Thema:
Kann man mit 1500 Euro netto an ein 2. Kind denken?
Hallo,
ich bin neu im Forum. Kurz zu unserer Situation:
Mann: KfZ-Mechaniker 1500-1600 netto (Steuerklasse 3)
Ich: Physio 430 Euro-Job ab Oktober halbtags ca. 650 Euro
Unser Sohn ist 2 und kommt Ende des Jahres in den Kindergarten (Kostet 125 Euro)
Miete: 840 Euro warm, 3 Zimmerwohnung 85 qm (Süddeutschland ist teuer 
), 2 Autos und eben die üblichen Kosten wie Strom, Telefon etc. alles in Allem haben wir 1200 Euro Fixkosten. Wir wünschen uns ein 2. Kind, haben aber irgendwie Angst das Ganze finanziell nicht stemmen zu können 
Mein Mann sieht das gelassener, ich aber weniger. Die meisten Freunde mit 2 Kindern stehen finanziell deutlich besser da (ca. 2300 Euro netto Mann)
Ich müsste ja wieder ein Jahr zuhause bleiben, bekäme nur ca 300 -400 Euro Elterngeld (Kita kostet hier 350 Euro im Monat 
Brauche mal bitte ein paar Meinungen. Vielen Dank schon mal.
LG
von
Lejla90
am 17.01.2015, 21:54
Hallo,
Blöde Frage: Aufstocken auf 80 oder gar 100%, wäre das eine Option?
Tagesmütter richten sich übrigens nach dem Einkommen/Ausgaben der Familie, als Alternative zur Kita. (Tagesmutter ist meist auch familiärer und für die Kleinen ist es überschaubarer)
Rest müsstet ihr selber entscheiden, war nur als Anregung gedacht.
Lg
von
PiaMarie
am 17.01.2015, 22:09
Ich finde schon, dass es klappen würde. Der Wunsch 2 Kinder zu haben, ist ja auch keine rein finanzielle Entscheidung. Übrigens hast Du in Deiner Berechnung gar kein Kindergeld mit hineingerechnet. Das würde ja wieder einiges abdecken. Ich würde nach dem Herzen entscheiden und der Rest findet sich. Ich bin eigentlich auch eine Rechnerin, aber bei Kinderwunsch muss es auch andere Kriterien geben, wo eins satt wird, werden es auch zwei.
Schön, dass Dein Mann Dir da nicht im Wege steht.
Gruss Katrin
von
seestern1978
am 17.01.2015, 22:40
In Deutschland bestimmt. Es gibt genug Unterstützung.
von
Kika1975
am 18.01.2015, 06:35
Na ja.
Dein Mann = 1500 Euro bis 1600 Euro
Kindergeld für 2 Kinder = 368 Euro
Elterngeld auf 2 Jahre = 150 Euro
Summe: ca. 2100 Euro
Wenn jetzt 2. Kind, dann würde ich das erste ggf. zuhause lassen und eine Spielgruppe die so 2 mal die Woche ist.
Alternativ Kitazuschuss über Jugendamt, ggf. Kindergeldzuschlag, Wohngeld.
Müsst dann halt viel gebraucht kaufen. Oder ihr schaut dass du am Wochenende nen Minijob hast und Mann die Kids.
az
von
Badefrosch
am 18.01.2015, 08:27
Evtl. ein Auto abschaffen, wenn möglich.
Fixkosten überprüfen, obs billiger geht.
von
Badefrosch
am 18.01.2015, 08:30
Wenn Du erstmal ein Jahr lang mit mehr Stunden arbeitest, bekommst Du auch deutlich mehr Elterngeld. Dann dürfte das erste Jahr schon mal kein Problem sein. Zudem kannst Du vom Gehalt dann etwas sparen für das zweite (und dritte) Jahr. Insgesamt sehe ich da im Kleinkindalter kein Problem.
Etwas anderes ist die Frage der Perspektive. Kinder werden teurer. Gibt es bei euch gute Ganztagsschulen? Kannst Du also perspektivisch zumindest halbtags arbeiten? Kann Dein Mann sich weiter entwickeln und damit sein Einkommen steigern? Meister machen? Sich spezialisieren? Wie sieht es diesbezüglich bei Dir aus?
von
Murmeltiermama
am 18.01.2015, 09:56
Nur zu meinem Verständnis: warum kostet ein Kita-Platz für deinen Sohn 125 € und ein weiterer würde 350 € kosten? Woher der riesige Unterschied?
Außerdem errechnet sich der Kita-Beitrag doch nach dem Einkommen, oder ist das bei euch anders?
In unserer Stadt (NRW) würde ein Ü2-Platz mit 35 Stunden in eurer Gehaltsklasse z. B. 74,- im Monat kosten. Dazu käme ggf. noch der Essensbeitrag. U2 würde 167,- kosten. Hab gerade mal extra in der Tabelle nachgesehen.
Bei 350,- Kita-Kosten würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich nicht dann wenigstens bis zum 2. Lebensjahr zuhause bliebe, zumal du ja zur Zeit wohl auch einen Job hast, ohne dass dein Sohn in den Kindergarten geht. Hast du Betreuung durch Verwandte etc.?
Dann würde ich natürlich das 2. Auto abschaffen und versuchen, ob es mit einem geht.
Nicht zuletzt: wie lange reicht euch die 3-Zimmer-Wohnung?
von
Oktaevlein
am 19.01.2015, 18:14
Schließe mich den Vorrednerinnen an:
- Schau dass du mehr arbeiten kannst
- man kann so ziemlich alles super gebraucht kaufen - ist eh gesünder weil die Schadstoffe schon raus gewaschen sind...
- 2. Auto wirklich nötig???
- langfristige berufliche verbesserungsmlglichkeiten suchen - als Physiotherapeutin hast du doch langfristig ganz gute Entwicklungsmöglichkeiten und verdienstchancen (das Potenzial liegt nicht nur beim Mann!!!)
Mach!
von
kirshinka
am 19.01.2015, 20:29
Generell geht es immer. Hängt halt mit den eigenen Ansprüchen zusammen.
Ich stimme meinen Vorrednern zu. Ein Auto abschaffen hilft enorm und schauen, dass Du erstmal mehr verdienst um das Elterngeld zu erhöhen. Arbeitet Dein Mann Vollzeit? Ich kenne mich in der Branche nicht aus, finde es nur extrem wenig.
Das mit den hohen Kosten beim Kita Platz wundert mich auch. Bin ae und zahle aufgrund des Zuschusses in einer privaten Einrichtung keine 100€. Habe mit KG, minimal UH von 133€ und Gehalt in TZ knapp so viel wie Ihr. Dazu, auch im Süden Deutschland eine Miete von 740€ warm. Hast Du Dich an die wirtschaftliche Jugendhilfe gewandt?
Ich könnte mir daher von meiner Finanzlage aus kein zweites Kind vorstellen. Allerdings stehen für mich auch Reisen etc im Vordergrund und auch später mal Diverses für das Kind, was mit Einem immer leichter ist. So etwas ist aber sehr individuell und natürlich jedem selbst überlassen.
von
SimplySingle
am 19.01.2015, 20:38
Vielen Dank für die vielen ehrlichen Antworten! Da wir auf dem Land leben brauchen wir leider 2 Autos, würden wir näher zu den Jobs ziehen, würden wir monatlich ca 100-200 Euro mehr Miete zahlen. KiGa kostet 125 Euro, Kita 350 - einkommensunabhängig ( ist wohl von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich). Momentan teilen sich die Omas die Betreuung ( beide aber voll berufstätig). Ich möchte auf jeden Fall halbtags weiterarbeiten, mehr als 700 Euro netto sind da nicht drin, Physio ist ein schlecht bezahlter Job. Und mein Mann arbeitet tatsächlich vollzeit für das Gehalt - leider. Danke für Eure Gedankenanstöss
e
von
Lejla90
am 19.01.2015, 22:18
Hallo!
Habt Ihr generell mal einen Umzug überlegt? Auch wenn Ihr eine höhere Miete hättet, könntet Ihr Euch andere Kosten sparen. Freunde von uns haben zB in München oft gar kein Auto. Vielleicht sind dann auch die Verdienstmöglichkeiten etwas höher...
Auch gibt es da eben diesen Zuschuss und teilweise auch andere Vergünstigungen. Muss man halt immer sehen.
Bei manchen ist es einfacher etwas weiter draußen, für mich kommt sie Stadt günstiger.
von
SimplySingle
am 20.01.2015, 06:52
beruflich kürzer treten will/muss, kostet ein zweites Kind ja eigentlich nur die Windeln (+ später Beikost). Das kann man allemal mit dem Kindergeld auffangen.
Wenn die Kinder "teuer" werden, kann man dann ja schon wieder mehr arbeiten.
Ich denke schon, dass es geht.
Würde aber vor Beginn der "Bastelarbeiten" so lange arbeiten gahen, dass ich mehr als den Sockelbetrag als Elterngeld bekomme.
Trini
PS: Kriegst noch eine PN.
von
Trini
am 20.01.2015, 11:54
Hier im sehr ländlichen Niedersachsen ging das sogar sehr gut, aber mit weniger Miete und nur einem auto (mein Mann hatte eine Fahrgemeinschaft).
Uns ging es damit gut, es hat an nichts gefehlt. Kleidung zB kaufe ich heute noch gerne gebraucht, weil sie beide soviel kaputt bekommen, da sehe ich auch heute noch nicht ein, alles neu zu kaufen.
Mittlerweile sind beide in der Schule. Ich habe nach insgesamt fünf Jahren Elternzeit erst mit 16h wieder angefangen (2 volle Tage), arbeite mittlerweile 25h.
von
fabiansmama
am 22.01.2015, 15:21
Hallo
grundsätzlich gehen würde es schon. Die Frage die man sich stellen muss ist halt: was ist uns wichtiger?
ein 2. Kind u. dann Urlaube zu Hause verbringen auf längere Zeit da ggf. eine größere (o. anders aufgeteilte Wohnung) gebraucht wird, ggf. ein größeres Auto, auch an später denken (2 schulpflichtige Kinder.....)
oder eben doch bei einem belassen, das bekommt man leichter "unter" mal bei Oma etc. es sind auch nicht alle nacheinander krank u. man kann daher nicht arbeiten.....
viele Grüße
von
RR
am 22.01.2015, 18:46
