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Arbeiten direkt nach Mutterschutz...

Thema: Arbeiten direkt nach Mutterschutz...

Hallo, Ihr Lieben! Meine Situation ist folgende: ich bin Assistenzärztin und wäre Ende Oktober mit meiner Weiterbildung zum Facharzt fertig gewesen. Jetzt hat sich wundervoller Weise etwas früher als geplant Nachwuchs angekündigt, so dass ich Ende August in den Mutterschutz gehe, der für die Weiterbildung nicht anerkannt wird. Im Moment planen wir, dass ich die fehlenden 9 Wochen dann direkt nach dem Mutterschutz ableiste. Mein Mann würde die ersten 4 Monate Elternzeit nehmen, von daher sind das Baby und der "Große" versorgt - und ich bezweifle auch nicht, dass er das gut schaffen wird. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl, nach so kurzer Zeit wieder voll einzusteigen - ich weiß, was für eine Glucke ich sein kann... Also, wer hat´s gewagt und ist so schnell wieder arbeiten gegangen? Wie hat´s geklappt? Wie habt Ihr Euch damit gefühlt? Würdet Ihr es wieder so machen? Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen! Ach ja: nach den 9 Wochen würde ich dann noch Elternzeit nehmen bis das Kind etwa ein Jahr als ist und zur TaMu kommt.

von tugita am 22.04.2015, 21:48



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Ich bin beim ersten Kind auf Drängen meiner Mutter gleich nach dem Mutterschutz wieder ins Studium zurück - das war aber nicht passend für mein Kind und mich; habe dann schnell ein Urlaubssemester genommen und dann ging es besser. Beim zweiten Kind musste ich arbeiten gehen, weil das Geld sonst nicht gereicht hätte und Hartz4 wollten wir nicht. War aber zum Glück nur Teilzeit mit freier Zeiteinteilung. Da hat mir zwar das Herz geblutet, aber ich habe die Arbeit so gelegt, dass ich möglichst viel zu Hause sein konnte. Das Kind war beim Vater und wurde mit abgepumpter Muttermilch versorgt. War oft stressig, ist aber machbar. Alles Gute!

von Jole3 am 23.04.2015, 05:49



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Hi, wie lange darfst du denn die Weiterbildung unterbrechen? Es sind zwar "nur" 9 Wochen, aber die bei Vollzeit und wohlmöglich im Schichtdienst sind zu dem Zeitpunkt ziemlich hart. Du hast ja schon Erfahrung mit einem Kind - wann ist denn der Zeitpunkt, zu dem du gedacht hast, dass alles etwas ruhiger läuft? Bei mir war das nach 3-4 Monaten so, ich hatte dann aber den Luxus, erst nach 6 Monaten wieder voll einsteigen zu müssen. Wenn du also die Wahl hast, dann würde ich einen geringfügig späteren Zeitpunkt wählen, ansonsten Augen zu und durch (und nachts in einem anderen Zimmer schlafen als Mann und Baby!) Gruß, Speedy

von speedy am 23.04.2015, 08:50



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...man kann zwar nicht planen, wie es einem die Wochen vor der Geburt geht, aber du darfst auf den Mutterschutz vor der Geburt verzichten. Wenn es dir gut geht und es was für die Weiterbildung bringt, würde ich das in Erwägung ziehen (habe es selbst auch schon so gehandhabt, da ging es allerdings um weniger als zwei Wochen). Hatte zwar selbst ein Kind direkt nach dem Mutterschutz bei einer Tagesmutter, aber durch lange Pendelei mit Kind war mehr als eine halbe Stelle nicht drin. Das ging dann auch mit Abpumpen ganz gut (ich habe gestillt). Ich selbst würde vielleicht an deiner Stelle nicht gleich nach 8 Wochen beginnen, sondern vielleicht nach 4 Monaten, falls das mit der Weiterbildung verträglich ist. Aber anders wird es auch gehen.

von björg am 23.04.2015, 11:48



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Hallo, also ich hab jetzt im Oktober unser 3. Kind bekommen und bin diesmal gleich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen. D.h. da ich Lehrerin bin, waren im Anschluss an den Mutterschutz noch die 2 Wochen Weihnachtsferien dabei, die ich noch hatte. Mein Mann ist zu Hause und ich arbeite Vollzeit. Klappt alles wunderbar, ist aber auch teils stressig, naja, organisatorisch eben, aber das ist es bei 3 Kindern wohl immer... LG

von Sjadra am 23.04.2015, 16:44



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verstehe deine Situation sehr gut, bei mir war es sehr ähnlich. Ich habe bis zum Mutterschutz gearbeitet, leider wurde ich ab SSW 27 gezwungen die SS zu melden, und durfte somit nicht mehr in den OP. Zurückgekehrt bin ich im Jänner mit 50%, seit März mit 75%. Es geht, aber ist anstrengend, vor allem im Nachtdienst, vieles hängt von der Unterstützung des Partneirs bzw. Grosseltern (die bei uns perfekt ist!) ab. Hängt von deinem Kind ab - unser Zwerg schläft brav, wenn du aber ein Kind hast, das nur schreit, dann ist es schwierig...:-) Darf ich fragen, welches Fach du machst? In D würde ich mir echt überlegen durchzubeissen, den Mutterschutz zu streichen soweit es geht, und noch zu arbeiten, dafür nachher statt 9 z.B. 15 Wochen zu nehmen, das geht dann schon viel besser. Allerdings würde ich mich nicht allzusehr stressen, musst du noch die Facharzt Prüfung machen? Die noch nebenbei mit Baby und Arbeit, würde ich zumindest nicht schaffen, war froh, sie schon vorher erledigt zu haben. bei näehren Fragen gerne PN :-)

von surgeongirl am 23.04.2015, 21:28



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Hallo, ich bin bei beiden Kindern (21 Monate Abstand) wieder sofort nach 8 Wochen wieder voll eingestiegen, eigentlich sogar schon voher (sehr reduziert) wenn ich Unterschriften zu leisten hatte. Ich würde es sofort wieder so tun, habe beide Kinder gut 1 Jahr gestillt. Ich hatte weite Wege und viele Dimstreisen, dafür keine Schichtdienste, wobei man als Stillende ja da sowieso eingeschränkt ist. Auch ich möchte anmerken, dass Du auf den mudschue vor Geburt verzichteb kannst solaneg Du willst (Du kannst jederzeit am näöchsten tag in den MuSchu gehen), ich habe bei dem ersten tag bis zzum letzten tag gearbeitet (Geburts ET-11) beim 2. War ich unfreiwllig die letzten 2 Wochen vor ET Zuhause weil ich annahm, dass er auch eher früher kommt... (tat er aber nicht....) Für mich hätte der vorgeburtliche MuSchu finanziell einiges an Nachteilen bedeutet und mir ging es gut, deshalb war ich eben arbeiten :-) Ich persönlich finde 9 Wochen überschaubar und leistbar, auch wenn es "Zahnfleisch-Zeit" sein kann. Aber es ist ja für einen "!guten Zweck" und Du bist weniger raus als nach z. B. 1 Jahr. Gruss und alles Gute! Désirée

von desireekk am 24.04.2015, 02:11



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Ich hab das bei Nr. 2 und Nr. 3 gemacht und fand es nicht so schlimm. Bei uns hat es sich eben einfach so ergeben, dass mein Mann das erste Jahr jeweils übernommen hat. Da hab ich dann allerdings auch kaum gestillt, denn wenn ich Vollzeit arbeite, brauche ich meinen Nachtschlaf :-). Wie es dir allerdings nach dem ersten Kind geht, kann dir niemand vorher sagen. Ich war und bin ein sehr rationaler und pragmatischer Mensch. Nach dem 1. Kind bin ich aber irgendwie ziemlich durchgedreht (das 1 Jahr daheim war fast traumatisch...). Aber das hilft dir natürlich nciht wirklich weiter. Fakt ist: Natürlich kannst du dann gleich wieder einsteigen. In deinem Fall wären es ja "nur" 9 Wochen. Das ist wirklich überschaubar.

von magistra am 24.04.2015, 08:53



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Vielen Dank für Eure Antworten! Das hat mir schonmal sehr geholfen! Die Idee mit dem "In den Mutterschutz hineinarbeiten" ist super - das wusste ich gar nicht. Werde auf jeden Fall versuchen, da schonmal 2-3 Wochen vorzuarbeiten. Und dann ist es ja wirklich überschaubar! Außerdem arbeite ich in einer Praxis (also ohne Dienste und Wochenenden wie in der Klinik) und komme nur selten mal in einer Woche wirklich auf 40 Stunden. Ich hoffe einfach, dass das zweite Kind so unkompliziert wird wie das erste und dann Augen zu und durch!

von tugita am 24.04.2015, 21:52



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Hallo, ich habe mein erstes Kind mitten im Ersten Staatsexamen bekommen und habe die letzte mündliche Prüfung mitgemacht, als ich schon 3 Tage über den Termin war, und die erste Klausur eine Woche nach der Geburt mitgeschrieben :). Das zweite Kind kam im Referendariat, da habe ich den Mutterschutz genommen und danach direkt weiter gemacht, mein Mann war anfangs zuhause. Das dritte Kind kam mitten im Zweitstudium (ich brauche offensichtlich Herausforderungen ;)), da habe ich auch nach dem Mutterschutz weiter in der Projektgruppe mitgearbeitet, und bin nach einem halben Jahr wieder voll eingestiegen (alle drei Kinder dann in Kita bzw. Schule). Für mich war es okay so. Ich gehe gerne arbeiten/studieren und mag es nicht, ewig zuhause zu sitzen. Ich kann auch damit leben, wenn ich nicht die ersten, sondern die zweiten Schritte des Kindes erlebe. Und trotzdem habe ich viel Zeit mit den Kindern verbracht und liebe sie umwerfend, und auf Dauer finde ich Vollzeitjob und den-Kindern-gerecht-werden schwer unter einen Hut zu bringen - aber das kann man dann ja später ausbalancieren. Also ich würd's wagen an deiner Stelle. LG sun

von sun1024 am 25.04.2015, 00:24



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Hi Tugita, ich bin auch Assistenzärztin. Darf ich dich fragen, in welcher Ärztekammer du bist? Bei uns werden nur Weiterbildungszeiten von mdst 6 Monaten angerechnet. Wir haben letztes Jahr unser erstes Kind bekommen, wäre aber gut zu wissen, wie das für die Zukunft ist :-) Kannst mir auch gern eine PN schicken :-) Lieben Dank und viel Glück für die weitere Schwangerschaft und Geburt (und natürlich für die FA-Prüfung! LG, Ani

von Ani.Me am 25.04.2015, 11:19



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Ich gehöre zur Ärztekammer Nordrhein. In der Regel müssen Weiterbildungsabschnitte bei uns 4 Monate lang sein. Meines Wissens ist das aber in dem Fall, wo ich nur die nicht anerkannten Wochen MuSchu nacharbeite, nicht so. Bin dann ja auch noch beim alten AG ohne neue Einarbeitung.

von tugita am 25.04.2015, 14:35



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Hi, ich bin auch Ärztin und jetzt nach dem 3. Kind direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen in Vollzeit. Mein Kleiner kam 5 Wochen frühere, dadurch hatte ich verlängerten Mutterschutz (4 Monate), da durfte ich noch nicht früher arbeiten. Ich pumpe während der Arbeit ab, auch wenn das nicht zum voll stillen reicht. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass du, solange du stillst, keine Nachtdienste machen musst. Eigentlich steht dir sogar täglich eine Stunde Pause zum Stillen oder Pumpen zu.

von Ladybird1177 am 12.05.2015, 22:56