Baby und Job

Baby und Job

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Würmchen2610 am 13.01.2018, 9:13 Uhr

Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Hallo,
zu meiner Situation:
mein AG befindet sich in den alten Bundesländern. Bin bei ihm seit über 10 Jahren.
Mein Hauptwohnsitz bzw aktueller Lebensmittelpunkt befinden sich in den neuen Bundesländern. Hier hat mein Mann seinen sehr guten Job. Hier (in den neuen Bundesländern)wohnen wir z. Z. mit unseren zwei Kindern. Ich bin im Moment in Elternzeit. Diese läuft im Jahr 2019 ab. Mein AG ist 400 km entfernt.
Vor meinen Schwangerschaften bin ich gependelt.
Ich liebe meinen AG,meinen Job,meine Kollegen. Hier in unserem Ort oder in der Nähe ist es schwierig einen alternativen Job zu finden.
Ich möchte wieder zurück. Mein Mann würde am Wochenende pendeln,denn er auch einsieht,dass es hier keinen so guten Job für mich gibt.
Aber wie mache ich das? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Ich muss mit den beiden Kindern umziehen,denn mein Mann arbeitet im Schichtdienst. Wir haben ein Gesamteinkommen von ca. 5500€ netto. Durch Miete und Fahrtkosten werden wir zusätzliche Kosten monatlich von ca. 2000€ haben.
Dabei habe ich nicht die Betreuungskosten berechnet,die für Abholservice(wir haben keine Oma,die umziehen würde) ect für die Kinder anfallen werden,da ich in Vollzeit arbeiten muss (sonst wird sich das Ganze nicht lohnen). Ich habe Bürojob und Fahrtzeit 1 Std hin und 1 Std zurück.
Ich habe Zeit noch bis 2019,aber ich denke jeden Tag daran und habe Angst zu versagen... Ist jemand in der ähnlichen Situation? Kann mir jemand Mut machen?
Danke vorab!

 
43 Antworten:

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Häsle am 13.01.2018, 10:33 Uhr

Näher als 1 Stunde Fahrtzeit kannst du nicht an deine Arbeit ziehen? Und dir damit den Abholservice sparen? Und den Kindern noch mehr fremdbetreute Zeit? Das mit deinen 10,5 Stunden Abwesenheit könnte schwierig werden, wenn die Kinder in der Schule sind. Außer du findest eine sehr gute (private?) Ganztagsschule oder eine traumhafte Tagesmutter für nachmittags. Beides wäre bei uns in der Gegend utopisch. Auch einen Abholservice gibt es nicht.
Hast du das schon abgeklärt?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von LanaMama am 13.01.2018, 10:55 Uhr

Hallo,

Gibt es auch die Möglichkeit, dass sich Dein Mann einen neuen Job in der Nähe Deines Jobs sucht? Oder ihr alle beide an einem dritten Ort?
Für mich persönlich käme weder die Pendelei noch die Kosten in Frage - vor allem aber die wenige Familienzeit. Vielleicht gibt es ja noch eine dritte Lösung?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 13.01.2018, 11:01 Uhr

Ein anderer Ort wäre eine Option.
Der Nachteil wäre,dass ich da komplett allein wäre.
In dem Ort,der 1 Std entfernt ist,habe ich Bekannte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 13.01.2018, 11:04 Uhr

Da wir über 40 Jahre alt sind (mein Mann fast 50 J) gehen wir eher davon aus,dass er schwierig einen alternativen Job bekommen könnte. In den alten Bundesländern gibt es heute auch nicht mehr die guten unbefristeten Jobs... Und ihm macht sein Job auch Spaß...
Es ist echt schwierig...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Häsle am 13.01.2018, 11:12 Uhr

Ich würde lieber eine Stunde fahren, um mal die Bekannten zu sehen, als täglich zwei Stunden Fahrtzeit und mehr Geld für Betreuung zu investieren. Und die Zeit, die dir mit den Kindern fehlt, ist auch wertvoll.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von QueenMum am 13.01.2018, 13:53 Uhr

Hallo
verstehe ich das jetzt richtig das Ihr euch dann nur noch am Wochenende seht ? Also ich verstehe die Kosten Nutzen Rechnung nicht so ganz. Du willst also zurück und Ihr hättet dadurch Kosten von 2000 Euro mehr wie jetzt ? Aber für das Geld oder anders für sowas würdest du soch sicherlich einen Job in der Nähe zu Ihm finden oder nicht ? Was passiert wenn dein jetziger AG die Stelle abbaut ? Also für mich käme soviel Trennung nicht in Frage auch der Kinder zuliebe nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Hubbeldubbel am 13.01.2018, 14:34 Uhr

Nie und nimmer würde ich pers. den von Dir beschriebenen Plan umsetzen. Nach meinem Empfinden kann es nur Verlierer geben. Meine Gedanken:

Die Kinder dem Vater zeitweise "entreißen" und sie dann ganztags trotztdem betreuen lassen. Selbst auf den Partner vezichten.

Der Fahrtstress dann am We, denn "Familie" soll ja noch stattfinden?

Fahrtzeit wegen der Entfernung Wohnort-Arbeit trotz Umzug - tägl. 2 Stunden Lebenszeit.

Das Kollegtiv auf Arbeit kann sich völlig verändert haben und muss nicht mehr so toll sein.

Den AG lieben? Hoffentlich nicht :-D

Was mein eigener Plan wäre? Neuen AG suchen und TZ in EZ machen um festzustellen, dass es auch am jetzigen Wohnort tolle Jobs gibt.

Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von kanja am 13.01.2018, 14:43 Uhr

Da du noch so viel Zeit bis 2019 hast, würde ich sie dazu nutzen, in der Nähe nach möglichen Jobalternativen zu suchen.

Es ist vielleicht nicht so toll wie vorher, aber ganz sicher besser als eine Fernbeziehung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Korya am 13.01.2018, 15:24 Uhr

Ich verstehe dein Dilemma, das ist echt eine blöde Situation.

Die eine Stunde einfache Fahrtzeit finde ich dabei im Gegensatz zu den anderen normal, ist bei mir im Umfeld bei den meisten so. Sogar knapp 2 Stunden einfach bei einigen - das wär mir zuviel, aber 1 Stunde geht so gerade noch, finde ich, wenn's andere Vorteile bringt.

Aber die Familie wird so auseinander gerissen. Und zwar auf "ewig" - es ist ja kein Ende abzusehen, bis die Kinder wenigstens halb durch die Grundschule sind und einigermaßen autark werden, oder? Solange würde ich z.B. keine Fernbeziehung wollen.

Setzt euch mal über ein Glas Wein in Ruhe hin und macht euch eine Plus-Minus-Liste für alle drei Optionen (er wechselt / du wechselst / Fernbeziehung) und entscheidet euch gemeinsam für das Modell mit den meisten "Plussen". Dann nutzt ihr das Jahr, um dorthin zu kommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 13.01.2018, 16:06 Uhr

Hallo,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ja,es handelt sich um zusäztliche Kosten.
Hier haben wir eine Eigentumswohnung, die bereits abgezahlt ist.
Dass der AG die Stelle abbaut, ist eher unwahrscheinlich (kein öffentl. Dienst).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 13.01.2018, 16:07 Uhr

Hallo,
vielen Dank für Deine Antwort.
Der Rat mit der TZ in EZ finde ich sehr gut!
Danke!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 13.01.2018, 16:18 Uhr

Ja, hast Du recht...Es klingt plausibel. Danke!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 13.01.2018, 16:31 Uhr

Vielen Dank an alle dafür, dass Ihr Euch Zeit genommen habt,um mir zu helfen.

Es ist so,dass es hier im Ort nur „kleine AG“ gibt. Ich bin bei einem „grossen AG“ „aufgewachsen“. Ich habe gern meinen A.... für diesen Job aufgerissen. Ich habe tolle Referenzen gesammelt. All dies wird hier kein AG schätzen können. Darüber hinaus die internationalen Erfahrungen,die ich gesammelt habe,werde ich hier weder umsetzen noch weiter entwickeln können.

Zum Papa meiner Kinder: er ist kein Papa,der gern seine Zeit im Alltag opfert,um mit den Kindern zu sein. Ich sage jetzt nicht,dass er sie nicht liebt o.Ä. Aber der Alltag mit den Kindern wird von mir zu 99,99% gestemmt.
Es gibt Tage,an denen ich mich darüber sehr aufrege-besonders wenn ich sehe, was andere Papas mit ihren Kindern unternehmen.
Na ja-ich will nicht vom Thema ausweichen. Nur so viel,dass der Papa als Papa manchmal füt meine Entscheidung im Sinne des Umzuges im gewissen Sinne beiträgt.
VG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von kanja am 13.01.2018, 20:14 Uhr

Ich habe nach der Elternzeit von einem großen, internationalen Arbeitgeber zu einer kleinen Firma gewechselt und es nicht bereut.

Sicher würde ich mehr verdienen und hätte mehr “Karriere“ gemacht, wenn ich bei der damaligen Firma geblieben wäre.

Die kleine Firma ist mir aber in so vielem entgegengekommen, als meine Kinder noch klein waren, das wäre in einer großen Firma nie so unbürokratisch gegangen.

Allerdings war mir von vornherein klar, dass meine Kinder vorgehen.

Trotzdem haben sich mir in der kleinen Firma Perspektiven eröffnet, die ich vorher nicht hatte.

Es gibt immer Vor- und Nachteile.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von lilke am 13.01.2018, 21:41 Uhr

Ich würde nicht umziehen. 2000€ Euro Zusatzkosten und die Familie zerrissen? Nee, ehrlich nicht. Ich liebe meinen Job auch, meine Kollegen sind nett und nicht arbeiten kommt für mich nicht in Frage. Aber in DER Situation würde ich mir irgendwas anderes suchen, das mich wie auch immer zufriedenstellt. Ggf Vormittagsjob und nachmittags ehrenamtlich etwas, das mich WIRKLICH erfüllt. Finanziell vermutlich kein Unterschied und die Familie wird nicht zerrissen.

Alternativ eben beide umziehen mit weniger Fahrtzeit zur Arbeit und der Mann schaut nach einem Job mit weniger Stunden und kümmert sich nach der Arbeit um die Kinder. Rollentausch eben dann.

LG Lilly

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Tini_79 am 13.01.2018, 23:11 Uhr

Ihr habt jetzt ein Gesamteinkommen von 5.500 oder dann ggf. mit deinem VZ- Job?

Wenn das mit deinem Job ist, dann würde ich das nie und nimmer machen.

Davon ab, komplett allein für zwei (teilweise noch recht kleine?) Kinder da sein und VZ arbeiten, für relativ wenig Geld, niemals.

Du findest echt nicht halbwegs annehmbares in erträglicher Entfernung zu eurem aktuellen Wohnort?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Danyshope am 13.01.2018, 23:28 Uhr

Ehrlich, Du hast nun zwei kleine Kinder, du warst jahrelang nicht mehr im Job - ich bezweifel das die Kollegen und der AG noch sooo glücklich und zufrieden sein werden wie vor den Schwangerschaften. Zumal wenn man auch noch davon ausgehen muss das du öfters fehlen wirst wegen fehlender Betreuung, kranken Kindern usw. Du nicht mehr so flexibel bist. Ich glaube du überschätzt da den Druck den es mit Sicherheit von allen seiten gibt. Und dann noch ein Leben im Auto?

Für mich wäre das im Leben nichts. Kein AG, keine Kollegen wäre mir das wert. Zumal ich wie gesagt eh nicht davon ausgehe das dir dieser "Einsatz" gedankt wird. Lieber vor Ort was neues suchen auch in Hinblick auf das Sozialleben der Kinder. Die haben dann ja kaum Chancen irgendwo echte Freundschaften auch nur im entferntesten aufzubauen. in der Woche stecken sie in der Betreuung, am Wochenende im Auto.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von VerenaSch am 14.01.2018, 10:57 Uhr

Ich bin nach der Schwangerschaft nach 6 Monaten in TZ wieder eingestiegen und nichts war wie vorher. Der tolle große AG hatte keinen Bock auf eine Mutti, die nun auch mal etwas Flexibilität vom AG benötigt und das obwohl ich ständig meine Arbeitszeit getauscht habe, wenn ich einen Termin reingedrückt bekommen habe. Ende vom Lied war, dass ich mich nur noch mit meinem Chef gezofft und dann gekündigt habe. Muss bei dir natürlich nicht so laufen. Aber da du selbst schon schreibst, dass du dir den A aufgerissen hast. Das wird so nicht mehr gehen. Mein Zwerg war außerdem im ersten halben Jahr in der Kita nur krank. Da haben dann immer meine Eltern aufgepasst.

Ich bin dann zu einem kleineren AG gewechselt (mit minimal weniger Gehalt) und dort viel zufriedener.

Für mich hört sich es sich aber fast so an, als würdest du vor deinem Mann fliehen wollen. Er trägt zu deiner Entscheidung bei... Das wäre dann aber ein ganz anderes Thema.

Ganz ehrlich: ihr habt genug Kohle. Dafür würde ich keine Fernbeziehung mit Kindern führen wollen. Das kann in meinen Augen langfristig nicht gut gehen, gerade nicht mit den Andeutungen von dir.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 14.01.2018, 14:49 Uhr

Vielen Dank für Eure Erfahrungen und Ratschläge!
Ich werde mich mit ihnen intensiv auseinandersetzen und die Vor-bzw Nachteile abwägen.
VG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Al1ce am 15.01.2018, 13:33 Uhr

hallo,

jetzt mal andersrum - die meisten posts waren ja eher pessimistisch, aber ich seh das nicht unbedingt so. Ich seh es eher so, dass Du unter der Woche eh schon weitgehend alleinerziehend bist, da kann man also nicht tief seufzend von Familie-Auseinanderreissen reden. Wenn der Job und das Umfeld dort mit grosser Wahrscheinlichkeit immer noch genau "Dein Ding" sind, warum dann nicht. Was hat es für einen Sinn, wenn Du da, wo Du jetzt bist, unglücklich herum sitzst, das kann für die Kinder auch nicht so toll sein. Ich versteh nicht, wieso hier die Frau jobmässig zurückstecken soll für etwas, das es garnicht zu geben scheint.

Der Anfang wird sicher nicht leicht, aber Alleinerziehende schaffen das auch und power hat Du ja wohl, sonst wärst Du schon garnicht auf diesen Plan gekommen.
Nur das mit der 1h Pendeln noch obendrauf würd ich mir genau überlegen, das hört sich nach unnötiger Last an.. Ich pendle selber ziemlich weit (200 km zweimal die Woche), der Job ist es aber wert und den Kindern geht es gut.. allerdings ist mein Mann sehr engagiert.

Fernbeziehung - damit habt Ihr wohl schon Erfahrung, wenn Du vor den Kindern gependelt bist..

Kosten - weiss nicht, kann dazu nur sagen, über doppelten Haushalt kann man erstaunlich viel absetzen.. persönlich finde ich das seltsam, aber es ist so!

alles Gute

alice

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 15.01.2018, 13:58 Uhr

Hallo Alice,
vielen Dank für Deine Post!
Du kannst Dir nicht vorstellen, wieviel Mut Du mir damit gemacht hast!
Genauso denke ich auch...ich will einfach später nichts bereuen und deswegen bin ich bereit diesen Stress auf mich zu nehmen. Und ja,innerlich vergleiche ich mich in einigen Beziehungen manchmal mit AE.
Und letztendlich zurück kann ich immer. Klar, dass das Hin und her nicht immer optimal für die Kinder ist. Aber ich mache ja diesen „ Versuch“ auch für die Kinder mit.
Danke noch mal auch für Deine persönliche Erfahrung!
VG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Al1ce am 15.01.2018, 16:14 Uhr

Es kommt natürlich auch drauf an, wie alt die Kinder sind - das hast Du noch nicht geschrieben.. wenn sie noch klein sind und Betreuung ausser Haus/von anderen schon kennen, macht das Umziehen nicht viel aus - wir haben das gemacht, als die Kinder 2 und 5 waren. Auf jeden Fall extra Zeit fürs Eingewöhnen einplanen..
ich wünsch Dir was!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von momworking am 15.01.2018, 18:02 Uhr

... ich bin bei Danyshope (wer hätte das gedacht???)

Du warst jetzt jahrelang nicht im Job und, schlimmer noch, du hast keinerlei Erfahrung, wie es ist mit Kleinkindern Vollzeit zu arbeiten.

Jetzt mögen mich viele Vollzeit-Mütter wieder steinigen weil "wir" Working-Moms ja keine Ahnung haben, wie aaaaaaaaaanstrengend so ein Tag ist, den man mit seinen Kindern verbringt.
Dennoch bleibe ich dabei: Selbst unter GÜNSTIGSTEN Bedingungen (sichere (!!!!!) Not-Betreuung vor Ort, soziales Netz, entgegenkommender Arbeitgeber (und Team), der zuverlässigste PKW unter der Sonne, Kinder mit stabilstem Gesundheitszustand und ohne jedweden Förderbedarf und ohne Ansprüche, zuverlässig und zeitlich korrekte Arzttermine ohne Wartezeiten, zauberhafte und günstige Haushaltshilfe, eine nimmer endende intrinsische Motivation, selbstreinigende und selbstdekorierende Wohnung, Freizeitaktivitäten der Kinder ausschließlich außerhalb deiner Arbeitszeiten und fantastische Ganztagsbetreuung außer- und innerhalb der Ferienzeiten, um nur einige zu nennen), bleibt es dabei:
DU WIRST AM STOCK GEHEN!!!

Nach vier Kindern, bei denen ich immer gleich nach dem MuSchu wieder angefangen habe zu arbeiten, muss ich dir sagen: Es ist ein Knochenjob.

Stell dir folgendes Szenario vor:
Es schneit. Du kommst nach Hause und bist in dieser Woche mit "Hausdienst" dran, musst also erstmal Schnee schippen. Natürlich hattest du keine Zeit, die Reifen am Auto wechseln zu lassen und dein Mann kommt erst am Wochenende, dann wollte er aber eigentlich ENDLICH die defekte Duschabtrennung reparieren und die Lampe im Kinderzimmer montieren, nachdem das arme Kind seit 8 Monaten mit einer kahlen Glühbirne Vorlieb nehmen muss.
Du schmeißt fix vorher eine Maschine Wäsche an. Bisschen Schwund ist immer, wo war doch gleich die neue lila Jeans? Ah! Gefunden!!! In der bei 60 Grad munter vor sich hin kurbelnden weißen Handtuchladung. Nundenn. Flieder Handtücher sind ja auch hübsch.
Zurück zum Schnee. Auf dem Weg in den Hof kommt dir die Nachbarin entgegen. Tja, leider, leider kann sie die Kinder übermorgen am pädagogischen Tag der KiTa doch nicht betreuen, sie fliegt kurzfristig mit ihrer Cousine 43.Grades nach Mallorca. Das ist außerhalb der Ferienzeiten so schön günstig und sie hat den Schnee so satt. Ach was...
Gut. Beim Schneeschippen hast du genügend Kapazitäten a) die Wut rauszulassen und b) hektisch nach einem Plan Z für übermorgen zu fahnden, da bereits die Betreuungsback-ups a-c abgesprungen waren.
Beschwingt schulterst du anschließend Schneeschaufel, den 12er Träger Milch und die Wasserkiste auf dem linken und Klopapier, Waschpulver, Dosenravioli und TK-Lasagne für die nächste Woche auf dem rechten Arm und kämpfst dich die Treppe zur Wohnung wieder hoch. Nein, auch Einkaufen möchte man am Wochenende nicht mit dem Partner, denn die gemeinsame Zeit soll Quality-Time sein! Wären da nicht die Lampe und die Duschabtrennung... Andere Geschichte.
Huch? Schon wieder 15:55 Uhr? Wo ist nur die Zeit hin? Du bist doch eben erst von der Arbeit gekommen? Um 16 Uhr schließt die KiTa. Fix das sommerbereifte Auto über schneeverwehte Straßen balanciert.
Zwei kleine rotbäckige Dreckspatzen, an denen Schneematsch des gesamten KiTA Außenbereichs klebt ins Auto gepackt. Ein Glück, dass die Waschmaschine gleich die fliederfarbenen Handtücher hergibt, dann ist sofort Zeit für eine neue Ladung mit Matschklamotten.
Zeit. Ist ein gutes Stichwort.
16 Uhr.
To-Do-Liste bis Schlafenszeit Kinder: Waschmaschinenladung 1 aufhängen und 2 waschen. 2 protestierende rotwangige Dreckspatzen in die Badewanne packen. Kindergartentaschen ausräumen. Freudiges Quieken aus dem Bad: "Mamaaaa???? Die Finja feiert übermorgen Geburtstag! Wir brauchen ein Geschenk, sie hat ein Körbchen im Spielwarenladen in der Nachbarstadt, das nur zwischen 11 und 11:30 Uhr geöffnet ist. Aber sie wünscht sich das uuuuuuuuuuuuuunbedingt." "Maaaaaaaaaaa??? Mir fällt noch ein, die Frau XY hat gesagt, dass wir bis morgen zwei leere Garnrollen, vier Kastanien und eine leere Käseschachtel brauchen. Das habe ich schon letzte Woche vergessen." "Mamaaaaaa??? Kann ich bitte auch immer Donnerstags zum Tanzen gehen? Die Pia geht da auch hin! Das fängt immer um 14 Uhr an! Kannst du da bitte auch mit mir hingehen?"
Zettel aus der KiTa Tasche lesen: "Sehr geehrte Frau XY bitte achten Sie zukünftig darauf, weniger abgepackte Lebensmittel in die Brotdosen ihrer Tochter zu legen. Frisch zubereitet schmeckt es uns allen viel besser."
Wie wundervoll!!! Dir übrigens auch, womit wir wieder beim Thema Dosenravioli und TK-Lasagne sind, die Grundnahrungsmittel von allein erziehenden VZ Mamas ohne Hausangestellte. Die Wahl fällt auf die Ravioli. Ist auch egal. Die letzte Mahlzeit (wenn man den Schokoriegel am PC dazu zählen will #abgepackteLebensmittel) hattest du gegen 11 Uhr heute vormittag.
Es ist 17 Uhr, die Familie macht sich über das Festmahl her, per skype ist der Papa zugeschaltet, der gutgelaunt in die Kamera winkt: "Naaa? Was habt ihr heute so angestellt? Ich gehe gleich mit Peter zum Squash und danach in die Sauna, wollte nur kurz mal Hallo sagen. Süße, du wirkst so angespannt, war irgendwas? Und warum hat die Kleine so rote Wangen?"
Bei genauerem Hinsehen, ist klar ersichtlich, dass der eine rotwangige saubere Engel zu seiner normalen Hautfarbe zurück gefunden hat, während der andere... hm... sagen wir mal so... das Kinderzimmer auch ohne nackte Glühbirne erhellen könnte.
"Mamaaaa? Mir ist so komisch und schau mal, diese kleinen Punkte hier am Bauch jucken so arg..."
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Ich könnte diesen Tag, diese Woche, diesen Monat, dieses Jahr ENDLOS weiterführen, dir Stories erzählen, die JEDEN Tag, JEDE Woche, JEDEN Monat und JEDES Jahr passieren.
Übrigens NEBEN der Vollzeitberufstätigkeit.
Der normale Kinderwahnsinn während in deinem Kopf ständig die Frage routiert: "Wie bekomme ich das unter einen Hut???"
Neben den ganzen Alltagsgeschäften. Post erledigt man nur am Wochenende. Bügelwäsche auch. Putzen ebenso. Und das Schlafen gewöhnt man sich tunlichst ab, denn irgendwann muss frau ja noch was für den Job nach- oder vorbereiten.
Du beginnst dich zu fragen, was Wörter wie Maniküre, Sport oder Hobbies bedeuten, manchmal vergisst du sogar, wie sie buchstabiert werden.

So wie ich das lese, lebt ihr aktuell komfortabel von einem Gehalt.

Deine Rückkehr in den alten Job ist existentiell nicht notwendig.

Dann fang bitte mit dem Kopfkino an.

Lebe jeden Tag ganz bewusst und frage dich bei JEDER außerplanmäßigen Kleinigkeit: Wie würde ich das jetzt alleine handeln? Was würde ich jetzt alleine tun, um die Situation in den Griff zu bekommen?

Und: Würde unsere Beziehung es aushalten, wenn das Wochenende keinesfalls aus "Quality-Time", sondern aus a) angestaute Arbeiten erledigen (er) und b) in einen ohnmachtsähnlichen Schlaf fallen (du) bestehen würde und partnerschaftliche Zweisamkeit maximal während längerer Ferien ein Thema wäre.

Frag dich all das und dann pack die Umzugskartons (alleine) oder lass es besser sein.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wunderbar beschrieben und so wahr!

Antwort von KKM am 15.01.2018, 20:14 Uhr

Woher kennst Du so gut Details aus meinem Privatleben???

KKM, seit 15 Jahren alleinerziehend, Kinder sind 14 und 17, quasi immer berufstätig (wenn auch nur in Teilzeit, Vollzeit hätte ich nicht gepackt, bis heute nicht,,,)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@momworking: klasse geschrieben....

Antwort von marijanam79 am 15.01.2018, 21:09 Uhr

Das hast du wirklich toll geschrieben. Ich "sehe" mich in deinem Beitrag wieder, leider alles auch wahr und ich hab "nur" 2 Kinder!

Grüssle Marijana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von Würmchen2610 am 15.01.2018, 21:16 Uhr

Hallo,
vielen Dank für Deine ausführlichen Gedanken und Erfahrungen!
Ja,es wird hart sein-gar keine Frage! Deshalb dieser Beitrag von mir. Deshalb die Frage,ob es andere in dieser Situation gibt.
Ich habe kleine Kinder-im Jahr 2019 werden sie 2 und 6 Jahre alt sein.
Bei meinem jetzigen AG habe ich die Möglichkeit im Home Office meine Arbeit weiter zu erledigen.
D.h. ich könnte um 14 Uhr Schluss machen,um 15 Uhr Kids abholen und den Nachmittag mit ihnen zu verbringen. Abends werde ich 2 Stunden von meiner Arbeit nachholen.
Klar,nachmittags werde ich auch Haushaltsarbeit, Einkaufen ect erledigen müssen.
Aber die andere Alternative,die ich hier hätte,wäre:
-bei einem neuen AG mit zwei kleinen Kindern anzufangen
-Probezeit und Erkältungszeit fallen zusammen
-eventuell Unzufriedenheit, Enttäuschung, Angst die Probezeit nicht zu bestehen ect kommen auf...
Und ja-ich möchte arbeiten. Ich möchte nicht von meinem Mann abhängig sein.

Es wird bestimmt sehr chaotische Tage geben-mit Sicherheit. Aber ich gehe davon aus,dass sie nicht der Regelfall sein werden. Und manchmal ist man froh, wenn man solche Fälle ohne Partner überwältigen bzw lösen muss.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ROFLOL, weil sooo wahr

Antwort von lilke am 15.01.2018, 21:47 Uhr

Du hast es klasse auf den Punkt gebracht, aber ich denke, die AP hat einfach vor sich zu trennen und dieses ganze vorgeschobene "ich will zurück in meinen alten Job" Gerede ist in Wahrheit eine Trennung auf Raten. Um so mehr wurde ich mir deinen Post zu Herzen nehmen an ihrer Stelle.

LG Lilly

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von marijanam79 am 15.01.2018, 21:51 Uhr

Hi,

alle Achtung was du dir da vorgenommen hast! Die Kids sind ja doch sehr klein! Meinst du sie kommen den Tag über mit der fremdbetreuung klar?!?

Also, auch wenn dein Tagesablauf so funktionieren sollte (so wie du es eben beschrieben hast), ohne dass etwas anderes dazwischenkommt, wirst du echt abends total k.o. sein! Ich habe auch bis vor kurzem mit 2 Kindern (3 und7) bis 15 Uhr gearbeitet, Kids holen, Haushalt, Kids beschäftigt, zum Schwimmkurs die große fahren....... und abends ab 21 Uhr auch noch Home Office gemacht. Das geht eine Zeit lang gut. Aber ich finde, es ist kein AG dieser Welt wert, sich so einem Stress auszusetzen. Ich bin abends ungelogen in 2 min eingeschlafen. Und dann pendelst du ja auch noch am Wochenende!!!

Ich sage nicht, dass du das nicht schaffen wirst, aber überlege dir das wirklich gut!!!!

Das Ende vom Lied war bei mir zumindest, dass sich mein Körper „gerächt“ hat! Es war mir das alles nicht wert! Jetzt fange ich in drei Wochen einen neuen Job an mit 20 std und für mich persönlich reicht das! Und ich habe auch immer gerne gearbeitet!

Ich wünsche dir alles alles gute!!!!

Grüssle Marijana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von lilke am 15.01.2018, 21:54 Uhr

"Abends werde ich 2 Stunden von meiner Arbeit nachholen."

DAS nehme ich mir auch ständig vor. Und wenn ich dann nach der Tagesschau auf der Couch liege nachdem ich zwei bockige und trotzige Kleinkinder ins Bett gebracht habe, immer darauf wartend, dass der erste nach Mama schreit, seh ich meinen Rechner und verfluche jede Stunde, die ich nicht im Büro gearbeitet sondern ins Homeoffice verschoben habe.

Viel Erfolg. Mag sein, dass es total easy wird für dich, ich glaube, du bist da etwas naiv. Aber wie schon gesagt, ich denke inzwischen, dass der Job nicht der wirkliche Umzugsgrund ist und dann ist es auch wurscht.

LG Lilly

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von Würmchen2610 am 15.01.2018, 22:02 Uhr

Vielen Dank an alle,
Es war für mich sehr interessant alles das zu lesen. Ich werde mir einige Gedanken sehr gerne in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Ich schlage vor, die Diskussion bis hier zu führen,denn
die Richtung,die manche jetzt vorgeben,ist falsch. Alle weitere Kommentare in dieser Richtung wären wirklich eine Zeitverschwendung. Und Zeit für Zeitverschwendung hat hier keiner von uns.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von Danyshope am 16.01.2018, 7:07 Uhr

Du hast aber einen RIESEN Denkfehler!!!

Du kannst JETZT es probieren - nämlich indem du innerhalb der EZ in TZ arbeitest. Mit Zustimmung des eigentlichen AG die er dir sicherlich geben wird bei der Entfernung wie es überhaupt erst einmal mit arbeiten klappt. Dafür musst du eben NICHT deinen VZ-Job kündigen, nicht die Sorge haben das der neue Job nichts ist und du dann keinen Plan B hat. Du kannst sogar das 3te Jahr EZ dran hängen falls es dir jetzt zu früh ist.

Wenn das dann wirklich nichts ist, kannst du immer noch deinen Megaplan probieren und bei deinem alten AG durchstarten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von VerenaSch am 16.01.2018, 10:10 Uhr

Kannst du bitte ein Buch schreiben?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von Al1ce am 16.01.2018, 13:51 Uhr

liebe AP,

Lass Dich nicht entmutigen, dieser Reflex ist so traurig, und das ausgerechnet noch in diesem Forum hier. Ich kenne mehrere Frauen, die so etwas leben oder gelebt haben, wie es Dir vorschwebt - bange machen gilt nicht! Hab ich selber leider auch öfter abbekommen, meistens von Frauen - wir Frauen sind generell selten so solidarisch, wie man das erwarten würde..

Arbeiten abends - kann ich selber nicht so gut, aber auch da kenne ich genügend, die das so machen.

Diesen workingmom-Heldinnensong vom ewigen Rotieren zwischen Job und Waschmaschine find ich als Alltagsbeschreibung nicht zutreffend - natürlich gibts solche Tage, aber wenn es dauernd so läuft, stimmt möglicherweise was anderes nicht.. zB die Abgrenzung von gefühlten Ansprüchen von aussen. Es ist doch logisch, dass man mit einem Job und zwei bis vier kleinen Kindern nicht noch den perfekten Haushalt schmeissen kann und überall dabei sein muss, nur weil andere… Kaum ein Mann würde auf die Idee kommen. Für lila Handtücher gibts Chemie und Schnee fällt heutzutage eh kaum mehr ; )

Persönlich find ich mit kleinen Kindern 30 h ideal - man ist im Job eine reale Präsenz und zuhause hoffentlich auch...

Alice

PS abgesehen natürlich von den Fällen, wo schwierige Krankheiten der Kinder etc ins Spiel kommen - das steht aber auf einem ganz anderen Blatt!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grundsätzlich kann dir das niemand sagen, aber...

Antwort von Sille74 am 16.01.2018, 18:23 Uhr

Aber wenn Du eh vorhast, so viel im Homeoffice zu arbeiten, warum machst Du das dann nicht von Eurem bisherigen Familienwohnsitz aus und fährst nur für 1 bis 2 Tage (je nachdem, wie schnell Du die 400 km zurücklegen kannst ...) in die Firma? Das finde ich persönlich wesentlich familienfreundlicher und für die 2 Tage findest Du eine Lösung, z.B. eine Kombi aus Kinderfrau und Deinem Mann. Dann muss er halt auch mehr ran ...

Allerdings muss ich ehrlich zu geben, dass ich den Eindruck von lilke teile, dass Du irgendwie eine Trennung auf Raten anstrebst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Oh bitte, ich bin die Letzte hier, die jemandem die Berufstätigkeit ausredet!

Antwort von momworking am 16.01.2018, 19:46 Uhr

Jede/r, die hier seit Längerem mit liest, weiß, dass ich immer eine Verfechterin und Befürworterin der Berufstätigkeit von Müttern war und bin.

Klar kann frau das stemmen.
Habe ich ja auch.

Meine Kinder sind mittlerweile so groß, dass ich abschätzen kann, dass alle vier gut geraten sind und sich zu wertvollen und erfolgreichen Mitgliedern unserer Gesellschaft entwickeln werden.

Und dennoch komme ich nicht drum herum mich (mittlerweile manchmal schon etwas entschleunigt) zu fragen: "War der Preis zu hoch?"

Um ehrlich zu sein, hatte ich unter meinen Voraussetzungen nicht unbedingt die große Wahl.
Und im Nachhinein bin ich heilfroh, dass ich mich für meine beständige, sichere und Selbstständigkeit garantierende Berufstätigkeit entschieden und mich durch die Widrigkeiten des Alltags gebissen habe.

Aber ich bleibe dabei: Es IST anstrengend!
Und es ist anstrengender, diese beiden Tätigkeiten Job UND Familie zu erfüllen und auszufüllen, als nur eine von beiden Tätigkeiten.
Da kann mir auch niemand etwas anderes erzählen, denn das ist simple Mathematik: ZWEI Jobs sind MEHR als EIN Job ;-)
Und es bleibt am Ende immer "etwas" auf der Strecke. Im Zweifelsfall ist das man selbst. Sei es gesundheitlich, psychisch oder emotional.

Wenn mich eine junge Frau nach meinen Erfahrungen fragt, dann gebe ich Einblick in diese Erfahrungen.
Wenn mich jemand fragt: "Soll ich das so machen?" dann kann ich diese Frage nicht beantworten, denn ich kenne natürlich nicht alle Fakten und würde im Leben nicht die Verantwortung für so eine weitreichende Entscheidung eines anderen Menschen übernehmen.
Wenn mich aber jemand frage: "Würdest du es noch einmal so machen?" Dann würde ich wohl antworten "Unter den gegebenen Umständen, würde ich es noch einmal genau so entscheiden, ABER unter anderen Voraussetzungen hätte ich ein durchaus glückliches und an vielen Stellen eventuell entspannteres Leben haben können, wenn ich die Chance gehabt hätte, mich für einen Schwerpunkt zu entscheiden."

Ich gönne wirklich JEDER Frau die Zeit mit ihren Kindern, eine glückliche, verlässliche und absichernde Partnerschaft und ein Leben ohne finanzielle Notlagen.

Ich gönne auch JEDER Frau die Chance, sich beruflich zu verwirklichen und weiter zu entwickeln.

Aber ich nehme mir durchaus heraus, auf die Schwierigkeiten und Frustrationen hinzuweisen, die eine Kombination dieser beiden "Lebensbereiche" mit sich bringt, insbesondere dann, wenn man (frau) sein Leben und das seiner Kinder weitgehend alleine strukturieren und den Alltag bewältigen muss.

Und so möchte ich meinen (zugegebenermaßen überspitzt-humorigen) oberen Beitrag verstanden wissen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nein, aber...

Antwort von Sabri am 16.01.2018, 23:12 Uhr

Nein, aber du wirst feststellen, dass du dir das sehr viel einfacher vorgestellt hast. Nimm den Tag von momworking (sie hat nicht übertrieben) und denke dir noch eine Erkältung mit Kopfschmerzen und leichtem Fieber deinerseits dazu und zieh das einmal einige Wochen ohne Urlaubstag durch.
Ich habe erst wieder Vollzeit gearbeitet, als meine Kinder 12 und fast 8 waren. Da konnte ich schon auf eine 12-jährige Erfahrung im Teilzeit-Arbeiten mit Kindern zurückblicken (direkt nach dem Mutterschutz 70, später 80%). Und: es ist einfacher ohne Mann als mit einem, der sich wenig einbringt. Und: ich habe die pflegeleichtesten Kinder, die ich kenne. Keine, die häufig krank waren und keine, die ihren Schulkram nicht alleine hinbekommen.
Meine Kinder sind jetzt fast 16 und 11. Ich arbeite Vollzeit fast ohne Fahrweg und mit guten Arbeitszeiten und einigem an Flexibilität. Ich bin aber immer noch den ganzen Tag mit Kindern, Haushalt und Job beschäftigt, schlafe wenig und habe fast keine Zeit für Hobbys oder Freunde, ausruhen, lesen, fernsehen....
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das unterschätzt.
Wie wäre es probehalber mit einer halben Stelle am jetzigen Wohnort?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Astrid18 am 17.01.2018, 10:37 Uhr

Ich habe jetzt 2 Jahre Vollzeit mit Wochenendmann von Freitag, 22 Uhr bis Sonntag, 16 Uhr (maximal) hinter mir, dazu drei Kinder (anfangs 4, 7 und 9), Vollzeit mit Fahrzeit von ca. 20 Minuten im Schnitt.

Neben Kiga/Hört gab es 3mal die Woche noch einen Babysitter. Für ein Au-Pair war kein Platz. Unsere Zusatzkosten waren auch sehr hoch; der tatsächliche Grund für unseren Umzug war, dass es meinem Mann dauerhaft mit dem Pendeln zuviel war.

Meine Kinder waren aber auch absolute Selbstläufer in der Schule, haben von Anfang an ihre HA als ihre Verantwortung gesehen.

Waschen fand ich nie ein Problem; Einkäufe wurden oft im nahen Supermarkt getätigt, wenn auch etwas teuerer als der Discounter.

Putzfrau war auch selbstverständlich.

Das kann funktionieren, wenn Du bei kranken Kindern im Home Office arbeiten kannst. Ich würde aber die Fahrzeit minimieren und schauen, dass das Umfeld zu Kita und Schule gut ist, dass die Kinder nicht überall hin gefahren werden müssen.

Lieber mehr Fremdbetreuung als zuviel Stress. Kommst Du früher nach Hause, freuen sich Kinder und Babysitter.

Mein Mann bringt sich mittlerweile viel mehr ein, mach einmal in der Woche morgens die Kinder und ist abends zum Abendessen da, oft auch vor mir.

Seit dem Umzug pendle ich einfach eine Stunde, den Unterschied merke ich deutlich. Deshalb würde ich mir Fahrzeiten sparen, wenn es geht. Abends triffst Du vermutlich ohnehin nicht so oft jemanden...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@momworking

Antwort von Linchen83 am 17.01.2018, 11:11 Uhr

You made my day! So wahr!!!

Bitte schreib ein Buch, ich kaufe zwei davon!!!

Und ich hab nur 2 Kinder (von denen eines passenderweise gerade fiebernd auf meiner Schulter hängt, nachdem das andere die ganze letzte Woche krank war, und das während des Jahresabschlusses auf Arbeit...) und gehe nur 50% arbeiten mit einem super Chef der selber 4 Minis zuhause hat.

VZ arbeiten mit 2 Zwergen, ohne Mann, wissend dass ebendieser sich 400km entfernt das süße Junggesellenleben reinzieht, und am WE einen auf Happy Family machen... Nicht zu vergessen die Kinder, die neben 11 Stunden Fremdbetreuung ja eigentlich nur zum Schlafen zuhause sind und praktisch ohne Papa aufwachsen...

Sorry, aber nicht für den tollsten Job der Welt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Würmchen2610 am 17.01.2018, 12:24 Uhr

Hallo Astrid18,
danke sehr für Deinen Erfahrungsbericht.
Bist Du zu Deinem Mann umgezogen?
Sorry,beim Lesen ist mir dieser Punkt nicht so ganz klar geworden.
Aber Du hast vollkommen recht bzgl Fahrzeiten, Entfernung zur Schule/Kita ect.
VG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich das schaffen?Oder werde ich versagen?

Antwort von Astrid18 am 17.01.2018, 14:26 Uhr

Ja, nach 2 Jahren bin ich zu meinem Mann gezogen und habe auch mit Ü40 eine gute Stelle gefunden, muss aber täglich 1 Stunde einfach Pendeln. Für die Kinder war der Umzug nicht einfach, aber insgesamt ist es gut und richtig gewesen. Ich kenne viele Familien, bei denen die Männer über Jahre Wochenende der sind.

Allerdings würde ich an Deiner Stelle doch Mal testen, wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt am jetzigen Ort wirklich sind. Denn für das Geld, dass Euch 2 Wohnsitze kosten, könntest Du vielleicht wohnortnah auch zu schlechteren Konditionen arbeiten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

das Finanzamt sponsort die doppelte Haushaltsführung

Antwort von Benedikte am 20.01.2018, 11:19 Uhr

es wurde ja schon ziemlich alles zu Deinem Plan gesagt

was ich anmerken will: ich kenne die Situation bestens. Ich war einmal viere Jahre alleine mit vier Kindern im benachbarten europäischen Ausland mit besuchs-und skypevater und bin jetzt mit zweien alleine im Ausland, mein Mann kommt aber nach.

Wir hatten auch doppelte HAushaltsführung und uns hat das vergleichbar viel wie Euch gekostet. Allerdings konnten wir das alles im Rahmen der doppelten Haushaltsführung für die Steuer anführen und ich habe dann einen knapp 5stelligen Beitrag zurückgekriegt. Absolut und unter dem Strich haben sich da die Mehrausgaben deutlich gemindert

ansonsten in Kürze- man kann das managen, alleine Vollezitarbeiten mit Kindern. FRage ist nur, ob man das will, das Sinn macht und man alles gut wegstecken kann


muss jeder für sich entscheiden

ich sehe aber momworkings Punkte. Mein Mannn und ich haben auch immer gearbeitet- das ist selbst zu zweit bei vier Kindern anstrengend. Ich bin Jahre nur am Stock gegangen, war froh, wenn ich abends mein rettendes Bett erreicht habe und durchschlafen konnte. Keine Qualitätszeit, keine Zeit für mich, es war immer irgendwas zu tun. Jeder Friseurtermin eine logistische Herausforderung. Beziehung zu meinem Mann war sehr angespannt, machmal denke ich, wir haben uns n nur deshalb nicht getrennt weil das nur Mehrarbeit bedeutet hätte. Und auch wenn ich jetzt und hier nur zwei Teenager habe, wird es mit Mann demnächt viel einfacher. Und preiswerter. Jedenfalls, ich habe von Pendelei und doppelter Haushaltsführung und all dem die NAse voll. MAN kann, aber ich will nicht mehr.

ich drücke Dir und Euch alle DAumen, dass Du eine gute Entscheidung findest

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Du solltest realistischerweise wissen,

Antwort von Petra28 am 20.01.2018, 20:38 Uhr

dass du in deinem Plan vor 16 Uhr nicht zu Hause sein wirst. Du wirst zwei müde Kinder von zwei verschiedenen Orten abgeholt haben, beide werden deine Aufmerksamkeit einfordern. Das ältere Kind wird unter Umständen noch Hausaufgaben haben, weil der Ganztag versagt hat. Oder es hat irgendeine Verabredung oder Aktivität. Du wirst zwei quengelnde Kinder zum Einkaufen mitschleppen. Du wirst aus der Kita angerufen werden, weil dein Kind fiebrig ist und sich übergeben hat. Dein älteres Kind wird spontan montags frei haben weil die Lehrer eine Fortbildung haben. Du wirst deine Kinder früh ins Bett bringen wollen und es wird doch bis 21 Uhr dauern. Sie werden bei dir schlafen wollen und es merken, wenn du wieder aufstehst. Du wirst wie gerädert vor deiner Arbeit sitzen, es wird spät sein und du wirst noch nicht eine Minute Freizeit gehabt haben...Chaotische Tage werden der Regelfall sein - Tage, an denen alles glatt läuft, die Ausnahme.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@momworking

Antwort von 2Seesterne am 23.01.2018, 21:47 Uhr

You Made my day
Und ich habe schon gedacht, ich wäre die einzige Frau, die jeden Tag mit Kindern und Arbeit nur überleben musste. Von Leben mochte ich gar nicht sprechen. Zeit für mich- was sollte das sein?
Aber als Vollzeitlehrkraft am Gymnasium (jetzt Mal ohne Sport, Kunst, Musik) ist man sowieso permanent am Anschlag. Lustig sind immer die Augenringvergleiche in der Abiturzeit), wobei es auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen gbt. LG
Rechtschreibfehler macht nur die Handytastatur;)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Baby und Job
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.