Baby und Job

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Thema: Baby und Job

Hallo an die Runde, Wir haben Im November unsere Tochter bekommen,ab Mitte April gehe ich wieder Vollzeit arbeiten,die Kleine wird dann individuell zu Hause von einer Nanny betreut. Ich fühle mich etwas unwohl bzw habe ein schlechtes Gewissen,aber es geht nicht anders, ich bin die Ernährerin der Familie, außerdem leben wir im Ausland, ich würde meinen Job, den ich gerne mache, und meine Aufenthaltserlaubnis verlieren,würde ich nicht wieder im April arbeiten gehen. Das ist hier und in vielen anderen Ländern ja so,dass die Mutter früher wieder arbeiten geht, und ich glaube nicht,dass alle diese Kinder bindungsgestört sind. Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen? Liebe Grüße

von kasiopeia0301 am 30.12.2014, 01:38



Antwort auf Beitrag von kasiopeia0301

Meine "gestörten" Kinder sind inzwischen 11 und 14. Es liegt im Auge des Betrachters. Ich habe (auch schon als sie deutlich jünger waren) mal von einer gehört "ach die Ärmsten. Man merkt es Ihnen an, dass sie schon so früh so selbständig werden mussten" als auch umgekehrt "Man merkt es Deinen Kindern an, dass du sie nicht so bemutterst und sie in die Krippe gehen durften. Sie sind viel offener und selbständiger". Mei - wie wachsen denn die meisten Kinder dieser Welt auf? Großfamilie, versorgt von älteren Geschwistern oder Tanten oder gar nicht. Keiner hat Zeit zum Spielen. Kinderarbeit. In manchen Kulturen sprechen die älteren (und Eltern) kaum mit einem Kind. Lange, gefährliche Wege zur Schule, .... Und der Mensch lebt und gedeiht so schon seit 10.000 Jahren. Und wir machen uns Gedanken ob es einem Kind gut geht dessen berufstätigen Eltern mehr Zeit mit ihm verbringen als so manche "Vollzeithausfrau" in fernen aber auch hiesigen Ländern (oder fernen Zeiten). Eure Nanny wird doch sicher auch einiges im Haushalt erledigen, oder? Ja, vielleicht sollten wir uns wirklich Gedanken machen, dass es den Kindern nicht gut tut so im Fokus der Eltern zu sein! Mein Fazit für mich. Als erstes muss es mir gut gehen. Und wenn ich mich mit mit der Situation so wohl fühle wie sie ist (oder zumindest wohler fühle als mit der Alternative) - dann ist es auch für mein Kind gut. Aber ja, das permanente Grübeln (das "schlechte" Gewissen) ob es so gut ist wie es ist hat erst nach langer Zeit nachgelassen. --- Noch eine Anekdote: Meine kleine Tochter hat sich als Berufsbild gewünscht mal Hausfrau zu werden wie die Nachbarin (Anmerkung: die häufig lesend im Garten sitzt). Das hat die Nachbarin gehört und meinte gleich, ich solle mir Gedanken machen warum das so ist und ob mein Kind nicht etwas vermisst. Ich habe die Nachbarin gefragt was ihre Kinder von Beruf werden wollen und ob sie sich schon Gedanken gemacht hat warum Hausfrau nicht auf der Liste ist? Oder eine Spielplatzfrage eines ca. 6 jährigen Mädchens "Ihr seid reich, oder? Ihr habt zwei Autos und geht oft in die Pizzeria". Gegenfrage - ihr seid auch reich, oder warum reicht Papas Gehalt dass Mama nicht arbeiten muss? Leben und leben lassen. Nur was mir Sorge bereitet ist, dass viele Familien, die meinen es sich leisten zu können von nur einem Gehalt zu leben, meines Erachtens falsch liegen. Sie vergessen die Rentenvorsorge nzw. die Vorsorge für die in 50% der Fälle eintretenden Trennung/Scheidung. Und wie toll wird es das Kind mal finden, wenn es als Kleinkind intensivst betreut wurde und im Gegenzug die Eltern unterstützen muss, weil die mit der Rente nicht mehr hinkommen? LG Laufente

von Laufente123 am 07.01.2015, 10:56