Alleinerziehend, na und?

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Alleine beim Papa

Thema: Alleine beim Papa

Hallo ihr Lieben, Ich habe einen 4 Monate alten Sohn. Die Beziehung zwischen mir und seinem Papa zerbrach schon um die 20 SSW rum. Wir wollten es ihm zuliebe dann dennoch einmal versuchen, allerdings scheiterte dieser Versuch als der Kleine in etwa einen Monat alt war. Der Kontakt beschränkte sich allerdings schon seit Geburt auf ca. 2,3x die Woche. Ich war also schon von Beginn an eher alleinerziehend, daher auch die Trennung von meiner Seite. Jetzt ist es so, dass der Papa möchte, dass unser Sohn für 2 Stunden (ohne mich) bei ihm ist, damit seine Familie ihn mal wieder sehen kann. Das letzte Mal war an Weihnachten 2022. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich das wirklich machen sollte, da ja keiner den Kleinen so richtig kennt und ich mir auch Gedanken mache, ob es ihm nicht sogar schaden könnte. Der Kleine hält es zwar bis zu 3h ohne stillen aus, aber dennoch. Vielleicht ist es noch gut zu wissen, dass ich das alleinige Sorgerecht habe. Hat jemand von euch mehr Expertise und kann mir einen Rat geben? Vielen Dank schonmal! :)

von Elenx am 27.03.2023, 23:43



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Das Sorgerecht hat nichts mit dem Umgangsrecht zu tun. Ihr solltet dem Umgang eine Struktur geben - jede Woche 2-3 kleine Treffen von 2-3 Stunden. So würde man das ja auch mit einer Tagesmutter oder Oma machen. Die beiden können dann mit dem Kinderwagen mal eine Runde um den Block - später zum Spielplatz oder Oma & Opa besuchen. Alternativ kannst du mit Kind ja auch die Großeltern besuchen. Jede Bezugsperson ist wertvoll und in Zukunft hilfreich.

von Lena_1922 am 28.03.2023, 10:07



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Hallo meine Liebe, Ich bin in einer ähnlichen Situation und würde meinen Sohn niemals alleine zum Vater geben, nicht in diesem jungen Alter. Wenn du Bedenken dabei hast dann äußere diese klar und deutlich und sage dass es dir (aufgrund seines Alters) nicht lieb ist ihn allein zu lassen. Wenn der Vater seinen Sohn außerdem nicht gut genug kennt, was ich mutmaße da ihr wenig Kontakt habt, dann ist es sinnvoll ihn nicht alleine zum Vater zu geben. Vorsicht ist besser als Nachsicht!

von babymama sophia am 28.03.2023, 10:40



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Sorry um euch zu schwängern war er gut genug, zahlen soll er sicher auch ( ja ich weiß ob er es kann ist die andere sache) aber das kind soll er am besten bis es 18 ist gar nicht haben

von misses-cat am 30.03.2023, 19:24



Antwort auf Beitrag von babymama sophia

Die APin schrieb: "Der Kontakt beschränkte sich allerdings schon seit Geburt auf ca. 2,3x die Woche." Das ist keine "Beschränkung", sondern für einen getrenntlebenden Vater ein verdammt guter Schnitt!! Warum bist Du besser als der Vater? Weil Du stillst? Blödsinn, der Vater hat genauso ein Recht, VON GEBURT AN (Si!!!) eine Beziehung zum Kind aufzubauen wie Du. Wenn er es denn will, und das scheint hier der Fall zu sein. Wärst Du "meine Kindesmutter", hättest Du das alleinige Sorgerecht nicht mehr lange, das würde ich Dir aber sowas von flott abnehmen und das gemeinsame Sorgerecht beantragen!! Und da ich mich ja kümmern will, würde mir jedes Gericht das gemeinsame Sorgerecht auch zusprechen . Er könnte ja auch sagen, er möchte das Kind ganz bei sich betreuen und aufgrund seines Alters nicht alleine bei/zu Dir lassen... klingt nicht gut, aber warum den Spieß nicht einfach mal umdrehen??? Leute/Mütter gibt's... Ralph

von Ralph am 05.04.2023, 08:37



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Danke für deine beiden Beiträge!!! Genauso sieht es aus, die Kinder haben das RECHT auf BEIDE Elternteile. Außer dem Stillen sind die Papa´s genauso in der Lage sich um die GEMEINSAME Brut zu kümmern. Trotz dem ganzen Betrügen, Belügen, Verletzen etc wäre es mir nie in den Sinn gekommen meinen Kindern den VATER ZU NEHMEN. Nur weil wir beide auf der Paarebene gescheitert sind, haben wir die PFLICHT uns für UNSERE Kinder auf der Elternebene zu benehmen und fair zu sein. Da ziehen wir auch echt an einem Strang weitgehend, befreundete Paare, die sich vor uns trennten, zeigten uns ziemlich gut wie es NICHT geht, wenn der Papa das Kind als Druckmittel nimmt um der Exfreundin *einen rein zu drücken*. Das war tatsächlich die beste Vorbereitung für uns gewesen, es besser zu machen. 3 Buben von mittlerweile 11,10 und 8 Danken es uns.

von Cydney1 am 17.04.2023, 10:10



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ich kann das inzwischen aus 2 sichtweisen sehen. als jungmiutter hätte ich das damals auch nicht gemacht, ohne besondere gründe. heute sehe ich das nach 16 jahren mutterschaft pragmatischer. was soll dem kleinen denn passieren? alles wird sich um ihn drehen und alle dort haben ja schon mal mit kindern zu tun gehabt;) ich würde es versuchen , auch schon weil du dort dann bezugspersnen hast die dir in zukunft auch mal in der not der betreuung zur verfügung stehen könnten

von mauspm am 28.03.2023, 11:27



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Hallo, wie läuft aktuell der Kontakt Vater/Sohn? 2-3x pro Woche? Das wäre eine gute Basis, auf der Du dem Vater nicht verwehren könntest, ihm das Kind allein mitzugeben. " Stunden ist keine unverschämte Forderung, sondern absolut angemessen. Er will das Kind nicht einen ganzen Nachmittag von 14-18 Uhr, sondern zwei Stunden. Ist der Vater zuverlässig? Wäre er nach 2-2 1/2 Stunden wieder da? Seid ihr füreinander erreichbar (Mobile)? Deine Bedenken verstehe ich nicht. Ich kann nachvollziehen, daß Du eventuell wegen des Stillens Bedenken hast, das aber läßt sich managen, indem Du kurz bevor der Vater kommt noch einmal das Kind an die Milchbar legst. Du entläßt anschließend ein sattes und vorerst zufriedenes Kind, der Papa nimmt es entsprechend in Empfang und präsentiert es den Anverwandten... Förder das! Ein sich ehrlich kümmernder Vater ist eine Bank!! Es mag manchmal nervig sein, weil man organisatorisch einiges auf die Kette kriegen muß, weil da ja noch jemand ist, der nicht mit im Haushalt lebt. Aber sieh das von der pragmatisch-praktischen-strategischen Seite aus: Unterbindest Du das jetzt, und der VAter hat eigentlich Interesse an dem Kind, wirst Du auf Dauer Sturm ernten, weil der Vater sich nicht alles gefallen lassen wird. Außerdem kann er jederzeit das gemeinsame Sorgerecht einfordern, und wenn er sich kümmert, wird ihm das jedes gericht zusprechen. Gehst Du aber darauf ein, gewinnst Du zwar Deinen ehemaligen Partner nicht zurück, dafür aber einen Vater als Elternteil, mit dem Du auch schwierige Situationen besprechen kannst (und die werden im LAufe der nächsten 20 Jahre kommen, glaube es mir!), und er wird mit Dir zusammen auch Entscheidungen treffen, die schwierig sind. Er teilt dann auch die Verantwortung mit Dir. Das kann ungemein beruhigend sein. Und hier gab es im LAufe der Jahre immer wieder Mütter, die sich darüber beklagten, daß schwierige Entscheidungen anstünden und sich der Vater aus dem Staub gemacht hätte und sie nicht recht wüßten. Ich wurde 1998 alleinerziehend (und seit 2001 hier unteregs!), als sich meine Frau von mir trennte und das Jugendamt mir den Rat gab, beide Kinder zu nehmen. Die genauen Gründe tun jetzt hier nichts (mehr) zur Sache. Es gab einen Riesenknall mit der Mutter, die nur den Sohn, nicht aber unsere Tochter nehmen wollte. Nachdem sich aber der Rauch verzogen hatte, funktionierten wir zwar als Paar nicht mehr, aber als Eltern absolut genial. Gemeinsam besuchte Elternabende und Elternsprechtage, strategische Entscheidungen (weiterführende Schule, wenn ja, welche etc.pp) trafen wir gemeinsam. Auch hinter dem Kindesunterhalt mußte ich nie hinterherlaufen. Wir haben unsere Kinder einfach weiterhin nach Kräften begleitet. Und es gab umfangreichen Umgang. Die Kinder durften JEDERZEIT zur Mutter, auch am Wochenende. Einzige Bedingung meinerseits: Bis Donnerstag abends wollte ich wissen, ob sie am Wochenende da sind, weil ich freitags/sonnabends den Wochenend(end)einkauf bewerkstelligte. Klappte erstklassig! Inzwischen lebt die Mutter seit langem in einer festen Beziehung und hat noch ein weiteres Kind bekommen, dagerade in diesen Tagen auch flügge wird. Ich habe nochmals geheiratet, bin allerdings seit einem Jahr verwitwet. Die Ironie dabei: Die Kindesmutter (erfahrene Krankenschwester) und ich haben über die Krankheit meiner verstorbenen Frau wieder zueinander gefunden (keine Beziehung), sind inzwischen wieder sehr gut befreundet und gehen regelmäßig zusammen in die Oper. Ich weiß, daß das nicht selbstverständlich ist. Aber offensichtlich haben wir beide nach der Trennung nach anfänglichen "Anfahrschwierigkeiten" unglaublich viel richtig gemacht. Kleiner Schwank aus meinem Erziehungsleben: Natürlich hat es auch einmal geknallt zwischen der Mutter und mir, vor allem, als ich meiner gerade 16 Jahre alt gewordenen Tochter erlaubte, mit ihrer Freundin bis nachts um 4 auf der Reeperbahn/St.Pauli zu leiben. Meine Tochter sah mich mit ungläubigen Augen an (was für einen Superpapa hab ich denn da erwischt????? Nur, der "Superpapa" wußte auch, daß ab 23.30h die Zivilstreifen durch die Clubs und Dissen gehen und das junge Gemüse abgreifen "Komm, Mädel, geh mal hübsch nach hause!! Bist noch 'n büschen jung für das Programm ab 12 hier..."). Ich hatte schlichtweg keinen Bock auf die Diskussionen "... die anderen dürfen alle..." Ich sagte stattdessen "Ja, Tochter, Du meinethalben ja auch, aaaaber wenn die Polizei Euch nicht läßt, tststs... da kann doch ICH nix dafür!!!" Meine Kindesmutter stieg nach meinen Erklärungen aber sowas von sofort von der Palme runter. Und es kam, wie ich es voraussagte: Tochter und Freundin wurden nach hause geschickt, genehmigten sich um 0.15h noch einen Frustburger bei McDoof auf der Reeperbahn... "Oooooch, Papa, da ist vor 12 ja noch gar nix los!!!" "Nö, Tochter, erst wenn der "Schichtwechsel" erfolgt ist, geht es ab! Deshalb geht man als Hamburger(in) auch nicht vor 24 Uhr auf den Kiez!!!!!" Zurück zum Thema: Mache den Vater zu Deinem Erziehungspartner, und Du gewinnst Freiheiten auch mal für später. Das Gleiche gilt für seine Verwandtschaft. Wenn Du Dich mit denen gut verstehst, werden sie zu dem wertvollen Netzwerk gehören, das Du als Alleinerziehende zwingend benötigst, wenn einmal Not an der Frau ist (wer kann mal auf das Kind aufpassen?). Oder, wenn er einst das Kind ein paar Wochen in den Sommerferien hat, kannst Du alleine (oder mit neuem Partner, wer weiß?) auch mal weg in den Honeymoon fliegen, ohne Dir Sorgen um Deinen Sohn machen zu müssen. Umgans- und Sorgerecht haben übrigens nichts mit Eurer gescheiterten Beziehung zu tun. Auch wenn es schwer fällt... laß diese so weit wie möglich aus Eurer Elternschaft. Und zum Schluß noch etwas: Traue ihm das Kind zu! Er wird Fehler machen, wie wir alle. Niemand, keine Mutter und kein Vater, erzieht seine Kinder auf die Dauer fehlerlos, auch Du nicht. Auch Du wirst unsicher sein, gelegentlich vielleicht auch mal ein schlechtes Gewissen haben. Aber, das gehört dazu, das ist nicht schlimm und ist einfach so! Deshalb bist Du überhaupt keine schlechte Mutter, und er kein schlechter Vater. Schmunzelt, am besten auch noch gemeinsam, über Eure grandiosen Fehlleistungen und unterstützt Euch. Ich wünsche Dir alles Gute! Liebe Grüße Ralph

von Ralph am 28.03.2023, 12:59



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Sehr wahre Worte! Es ist so viel Wert, wenn der Ex-Partner UND Vater auf der Elternebene mit einem an einem Strang zieht! Mein Ex hat es leider vorgezogen, sich vom Acker zu machen und hat damit besonders meinen Söhnen sehr gefehlt. Und ja, mir hat ein zweiter Elternteil auch manches Mal gefehlt -- auch wenn ich insgesamt sehr gut vernetzt bin und viele liebe Menschen an meiner Seite habe.

von Frida19 am 29.03.2023, 11:07



Antwort auf Beitrag von Ralph

Danke Ralph sehr guter Beitrag! Ich werde nie verstehen wie man mit jmd ein Kind bekommen kann und ihm / ihr die Erziehung/ die Begleitung aber nicht zutraut!

von Kampfgnom27 am 29.03.2023, 20:17



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Der Vater hat genauso ein Recht, wie du! Bzw hat in erster Linie das Kind ein Recht auf seinen Vater. Bitte sei froh, dass der Vater so ein starkes Interesse zeigt. Es spricht doch überhaupt nichts dagegen, das Kind mal für 2 Stunden mitzugeben. Es ist doch genauso sein Kind; wie deins. Wie soll er denn eine Beziehung, Verantwortung und Bindung aufbauen, wenn er keine Chance bekommt.

von JakobsMutti am 28.03.2023, 16:06



Antwort auf Beitrag von Elenx

Ich finde auch das der Vater ein Recht drauf hat. Mein Sohn ist vor 6 Monaten sehr jung (19) Vater geworden. Die Trennung erfolgte in der Schwangerschaft. Er sieht den kleinen einmal in der Woche für 3-4 h, die ersten 2 Monate bei der Mutter. Danach hat er ihn geholt und selbst betreut. Ich bekomm den Kleinen auch 1x die Woche für 1 Tag- bisher hat es ihm denke nicht geschadet! Und er sieht mich also Oma oder seinen Vater auch nur 1x die Woche. Am Anfang war mein Sohn total unbeholfen mit einem so kleinen Wurm, mittlerweile klappt das super. Auch Väter wachsen mit ihren Aufgaben.

von 22Kathrin22 am 29.03.2023, 23:41