Hallo zusammen!
Ich arbeite in einem globalen Konzern in einer Branche, der es zum Glück noch recht gut geht.
Für die Position, die ich habe bin ich recht jung aber mein Chef, meine Kollegen und meine Mitarbeiter sind sehr zufrieden mit mir. Heute hat er mir zwischen Tür und Angel das Schreiben für die jährliche Gehaltsanpassung gegeben und ich war nicht wirklich zufrieden damit. Leider habe ich direkt dazu etwas gesagt und keinen Termin für ein Gespräch dazu ausgemacht. Eines seiner Argumente war, dass ich für mein Alter in dieser Position schon sehr gut verdiene.
Zufällig weiss ich, dass ein Kollege von mir, der ca. 8 Jahre älter ist als ich, jedoch einen wirklich sehr viel kleineren Verantwortungsbereich hat als ich (1/10 so viele Mitarbeiter und nicht verantwortlich für die Produktion sondern Leiter des Techniksupports, im Organigramm parallel zu mir) genau so viel Geld verdient wie ich. Ebenso einer meiner ehemaligen Mitarbeiter, der nun 60 ist, und ca. 1/3 meines Verantwortungsbereichs geführt hat (aber eben in der Hirarchie darunter, ohne die Endverantwortung) genau so viel verdient wie ich jetzt.
Fühle ich mich da zu unrecht unfair behandelt, sind das Alter und die potentiell dahinter liegende Erfahrung wirklich so wichtig? Natürlich könnte man theoretisch davon ausgehen, dass ein Mitarbeiter mit längerer Berufserfahrung die weitsichtigeren Entscheidungen trifft oder auch effizienter arbeitet. Aber wenn ich das nicht auch könnte, dann hätte man mich doch nicht in diese Position geholt und wäre extrem zufrieden mit meiner Arbeit oder?
Danke für eure Einschätzungen und ev. Eure Argumentationshilfen!
Viele Grüße,
Sabine
Mitglied inaktiv - 03.07.2009, 17:09
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Hast du schon mal drüber nachgedacht ob es am Geschlecht liegen könnte? In jeder Statistik ist es immer wieder zu sehen, das Frauen gleiche Position, Aufgabengebiet, Verantwortung... weniger verdienen wie ihre männlichen Kollegen. So wird es dein Chef nie sagen können/dürfen (in Bezug auf Gleichstellungsgesetz). Das Alter ist dann immer ne gute Ausrede.
Nach meiner Meinung ist das Alter nicht entscheidend, sondern wie effizient man arbeitet
alsame
Mitglied inaktiv - 03.07.2009, 18:11
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Schwer zu sagen, ob es nun wirklich am Alter oder am Geschlecht liegt. Man müsste wissen, was ein anderer in vergleichbarer Position verdient..
Bei uns ist es so, dass die Gehaltstufen im Tarifvertrag sich wirklich explizit nach dem Alter richten, d.h. man verdient in der selben Position automatisch mehr, wenn man älter ist. So ungewöhnlich ist das also nicht, auch wenn man über den Sinn streiten kann.
Mitglied inaktiv - 03.07.2009, 18:55
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Also, ich hatte solche Situationen auch schon dann und wann... und ich würde auch sowohl Alter als auch Geschlecht als MÖGLICHE Gründe vermuten.
Die Frage ist, wie Du jetzt weiter vorgehen kannst. Du kannst ja schlecht das Gehalt Deiner Kollegen anführen... am besten solltest Du mal versuchen, am Markt herauszufinden, was in einer vergleichbaren Position gezahlt wird. Und dann das Gespräch mit dem Chef suchen. Vielleicht ist es auch einfach nur Gedankenlosigkeit von ihm, so nach dem Motto "jetzt hab ich ihr eine Gehaltserhöhung gegeben", ohne dass er sich Gedanken macht über deine grundsätzliche gehaltliche Einordnung. Und wenn er noch einmal mit dem Argument Alter um die Ecke kommt, dann würde ich ihm mal was dazu sagen, dass hoffentlich Leistung und nicht Alter bezahlt würden..
Ulrike
Mitglied inaktiv - 04.07.2009, 12:17
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Vielleicht liegt es nicht am Alter, sondern an der Zeit der Betriebszugehörigkeit. In unserem Unternehmen werden regelmäßig kleine Gehaltserhöhungen gemacht, so dass automatisch diejenigen mehr verdienen, die schon etwas länger dabei sind - hängt natürlich auch indirekt mit dem Alter zusammen.
Ich finde es grundsätzlich schon fair, wenn jemand mehr verdient, der z. B. seit 20 Jahren denselben Job macht als derjenige, der diesen erst seit drei Jahren macht.
Solltest Du in ein Gehaltsgespräch einsteigen, auf keinen Fall über Alter oder Geschlecht etc. reden. Sag Deinem Vorgesetzten nochmal kurz, was Du machst, für wie viele Leute zu verantwortlich bist, was Du in der letzten Zeit verbessern konntest, alles Positive etc. pp. Nur das ist es, was nachher zählt.
Mitglied inaktiv - 06.07.2009, 21:37
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Ich hätte jetzt auch spontan vermutet, dass es am Geschlecht liegt. Ich arbeite auch in einem großen relativ modernen Unternehmen, aber auch bei uns sind die Gehaltsunterschiede krass. Und kaum Frauen in höheren Führungspositionen (insofern Kompliment an dich, dass du einen großen Verantwortungsbereich hast). Hattest du denn mal eine Gehaltsrunde ausgelassen, weil du z.B. ein paar Monate wg. Mutterschutz/Elternzeit nicht gearbeitet hast?
Liebe Grüße
Claudia
Mitglied inaktiv - 08.07.2009, 23:25
