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Rückschlag: Mann bald arbeitslos?

Thema: Rückschlag: Mann bald arbeitslos?

Hallo, nachdem ihr mir so hilfreich auf mein letztes Jammer-Posting geantwortet habt, bin ich gerade ziemlich down und schockiert: gestern kam mein Mann nach Hause und sagte auf meine Frage "Na, wie war der Tag?" "Die haben mir einen Aufhebungsvertrag angeboten! ". Schock!!! Er (Ingenieur ) wurde kurzfristig vom Personalleiter und seinem Chef zum Gespräch gebeten. Dann gab es keine langen Erklärungen, sondern nur die Ansage, er würde zu viel Geld bekommen für das was er macht und deshalb wollen die das Arbeitsverhältnis aufheben ... mit einem irrwitzig schlechten Angebot (bin selbst in der Personalabteilung und habe Aufheben von Firmensitz mit verhandelt ). Das Aufgabengebiet meines Mannes hat sich seit seiner Einstellung nicht verändert und -abgesehen von tariflichen Erhöhungen - ist auch das Gehalt nicht aufreund z.B. einer Stellenerwiterung angepasst worden. Als tatsächlichen Grund für den Aufheber vermuten wir, dass sie an seiner Stelle einen günstigeren Techniker einstellen wollen , mein Mann vielleicht mit seinen Vorschlägen und Kritik an bestehenden Dingen anecken und er im vergangenen Jahr gesundheitsbedingt einige Zeit nicht gearbeitet hat. Abgesehen davon, dass er/wir den Schock erst einmal verdauen müssen und die nächsten Schritte abwägen müssen (Beriebsrat zu Rate ziehen; ggf. anwaltliche Berstung (sind Gott sei Dank in der Rechtsschutz) will ich natürlich, dass er sein unbefristes Arbeitsverhältnis zunächst behält, weil die Jobs (selbst als Ingenieur ) auf dem Land nicht so reichlich gesät sind) und auch gucken müssen, wie das nächste Gespräch ausfällt (in 2 Wochen geplant ) ... unsere eigentliche Idee, dass in naher Zukunft auch mein Mann seine Stunden reduziert, damit wir die Kinderbetreuung zum Übergang in die Schule (erst in 2018) anders organisieren (siehe mein letztes Posting ) hat damit wahrscheinlich null Realisierungschance. Scheiße! (sorry ) Ich weiß, wir müssen jetzt erst einmal Schritt für Schritt gehen, aber mir fehlt im Moment die Kraft für die wahrscheinlich belastenden (gerade für meinen Mann) nächsten Wochen und Monate; vielleicht verbunden mit Jobwechsel (... und dann noch verbunden mit dem Wunsch nach Teilzeit; wie soll das klappen? !? ). Wenn mein Mann nicht Teilzeit arbeiten kann und ich mindestens an 3 Tagen nachmittags arbeiten muss (internationales Geschäft mit Calls nachmittags, homeoffice nur in seltenen Fällen erlaubt ), dann können wir nicht -wie wir uns das wünschen - unsere beiden Kinder spätestens ab frühen Nachmittag von uns betreuen lassen ). Wir brauchen beide Gehälter. So ein Mist! Als wenn nicht eh schon alles anstrengend genug wäre, jetzt auch noch das. Was meint Ihr zu dem Ganzen? Schockierte und wütende Grüsse Kleine Maus

von KleineMaus12 am 16.04.2016, 02:35



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Ups, sehe gerade, dass ich 4x das Posting abgeschickt habe ... bin nicht so geübt mit meinem Smartphin und sollte vielleicht auch schlafen gehen.

von KleineMaus12 am 16.04.2016, 02:39



Antwort auf Beitrag von KleineMaus12

Erstmal, durchgeatmet!!!!! Ich habe gerade Dein altes Post gesehen und kann mir vorstellen, wie fürchterlich Du auf dem falschen Fuss erwischt worden bist. Den für gegeben gehaltenen status quo, den man verbessern wollte, jetyt auf einmal gefährdet zu sehen so dass man eigentlich glücklich sein müßte, den status quo retten zu können. Was ich dazu meine? Arbeitsplatz ist immer wichtig, wie wichtig, hängt von diversen Faktoren ab. Einer- kann man und wenn ja, Ersatz finden? Sprich, wie schnell kann Dein Mann einen vergleichbaren Posten finden? Was Du gesagt hast, dass er krank war (einmalig, erledigt ODER ist er auch in Zukunft angeschlagen?), dass Ihr sehr ländlich lebt und er trotz guter Qualifikation Mühe haben würde, was neues zu finden, deutet daraufhin, dass er es schwer haben würde und dass Ihr den vertrag nicht oder nur sehr zögerlich unterschreiben solltet. aber Exkurs- ich bin ja schon zigmal umgezogen- was ist mit Umzug in ein Ballungszentrum? Da könntet Ihr beide schnell einen Job finden und auch die Kinderbetruung regelen. Oder seid Ihr durch Familie und Immobilie sehr ortsgebunden? Oder, auch Idee- vielleicht könnt Ihr den Vertrag so verhandeln, dass Dein Mann bleibt aber mit weniger Stunden, also weniger Gehalt, dafür mehr Zeit für Eure Kinder? Die Idee, einen Ingenierur durch einen techniker auszuwechseln, hm. Da gibt es nunmal Unterschiede. und vielleicht ist ihnen ein Vollzeitingenieur zu teuer, deswegen käme vielleicht der Vorschlag für weniger Stunden gut, aber man lässt ja auch keinen Arzt durch eine Krankenschwetser ersetzen. Sie kann vieles sicher genauso gut, aber eben nicht alles. So muss das hier doch auch liegen. Ansonsten- wie Du sagst. Gespräche mit Betriebsrat und Fachanwalt für arbeitsrecht und nichts überhastet machen. Zusatzfrage- Du schreibst, Ihr braucht beide Gehälter? Ist das wirklich faktisch so, oder ist es nur nett? Ich selber will demnächst Teilzeit machen und rechne-letztlich geht bei uns quasi ein gehalt zum sparen und gut leben drauf, was man sich also sparen könnte wenn man mehr zu hasue ist( Putzfrau,Gartenhilfe, fast food, Restaurants, immer neue Klamotten statt was flicken, Bäckerkuchen statt selbstgemacht, Wäsche aufhängen statt Trockner). Und langfristig wäre mir unwohl wenn ich nicht jedn Monat sparen würde, aber für eine gewisse Zeit wäre es ok. Gerade in Eurer Situation. Ich frage deshalb weil Euer Vorgehen ja auch davon abhängt, ich meine, wenn Ihr absolut zwei gehälter braucht, dann KANN dein Mann ja nicht aufhören oder so. In jedem Fall, ruhig bleiben. Vielleicht könnt Ihr jetzt am WE ene Strategie entwickeln. Aber ich sehe es wie Du- erstmal ein echter Schlag ins Kantor. Benedikte

von Benedikte am 16.04.2016, 08:51



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Hallo klingt jetzt vielleicht komisch, aber vielleicht wäre ja gerade TZ eine Lösung. Dann müsste die Fa. weniger für deinen Mann zahlen u. er könnte vielleicht bleiben u. die restl. Arbeit könnte man "verteilen". Daher ansprechen, dann seht ihr weiter. viele Grüße

von RR am 16.04.2016, 13:30



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Einen Aufhebungsvertrag würde ich nicht unterschreiben und mir rechtlichen Beistand holen.

von mondstaub am 16.04.2016, 18:51



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Betrieb war übernommen worden, er unkündbar und sehr teuer. Er war allerdings schon weit über fünfzig und hätte es auf dem Arbeitsmarkt schwer gehabt. Zwischendrin war es nicht schön, kam zu Kindereien, Firmenwagen konnten sie ihm vertraglich nicht wegnehmen, also kam das Handy weg. Nach ein paar Jahren war dann der Vorgesetzte weg und die Situation hat sich wieder völlig geändert. Die letzten Jahre als geschätztes Mitglied im Team in Ruhe gearbeitet. Wenn Dein Mann unkündbar ist, würde ich mir einen Aufhebungsvertrag sehr genau überlegen, weil jeden Monat, den er arbeitslos ist, wahnsinnig viel Geld verloren geht. Er sitzt, so lange er keine goldenen Löffel klaut, dann langfristig am längeren Hebel.

von emilie.d. am 17.04.2016, 10:17



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Den Fehler mit dem Aufhebungsvertrag habe ich einmal gemacht - nie wieder. Und ich rate auch eher davon ab. Mit unbefristeten Vertrag, nahezu unkündbar, ist man wirklich am längeren Hebel. OK, es kann einem trotzdem mit irgendwelchen fadenscheinigen betrieblichen Veränderungen gekündigt werden, aber dann legt man halt Kündigungsschutzklage ein, geht vor Gericht und hat da oft die bessere Varianten. Richter sehen nämlich solche Arbeitgeber nicht wirklich gerne. Selbst wenn es dann zum Vergleich usw kommt. Und Arbeitsamt wird die Kündigungschutzklage eh verlangen, auch sonst droht dort Sperre. Zudem, unterschreibt er einen Aufhebungsvertrag, gibt es eine Sperre beim Arbeitsamt, also muss man mindestens das "Einkommen" auch hereinbekommen. Dazu ab muss man danach auch noch erst wieder was neues finden.

Mitglied inaktiv - 17.04.2016, 11:36



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Ich unterschriebenvoll bei benedikte. Vielleicht kann er durch Teilzeitarbeit ja seine Kosten senken und dadurch für den AG wieder attraktiver werden. Aber Vorsicht wenn Teilzeit einen neuen Arbeitsvertrag bedeuten würde. Insgesamt müsstet ihr dann vielleicht doch überlegen umzuziehen, wenn es aufm Land nichts gibt - in eine andere Gegend aufs Land vielleicht - es gibt ja so einige Mittelständler in ländlicheren Regionen die händeringend Ingenieure suchen. Für den gerichtlichen weg braucht ihr kraft - das kann hässlich werden. Ich habe - als ich aus der elternzeit zurückkommen wollte (und mein vorbereitendes Gespräch mit Kind aufm Schoß hatte!), eröffnet bekommen, dass man mich loswerden wolle (unbefristeter Vertrag!) und mich mit der Qualität meines Arbeitszeugnisses (damals das erste nach länger Zeit im Ausland) erpresst. Ich habe eine anständige Abfindung raus gehandelt (das zweite Kind gleich nachzuschieben und schwanger aus der elternzeit wieder zu kommen war meine Idee, die mein Mann nicht wollte) auch einen aufhebungsvertrag unterschrieben und dem Arbeitsamt die umstände erläutert. ich bekam keine Sperre und insgesamt war es gut - mein Job jetzt ist viel besser, besseres Gehalt, bessere Firma und nettere Kollegen! Zwischendurch war ich 1,5 Jahre selbstständig und das auch das war eine gute Erfahrung. Wenn ihr den ersten Schock verdaut habt, sucht euch sofort anwaltlichen Beistand (ich habe damals selbst aber mit Anwalt im Rücken verhandelt) und denkt eure optionen durch. Ich wünsche alles gute und viel kraft!

von kirshinka am 18.04.2016, 04:25



Antwort auf Beitrag von KleineMaus12

Ich weiß nicht, ob die Sache JETZT nach einem Teilzeitjob zu fragen strategisch günstig wäre. der Schuss kann auch gehörig nach Hinten los gehen. ich würde definitiv NICHT den Vertrag unterschreiben und mir Rechtsbeistand suchen. Die Kinderbetreuung kann durch eine Tagesmutter oder Nanny geregelt werden, das ist gar nicht so schlimm / schwer und auch in Teilen sind die Kosten von der Steuer absetzbar. Ich würde bei Schulkindern die Nachmittagsrandzeitenbetreuung mit einer Nanny bevorzugen, weil die Kinder dann im gewohnten Raum sind (kein Stress zur Tagesmutter, sondern jemand kommt zu Euch nach Hause und betreut die Kinder bis jemand von Euch wieder da ist)

Mitglied inaktiv - 18.04.2016, 13:37