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Warum bin ich so unentspannt?

Thema: Warum bin ich so unentspannt?

Hallo, ich arbeite seit Dezember wieder VZ, mein Mann ist zu Hause (macht sich ab Sommer selbstständig). Vorher eher die "klassische" Rollenverteilung: Mein Mann ca. 50 Std./Woche, ich 20 Std./Woche plus Kinder und Haushalt. Seit Dezember ist mein Mann zu Hause und kümmert sich um das ganze Paket incl. Haushalt. Er macht das echt ganz gut, kümmert sich auch prima um unsere Töchter (6 und 4). Aber sobald ich nach Hause komme, werde ich total unentspannt, sprich ich arbeite meinen "Fragenkatalog" ab, ob dieses und jenes erledigt ist, ob unsere Große die Hausaufgaben gemacht hat und schaue, ob das Haus soweit ordentlich ist. Eigentlich echt nervig, denn als mein Mann früher abends nach Hause kam, interessierte es ihn überhaupt nicht, wie es aussah oder ob A. ihre Hausaufgaben fertig hatte, denn er wusste ja, ich kümmere mich. Ich weiss es im Prinzip auch, aber komme von meinem Kontrollwahn nicht los. Irgendwie habe ich Angst, zu Hause nichts mehr zu sagen zu haben, dabei kümmere ich mich Feierabend auch um die Kinder und lege nicht die Füsse hoch. Am Freitag bin ich ausgeflippt, weil mein Mann eine Brotdose nicht abgewaschen hat . Wie kann ich bloss lockerer werden? Er sieht gewisse Sachen generell entspannter, ihm ist es ziemlich egal, wie die Kinderzimmer aussehen, ich könnte am Rad drehen, wenn ich das abends sehe, aber ich bin auch extrem ordentlich und verstehe im Prinzip auch, dass es nicht mehr mein Bier ist, aber sobald ich nach Hause kam, arbeite ich meine Fragen ab. Langsam ist die Stimmung zwischen meinem Mann und mir ziemlich angespannt. Habt Ihr Tipps? Mimi

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 08:31



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hallo richtig tipps habe ich nicht. aber ich finde, du erkennst das problem und vor allem deinen anteil daran ganz gut. sprich unbedingt in ruhe und dann, wenn du wirklich entspannt bist, mit deinem mann darüber. erklär ihm die sache, so wie uns hier...dass du gern entspannter wärst, dass dir das aber schwer fällt, dass du es toll findest, dass und wie er alles wuppt usw. so weiß er zumindest, wie deine grundhaltung ist. auch bei vorübergehenden unentspanntheiten. wieviel du zuhause zu sagen hast, das hängt absolut nicht von deinem einfluss auf die brotdosen oder auf die ordnung im kinderzimmer ab. dein einfluß daheim - der gute und nachhaltige jedenfalls - bemisst sich an deiner liebe, deinem generellen engagement, deiner anerkennung für alle, die im haushalt leben und dergleichen. ich war knapp 9 jahre lang mindestens die halbe woche nicht zuhause und hatte mit haushalt/kinder dadurch quantitativ weniger zu tun als mein partner. und doch bin ich daheim alles andere als abgeschrieben. :-) lg paula

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 09:10



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Hallo Mimi, ich kann Deine Situation gut nachvollziehen. Du hattest eine bestimmte Ordnung, die nun nicht mehr in der Form besteht, und dieser Wechsel macht Dir zu schaffen. Ich denke es ist schon einmal ein sehr guter erster Schritt (und der gelingt schon mal nicht allen) zu erkennen, dass das Problem zum Teil bei Dir selber liegt und dass die nicht abgewaschene Brotdose vielleicht objektiv kein Weltuntergang waere. Dass Du versuchen musst, von Deinem Fragenkatalog herunterzukommen und die Kontrolle etwas abzugeben, weisst Du ja selber, da muss man nicht darauf rumhacken. Was ich versuchen wuerde, waere mit meinem Mann offen darueber zu sprechen und dabei auch deutlich zu machen, dass vieles auch "Dein privates Problem" (nicht trivial gemeint) ist und nichts primaer mit seiner Haushaltsfuehrung zu tun hat. Das wuerde bei uns den Konflikt bereits entschaerfen. Allerdings wuerde ich meinen Mann auch darum bitten, mir zuliebe ein paar Kompromisse einzugehen und auf bestimmte Sachen zu achten, z.B. zumindest alle zwei/drei Tage die Kinderzimmer aufzuraeumen (oder was weiss ich), selbst wenn er nicht so den Sinn darin sieht. Ich denke im uebrigen, dass Du, wenn ueberhaupt, mit dem Kontrollwahn mehr Stellung im Haus verlierst, als wenn Du etwas mehr fuenf gerade sein laesst. Denn die Anspannung zwischen Deinem Mann und Dir spueren die Kinder auch. Versuch, Dich von dem Gedanken loszumachen, dass Du nur etwas zu sagen hast (oder geliebt wirst), wenn Du die Brotdose abgewischt hast. Du bist und bleibst die Mutter Deiner Kinder, auch wenn Du ihre Kinderzimmer nicht jeden Abend aufgeraeumt hast. (Falls Deine Kinder normale Kinder sind, werden sie Dir das vielleicht sogar besonders danken...). Mit dieser Einstellung und einem offenen Kontakt mit Deinem Mann wird es Dir vielleicht leichter, ganz langsam etwas Deinen "Kontrollwahn" einzudaemmen. Denn man kann weder als Mann noch als Frau alles haben, Beruf und "Kontrolle" ueber den Haushalt. Alles Gute Gruss FM

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 12:04



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Hallo, richtig Tips geben kann ich Dir auch nicht, aber Du hast ja erkannt, wo das Problem ist. Nimm Dir einfach vor, nicht mehr nach so was zu fragen, ganz bewusst, weil Du ja weißt, dass alles in Ordnung ist. Ich denke auch nicht, dass Dein Mann Dir da helfen kann, es liegt denke ich an Dir. Dein Mann kann nicht alles so einrichten, wie Du es machen würdest. Mir ist es z. B. auch egal, wie das Kinderzimmer aussieht, das ist doch gar nicht mein Bier. Entweder mein Sohn möchte aufräumen, weil er sich dann wohler fühlt oder er lässt es dann. Ich bin bei uns auch diejenige, die ganztags arbeitet, mein Mann arbeitet halbtags und macht den Haushalt. Wir haben eine Zeitlang beide ganztags (bzw. mein Mann 30 Stunden), bis wir die Aufteilung geändert haben. Am Anfang ging es mir auch so, dass ich gefragt habe, ist das und das gemacht (eben die Dinge, die ich früher gemacht habe). Aber das muss man bewusst lassen und da kann man nur selber was dran tun. Was anderes wäre es, wenn Dein Mann die Aufgaben im Haushalt nicht machen würde, da muss man drüber reden. Ich mache nach einem ganzen Arbeitstag nichts mehr im Haushalt, wenn mein Mann Sachen dauerhaft liegen lassen würde, gäbe es Ärger. Aber natürlich macht er die Sachen so, wie er es will. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 14:26



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Hai, vielleicht würde es dich etwas entspannter machen, wenn es ein paar "Eckdaten" gäbe auf die du dich mit deinem Mann verständigen könntest? Also Sachen, die dir wirklich wichtig sind und wo ein echter Sinn erkennbar ist, den "unwichtigen" Rest kannst du dann vermutlich besser ignorieren. Das heißt zum Beispiel, ihr vereinbart einen festen Aufräumtermin in den Kinderzimmern. Der Sinn in der Sache ist ja eigentlich auch einzusehen. Chaos entspannt ja auch nicht wirklich. Hausaufgaben kontrollieren ist ja auch wichtig, da wären aber vielleicht eher Gespräche über die schulische Gesamtlage der Kinder hilfreich. Denn wenn es deinen Mann wirklich interessiert, wie sie sich schulisch entwickeln und er die Kinder in dieser Hinsicht als sein persönliches "Entwicklungsprojekt" ansieht, dann wird er die Kinder irgendwie fördern wollen, sei es duch Hausaufgabenkontrolle oder durch andere Unterstützung. Also das Thema "Schule" als Gesamtpaket ist wichtiger als nur das Hausaufgabenkontrollieren!!! Alles nur eine Frage der Sichtweise. Es gibt ja immer tatsächlich einen Grund fürs Genervtsein. Die Frage ist nur: Ist er intern oder extern? K.

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 14:48



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DAs ist ja aber nicht das Problem, sie schreibt, dass ihr Mann sich z. B. um die Hausaufgaben der Kinder kümmert. Das Problem ist ja gerade nicht, dass der Mann die von ihm übernommen Aufgaben nicht macht, sondern dass sie nicht hinnehmen kann, wie er es macht. Und da gibt es nun mal verschiedene Auffassungen. Ich würde mich z. B. halt auch nie darum kümmern, dass das Kinderzimmner aufgeräumt ist, solange gesundheitsgefährliche Zustände auftreten; das ist für mich das Problem meines Sohnes, auch mit 6 Jahren schon. Ich denke, sie kann nicht erwarten, dass ihr Mann sich da anpasst. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 15:38



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hallo, Fragenkatalog hab ich zwar keinen, aber das Problem kommt mir doch bekannt vor. Wenn ich später aus der Arbeit heimkomme als mein Mann und dann zuviel Spielzeug-etc.-Chaos herrscht (in meinen Augen, obwohl es objektiv garnicht so schlimm ist und generell unser Haushalt alles andere als ordentlich ist), werde ich auch "grantig" und "muss" dann erstmal aufräumen, meistens reichen schon 5 Minuten, und man kann sich in Ruhe hinsetzen... Inzwischen ist es so, dass erstens mein Mann mit den Kindern meistens abends noch im Wohnzimmer aufräumt, und zweitens können wir es mit mehr Humor nehmen - ich hab dann halt meinen "Rappel" und mein Mann macht schonmal ein Bierchen für mich auf ;-) alles Gute al1ce

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 14:57



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Hai, ich bin immer noch sicher, dass das Problem nur ein rein eingebildetes Problem ist (vielleicht steckt bei der Schreiberin ja ein Kern berechtigter Genervtheit dahinter). Also: wieso Entspanntheit bei chaotischen Kinderzimmern? kann ich gar nicht nachvollziehen. Mein Mann und ich sind uns glücklicherweise einig, dass es bis zu einem bestimmten Punkt aufgeräumt sein muss und packen da beide mit an. Seine Schmerzgrenze ist da noch weiter unten als meine. Also räumt er öfter mal auf. Chaos kann schon Genervtheit produzieren, frau muss sich also vielleicht nicht unbedingt einreden (lassen?), sie sei die Unentspannte.. K.

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 21:01



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Klingt vielleicht ein bisschen plump jetzt, aber wie wär`s denn mit Entspannung durch einen Yoga-Kurs, Schwimmen oder irgendeiner anderen Aktivität für Dich, zweimal pro Woche nach der Arbeit? Vielleicht zusammen mit einem Kind? Wenn Dein Mann das so gut auf die Reihe kriegt, müsste das doch drin sein... Vielleicht ist das ja alles ein bisschen viel, plötzlich Vollzeit arbeiten und dann auch noch voll für die Familie da sein wollen? Deine Story klingt für mich ganz schön schräg, also wenn ich in Deiner Situation so unentspannt wäre, wäre der Haushalt vermutlich nicht die Ursache sondern nur ein Ventil. Aber das ist wohl Küchenpsychologie und ich kann mich auch nicht wirklich in die Situation hineinversetzen, mehrere Jahre so eine Rolle ausgeübt zu haben...

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 21:44