Thema:
Vollzeit in 3 Schichten mit 2 Kindern - ich kann mich nicht entscheiden...
Hallo Ihr Lieben,
ich glaube, ich habe ewig nicht hier geschrieben, aber meine Frage paßt hier am besten rein und ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Ich habe 2 Söhne (werden 9 und 4 in diesem Jahr). Mein Mann ist so krank (psychisch und physisch), dass er im Moment krank geschrieben ist, in seinem befristeten Job (bis Mai) aber sicher nicht verlängert wird. Er darf nicht Auto fahren (wg. Medikamenten) und ist auch insgesamt nicht in der Lage zu arbeiten (bis auf weiteres, wie es scheint).
Ich selbst arbeite verkürzt (30 Std.), seit ich die Kinder habe, mein eigentlicher Vertrag lautet aber auf 40 Stunden, ich könnte also jederzeit meine Stundenzahl erhöhen.
Ich arbeite als Kinderkrankenschwester in der Kinder-und Jugendpsychiatrie in 3 Schichten.
Um den finanziellen Druck rauszunehmen, den wir haben, hab ich nun überlegt, wieder voll arbeiten zu gehen. Ich denke, dass ich es kräftemäßig schaffen würde, auch wenn ich dann die Kinder weniger sehe etc.
Als Bedingung habe ich natürlich, dass mein Mann dann definitiv mehr anpackt im Haushalt und sich um die Kinder kümmert (macht er schon auch jetzt, aber ich bin ja öfter noch da durch Teilzeit). Außerdem MUSS er sich einen Therapeuten suchen und sich helfen lassen, damit er wieder gesund wird. Bisher hat er diesen Schritt immer vor sich hergeschoben, er ist aber definitiv krank!
Ich bin allerdings noch nicht ganz sicher, ob ich das alles wirklich machen sollte.
Würdet ihr es tun? Ich meine, viele Männer arbeiten auch und halten ihren Frauen den Rücken frei, damit diese gar nicht oder weniger arbeiten. Warum sollte man das nicht als Frau auch für den Mann tun?
Was meint ihr zu der ganzen Situation.
Wichtig zu wissen: ich kann dann auch jederzeit meine Stundenzahl wieder verkürzen, wenn ich merke, dass zu Hause ohne mich gar nix läuft.
Danke für eure Meinungen!
Beate
von
Maiglöckchen
am 05.03.2011, 18:02
Hallo,
ja, warum nicht? Klar, dein Mann sollte dann im Haus auch mehr machen und sich intensiv um seine Genesung kümmern.
Ich finde, in einer guten Ehe sollte man gegenseitig füreinander einstehen und wenn Du die Möglichkeit hast, die Familienkasse aufzubessern, dann solltest Du das tun. Ich finde es nicht richtig, das meist die Männer für die finanzielle Versorgung allein verantwortlich gemacht werden. Ihr seid eine Familie und da tut jeder das, was er kann und hilft dem anderen, wenn dieser nicht kann.
Gruß, Tippel
von
Tippel33
am 05.03.2011, 18:42
Die Frage ist: kann und will dein Mann das leisten? Ich persönlich finde den Job einer Hausfrau/mann genauso anstrengend wie einen Bürojob, jedenfalls wenn man ihn richtig macht. Wenn am Ende der Vollzeitjob in Schichten, Kinder UND Haushalt an dir hängen bleiben, weil dein Mann zu krank dafür ist oder keinen Bock darauf hat, dann würde ich lieber nicht aufstocken. Von ihm sollte ein ganz klares JA zu deinen Plänen kommen, er sollte es zumindest ernsthaft versuchen und nicht nur zustimmen, damit du Ruhe gibst und dann alles schleifen lassen.
von
berita
am 05.03.2011, 19:27
hallo,
also so wie sich das anhört, solltest du das probieren, wenn du merkst es geht nicht mehr, dann reduzierst du die stunden wieder.
dein mann sollte sich aber unbedingt auch um seine genesung kümmern.
wird schon.
tschau katja
von
schmitt
am 05.03.2011, 21:35
Hallo 
Ich würde erstmal dafür sorgen, dass dein Mann in Behandlung kommt und etwas mehr am Haushalt und der Kinderbetreuung beteiligt ist.
Wenn das im Alltag Bestand hat und sich bewährt, spricht doch nichts dagegen, dass du mehr arbeitest.
Natürlich in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand deines Mannes.
Wenn er so krank ist, dass er nicht arbeiten kann, ist er je nach Krankheit ggf. auch mit Haushalt und Kindern in großem Ausmaß überfordert.
Aber das kannst du selbst am besten einschätzen.
LG
S
von
suchepotentenmannfürsleben
am 05.03.2011, 21:47
und nimm deinen mann in die pflicht. der muss doch auch froh sein, wenn sich eure finanzielle situation entspannt. ich würd´s tun.
von
mams
am 05.03.2011, 22:24
Hallo,
also Probieren würde ich es auf jeden Fall. Einfach dass du sicher weißt, wie es läuft oder nicht läuft und du mußt dir nichts vorwerfen (lassen), du hättest es nicht probiert.
Ich würde auch voraussetzen, dass der Mann dann mit mehr anpackt, aber erwarte auch nicht zu viel, damit du nicht enttäuscht wirst.
Wenn er auch psychisch gerade krank bzw. labil ist, wird ihm selbst einfache Haushaltsführung anstrengen. Ggf mit ihm alltäglich Aufgaben zusammenstellen?! Ich denke, alleine sieht er die Arbeit vielleicht garnicht oder rafft sich nicht auf.
Zur Therapie: du wirst ihn nicht zwingen können. Du mußt akzeptieren - er muß es freiwillig wollen, sonst nützt es garnichts.
Alles Gute
von
dani-h
am 06.03.2011, 09:07
Hi
Als "Vollzeit-3-Schichtlerin" (Chemie) kann ich dir nur sagen:
Vollzeit ist nicht viel stressiger als Teilzeit.
(Habe bereits beides gemacht).
Das Anstrengenste sind die Schichten ansich.
Bei uns ist es so, dass mein Mann (ebenfalls 3-Schichtler) 10% Arbeitszeit reduzieren konnte (Er hat ein 5-Schicht-System).
Ich arbeite Vollzeit (4-Schicht-System) mit 7-Tage Rytmen.
7 Tage Früh, 7 Tage Spät, 7 Tage Nacht.
Es ist machbar. Aber: ich würde es vorher gut mit meinem Mann abklären:
Was du erwartest, was seine Aufgaben sein werden usw.
Und wenn Dein Mann gesundheitlich so eingeschränkt ist, dass er den Haushalt nicht packen KANN, dann gönne dir 1x/Woche eine Putzfee.
Das nimmt ernorme Last von Deinen Schultern. Das musst du halt als "Fixkosten" sehen, wie Krankenkassenbeiträge oder ähnliches *grins*
Ebenso musst du dir im Klaren sein, dass jeder seine Prioritäten anders legt.
Wo DU vielleicht mehr Wert auf Blitze-blanke Böden setzt, achtet dein Mann vielleicht mehr darauf, dass keine Spinnenweben an der Decke sind.
Er wird den Haushalt nach SEINEN Prioritäten führen.
Das müssen die Männer bei einer Hausfrau zu Hause auch hinnehmen, dass sie den HH nach IHRER Nase führt, nicht nach SEINER...und wehe die Männer sagen "Was hast du heute eigentlich den ganzen Tag gemacht? " Dann gibts Gewitter zu Hause *lach* Ist doch so, nicht wahr?
Das sollte man sich immer vor Augen halten.
Bei uns ist es so, dass wir ein Au-Pair im Haus haben, da wir die Kinder zu Hause betreut haben möchten (wäre bei dir schonmal kein Thema).
Ausserdem habe ich das "Oh neeeee, leichtes Fieber! So kann mein Sohn nicht zur Tagesmutter! Was mach`ich nun?" total gehasst.
Es bringt nur Stress, Diskussionen auf der Arbeit usw.
---Ist bei dir auch kein Thema, da Männe eh zu Hause ist.
Also: PERFEKTE Voraussetzungen für dich.
Packe es mit Mut an.
Es wird gut laufen. Vollzeit ist für dich sicher auch nicht viel mehr Stress als Teilzeit.
Du kannst mich auch gerne per PN anfunken, wenn du einen Austausch von "Schichtler zu Schichtler" möchtest :-)
Ich würde mich freuen.
LG
sumse
von
Sumsebrumm
am 06.03.2011, 11:23
Ihr habt mir auf jeden Fall Mut gemacht, es zu versuchen.
Mein Mann sagt auch, ich soll es machen. Er will sich Mühe geben, sich um alles zu kümmern und sich auch auf jeden Fall Hilfe suchen.
LG,
Beate
von
Maiglöckchen
am 06.03.2011, 21:07
