Der erste Brei - die Beikost

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Beikost

Thema: Beikost

Hallo Zusammen Mein Baby ist nun 4 1/2 Monate alt. Sie ist ein Flaschenkind und mag diese auch. Allerdings frage ich mich nun wann ich mit der Beikost anfange. Stillende Mamis machen das ja erst später, meistens zumindest Muss ich als Flaschenmama jetzt schon anfangen oder steht das halt nur so auf den Gläschen drauf, ab dem 4. Monat? Und wie fange ich am besten damit an? Ich bitte um Rat und eure Antworten wie auch eure Erfahrungen! DANKE Cati

von Cati-Isabelle am 09.08.2015, 12:37



Antwort auf Beitrag von Cati-Isabelle

Hallo, Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ganzen ersten Jahr ist daher Milch - Muttermilch oder Pre Milch. Darüber sind sie mit Energie, Nährstoffen und Flüssigkeit gut versorgt. Alles außer Milch ist nur BEIkost, die zum ergänzen und kennenlernen dient - nicht vorrangig als Milchersatz. Dazu sind kleine Mengen ausreichend und wenn phasenweise mal nur wenig oder keine Beiksot gegessen wird, ist das völlig unbedenklich. Bei der Beikost bestimmen die Kleinen ganz viel selbst mit. Damit es keine Fütterungs. und Verdauungsprobleme gibt, beginnt man am besten dann, wenn das jeweilige Kind reif für Beikost ist - in welchem Alter dies der Fall ist, ist ganz unterschiedlich. Ein wichtiges Anzeichen ist das Nachlassen des Zungenstreckreflexes, durch den jegliche festere Kost zum Schutz des Babys vor dem Ersticken automatisch wieder aus dem Mund geschoben wird. Bereit ist Dein Kind also dann, wenn es Nahrung greifen und zum Mund führen kann und Dir sozusagen das Essen vom Teller klaut - egal ob Du stillst oder Pre Milch gibst. Die frühen Altersangaben auf den Gläschen dienen vor allem dazu, dass die Hersteller möglichst früh zusätzliches Geld verdienen - lass Dich davon nicht verunsichern! Wenn Dein Kind soweit ist, kannst Du ganz klassisch mit Gemüse oder Getreide beginnen. Einen guten Überblick über die aktuellen Empfehlungen bekommst Du hier https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/#c759 Bei Interesse kann ich Dir ergänzend eine pdf Zusammenfassung zur Beikost und den einzelnen Mahlzeiten schicken - dazu bräuchte ich allerdings eine Emailadresse von Dir per PN, da man über das RuB Postfach leider keine pdf Dokumente versenden kann. LG

von lanti am 09.08.2015, 13:29



Antwort auf Beitrag von lanti

Liebe Lanti, das war eine mega super tolle Antwort vielen Dank und nun fühle ich mich bestärkt und nicht mehr verunsichert durch die ganzen Kommentare der Älteren in meinem Umfeld (Schwiegermama z.B.) PN schicke ich dir sofort! und danke nochmal LG Cati

von Cati-Isabelle am 12.08.2015, 08:31



Antwort auf Beitrag von Cati-Isabelle

Hallo, Nur weil sie die Flasche bekommt musst du nicht früher anfangen! Am besten startest du erst, wenn deine Kleine so weit ist, also Interesse an deinem Essen zeigt und zum Beispiel danach greift. Und es ist immer besser, wenn sie zumindest mit Unterstützung auf dem Schoß sitzen können, im Liegen geht es auch, aber da ist die Gefahr größer, dass sie sich verschlucken. Meist fängt man mittags mit ein paar Löffelchen purem Gemüse an, besonders empfehlenswert sind Karotten, Kürbis, Pastinaken und Zucchini, die Menge steigert man dann langsam. Wichtig ist, anfangs mindestens 3 Tage lang das selbe zu geben, um herauszufinden, ob es vertragen wird und damit das Baby erst das Löffeln lernt und nicht nebenbei noch tausend verschiedene Geschmäcker hat. Im Anschluss darf sie sich immer an der Flasche satt trinken. Wenn sie das Gemüse gut isst, kannst du entweder erst die Sorten abwechseln oder gleich Kartoffel dazu nehmen. Wenn sie das gut isst, entweder wieder erst abwechseln oder gleich Fleisch dazu. Die Flasche im Anschluss fällt weg, sobald sie eine ganze Portion Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei isst (ca. 190g), dann ist die Mahlzeit komplett ersetzt. Wenn du die Gemüsesorten durch probiert hast, kannst du auch täglich abwechseln. Einmal pro Woche sollte es dann Fisch geben. Anstatt Fleisch kannst du auch einen Teelöffel Mandelmuß oder eisenhaltiges Getreide in den Brei rühren. Um das Eisen gut aufnehmen zu können, braucht die Kleine dann Vitamin C, zum Beispiel kannst du etwas puren Obstsaft (ohne Zucker!) in den Brei rühren. Oder du gibst als Nachtisch ein paar Löffelchen Obstbrei. Ab 6 Monaten kann das auch selbst püriertes rohes Obst sein, aber erst mal nicht zu exotisch. Solange du nur Gemüse hast, ist es nicht notwendig Öl dazuzugeben, sobald das Menü komplett ist, ist es aber empfehlenswert. Bei Gläschen ohne Öl einen Teelöffel auf 190g, bei welchen mit Öl einen halben Teelöffel und bei selbst gekochtem Brei ein Esslöffel pro 200g. Später gibt es dann auch Nudeln, Reis oder Süßkartoffeln anstatt Kartoffeln. Falls du Gläschen verwendest, gehören folgende Sachen nicht in den Mittagsbrei: Milchbestandteile/-produkte, Gewürze und Salz. Nach ca. 4 Wochen (wenn sie mittags nur noch Brei isst) kannst du dann wahlweise den Abend- oder Nachmittagsbrei einführen. Abends wird Getreide-Milch-Brei empfohlen und nachmittags der milchfreie Getreide-Obst-Brei. Prinzipiell ist es aber egal, wann du welchen Brei gibst. Abends wird meist der Milchbrei gefüttert, da er lange satt macht und morgens bleibt es bei der Milch, weil die Babys nach der Nacht schnell Flüssigkeit brauchen. Erfahrungen kann ich dir leider noch nicht geben, mein Kleiner ist erst 3 Monate alt, aber wie du siehst habe ich mich schon viel damit beschäftigt :) Ich hoffe, ich konnte dir helfen! LG

von Wiebby96 am 09.08.2015, 13:43



Antwort auf Beitrag von Wiebby96

Das ist sooooooo lieb! Vielen Dank für diese tolle Unterstützung! LG Cati

von Cati-Isabelle am 12.08.2015, 08:34