punkt, an dem man sich selbst und die Kinder schützen muß. Und diesen habt ihr bereits erreicht. Also nein - da nicht noch mal hingehen! ;-)) Kopf hoch und LEBEN! glg heike

von Möhrchen am 22.07.2012, 09:01