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"gleichwertige" Position nach Rückkehr aus TZ in EZ

Thema: "gleichwertige" Position nach Rückkehr aus TZ in EZ

Hallo! Ich würde gern mal wissen, was eure Erfahrungen sind bei Rückkehr aus der TZ in EZ nach 3 Jahrenauf VZ. Speziell in Leitungspositionen. Habt ihr wirklich "eure" Stelle wiederbekommen? Oder fandet ihr die Stelle dann wirklich "gleichwertig"? Ich hab noch 1,5 Jahre TZ jetzt, aber ich hab das Gefühl immer weiter abgesägt zu werden. Meine alte Position wurde neu besetzt, weil angeblich in 30h TZ nicht ausführbar (komisch, dass der Kollege keine 10h die Woche darauf verwenden kann, weil er mit seiner alten Stelle noch doppelt besetzt ist). Ich werde immer mehr in die "einfacheren" Arbwiten abgestellt und ich sehe gerade null, wie sich das nächstes Jahr ändern soll, denn meine alte Stelle soll ich so auch bei VZ nicht wiederbekommen. Eine vergleichbare gibt es aktuell nicht. Kann man überhaupt als Frau in Leitungsposition auf die angeblich gleichwertige Position hoffen? Wenn ich darauf eh nicht mehr hoffen brauch, kann ich mich auch gleich nach was anderem umsehen... Studentenarbeit mach ich sicherlich nicht in VZ. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 02.03.2018, 20:58



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sorry deinen letzten satz finde ich schon überheblich. klingt sehr abwertend....du hast anrecht auf eine gleichwertige stelle. auch auf die bezahlung wie vor der Elternzeit. studentenarbeit, wenn ich das schon höre. hast du mal mit dem arbeitgeber geredet? er entscheidet das doch, das können wir ja nicht wissen, was er dazu sagt. ich würde das gespräch suchen und ihn bitten dir zu erläutern, wo du eingesetzt wirst, wenn du wieder außerhalb der elternzeit arbeitest. was sagt er dazu?

von mellomania am 03.03.2018, 07:50



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Sondern völlig ok, Arbeiten abzulehnen, wenn sie eben nicht dem Arbeitsvertrag entsprechen. Meiner Erfahrung nach wird das übrigens bei Männern meist selbstverständlich toleriert (Kaffeekochen, Kopieren, Wasserbäder reinigen, Puffer ansetzen), während es bei Frauen dann heißt "Kannst Du nicht mal eben".

von emilie.d. am 03.03.2018, 10:43



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Stell dir vor du bist Chirurgin und wirst auch so bezahlt. Aber du legst den ganzen Tag nur Akten ab...

von Lovie am 03.03.2018, 13:06



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ohne funktionierende ablage bist du nich mehr lange chirurgin..ich persönlich sehe das halt so, dass klos putzen genauso dazu gehört wie kaffe kochen kopieren und sonstiges.

von mellomania am 03.03.2018, 20:39



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Entschuldige mal, ich bin diplomierte Führungskraft und in EZ-TZ, nicht im BV, wo ich jede Arbeit zu akzeptieren hätte. Wenn mich hier einer zum Kaffeekochen oder Kloputzen schickt steh ich aber mal ganz schnell beim Vorstand. Leider haben wir keinen Betriebsrat, sonst wäre ch da schon längst aufgeschlagen. Das hat nichts mit Überheblichkeit, sondern mit Selbstachtung zu tun. Aktuell erledige ich Aufgaben, für die ich vor meinem letzten Kind noch Werksstudenten angefordert habe. Ich hab das vorrübergehend mitgemacht und dränge permanent auf verantwortungsvollere und anspruchsvollere Aufgaben. Natürlich habe ich keine Lust, eine solche Studentenstelle dauerhaft zu machen. Ist ja auch in meiner Branche hier nicht gerade Arbeitgebermangel. Mich interessiert halt die Erfahrung anderer aus der Praxis, da ich eben befürchte, es soll hier hintenrum rausgemobbt werden. Aber vielleicht ist das nur mein Eindruck und andere, die ein ähnliches Gefühl hatten, haben am Ende festgestellt, es war doch anders. Klar, heißt das nichts für meine Firma und natürlich kann das niemand hier abschätzen. Hab ich ja aber auch nicht nach gefragt. Ich wurde einfach gern wissen, was die Erfahrungen sind, wenn denn welche da sind. Gibt sich so ein Bild nach der EZ wieder oder sollte man darauf nicht hoffen, sondern sich was neues suchen? Nach den bisherigen Antworten befurchte ich fast, dass wenig Hoffnung besteht, was schade ist. Ich bin seit 10 Jahren in der Firma und die "äußeren Umstände" (Geld, Fahrtweg, Kollegen) passten immer gut. Aber die neue Leitung scheint mit Frauen in EZ-TZ nichts anfangen zu können. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 03.03.2018, 22:33



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Ja, sicher. Hm, lass es mich anders erklären. Kennst du den Begriff "bored Out"?

von Lovie am 03.03.2018, 22:53



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dass wir nicht abschätzen können, was dein chef dazu sagt. es ist ja auch eine persönliche meinung von mir. ich halte nicht viel von karriere. für mich ist es da, wo ich bin, perfekt. du solltest dringend mit ihm reden. zum glück hast du ja noch zeit, dann kannst du, un das würde ich machen weil es dir wichtig ist, den arbeitsmarkt durchforsten und schauen, ob du was passendes findest. denn wenn die schon nix anfangen können mit leuten in ez dann wird das arbeitsklima nicht schön sein, wenn du voll zurückkommst. ich wünsche dir viel glück dass du vielleicht was besseres findest.

von mellomania am 04.03.2018, 07:28



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Hä? Wieso sollte sie erst studieren und dann langfristig Ablage oder dergleichen übernehmen? Eine Ärztin geht doch auch nicht nach der Elternzeit auf die Stelle der Krankenschwester. Dafür braucht man nun wirklich nicht studieren. Das hat auch nichts damit zu tun, dass putzen oder Ablage nicht auch wichtig ist, aber das entspricht nun wirklich nicht ihrer Qualifikation. Ich kann das absolut verstehen. Ich würde mit dem Chef ein Personalgespräch vereinbaren und fragen, wo er dich in 3-5 Jahren sieht. Wenn das für dich nicht infrage kommt, gleich klar machen.

von VerenaSch am 04.03.2018, 08:08



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Verliert man als Frau mit der Geburt und der Elternzeit automatisch den Anspruch darauf, im gelernten oder studierten Beruf angestellt zu werden? Muss man das hinnehmen, zum Beispiel weniger Geld zu verdienen? Und wieso passiert das Männern nicht? Nein, ich verstehe sehr gut, das die Posterin ihre alte Position zurück bekommen möchte und sie sollte dafür auch kämpfen.

Mitglied inaktiv - 05.03.2018, 19:12



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In TZ wird es mit den interessanten Sachen leider oft schwer, kommt allerdings auch ein bisschen aufs Unternehmen und den Chef an. Meine Erfahrung ist, dass zumindest bei den großen Unternehmen die alte Stelle meist weg war, die guten Frauen sich dann aber VZ in andere Abteilungen beworben haben. Bei manchen kann ich nur sagen, schön blöd vom Teamleiter. Sehe das wie Du, es gibt Teilzeitkräfte, die in 30 h deutlich mehr auf die Reihe bringen, als die vollzeitbeschäftigte Alternativkraft. Ich würde auch mal mit Deinem Chef bzw. Chefin reden und zum Ausdruck bringen, dass Du Dich unterfordert fühlst. Normalerweise wollen die ja gute Mitglieder im Team nicht verlieren.

von emilie.d. am 03.03.2018, 10:53



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Also ich weiß das man ein anrecht auf die gleichwertige Stellenposition wie vor der Elternzeit hat, allerdings nicht auf die genau gleiche Stelle. Wenn du nun noch offiziell in Elternzeit bist aber schon dort auf Teilzeit arbeitest, kann dein Chef dich in einer anderen Position unterbringen bis deine Elternzeit vorbei ist und dann muss wieder eine Stelle geschaffen werden die deiner alten gleichgestellt ist.

von QueenMum am 03.03.2018, 13:12



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Hallo, So wie du es schreibst, denke ich schon, dass sie Dich in der Führungsposition nicht mehr wollen. So wie Du es schilderst versuchen sie dich systematisch rauszuekeln mit "niederen Arbeiten". Das Recht ist zwar nach 3 Jahren auf Deiner Seite, aber es ist durchaus möglich, dass sie dann sagen werden, dass dein alter Arbeitsplatz so nicht mehr exsistiert, dann kannst Du dahin auch nicht zurückkehren. Ich würde den Markt lieber schon mal sondieren.

von Nicol am 03.03.2018, 14:29



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und was ist eine Leitungsfunktion bei Euch? Mein Eindruck ist, dass es meist deutlich mehr Interessenten fuer Leitungsfunktionen gibt als solche Stellen. Und wenn man die frei macht, steht ruckzuck der naechste da. Von daher, gerade bei einer wichtigen Stelle wird die nicht frei bleiben und wenn der neue Stelleinhaber die nicht befristet besetzt, hat der alte Pech gehabt Und Teilzeit ist so ne Sache. Ich hatte mir das auch mal gegoennt, ich habe keine Leitungsposition und auch nicht die Aussicht, eine zu kriegen, also habe ich auf work life Balance gedrungen und hatte so eine Stelle. Einen Tag home office, einen frei, 20 Stunden nach eigenem Gutduenken stechen. Hatte ich druchgesetzt und eine grottig langweilige Stelle. Das war ein paar Monate ganz witzig, eben stressfrei, mit ausgieebiger Zeit fuer private Dinge, mit unglaublich viel Zeit fuer alles dienstliche. stand kurz vor dem bore out. wobei wir das immer burn out nennen. HAbe wieeder auf Vollyeit gewechselt. Klasse. Geht mir besser, ich fueghle mich wieder wichtig, sinnvolle arbeit, spannend meine Meinung- einen Tod muss man sterben Rat an Dich- schreib mal in Ruhe und erstmal fuer Dich auf, wieso Du unter Wert beschaeftigst wird. Ich meine, einen gewissen Anteil arbeitet ja jeder unter Wert. Ich bspw schreibe viel selber obwohl ich keine Sekretaerin bin. Die hilft mir nur manchmal beim formatieren, tabellieren und so. Oder ich hole meine Besucher selber an der Pfortte ab und schick nicht jemand anders. Dann schreibst Du auf, was Du fuer angemessen hieltest und was Du vorher gemacht hast. Und dann ueberlegst Du Dir, wie das in Euerer Firma zu bewerkstelligen waere. Und dann suchst Du das Gespraech. Je nach Groesse Eurer Firma wissen die vielleicht gar nicht, wie unzufrieden Du bist.

von Benedikte am 04.03.2018, 12:06



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Mit zwei Kleinkindern möchte ich bis der kleine 3 ist keine 100% arbeiten. 30h arbeiten andere hier auch im Grundvertrag. Ja, nicht in Leitungspositionen (wobei immernoch deutlich anspruchsvollere Aufgaben, als ich herade habe), deshalb hab ich die Zurücksetzung ja auch mitgemacht für die EZ. Aber danach will ich schon wieder etwas mehr Verantwortung. Die Firma hat etwa 350 MA, der Standort etwa 70, mein Geschäftsbereich vor Ort etwa 30. Meinen Unmut hab ich letzte Woche im Jahresgespräch hoffe ich deutlich gemacht. Vielleicht ändert sich jetzt ja was, auch wenn ich da nicht sehr optimistisch bin. Aber auch hier macht es den Eindruck, als müsse man solche Ungerechtigkeiten als Mutter akzeptieren oder sich eben was neues suchen. Schade. So viel zu familienfreundliche Arbeitsplätze. Danke an alle! LG Lilly

Mitglied inaktiv - 04.03.2018, 12:33



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Mein rat: schau Dich um und geh. Wobei das nicht zwingend nur Mütter trifft. jeder der aus einer höheren Etage in die EZ (und zwar nicht nur für die 2 Monate um nicht das EG zu "verlieren", sondern längerfristig), erlebt das mit ziemlicher Sicherheit: Mein Ex hat genau das auch erlebt. Er hat als superflexibler Springer während der EZ gearbeitet, immer genau da wo sie ihn brauchen, alles zw. 10 und 30 Std (ging damals)...und durfte sich dann hinterher im ersten Jahresgespräch zurück in VZ anhören "immerhin haben wir Ihnen ja EZ ermöglicht!" *kotz* Fakt ist: wenn Du nicht das Gefühl hast dass Du dort noch sinnvoll und nach Qualifikation und karrierestufe eingesetzt werden kannst, dann GEH! Es tut auch deinem Lebenslauf/Zeugnis nicht gut wenn da Hi-Wi-Tätigkeiten drinstehen. LG D

von desireekk am 05.03.2018, 02:52



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Mien Erfahrung ist leider auch, daß Müttern Leitungsfunktionen oft nicht zugetraut warden. Bei uns in der Firma (Weltkonzern, mit 300 Mitarbeitern an diesem Standort) ist bisher keine einzige Mutter nach der Elternzeit erfolgreich in eine Leitungsfunition zurückgekehrt. Teilzeit in einer Leitungsfunktion/erste Reihe gibt es bei uns leider nicht - aus Prinzip. Ich selber bin in einer Leitungsfunktion, habe aber keine Elternzeit genommen, Mein Job ware sofort weg gewesen und einen wirklich gleichwertigen Ersatz hätte es sicher nicht gegeben. Bei uns wird das dann mit einer Abfindung oder einem Schleuderstuhl gelöst. Ich glaube das ändert sich erst, wenn im Topmanagement der Anteil von Müttern steigt - ich sehe nicht woher die Lobby für Mütter in Führungspositionen sonst kommen sollte. Bei dem Thema fühle ich mich wie in den 50igern

von zschnecke am 05.03.2018, 10:48



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Das ist ein ganz heikles Thema, für das ich keine einheitliche Lösung kenne. Ich weiß allerdings, das es in einigen Fällen gut geklappt hat, wenn vorher, d.h. bereits in der Schwangerschaft die Weichen gestellt wurden und die TZ-Phase überschaubar war und der TZ-Anteil über 50% lag. Bei mir hat das gleich 3x sehr gut geklappt, die Rahmenbedingungen sind allerdings in der Wissenschaft etwas anders, da viel Know-how einfach an der Person hängt - und damit auch das Geld, das reinkommt. Bei mir war der Deal, dass nach außen (Auftraggeber, Projektpartner etc) niemand mitbekommt, dass ich nicht bzw nur in TZ da bin. Nach innen durfte ich delegieren bzw wurde mein Team aufgestockt, damit die Arbeit bewältigt werden konnte. Ich habe dann trotzdem viel gearbeitet, war z.B. 7 Wochen nach der Geburt der Jüngsten auf einem Projekttreffen in Brüssel... Aber ich war nie wirklich raus und mein Team ist mir auch nicht auf dem Kopf herumgetanzt. Zurück zu dir: Sprich mit deinem Vorgesetzten und auch der Personalentwicklung, fordere ein klares Statement, einen Maßnahmenplan für die nächsten 12 Monate. Ad hoc wird wohl keine Position für dich freigeräumt, doch eine Perspektive muss es geben. Wenn nicht: Schau dich um, es gibt noch andere Arbeitgeber :) Gruß, Speedy

von speedy am 05.03.2018, 13:31