Der erste Brei - die Beikost

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Erst Verstopfung, jetzt Durchfall

Thema: Erst Verstopfung, jetzt Durchfall

Hallo zusammen, meine Tochter, 6,5 Monate mit 6800g und 69cm, bekommt seit ca. 6 Wochen Mittagsbrei (weil sie nicht mehr richtig zugenommen hat) und ißt davon aber bis max 150g. Ich wechsle zwischen selbst kochen und Gläschen, damit sie beide Geschmäcker lernt. Seit ca. 2 Wochen versuchen wir den Abendbrei. Hier habe ich Haferflocken, Hafer/Dinkelflocken probiert, jeweils mit etwas Obstmus oder Saft, mit Premilch angerührt. Hier schafft sie aber nur max 100g, meist weniger, da sie am späten Nachmittag schon oft müde ist und wohl keine Kraft mehr zum Löffeln hat. Nachdem sie vor 2 Wochen mal Verstopfung hatte, gibt es seither extrem häufig Stuhlgang. Wir haben bis zu 6 Stuhlwindeln. Nachts ist die Konsistenz fester, morgens bis mittags dann aber richtig dünn. Nachmittags meist dann kaum mehr Stuhlgang. Sie ist schon richtig wund am Popo. Woran kann das liegen und wie bekomme ich hier wieder Stabilität rein? Was füttere ich am Besten abends, damit sie besser schläft (hat wie gesagt nachts viel Stuhlgang und auch Blähungen). Ich habe den Eindruck, sie verträgt das Obstmus und Saft (noch) nicht so gut. Was kann man hier als Alternative in den Brei geben, damit das Eisen aus Fleisch und Getreide besser verarbeitet wird? Unser Ernährungsplan sieht wie folgt aus: Ca 6.00 Uhr stillen ca. 9.00 Uhr stillen ca. 11.30 Uhr Mittagsbrei (GKF, max 150g) ca. 14.30 Uhr stillen ca. 17.00 Uhr Abendbrei (habe ich von 18.00 Uhr vorverlegt, weil ich hoffte, sie ißt dann besser), danach ca. 18.00 Uhr noch ein kleines Fläschchen mit max 80ml, meist weniger (da sie sich nicht immer stillen lässt) 21.30 Uhr stillen 01.30 Uhr stillen Beim Stillen trinkt sie oft nicht viel, deshalb stillen wir öfter. Ich habe allerdings gehört, dass man auch zu viel Milch geben kann? Was können wir verbessern und wie bekomme ich Ihre Verdauung wieder in den Griff? Herzlichen Dank!!

von Gala12 am 16.06.2014, 08:39



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Hallo, was genau bedeutet die Kleine hat nicht mehr richtig zugenommen, wer hat das festgestellt und was wo sie bei der Geburt und mit 3 Monaten? Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ersten Jahr ist Milch (Muttermilch oder Pre). Und kaum eine andere Nahrung hat eine so hohe Energiedichte mit ca. 70 Kalorien pro 100 g. Zudem hat jedes Kind sein eigenes Tempo sowie einen individuellen Appetit und Stoffwechsel. Das Tempo bei der Beikost und wieviel eine Portion ist, sollte also immer das Baby bestimmen dürfen - sie wissen selbst am besten, wieviel Hunger sie haben und nehmen sich, was sie brauchen (wie beim stillen auch). Ob 80 g oder 250 g gegessen werden ist dabei ganz egal. Da alles außer Milch nur Beikost ist, kann sie weiterhin jederzeit nach Bedarf Milch zum satt trinken bekommen. Zuviel Milch kann sie nicht bekommen. Babys haben ein natürliches Sättigungsgefühl und die Muttermilch liefert alles, was ein Baby braucht: alle Nährstoffe incl. Eisen, ausreichend Energie und Flüssigkeit und auch natürliche verdauungsfördernde Pre- und Probiotika. Ein 6 Monate alter Säugling braucht also eigentlich noch keine bzw nicht viel Beikost (hier ein Artikel zum Thema Angst vor Eisenmangel: http://www.welt.de/gesundheit/article8600541/Studie-empfiehlt-fuer-Babys-Fleisch-und-schuert-Angst.html) Auch hat durchschlafen meist wenig mit der Ernährung zu tun, sondern vielmehr mit Reife. Das kommt mit der Zeit ganz von selbst - dann wenn das Baby soweit ist - hier mal zwei interessante Artikel dazu: http://kinderverstehen.de/images/Schlaf_Renz-Polster_290909.pdf http://www.einfach-eltern.de/index.php/einfach-informiert/einfach-schlafen/54-durchschlafen-im-ersten-lebensjahr-nicht-erstrebenswert Fortsetzung folgt....

von lanti am 16.06.2014, 14:08



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Hallo Lanti, danke für die schnelle Rückmeldung. Meine Kleine wog bei der Geburt 3170g und mit 3 Monaten dann 5420g. Allerdings hat sie dann ab dem 4. Monat wirklich nur noch wenig zugenommen, weshalb mir vom Arzt zur Beikost ab dem 5. Monat geraten wurde. Wir hatten auch ein paar Stillkrisen, die wir bis dato immer wieder überwinden konnten. Sie ist in der Tat kein großer Esser, trinkt aus dem Fläschchen auch immer nur wenig, max mal so 100 - 120ml. Ich denke, sie braucht halt wirklich nicht so wahnsinnig viel. Sie sieht neben anderen gleichaltrigen Kindern dennoch eher schmächtig aus und ich versuche schon, dass ich sie bestmöglich ernähre. Aber sie lässt sich auch nicht drängen. Trinkt an der Brust nur, wenn sie wirklich mag, die Flasche verweigert sie mitunter und der Brei landet überall, nur nicht im Mund. ;-) Aber es tröstet mich, dass sie offensichtlich durch die Muttermilch doch noch gut versorgt ist. Man liest und hört ja immer wieder, dass die Eisenspeicher aufgebraucht sind nach 6 Monaten und in den Foren bei den Experten wird schon zur raschen Beikosteinführung geraten. Von dort habe ich auch das Thema "zu viel Milch". Ich versuche, dass ich den Druck bezüglich Beikost wieder etwas rausnehme. Vielleicht tut uns das beiden gut. :-)

von Gala12 am 16.06.2014, 15:16



Antwort auf Beitrag von Gala12

Zur Beikost an sich im Einzelnen: Blähungen können zB von Hafer und Hirse kommen, wunder Po auch einfach durch die Stuhlhäufigkeit. Wenn die Kleine zurzeit spätnachmittags/abends zu müde zum löffeln ist, nachts Blähungen hat und so häufig Stuhlgang, dass der Po schon wunde ist, würde ich den Getreidebrei nochmal ganz weg lassen bis sich alles wieder eingependelt hat (scheint ja auch alles begonnen zu haben als Du vor zwei Wochen damit begonnen hast). Wenn Du wieder einen Milchgetreidebrei anbieten möchtest, würde ich diesen dann um 9 oder 14.30 Uhr geben - je nach dem wann die Kleine am besten drauf ist - dem Körper ist egal, zu welcher Tageszeit er welche Nährstoffe bekommt und durchschlafen wird sie nicht nur, weil sie abends Brei bekommt - wenn dieser Blähungen verusacht eher im Gegenteil. Du hast dann verschiedene Möglichkeiten: - Getreidebrei zB Dinkel angerührt nur mit Wasser plus stillen (ohne Obst) - Getreidebrei Hirse, Dinkel oder Hafer angerührt mit Pre Milch (ohne Obst) - Getreidebrei angerührt mit 100 ml abgekochter Vollmilch und 1 EL Obst/Saft Da die Verdauung in eurem Fall etwas durcheinander geraten ist, würde ich auf Kuhmilchbrei, der 2 EL Obst oder Saft pro 200 g fürs Vitamin C enthalten sollte noch verzichten. Muttermilch und Pre Milch enthalten genug Energie/Fett und sind voll vitaminisiert (liefern somit genug Vitamin C). Daher braucht Milchbrei aus Pre Milch oder Getreidebrei nach dem gestillt wird weder Saft noch Obst oder Öl zu enthalten. Beim Gemüse Kartoffel Brei sind 150 g völlig ok und schon ganz schön viel für einen 6 Monate alten Säugling. Wenn sich alles wieder normalisiert hat, würde ich mal schauen, wie es mit Hirse, Hafer (1 EL) oder weißem Mandelmus (1 Teel.) als Eisenquelle plus 1-2 EL Saft fürs Vitamin C klappt. Du kannst Dich ja dann nochmal melden... Lasst euch Zeit! Sonst sind Probleme vorprogrammiert - der Darm reift zunehmend aus und das kommt dann alles mit der Zeit, wenn die Kleine soweit ist LG

von lanti am 16.06.2014, 15:13