Thema:
verzweifelt bei Jobsuche
Hallo zusammen,
ich habe im Mai 2015 meine 2. Tochter bekommen und war dann in Elternzeit. Eigentlich wollte ich nach 1 Jahr wieder in den Job einsteigen, aber meine Firma wurde dicht gemacht. Also bin ich jetzt seit diesem Frühjahr auf Jobsuche und es ist einfach nur frustrierend. Vollzeitjobs hätte ich schon, aber in Teilzeit finde ich nichts. Eigentlich möchte ich einen 50%-Job, was scheinbar nicht existiert; zumindest nicht bei meiner Qualifikation. Jetzt überlege ich schon, ob ich mich auf "einfachere" Jobs bewerben soll, aber da werde ich doch sicher auch nicht genommen. Zumindest hört man das immer, dass die Firmen Angst haben, dass man sich langweilt und dann schnell wieder weg ist. Hat da jemand Erfahrung?
von
Danpo
am 28.11.2016, 12:29
ich würde mich nicht auf einfachere Jobs bewerben. Nutz deine Qualifikationen aus, bewirb dich auf Vollzeitstellen, und sieh, ob du sie auf Teilzeit runterhandeln kannst!
von
streepie
am 28.11.2016, 12:48
Überlege ob Vollzeit von der Betreung machbar wäre. Wenn nicht, wo ist dein Limit der Machbarkeit?
Wenn du ins Gespräch gehst und sagst du willst nur 50%, schießt du dich ins aus. Sagst du aber du kannst 80% oder bis 90%, kannst du bei entsprechender Qualifikation durchaus Chancen haben.
Ich arbeite 85%, also 35 Stunden. War im Gespräch kein Problem.
von
Badefrosch
am 28.11.2016, 15:57
Bewirb' Dich auf Vollzeitstellen und gucke, was zeitmäßig geht. Wenn Du sie begeisterst, werden sie Dich auch Teilzeit nehmen, und wenn sie dafür Dich auf eine andere Stelle setzen. Das ist meine Erfahrung. Pluspunkt bei Dir, Du hast schon zwei Kinder.
Selbst wenn Du die Stellen nicht bekommst, Du übst Vorstellungsgespräche mal wieder, nimmst vielleicht mit, was im Moment so gezahlt wird. Und wie geschrieben, eventuell haben sie ja doch noch andere Stellen.
Eine Freundin von mir hatte ich in ein Vorstellunsgespräch vermittelt, die Stelle war dann doch schon weg. Da sie aber eh im Haus war, haben sie zwei andere Chefs angeguckt und die wollten sie dann beide. Kann immer ganz schnell gehen.
Probier' es auch über Mundpropaganda, erzähl jedem, dass Du suchst.
von
emilie.d.
am 29.11.2016, 12:20
Hallo,
wir leben im Rhein - Main - Gebiet mit sehr vielen Jobs.... nur anscheinend kaum welche für hochqualifizierte Teilzeitstellen.
Hier suchen einige Mütter nach solchen Stellen - und finden einfach nichts. Alle Chefs hier wollen nur Vollzeit.... und natürlich ohne Kinder und dann bitte Frauen erst wieder ab 45 Jahren - damit die nicht mehr schwanger werden können.
Wäre Staatsdienst was für Dich? Das war hier für einige dann der "Durchbruch" und auf einmal war Teilzeit kein Problem mehr.
Mitglied inaktiv - 29.11.2016, 13:52
Gibts in meiner Branche auch nicht.
Entweder Abstriche in der Qualifikation des Jobs oder Vollzeit. Dazwischen gibt es halt nichts, auch wenn wir uns dass noch so wümschen.
von
Nicol
am 29.11.2016, 20:05
Ich kenne das Dilemma. Ich koennte sogar reduzieren, ich wuerde aber meinen Job einfach nicht mehr vernuenftig ausfuehren koennen. Ich arbeite 30 Stunden und fuer mich ist es ein gutes Modell, mit weniger koennte ich Personalfuehrung etc. nicht mehr gewaehrleisten. 75% -85% ist eine gute Ausgangsbasis fuer eine Bewerbung/ Verhandlung und auch bei 30 Stunden laesst es sich organisieren. Haushalt, Waesche, etc. laeuft bei uns z.B. extern- damit bin ich effektiv wie andere Frauen mit 20 Stunden.
von
lilule
am 01.12.2016, 22:05
Mir ist es nach der Karenz genauso gegangen. Hab lange nichts gefunden, dann hab ich noch einen Englisch-Auffrischungs-Kurs gemacht, da ich nicht nur zuhause bleiben wollte.
Und dann hab ich mich für Jobs beworben, die "einfacher" waren. Hab auch einen bekommen, aber irgendwie war der wirklich nichts für mich. Der Chef dachte dann ich sei der "Trottel vom Dienst" und ließ mich sogar die Fenster putzen, den Müll wegtragen,... (obwohl es ein Büro- bzw. Lagerarbeiter-Job war). Machte ich alles, da ich froh war einen Teilzeit-Job zu haben, aber als er dann anfing, dass ich auf Veranstaltungen am Wochenende soll, da war es für mich Schluss (vor allem behandelte er mich wie den letzten "Dreck").
Hab dann ein Inserat gefunden, das genau auf meine Qualifikation traf, aber leider Vollzeit.
Habe mich beworben und geschrieben, dass ich es gerne machen würde, aber eben nur 25 h/Woche, da ich noch kleine Kinder habe - und anscheinend haben sie keinen passenderen gefunden und ich hab ihn! Jedenfalls mal die ersten 4 Jahre in Teilzeit, danach schauen wir mal...
Wünsch dir viel Glück, ich weiß es ist nicht leicht, aber du findest sicher was!
von
clarence
am 05.12.2016, 12:42
Auch auf die Gefahr hin, dass es jemand nicht mehr hören kann - qualifizierte Arbeiten mit 50% aus dem Stand zu vergeben (ohne dass frau sich dort vorher schon bewährt hat) ist für jeden AG erstmal eine Hürde. Daher müsste man schon mit 75-80% einsteigen, evtl mit home office.. das wäre für die meisten Frauen durchaus sinnvoll machbar, wenn der Partner gleichzeitig ebenfalls auf 70-80% reduziert und seinen Anteil an Kinderbetreuung und Hausarbeit einbringt. Bei der AP ist vom Vater jedoch mal wieder nicht die Rede... stattdessen macht sie sich Gedanken, ob sie sich unter Wert verkaufen soll. Eigentlich ist es zum Heulen...
Alles Gute
Al1ce
von
Al1ce
am 05.12.2016, 17:13
