Thema:
Kündigung wegen Rauchen am Arbeitsplatz
Hallo zusammen 
ich trage mich mit dem Gedanken, meinen Job zu kündigen.
Kurze Zusammenfassung meiner Geschichte: Ich arbeite in einem Handwerksbetrieb im Büro. In diesem Büro wird geraucht. Ich bin die einzigste Nichtraucherin und mir stinkts zum Himmel. Rechts von mir wird geraucht, links von mir sitzen weitere 3 Personen die rauchen. Ich sitze sozusagen mittendrin in einem Büro, es stehen immer und überall die Türen auf, weil ständig einer durchlaufen muss um irgendwo hinzukommen. Im Moment kann ich noch das Fenster aufmachen, die Tage sind gezählt. Wenn es draußen mal Minus-Grade hat, kann ich nur noch sporadisch lüften. Selbst wenn ich das Fenster aufhabe, es stinkt fürchterlich, meine Klamotten, die Haare...alles stinkt. Wenn ich nach Hause komme riechen es sogar meine Kinder 
Nunja, fakt ist, ich suche nun schon seit über einem Jahr einen Job, damit ich wechseln kann. Diverse Vorstellungsgespräche hatte ich schon, bislang hat es noch nicht geklappt. Arbeitsuchend bei der Agentur für Arbeit habe ich mich zeitgleich auch schon gemeldet, mit dem Hinweis, das ich eben wegen der Rauchbelästigung wechseln möchte. Letzte Woche war es auf der Arbeit wieder so schlimm (nicht nur wegen dem Rauchen, auch die Chef-Etage ist zum kotzen) dass ich abends geheult habe vor lauter Frust. Ich frage mich einerseits, warum ich mir das antue, ich muss da nicht arbeiten. Andererseits denke ich mir, wenn ich jetzt kündige, habe ich bis auf weiteres keinen Job, ich wäre wahrscheinlich für drei Monate gesperrt. Mein Mann steht übrigens voll hinter mir, er hat mir geraten zu kündigen. Wir schaffen das, meint er. Ich bin hin und her gerissen....gesund ist die Qualmerei nicht aber ich habe halt ein schlechtes Gewissen einfach zu kündigen und dann zu Hause zu sitzen....
Oh Mann.Das ist jetzt recht lang geworden...vielleicht kann mir jemand noch ein bisschen Input geben....evtl. arbeitet ja jemand bei der Agentur für Arbeit und kann mir sagen, ob ich überhaupt gesperrt werden würde, wenn ich jetzt aus dem besagten Grund (Rauchen) kündigen würde.
Vielen Dank vorab und viele Grüße,
Katharina
von
kathi-maus
am 11.10.2015, 15:28
....natürlich hab ich die Geschäftsleitung schon drauf angesprochen. Nüchterner Kommentar von ihr: " ...also das Rauchen kann ich hier nicht verbieten....", als ich es paar Wochen später erneut angesprochen habe sagte er: " das Rauchen können wir nicht abschaffen, sonst stehen die Leute zu viel draußen und es wir zu uneffektiv gearbeitet....".
Irgendwann sind im Büro Umbauten angedacht, da könnte es eine "Erleichterung"für mich geben , meint der Chef, aber ganz Abschaffen, das geht nicht.
Übrigens, beide Chefs sind begeisterte Raucher, er Zigarren,sie Zigaretten....
nachdenkliche Grüße,
Katharina 
von
kathi-maus
am 11.10.2015, 15:58
... nur er WILL woh nicht. :-(
Ich kenne keinen einzigen Arbeitsplatz, zumindest was Büros etc. angeht, wo geraucht werden darf. Vor grossen modernen Bürogebäuden stehen hier draussen die Raucher, sie dürfen sogar nicht mal direkt vor dem Eingang stehen, sondern ein Stück weiter, wo es Aschenbecher/eimer gibt.
von
MM
am 16.10.2015, 13:06
Ich kann dich gut verstehen. Hatte auch schon zwei verrauchte Arbeitsplätze.
Bei der Arroganzia War man nicht mal bereit in der Schwangerschaft auf gequalme in meiner Nähe zu verzichten.
Gesperrt wird man trotzdem...ausser sie kündigen dich.
von
lilly1211
am 11.10.2015, 18:12
...was hast Du damals gemacht?? Bist du geblieben oder hast du gekündigt?
von
kathi-maus
am 11.10.2015, 18:58
Bist du dagegen vorgegangen? Der Chef hat besondere Rücksicht auf schwangere Mitarbeiterinnen zu nehmen, dazu gehört auch, dass sie diese keinen giftigen Stoffen (Nikotin) ausgesetzt werden dürfen!
In so einem Fall kannst du dich (Wohl des Kindes und der Mutter gefährdet) per sofort arbeitsunfähig schreiben lassen.
von
Johanna3
am 11.10.2015, 19:49
Und den MUSS dir dein Chef zur Verfügung stellen. Du findest im Netz entsprechende Gerichtsurteile.
Google: "Anspruch auf rauchfreien Arbeitsplatz"
von
Johanna3
am 11.10.2015, 19:40
Das weiß ich, ich habe das Netz mittlerweile von oben bis unten und zurück schon zum diesem Thema durchgelesen. Es gibt bei uns aber nicht die Möglichkeit, mir einen rauchfreien Platz zu verschaffen, dafür ist das Betriebsgebäude zu klein :-(
von
kathi-maus
am 11.10.2015, 19:49
Davon würde sich kein Richter beeindrucken lassen. Das ist nicht dein Problem. Es darf dann KEINER in dem Raum rauchen in dem du beschäftigt bist.
von
Johanna3
am 11.10.2015, 19:52
Ich würde noch einmal mit Deinem Chef sprechen, dass die Situation für Dich untragbar ist und Du das Gewerbeaufsichtsamt einschaltest, wenn sie Dir kein Alternativbüro zur Verfügung stellen oder eben das Rauchen verbieten. Kündigen ohne Jobalternative würde ich nicht, aber ich würde mich nie und nimmer in den Rauch setzen. Grenzt für mich an Körperverletzung, was Dir da als AN zugemutet wird.
von
emilie.d.
am 11.10.2015, 19:52
Ich hab schon ein paar mal gehört, dass ich das Gewerbeaufsichtsamt einschalten soll. Aber sich gegen den Chef so aufzulehnen...da hab ich zu wenig "Mumm", selbst wenn er es komplett verbieten würde, hätte ich alle Kollegen gegen mich und dürfte mir wahrscheinlich dummes Geschmarre anhören. Es ist verzwickt und eine scheiß Situation. Jeden Morgen, wenn ich in´s Büro komme, wiedert mich dieser kotzige kalte Rauch dermaßen an, ich kann´s gar nicht sagen 
von
kathi-maus
am 11.10.2015, 20:06
Du solltest es trotzdem tun. Deiner Gesundheit zuliebe.
von
Johanna3
am 11.10.2015, 20:11
Es ist Aufgabe Deines Chefs, für den entsprechenden Arbeitsschutz zu sorgen und es ist eine Schande, dass er das nicht tut. Wenn Dich Deine Kollegen tatsächlich mobben sollten, hast Du noch einen Grund mehr zu wechseln, vielleicht gewöhnen sie sich aber auch einfach dran. Ich würde bei dummen Sprüchen Zettel verteilen, was das Passivrauchen bei Dir anrichtet. Was hast Du dann im Zweifel verloren? Selber kündigen kannst Du dann immer noch. Vielleicht macht sich auch etwas Einsicht breit, wenn mal jemand Aussenstehendes vom Aufsichtsamt mit Deinem Chef spricht.
Ich frage mich, ob Du im Winter überhaupt noch den Bildschirm sehen kannst, mit drei Rauchern im Büro. Das sticht doch auch mega in den Augen.
von
emilie.d.
am 11.10.2015, 20:40
Ja es ist echt so, dass man teilweise richtig Nebel im Raum hat, wenn dann noch die Sonne durchscheint, kommt der Qualm richtig zur Geltung. Ich werd morgen mal auf dem Amt anrufen und mich erkundigen. Ich hab im Netz gefunden, dass keine Sperre verhängt werden darf, wenn ein Passivraucher kündigt. Wer weiß, wann ich eine neue Stelle finde. Vielleicht erst in einem halben Jahr und mich solange noch vollqualmen lassen ... dann lieber mit alg 1 weniger Geld zur Verfügung aber rauchfreie Luft 
von
kathi-maus
am 11.10.2015, 21:18
Hallo,
leider kenne ich mich mit den rechtlichen Grundlagen nicht aus. ICh würde aber lieber gestern als heute mich krankschreiben lassen- da wär mir meine Gesundheit wichtiger...das ist ja eine Zumutung. Du weisst wie gefährlich Passivrauchen ist? Dann kannst du in einigen Jahren richtige Probleme kriegen...COPD, diese chronische Bronchitis starke Lungenprobleme.... Mein geliebter Papa hatte geraucht, jahrzehntelang, nicht viel am Tag . Dann aufgehört, nach paar Jahren kamen die Probleme.... brauchte dann ein Sauerstoffgerät, COPD höchste Stufe. Gut, das zwar als aktiver Raucher- aber als passiver bist du dem Mist ja ständig 8 Stunden am tag ausgesetzt.... Wäre für mich untragbar. Mich nervt dieser Gestank schon, wenn ich draußen sitze , Eisdiele oder so,und natürlich neben mir wird gequalmt....widerlich!!!!
Tu was für dich und deine Gesundheit!!
Halte uns mal auf dem Laufenden wie es weiter geht...
von
luna7322
am 11.10.2015, 22:03
... da du aus "wichtigem Grund" kündigst, dazu gibt es bereits Urteile.
LG sun
von
sun1024
am 11.10.2015, 23:18
Da wäre ich mir nicht si sicher. Ich habe mich damals erkundigt und es hieß ich könne ja als AN auf den rauchfreien Arbeitsplatz bestehen und müsse das durchsetzen.
Umgekehrt habe ich mich mal wo beworben wo der Chef schon während des Vorstellungsgesprächs dauernd geraucht hat...ich hab es mit Absicht versemmelt damit ich ja nie wieder so nen Ärger hab.
von
lilly1211
am 12.10.2015, 09:50
Also. Ich habe mich heute bei der Agentur für Arbeit schlau gemacht und den Sachverhalt geschildert. Der Herr sagte mir, dass ich aufgrund dieser Situation im Büro keinesfalls gesperrt werde. Voraussetzung ist: Ich muss ein Attest vom Arzt vorlegen, auf dem mir der Arzt von der Arbeit im Raucherbüro wegen gesundheitlicher Gefahren abrät. Damit dann zum Amt und dann gibt´s keine Sperre.
Jetzt muss ich es nur noch durchziehen und das wird nicht leicht. Ich bin ein sehr gewissenhafter Mensch und es fällt mir schwer, mich selbst in die Arbeitslosigkeit zu katapultieren. Aber auf Dauer macht mich das Gequalme körperlich fertig und ist keine Zukunft für mich.
Nunja, ich will auf jeden Fall so schnell wie möglich anderweitig unterkommen, nur ob das so schnell klappt ist fragwürdig....
LG Katharina
von
kathi-maus
am 12.10.2015, 15:43
Wenn du mit dem Gedanken spielst eh die Arbeitslosigkeit zu riskieren durch eigenkündigung.
Dann Versuch doch erstmal den rauchfreien Arbeitsplatz ein zu fordern .
Dann können deine Chefs dich ja kündigen wenn sie dich deswegen nicht mehr wollen.
Du hast ja dann nicht viel zu verliere .
Ich würde und könnte da nicht arbeiten im Dauer Qualm.
von
DannaM
am 12.10.2015, 20:39
...die Chefetage ist beratungsresistent. Die rauchen selbst beide und haben schon verlauten lassen, dass sie das Rauchen nicht abschaffen wollen und können. Auch einen anderen Platz für mich gibt es nicht, da ich in der Zentrale (Telefon, Kundeneingang etc.) bleiben muss. Und die anderen Büro´s sind mit Rauchern besetzt. Die obere Chefetage scheidet auch aus, da dort auch geraucht wird und ich da zu weit "ab vom Schuss bin". Also entweder man fängt selbst das Rauchen an, man akzeptiert es oder man geht/lässt sich gehen. Aber kündigen würden sie mich nicht, haben sie schon durchklingeln lassen, außerdem sind wir im Moment chronisch unterbesetzt und man kommt mit Arbeit kaum nach.
von
kathi-maus
am 12.10.2015, 20:55
warum Du Dich nicht an die Gewerbeaufsicht bei Euch wendest und versuchst, über die Druck auszuüben.
Nicht Du musst das Rauchen akzeptieren oder kündigen, sondern Dein Chef muss im Zweifel das Rauchen im Büro verbieten. Und klar ist das Geschrei und Gemaule dann erst einmal groß, bei meinem Vater im Betrieb gab es diese Diskussionen in den 90ern (Großraumbüro), aber irgendwann gewöhnen sich alle dran. Hat damals übrigens auch eine Nichtraucherin initiiert.
Wenn die Aufsicht nichts bringt und Du nicht klagen willst, bleibt Dir dann letztlich tatsächlich nur die Kündigung.
von
emilie.d.
am 13.10.2015, 12:38
... das ist doch an vielen Arbeitsplätzen so?!
von
MM
am 16.10.2015, 13:08
Ich weiß nicht, ob ich da als einziger NR den Mumm hätte mich da so durchzusetzen gegen alle. Aber im Endeffekt, wenn du eh schon drüber nachdenkst, deswegen zu kündigen (verstehe ich voll und ganz, das würde ich keinen Tag aushalten), warum nicht wenigstens versuchen,e s auf dem rechtlichen Weg durch zu bekommen?
Ich würde auch parallel dazu ganz klar kommunizieren, daß dich das Passivrauchen inzwischen krank macht und mich aus diesem Grund krank schrieben lassen und du erst dann wieder an deinen Arbeitsplatz kommen kannst, wenn der rauchfrei ist.
Und dann mal gucken, was du damit ins Rollen bringst. Zu verlieren hast du doch eh nichts, wenn du eh eigentlich vorhast zu kündigen.
Ich finde es unter aller Sau, was da abläuft bei euch und würde entsprechen kontern ohne schlechtes Gewissen, denn denen scheint es ja auch total egal zus ein, wie es dir damit geht.
von
lejaki
am 13.10.2015, 13:21
das ist ja eben. Ich habe nicht den Nerv und den Mut dazu, mich mit der Geschäftsleitung anzulegen, nunja. Ich war heute beim Arzt und habe das Problem geschildert. Der Arzt hat die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und konnte gar nicht glauben, dass es sowas in der heutigen Zeit noch gibt...
Ich habe gegoogelt und festgestellt, dass es anscheinend sowas doch noch gibt und wir nicht der einzigste Betrieb sind mit solchen Marotten 
von
kathi-maus
am 13.10.2015, 20:49
Du hast doch aber nichts zu verlieren, wenn du schon daran denkst aus freien Stücken zu kündigen.
von
Johanna3
am 14.10.2015, 14:10
ich hab´s getan und heute gekündigt....ist mir sehr schwer gefallen auf der einen Seite, doch andererseits war es auch eine Erleichterung. Nun weiß ich, die Zeit im verqualmten Büro ist absehbar und ich kann mich nun mit klarem Kopf um etwas Neues kümmern. Mal sehen, wie lange es dauert...
Danke für Euer Feedback 
von
kathi-maus
am 14.10.2015, 20:51
... erstmal versuchen, ein rauchfreies Büro durchzusetzen! Es kann sogar sein, dass sogar manche Raucher gar nichts dagegen hätten, zum Rauchen rauszugehen. Und wenn es wirklich richtig fies und stressig werden sollte, kannst du immer noch kündigen. Es kann aber auch sein, dass sie nach einer Phase des Nörgelns sich daran gewöhnen und alles gut wird. (Wobei man das Büro wohl erstmal renovieren/streichen müsste, damit da nicht dieser alte Qualm drin bleibt.)
von
MM
am 16.10.2015, 13:11
Hast du dich nicht krankschreiben lassen?
Bis wann musst du da jetzt noch bleiben?
von
luna7322
am 14.10.2015, 21:41
Bin noch bis 30.11. dort, habe allerdings davor noch Urlaub und Ü-stunden, so dass ich noch rund 3 Wochen habe...
Herzlichen Dank allen, die mir Zuspruch und Tips gegeben haben, mir gehts jetzt mit der Entscheidung viel besser, jedoch richtig abschalten kann ich wohl erst, wenn ich da weg bin 
von
kathi-maus
am 15.10.2015, 21:24
Wenn ein Arzt feststellt, dass Dir der Rauch gesundheitlich schadet, kann auch er die Kündigung so formulieren, dass Du sofort zur Überbrückung Arbeitslosengeld bekommst (war zumindest vor längerer Zeit möglich).
Passivrauchen ist sehr, sehr schädlich!
Und dass der Chef so ignorant ist, würde ich nicht so ohne weiteres hinnehmen.
Mitglied inaktiv - 23.10.2015, 11:23
Antwort auf diesen Beitrag
ich war ja einen Tag vor meiner Kündigung beim Arzt und hab ihm mein Problem geschildert. Der hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen über die Zustände im Büro. Er hat mir ein Attest geschrieben das es unzumutbar für meine Gesundheit ist dort weiter zu arbeiten. Somit umgehe ich eine Sperre vom Arbeitsamt. Nichts desto trotz suche ich trotzdem fieberhaft nach einem neuen Job. Untätiges "zu Hause rumsitzen" ist nicht meins 
von
kathi-maus
am 24.10.2015, 20:37
