Thema:
Gewissensfrage - schwanger und neuer Job?
Hallo zusammen,
ich bin in der 9. Woche schwanger und mich plagt eine Gewissensfrage... hab seit ein paar Monaten einen neuen Chef, der mir endlich die Möglichkeit gibt, mich beruflich weiterzuentwickeln und unter anderem auch eine neue Stelle ab Februar für mich vorgesehen hat.
Zur Zeit arbeite ich Teilzeit in Elternzeit; mein Sohn wird im März 2 Jahre und dann ist die Elternzeit erst mal rum... aber im Juli soll ja dann schon unser 2. Kind kommen.
Bis jetzt habe ich meinen Chef noch nicht von meiner Schwangerschaft in Kenntnis gesetzt, da es mir einfach noch viel zu früh ist. Nun steht aber nächste Woche ein Gespräch zum Wiedereinstieg nach der Elternzeit an und ich bin total unschlüssig was ich machen soll.
Würdet ihr die Schwangerschaft erst mal "verheimlichen", damit das mit dem Jobwechsel reibungslos klappt und hier keine neuen Steine in den Weg gelegt werden oder fändet ihr das dem Chef gegenüber unfair?
Bin mir da echt unsicher; einerseits warte ich schon lange auf die Gelegenheit; andererseits will ich meinen Chef nicht "verprellen"...
Achso, ich werde nach der Geburt auch keine längere Auszeit nehmen, sondern plane, nach 3 Monaten in Teilzeit wieder einzusteigen.
Danke für euer Feedback :-)
sunshine
von
@sunshine@
am 12.12.2013, 09:43
ganz ehrlich?
Ich würde nichts sagen.
Ist erstens nicht deine Pflicht und zweitens machst du doch sowieso nur eine kurze Babypause von insgesamt ca.5 Monaten.
Da würd ich erstmal das Gespräch nächste Woche abwarten und für mich das beste rausholen.
Viel Glück!
von
Charly80
am 12.12.2013, 13:07
Da du schnell nach der Geburt wieder einsteigen willst, würde ich auch dafür plädieren, nichts zu sagen.
Was anderes wäre es, wenn du nach der Geburt erstmal für zwei Jahre weg wärst.
von
pflaumenbaum
am 12.12.2013, 15:58
verwunderlich, wenn dein Chef sich hintergangen fühlt und in Zukunft nicht mehr ganz so viel Ambition hat, dich zu fördern, wie das ja der Fall zu sein scheint. Ich finde zu einem Arbeitsverhältnis gehört auch immer ein gewisses Grundvertrauen und das wäre für mich beeinträchtigt, wenn mich jemand so an der Nase rum führt und mich vollig sinnfrei alles durchplanen lässt, um nachher zu sagen "Ätschi Bätsch" statt Klartext zu reden, so dass man die Projektgestaltung gleich entsprechend gestalten kann. Meine Devise: Ehrlichkeit zahlt sich aus! Hat sich in meiner beruflichen Laufbahn schon mehrfach bewahrheitet und dein Chef wird es bestimmt auch zu schätzen wissen.
Lg, Constanze
Mitglied inaktiv - 12.12.2013, 17:30
Antwort auf diesen Beitrag
Ich sehe das auch so! Unbedingt sagen, vor allem wird er sicher nachrechnen und wissen, dass du es schon gewusst hast.. dann is das Vertrauen hin..
von
Emma25
am 12.12.2013, 20:09
denn ansonsten kannst Du das mit einer Weiterentwicklung bei diesem Arbeitgeber so ziemlich vergessen.
Stell mal vor wie Du Dich fühlen würdest, wenn jemand das mit DIr machen würde. Wenn Du der Vorgesetzt wärst, mit der Mitarbeiterin einen Planungsgespräch führst und sie dann 4 Wochen später verkündet: "tadaaa bin schwanger und bald wieder weg". Da würde Dir auch mit Sicherheit jegliches Lust vergehen für diese Mitarbeiterin irgendwas wieder zu tun.
von
Fuchsina
am 12.12.2013, 20:50
Ist der neue Job als Teilzeit möglich oder ist das eigentlich eine Vollzeitstelle?
von
Nicol
am 12.12.2013, 22:07
Irgendwann soll es schon mal wieder eine Vollzeitstelle werden, aber da ich ja im Moment auch nur 24 Std / Woche arbeit und auch nach meiner Elternzeit nicht sofort auf 35 Std hoch kann (was mein Chef auch weiss und akzeptiert) ist es nicht zwingend nötig vollzeit zu arbeiten.
Dazu kommt, dass die Stelle als solche neu ist und ich sie sowieso erst mit aufbauen soll...
von
@sunshine@
am 13.12.2013, 14:00
Eigentlich würde ich vor der 12. Woche nichts sagen.
Kommt aber eben auf die Situation an.
Du steigst offensichtlich nach Elternzeit 1 wieder voll ein und hast darauf ach einen Rechtsanspruch. Dann kann Dir mit der Mitteilung der neuen Schwangerschaft ja auch gar nichts passieren. Bist ja ohnehin unkündbar.
Insofern kannst Du auch offen sein, ohne dass etwas passiert.
Trini
von
Trini
am 13.12.2013, 08:47
... es steht ja nun mal jetzt dieses Gespräch an - und da wäre es schon recht klar ein Hintergehen, es zu verschweigen. Denn das Gespräch soll ja, wie ich es verstehe, extra wegen ihr bzw. der weiteren Planung ihrer Tätigkeit in der Firma stattfinden. In DIESER Situation würde ich mich verpflichtet fühlen, es zu sagen, weil ich sonst ja mein Gegenüber bewusst an der Nase herumführen würde.
Etwas anderes wäre es, wenn das Gespräch jetzt nicht geplant wäre - dann würde ich noch warten, denn so früh (9.Woche) haben wir noch nicht mal den Eltern, Schwiegereltern etc. was gesagt - geschweige denn "aussenstehenden" Leuten...
von
MM
am 13.12.2013, 09:26
Rechtsanspruch ja. Allerdings kann sie dann aller Wahrscheinlichkeit nach nach einer solchen Aktion jegliche Aufstiegsmöglichkeiten für immer in dem Unternehmen vergessen - und ehrlich gesagt das dann auch zur Recht.
Denn: Chef plannt extra das Gespräch WEIL ihr Elternzeit enden soll und er mit ihr besprechen möchte wie es danach weitergeht. Wenn sie jetzt die neue Schwangerschaft verschweigt, der Chef einen Plan aufstellt, entsprechend dann auch eventuell die neue Stelle einrichtet etc. und sie dann 4 oder meinetwegen 6 Wochen später sagt: alles nett aber ich bin wieder schwanger und bin dann mal wieder weg: DAS ist m.E: ein extrem linkes Verhalten.
von
Fuchsina
am 14.12.2013, 16:04
Ja ich finde auch es ist nicht die feine englische Art nichts zu sagen und bin eher der Mensch, der sowas ehrlich gesagt. Nur eben dass ich erst in der 9. Woche bin hat mich zweifeln lassen... Aber so wie ich mich kenn kann ich das Gespräch sowieso nicht vernünftig führen wenn ich im Hinterkopf denke dass ich meinen Chef grad "verarsch".
Ehrlich währt am längsten - ich hoffe die Devise geht auch dieses mal wieder auf ;-)
Auf jeden Fall bedank ich mich bei euch für eure Meinungen - hat mir gute Denkanstöße gegeben und ich hoffe dass alles so klappt wie ich es mir wünsche.
Und am wichtigsten ist sowieso erstmal, das mit dem kleinen Wurm alles gut geht!
Lg & ein schönes Wochenende!
von
@sunshine@
am 13.12.2013, 13:56
Wenn die neue Chance auch in Teilzeit geht, dann würde ich nix sagen.
Ist es in Teilzeit eh nicht möglich würde ich die Karten auf den Tisch legen.
Willst Du jetzt Vollzeit arbeiten bis zum neuen Mutterschutz ?
Theoretisch könntest Du die aktuelle Elternzeit auch bis zum neuen Mutterschutz verlängern um dann den Vollzeitlohn im Mutterschutz zu bekommen.
von
Sternenschnuppe
am 14.12.2013, 15:21
echt bloede Situation, aber in deinem Fall wuerde ich es sagen, einfach, um das gute Klima zwischen Dir und deinem Cef nicht zu gefaehrden zumal Du ja nicht laenger aussteigen willst
Plan machen, wie das mit SS und ndeuer Stelle laufen soll und dann um gespraech bitten
wenn Du es verheinlichst, was ja rechtlich durchaus eine Option fuer eine gewisse Zeit ist, laeufst Du gefahr, dass er sich den Hintern aufreisst, PLaene fuer Dich macht, konzepte erarbeitet und bei seiner Obrigkeit erstellt und hinterher klar ist, dass Du die ganze Zeit eben wusstest, dass es Makulatur ist
von daher, im Sinne einer konstruktiven langen Zusammenarbeit mit einem netten Chef, offenheit
Benedikte
von
Benedikte
am 15.12.2013, 10:34
ich würde da keine zwei Sekunden nachdenken! Natürlich sagen!
LG
von
emmababy
am 16.12.2013, 12:52
Hallo,
würds schon sagen, klar 9. Woche ist sehr früh. Ich erzähl dir mal ein Beispiel aus meiner Arbeit (Behindertenwohnehim, wo wir ohnehin schon schwer Personal bekommen). Eine Kollegin hat gekündigt, ist auch nichts verwerfliches daran. Bekamen dann eine neue Kollegin in Vollzeit und sie bekam einen unbefristeten Vertrag. So weit so gut. Dummerweise war die gute zum Zeitpunkt der Einstellung schwanger und hat nix gesagt, muss sie nicht, ich weiß. Sie hat bis ins 6. Monat bei uns gearbeitet und nix gesagt. Plötzlich kam ein Brief von ihr mit einer Krankschreibung plus Bestätigung über ihre Schwangerschaft vom FA. Da schauten wir erstmal alle doof und mussten ihre Dienste mit abdecken, sehr viel mehr Arbeit für uns alle und das über mehrere Wochen, weil es gedauert hat bis wir jemanden für sie finden konnten. Da hatten, so Leid es mir tut, keiner Verständnis und Freude für ihre Schwangerschaft. Wenn sie das gesagt hätte, selbst nach dem Unterschreiben, hätten wir sie bestimmt alle unterstützt und auch Verständnis für ihre Situation gehabt.
Sags lieber deinem Chef und besprich mit ihm dein weiteres Vorgehen und wie den Lebensplan aussieht.
LG
Mitglied inaktiv - 17.12.2013, 12:05