Vollzeit mit Baby

Hallo, ich habe vor fünf Monaten mein drittes Kind bekommen. Unsere Mädchen sind schon 13 und 11. Ich arbeite seit sieben Jahren VZ, mein Mann TZ. Ein hervorragendes Modell für unsere Familie, mit dem wir alle zufrieden waren. Aber: ich wurde in der Schwangerschaft massiv gemobbt und bekam deshalb ein BV. Bin seit über zehn Jahren in der Firma, möchte aber nach dem Jahr EZ nicht zurück. Ich habe jetzt zum 1.10. ein tolles Angebot bei einem anderen AG bekommen. Es stimmt alles, aber ich habe ein schlechtes Gewissen wegen meines Babys. Die Mädchen waren damals aus dem Gröbsten raus, als ich wieder VZ anfing, aber der Kleine wäre gerade acht Monate alt. Ich habe Angst, viel zu verpassen. Arbeitszeiten wären von 8-16.30, ich wäre um 16.45 zu Hause, und um 18.30 geht er schlafen. Zudem stille ich noch voll, habe bis Oktober sicher zwei Mahlzeiten ersetzt, aber die anderen ja nicht. Mein Mann ist ein toller Vater, da habe ich null Bedenken, eher ob er nicht dafür noch zu klein ist. Ab März geht er 15 Std./Woche zur Tagesmutter, wenn mein Mann arbeitet. Ich habe glaube ich ein Problem, wenn mein Mann seine Hauptbezugsperson wird, bei meinen Töchtern war ich das eben immer und bin es immer noch. Vielleicht ist das ein Luxusproblem, aber mich beschäftigt das sehr. Der Job wäre ideal für mich, auch der Fahrweg ist traumhaft kurz. Mag mir jemand berichten, der in einer ähnlichen Situation war? LG Mimi

von Mibu am 08.07.2016, 15:36

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Antwort auf Beitrag von Mibu

Hm.... ich habe bei beiden Kids sofort wieder VZ gearbeitet, der papa TZ. Und warum hat man da ein schlechtes Gewissen? Wem gegenüber? Das Kind braucht feste Bezugspersonen, DAS reicht. Ob das nun Mama und evtl. Papa sind, oder Frau X oder Herr Y, dem Kind ist das wurscht. Ich habe beide Kinder jeweils über ein Jahr gestillt, trotz langer Arbeitstage von über 12 Std. Und einen "engeren" Bezug zum Papa hatten sie deswegen auch nicht... und selbst wenn: warum auch nicht? Das liegt nicht nur an der Quantität an Zeit sondern auch an der Qualität. Zumal man Schlafenszeiten auch verschieben kann wenn man das Kind mehr wach erleben möchte (was ich aber nicht tun würde). Gönn dem Papa die Zeit mit dem Kind und sieh zu, dass Du als Hauptverdiener die Familie ernährst :-) LG Désirée

von desireekk am 08.07.2016, 18:13

Antwort auf Beitrag von desireekk

Es klingt sehr rational, wie du das schreibst. Das fehlt mir noch etwas, weil er einfach noch so klein ist.

von Mibu am 08.07.2016, 18:59

Antwort auf Beitrag von Mibu

Ich habe bei beiden Kindern direkt nach dem Mutterschutz wieder VZ gearbeitet. Mein Mann hatte Erziehungsurlaub. Ich habe beide Kinder fünf Monate voll gestillt und dafür Stillzeit in Anspruch genommen. Dann haben wir aber zuerst die Mahlzeiten ersetzt, die in meine Arbeitszeit fielen. Morgens und Abends habe ich noch lange gestillt. Beim ersten Kind habe ich am ersten Arbeitstag morgens geheult, beim zweiten schon nicht mehr. Beide Kinder haben eine sehr enge Bindung an ihren Papa, aber auch an mich, da ich dank flexibler Arbeitszeiten alle wichtigen Dinge (z. B. Vorsorgeuntersuchungen, Feste in Kindergarten und Schule etc.) miterleben konnte. An deiner Stelle würde ich es machen. Alles Gute !!

von Julie am 08.07.2016, 19:36

Antwort auf Beitrag von Mibu

Ich würde es machen. Das sind fabelhafte Arbeitszeiten und ein wahnsinnig kurzer Weg. Du bist 9 h außer Haus, bei Vollzeit. Ich arbeite "nur" 30 Wochenstunden (Schicht), bin aber auf Grund meines langen Arbeitsweges ebenfalls 9 - 9,5 h täglich weg. Mein Kind kam mit 11 Monaten in die Krippe und bekam abgepumpte Muttermilch, weil sie damals - abgesehen von wenigen Löffeln Gemüsebrei und Apfelmus - noch nichts essen wollte.

von dee1972 am 08.07.2016, 23:48

Antwort auf Beitrag von Mibu

Machen! Gute und interessante Jobs liegen nicht auf der Straße. Teilzeit in deinen alten Job zurück möchtest du nicht. Ob du dann in 4, 6 oder 10 Monaten einen anderen ähnlich guten Job angeboten bekommst? Selbst wenn ja, dann garantiert nicht in Teilzeit, d.h. du musst auch dann Vollzeit arbeiten, wenn du beruflich wieder einsteigen willst. Überlege einmal: wenn der Job dir jetzt mit 30 Stunden angeboten worden wäre, würdest du nicht zögern - dann wirst du ihn bei eurer optimalen Betreuungssituation nicht wegen 10 Wochenstunden mehr absagen, oder? Gruß, Speedy

von speedy am 09.07.2016, 14:07

Antwort auf Beitrag von Mibu

Ich sehe es nicht ganz so wie die anderen Antwortenden und würde es wohl eher nicht machen. Du schreibst,du hast Bedenken weil er noch so klein ist und für mich hört es sich so an als würdest du einfach noch gerne länger bei ihm bleiben. Und das finde ich völlig legitim. Nur weil du bei Kind 1 und 2 auch wieder VZ gearbeitet hast und es für euch das beste war,heißt es nicht dass es ertragen immer so laufen muss. Du hast jetzt viele Jahre VZ gearbeitet und warst Hauptverdiener. Wieso nicht wieder ändern,dass der Mann mehr arbeitet? Wenn du Bedenken hast mache es nicht. Es kommt natürlich drauf an in welchem Bereich du arbeitest und wie generell bei euch der Arbeitsmarkt ist,aber ich denke ich würde mir TZ etwas suchen.

Mitglied inaktiv - 10.07.2016, 13:55

Antwort auf Beitrag von Mibu

Deine Gedanken verstehen kann ich, aber ich überlege auch wie es für deinen Mann ist, denn irgendwie muss es sich für ihn ja auch blöd anfühlen, wenn du sagst nö, das traue ich dir nicht zu oder gönne ich dir nicht. Du warst für eure beiden Großen die Hauptbezugsperson, warum nicht dein Mann jetzt. Unter 6 Monaten würde ich es auch nicht wollen, hätte es aber gemacht, wenn mein Mann nicht zum Glück endlich einen neuen Job gefunden hätte, wäre mit dem Stillen zwar ungünstig aber auch machbar gewesen. Nun bleibe ich tatsächlich ein Jahr zu Hause aber danach bin ich trotz weniger Stunden mehr unterwegs als du, wegen dem Pendlweg und mein Mann muss dann auch Vollzeit arbeiten. Also ich würde den Job machen und deinem Mann die Papa Zeit gönnen.

von knuffelbär am 12.07.2016, 10:18