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hat hier jemand den Beruf aus familiären Gründen (vorübergehend) aufgegeben?

Thema: hat hier jemand den Beruf aus familiären Gründen (vorübergehend) aufgegeben?

Ich meine außerhalb von Eltern- bzw. Familienzeit. Hier kommt es nämlich gerade knüppeldick: Mein Mann hat seit kurzem eine neue Stelle und muss erheblich mehr arbeiten als bisher. Regelmäßige Dienstreisen ins Ausland etc. inklusive. Dafür auch deutlich mehr Einkommen. Ich selbst bin bis dato in Teilzeit berufstätig, mein langjähriges Arbeitsverhältnis endet (daran ist nichts zu ändern) Ende des Jahres. Bisher hatte ich gewisse organisatorische Freiheiten, so dass der Alltag relativ gut zu bewältigen war. Die kleinen Klimmzüge, die alle kennen, gab es natürlich, aber nichts Gravierendes. Zusätzlich zu der Frage nach der Möglichkeit von Teilzeit in einem neuen Job kommen hier gerade heftige Nachrichten (Details möchte ich mir ersparen, betrifft ein Kind sowie Eltern und Schwiegereltern), die in mir erhebliche Zweifel aufkommen lassen, ob ich kurzfristig überhaupt weiter arbeiten kann. Alle Einzelheiten sind zwar noch nicht klar, aber ich musste bereits ein (relativ) konkretes Jobangebot absagen, weil ich es zeitmäßig nicht darstellen kann. Es geht mir weniger um das Einkommen im nächsten Jahr (bekomme gute Abfindung, könnten auch mit einem Einkommen leben), bin aber Mitte 40 und in einem qualifizierten Beruf. Frage mich, ob ich nach einer Pause von einem Jahr überhaupt noch wieder einsteigen kann. Ich fühle mich gerade völlig kopflos und weiß gar nicht, wie ich handeln soll. So kann ich mich auch kaum überzeugend irgendwo bewerben bzw. vorstellen. Möchte auch in jedem Fall für meine Familie da sein... Hat jemand ähnliches bewältigt? Gruß supi

von supi0978 am 02.07.2015, 17:52



Antwort auf Beitrag von supi0978

Um Deine Situation beurteilen zu können, sind die Infos leider zu abstrakt. Was ich heraushöre, ist - zurecht - Dein wohl nicht von nichts kommendes Gefühl, dass Du Deine gesamte Berufssituation verschlechterst, wenn Du jetzt mal eben komplett aussteigst. Und was Dein Mann verdient, ist - wie das Leben eben so spielen kann - eigentlich irrelevant, wenn etwa er seinen Job aus welchen Gründen auch immer verliert oder Du ihn ;-) Mitte 40 ist ja nicht alt. Erfahrene, gute Leute haben auch ü50 heute beste Chancen. Welchen Beruf hast Du, dass Du eventuell schon nach einem Jahr Wiedereinstiegsprobleme hättest? Sonst kann man das ja gar nicht beurteile. Zudem müsstest Du das doch selbst am besten wissen. Kläre deine private Situation, hol Dir Unterstützung (verbale, konkrete), um Dich wieder selbstbewusst und entschlossen und mit dem notwendigen Freiraum dafür bewerben zu können. Dein Mann ist auch in der Bringschuld. ER scheint ja auch seinen Job nur deshalb so frei machen zu können, weil umgekehrt DU ihm bestimmt den Rücken freihältst (wovon, wie erwähnt, Du ja nichts hast, wenns mal zwischen Euch prekär würde oder er seine Stelle verliert).

von Nikas am 03.07.2015, 06:37



Antwort auf Beitrag von supi0978

Schwierig zu beurteilen, aber evtl. wäre ein Minijob für einige Zeit eine Lösung? So kommst Du nicht ganz raus, aber hast deutlich weniger Stunden. Ansonsten käme es vielleicht auch einfach darauf an, wie lange sich die neue Situation "hinzieht", wäre es wirklich nur mal einige Zeit oder geht es dann am Ende über Jahre hinweg. Kann man das schon ein wenig eingrenzen, bleibt es bei einem Jahr oder wird es ggf. länger? Für mich wäre es wohl so, wenn es länger werden würde, würde ich wohl einen Minijob suchen. Damit ich eben am Ball bleibe in meinem Beruf. Für ein Jahr wäre ich wohl bereit, einfach mal daheim zu bleiben, ohne Arbeitsverhältnis. melli

von sojamama am 03.07.2015, 08:42



Antwort auf Beitrag von supi0978

Hi, ich sehe in meinem Umfeld, dass Auszeiten (Arbeitslosigkeit, Pflegezeit...) bis zu einem Jahr quasi "ungestraft" bleiben, darüber hinaus wird es jedoch kritisch, weil einfach mehr zwischen den Zeilen gelesen wird. Im Lebenslauf ist es jedoch rel. einfach zu "verpacken" - nenn es Pflegezeit für Eltern oder Großeltern - das kann nie jemand überprüfen und keiner wird es hinterfragen, einfach weil es sozial akzeptiert und geachtet ist, mehr noch als Elternzeit, die ja immer mit Kinderwagenschieben und Kaffeetrinken mit anderen Mamas verbunden wird. Das Problem wird halt sein, dass du, wenn du in der Zwischenzeit keinen TZ-Job findest, nach spätestens einem Jahr erstmal wieder für einige Zeit Vollzeit arbeiten musst, bis du dann ggf. die Möglichkeit bekommst, zu reduzieren. Aber dann sollte ja auch dein Mann etabliert im neuen Job sein und den Mumm haben zu sagen, dass er jetzt mal mit Teilzeit dran ist :) Gruß, Speedy

von speedy am 03.07.2015, 11:01



Antwort auf Beitrag von supi0978

Ja, wegen Ortswechsel habe ich beim zweiten Kind aufgehört, die Zeit aber genutzt, unm den Beruf zu wechseln mit Zusatzausbildung udn bin dann nach einigen Jahren in den neuen Beruf eingestiegen. Wegen einem Jahr würde ich mir keine Sorgen machen. LG

Mitglied inaktiv - 04.07.2015, 07:52



Antwort auf Beitrag von supi0978

es auch nicht tun, ABER Man kann sich ja jetzt sogar wegen Pflege von der Arbeit freistellen lassen. Insofern bietet sich dein auslaufender Vertrag plus ALG 1 ja geradezu an,... Allerdings müsstest du der Vermittlung zur Verfügung stehen. Professionelle Pflege sollte also "in der Hinterhand" angedacht werden. Trini

von Trini am 04.07.2015, 13:23



Antwort auf Beitrag von supi0978

Ich habe keine Erfahrung, würde mich allerdings anschießen, dass bei einem sonst lückenlosen Lebenslauf, ein Jahr Pause ehr kein Problem ist. Wenn es länger wird muss Du wohl in einem Mangelberuf arbeiten um wieder leicht rein zu kommen.

von Nicol am 05.07.2015, 21:47



Antwort auf Beitrag von supi0978

1 Jahr Pause ist gar kein Problem. Man muss das nur richtig verpacken. Pflegezeit für Eltern/krankes Kind... so was in der Art. Ich stelle bei mir fest, dass es nicht mehr so leicht ist, die Jobs zu bekommen, die beliebt sind. Aber lieber später nicht ganz den Traumjob haben und die Familie gut versorgen und selbst auch noch alles schaffen.

von Halluzinelle von Tichy am 07.07.2015, 13:47



Antwort auf Beitrag von supi0978

Ich nicht, aber ich kenne ein zwei Freundinnen, die sich bei einem erzwungenen Jobwechsel bewusst Zeit gelassen haben mit der Bewerbung oder auch eine Freundin, die nicht mehr arbeitet. So sehr ich deine Selbstzweifel und deinen Wunsch verstehen kann, so wichtig finde ich es eigentlich auch, als Frau im Job zu bleiben. Ich könnte mir vorstellen, dass der Wiedereinstieg in Teilzeit schwerer ist als sich aus einem Job heraus. Daher ein paar gedankliche Anregungen 1. Vielleicht kannst du dich ja bewerben und bei einem Jobangebote dann verhandeln, dass du nicht sofort sondern nach einer Auszeit von ... Anfängst. 2. Du solltest gemeinsam mit deinem Mann !!! überlegen, wie Ihr zwei die Gesamtanforderungen gemeinsam gewuppt kriegt und wenn er für bestimmte Aufgaben weniger einsatzfähig ist, welche Unterstützung du dir anderweitig holen kannst. 3. vielleicht hast du noch Elternzeit übrig? Und kannst die nehmen? Ist vielleicht finanziell ungünstig, aber du signalisierst damit, dass das bewusst nur zeitbegrenzt war. Die fiese Tour wäre dann einen Job anzunehmen und gleich in Elternzeit zu gehen.

von Geisterfinger am 05.08.2015, 19:42