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Wie Berufserfahrung bekommen?

Thema: Wie Berufserfahrung bekommen?

Hallo, Frage steht ja im Betreff, wie macht man das? Meine Ausgangsposition ist reichlich bescheiden. Lehre als Verkäuferin, wollte ich nie, wollten meine Eltern. Ich habe es durchgezogen, später auch als Verkäuferin gearbeitet. Mit 2 Kindern habe ich dann das Fachabi gemacht (mit 1,7 - find ich nicht schlecht) und studiert. War sogar mit den Kindern ein Jahr im Ausland und habe dort auch gearbeitet. Leider habe ich das Studium kurz vor Schluss nicht abschließen können, kann aber alles an Kursen nachweisen. Ein Abschluss woanders ist überhaupt nicht möglich, hat auch was mit dem Bachelorsystem zu tun. Nun suche ich seit rund 3 Jahren im kaufmännischen Bereich und komme nicht rein. Auch nicht über Zeitarbeit, habe ich schon mehrfach versucht. Meine mangelnde Berufserfahrung bricht mir jedes Mal das Genick und niemand gibt mir eine Chance. Und an Vollzeit scheitert es nicht, wenn ich denn so ungefähr um 20.00 Uhr daheim sein könnte. Zuerst wurde ich wegen den Kindern abgelehnt, inzwischen wegen der nicht vorhandenen Berufserfahrung. Als Verkäuferin nimmt mich aber auch keiner, weil ich schon ewig aus dem Job raus bin (so die Aussage) oder weil ich das gelernt habe und zu teuer wäre oder weil ich 2 Kinder habe (???). Habe ich schon alles gehört. Nun steh ich da und arbeite für eine soziale Einrichtung, auf Stundenbasis. Soll heißen, ich bin nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und werde es dort auch nicht werden, weil das dort nicht vorgesehen ist. ich komme dort also auch nicht weiter. Zudem sind wir umgezogen, wohnen weitab von Family und Co und mein Mann ist ständig unterwegs, wenigstens einer hat einen Job. Ich kann theoretisch im Handel arbeiten, praktisch aber nicht, weil ich ja schlecht die Kinder bis 23.00 alleine lassen kann. (Öffnungszeiten sind bis um 22.00 plus Anfahrtsweg). Deswegen schiedet auch irgendwas mit Restaurant und Co aus, weil ich eben die Kinder habe. Beim Arbeitsamt bin ich gemeldet, sammel so wenigstens ein paar Rentenpünktchen und schreibe Bewerbungen. Habe ich so auch gemacht, nun muss ich es halt nachweisen. Dort kann mir aber auch keiner helfen, Angebote gibt es aber auch nicht. Was würdet ihr in meiner Situation machen? Ich bin keine 20 mehr, sondern 36. Nun überlege ich, noch mal eine Lehre zu beginnen. Über meine Chancen will ich eigentlich gar nicht nachdenken, sondern es nur versuchen. Sieht jemand eine andere Möglichkeit? Danke :-)

von Statistikopfer am 18.10.2013, 16:57



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Mit Fachabi und fast abgeschlossenem Studium würde ich nicht mehr in den Verkauf gehen. Die AZ (und meistens das Arbeitsklima) sind echt besch...eiden. Gibt es keine Möglichkeit, das Studium doch noch abzuschließen? An der Uni? Per Fernstudium? Wie sieht es mit einem Jahrespraktikum o.ä. aus? Ich arbeite im ÖD und bei uns werden immer Praktikanten gesucht.

von Sunny76 am 18.10.2013, 19:04



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Hallo Sunny, ich kann definitiv das Studium nicht abschließen. Es gab diesen Studiengang nur einmal. Ich müsste etwas anderes anfangen, könnte mir teilweise Module anrechnen lassen - und keine Garantie, dass es dann was wird dem Job. ich bin "nebenbei" schon in Hagen eingeschrieben und versuche da, weiterzukommen. Aber halt fachfremd. Praktikum versuche ich, ebenfalls erfolglos bisher. Meine Unterlagen habe ich checken lassen, sind gut. Ich bin ratlos, ganz ehrlich. Danke

von Statistikopfer am 18.10.2013, 19:17



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Hast Du guten Beziehungen? Das ist immer EXTREM hilfreich bei solchen Sachen.....Vitamin B halt.

von Sunny76 am 18.10.2013, 20:09



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Ich habe schon allen, auch denen, die vielleicht irgendwie hilfreich sein könnten, Bescheid gegeben. Ich kenne offenbar nicht die richtigen Leute. Alles irgendwie ganz vermurkst. Ich versuche es halt weiter, bleibt mir ja nix anderes übrig. Danke Dir aber!

von Statistikopfer am 18.10.2013, 22:54



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Aus Erfahrung und auch wenn´s schwer fällt: Vor allem nicht aufgeben! Bei mir hat es alles in allem nun fast 5 Jahre gedauert wieder ins geregelte Berufsleben zu kommen, der Frust kam mir schon zu den Ohren raus, ich konnte die ganzen "Begründungen" schon nicht mehr hören und am besten waren jene AG´s, die großzügig ein "Probearbeiten" anboten, um anschließend festzustellen, dass ihnen meine "schriftliche"/nachgewiesene Qualifikation (die ja mit der Bewerbung bereits bekannt war) dann doch nicht ausreichte. Abzocker...^^. Ich habe es irgendwann aufgegeben, nach dem passenden Arbeitgeber für meine Ausgangslage zu suchen und meinen Weg weitergemacht, wie ICH ihn mir vorstellte: Studium nochmal angefangen im gewünschten Bereich, darüber einige verschiedene Praktika absolviert, darüber Kontakte geschlossen mit möglichen AGs im gewünschten Berufsfeld, jeden "Pups" als Praxiserfahrung bescheinigen lassen und immer wieder überall erwähnt, dass ich neben dem Studium ab sofort oder gestern eine mindestens 20-Stunden-Teilzeitstelle suche. Im August hat es dann endlich geklappt und seit Ende September bin ich fest angestellt - ENDLICH! Und nicht da, wo man mich (gnädiger Weise!) vielleicht nehmen wollte sondern genau da, wo ich hin wollte und mit viel Ausbau-Perspektive. Arbeitsamt und Jobcenter waren in all den Jahren gleichermaßen wenig hilfreich wie auch einfach nur Lachnummern... da kam wirklich nicht einmal etwas Produktives bei rum. Dass sich so gar kein Praktikantenplatz findet, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen - das war hier im Raum gar kein Problem - und ich bin nochmal ein Stück älter als Du. Im Zweifelsfall nicht schreiben sondern hinfahren, persönlich vorstellen, hartnäckig bleiben und überzeugen. Konkret würde ich Dir aus meinem Blickwinkel raten: Frag Dich zuerst wo Du hinwillst, wo Du glücklich werden kannst. Setz Dir das als Ziel und dann erarbeite Dir den Weg dorthin. Wenn´s nicht klappt, machst Du die Teilschritte solange kleiner, BIS es klappt. Wo und was würdest Du denn arbeiten wollen, wenn Du freie Wahl hättest? VG!

von Ikmam am 18.10.2013, 23:05



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Was hast du denn studiert und welche Bereiche würden dich interessieren? LG terkey

von Terkey235 am 19.10.2013, 15:24



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Ja ich werde jetzt dreigleisig verfahren. Zuerst schaue ich mir die Hochschule hier in meiner Nähe an, was die anbieten und was davon für mich interessant sein könnte. Es zieht mich schon zu den Sprachen/Soziologie/Kultur/Bildung (das waren auch Teilbestandteile meines Studiums - aber auch Wirtschaftswissenschaften). Rein BWL ist nichts für mich, eher eine Mischung. Und ob ich an eine Uni mit Fachhochschulreife komme, muss ich mal noch sehen. Wenn, dann sicher nur eingeschränkt. Dann suche ich weiterhin nach einem Job/Praktikum und bewerbe mich. Und zum Schluss bleibt mir nur die Direktansprache, ob die Firmen auch ältere Azubis nehmen. Es tut schon gut, sich den Frust einfach mal von der Seele zu schreiben. Irgendwann schaffe ich es auch, fragt sich halt nur wann :-). Danke sehr!

von Statistikopfer am 19.10.2013, 23:44



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Wenn du eine solide Grundlage hast und in einem bestimmten Bereich stark bist, wäre die Freiberuflichkeit oder Selbständigkeit evtl. noch eine Option. LG terkey

von Terkey235 am 20.10.2013, 00:49



Antwort auf Beitrag von Statistikopfer

Hi, ich würde auch so schnell nicht aufgeben, zumal zu doch scheinbar eine belastbare Basis hast. Wenn du schon zum Fernstudium eingeschrieben bist - lass dir anerkennen, was geht und dann zieh es durch, es erhöht auf jeden Fall deine Chancen massiv. Hier in BaWü werden auch teilstudierte sehr gerne im Vertrieb eingestellt - sowohl im Handel (PKW, Luxusgüter etc.) als auch in der Industrie. Wenn du kontaktfreudig und mobil bist, wäre das evtl. ein Einstieg. Dazu hast du oftmals noch freie Zeiteinteilung, so dass du deine Termine auch mal schieben kannst, wenn wichtige Termine mit den Kindern dazu kommen. Das ganze geht auch im Innendienst, nur dann musst du noch EDV-fit dazu sein. Gruß, Speedy

von speedy am 20.10.2013, 11:49



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EDV-Kenntnisse habe ich, leider nimmt mir das ohne Berufserfahrung keiner ab. Vertrieb habe ich auch schon versucht, da bricht mir wirklich ganz oft mein Dialekt das Genick. Ich kann einfach kein reines Hochdeutsch und den örtlichen Dialekt bekomme ich nicht hin. Obwohl ich mich wirklich bemühe, ohne Dialekt zu sprechen. Da wurde ich schon so oft drauf angesprochen, das glaubt mir keiner. Der Dialekt wurde dann immer gern etwas belächelt ... . Das Fernstudium war eher aus der Not heraus geboren, weil ich dort Scheine anrechnen lassen und leider das andere nicht abschließen konnte. Es sind reine Wirtschaftswissenschaften, das reizt mich weniger. Ich bin zwar dabei, aber nicht wirklich glücklich. Daher suche ich ja nach weiteren Möglichkeiten. Zur Selbständigkeit fehlt mir bisher noch die zündende Idee, bin ich ganz ehrlich. Vielleicht bin ich auch noch nicht verzweifelt genug, dann hätte ich sicher eine :-). Drüber nachgedacht hatte ich, es aber auf die Seite geschoben. Schwierig ist halt auch, dass wir nicht von hier sind. In unserer ursprünglichen Gegend sieht es jobmäßig noch bescheidener aus für mich. Hier haben wir wenig Verbindungen, außer halt durch die Kinder. Ab einem gewissen Alter ist es nicht so einfach, irgendwo dazuzukommen. Und hier im Umkreis ist es wirklich eher so, dass Frau eine Hausfrau ist und nicht arbeiten geht. Es gibt Ausnahmen. Die gehen dann Regale auffüllen oder putzen, zum Aufbessern des Taschengeldes. Ansonsten kümmert sich frau um die klassischen Aufgaben. Letztens habe ich erst wieder gehört, was ich doch für ein tolles Leben habe. Wird schon, ich beiße mich durch. Ich kann zumindest am Ende sagen, dass ich immer am Ball geblieben bin und ständig was gelernt habe :-). Danke

von Statistikopfer am 20.10.2013, 13:05



Antwort auf Beitrag von Statistikopfer

Sorry, ich werde, das Gefühl nicht los, dass Du einfach nicht weiß was Du willst. Abgebrochenes Studium mit Soziologie und Kultur und so. 4 verschiedene Sachen (Sorry, aber irgendso ein Mischmasch ). BWL, aber bitte nicht reine BWL, weil das ist zu öde. Ich bin persönlich der Meinung, das man nicht nur irgendetwas studieren sollte, weil man sich dafür interessiert, sondern sich schon im klaren darüber sein sollte, was man damit anfangen kann. In welchen Bereich will ich den arbeiten . Was muss ich studieren, damit ich dort eine Chancen habe. Was kann ich von meinem Studium anrechnen lassen und was fehlt mir noch. Quereinsteiger haben es in meinen Augen immer schwerer und sind die ersten die ihren Job verlieren, wenn es nicht läuft, daher kann ich nur zum Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Studiums raten.

von Nicol am 20.10.2013, 13:30