Der erste Brei - die Beikost

Forum Der erste Brei - die Beikost

Essverhalten

Thema: Essverhalten

Hallo, Ich hab eine Frage/ Problem vielleicht habt ihr einen rat. Meine Tochter 9,5 Monate trinkt in der früh eine Flasche. Gegen 10 isst sie gut 1/4-1/2 Brötchen. Dann schläft sie 2-4 stunden. Wenn sie aufwacht gibt es Mittag. Und da kommen wir zum Problem. Egal was ich mache sie brüllt. Wenn ich koche brüllt sie. Gläschen haben wir langsam alles durch. Nur Gemüse ganze menus verschiedene Marken. Es gibt nichts was sie nicht anbrüllt. Bin ein bisschen tricksen bekomme ich vielleicht 30-40g in sie rein. Zusätzlich futtert sie einen 100g Joghurt sofort leer. Inzwischen geht es löffel Joghurt löffel brei usw. So bekomme ich halt das bisschen in sie rein. Ist aber ja auch nicht sinn der sache. Mittagessen aussetzen und wieder Flasche funktioniert auch nicht, da sie mittags die Flasche nicht nimmt. Nachmittags isst sie immer etwas obst und zwischen 18-19 Uhr dann abendbrei. Je nachdem wieviel sie isst gibt es im Anschluss noch eine Flasche oder eben nicht. Also im großen und ganzen finde ich isst sie ganz gut ausser eben mittags. Ich bin mit meiner Weisheit am ende. Keine Ahnung was ich noch machen soll. Mittags brüllt sie inzwischen schon wenn sie merkt sie soll essen... Habt ihr eine idee oder einen rat? Lg

von laluna77 am 10.05.2014, 12:49



Antwort auf Beitrag von laluna77

Hallo, könnte es vielleicht sein, dass sie nach einem halben Brötchen und bis zu 4 Std. schlafen einfach zu hungrig ist, um zu löffeln - sprich aus Ungeduld brüllt? Ich würde ich um 10 Uhr mal GOB (sollte aus rohem Obst bestehen plus nährstoffreiches Getreide wie Hafer oder Hirse und 1 Teel. Öl) geben und dann nachmittags oder abens Gemüse oder halt um 10 Uhr Gemüse und nach dem schlafen Brot oder GOB. So könntest Du zumindest heraus finden, ob es am Gemüsebrei oder der Tageszeit liegt. Und dem Körper ist es völlig egal, wann er welche Nährstoffe bekommt - unsere diesbezüglichen Vorstellungen sind rein kulturell geprägt ;) Welchen Milchbrei bekommt sie denn? Joghurt sollte sie im ersten Jahr ebenso wie andere Kuhmilchprodukte (abgesehen vom Vollmilchbrei) wie Quark, Käse, Frischkäse etc. noch gar nicht bekommen, um die noch unreifen Nieren nicht mit zuviel Eiweiß zu belasten. Abgesehen davon ist wie Du schon selbst schreibst dieses austricksen ja nicht Sinn der Sache... Ab 1 Jahr kann man auch kleine Mengen normaler Kuhmilch/-produkte in die Ernährung integrieren - bis zu 200 ml pro Tag. LG

von lanti am 10.05.2014, 13:05



Antwort auf Beitrag von lanti

Ok. Wegen Joghurt, dass ist ein Joghurt ab dem 8. Monat. Wäre jetzt davon ausgegangen das ist ok. Aber gut. Gemüse war von anfang an ein Drama. Obst hat sie immer gerne und auch viel gegessen. Aber ich versuche es mal die Mahlzeiten umzustellen. Da einzige was sie mit Leidenschaft isst ist Spinat aber nur frisch und ohne was drunter gemischt. Abends bekommt sie den abendbrei von hipp. Mit hirse oder Grieß und Banane oder Apfel. Damit schläft sie dann auch die nacht durch. Der klappt auch erst seit ein paar tagen. Danke schonmal.

von laluna77 am 10.05.2014, 13:20



Antwort auf Beitrag von laluna77

Der Joghurt aus dem Gläschen ist zwar eiweißreduziert, aber trotzdem nicht empfehlenswert bzw. überflüssig. Dazu hier mal eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: "In jüngerer Zeit werden neue Formen von verzehrfertigen Beikostprodukten angeboten, die als wesentlichen Bestandteil Kuhmilch und Kuhmilchprodukte enthalten und zum Einsatz schon ab dem 7. bzw. 8. Monat als Zwischenmahlzeit oder als „Dessert“ ausgewiesen werden. Produkte mit Bezeichnungen wie „Joghurt-Töpfchen“, „Quark-Töpfchen“, „Früchte Duett“ (mit Joghurt bzw. Quarkcreme) oder „Frucht und Joghurt“ (bzw. Quark) enthalten zu je etwa einem Drittel Joghurt bzw. eine Milch-Quarkmischung und Früchte verschiedener Art, mit einem hohen Proteingehalt von bis zu 3 g pro 100 g Produkt. „Pudding“ bzw. „Dessert“ enthalten überwiegend Kuhmilch. „Meine ersten Fruchtzwerge“ sind Frischkäseprodukte mit sehr hohem Gehalt an Eiweiß (4,3 g/100 g), Fett (4,7 g/100 g), Zucker (14,8 g/100 g) und Energie (133 kcal/100 g). Ein Einsatz von proteinreichen Beikostprodukten ist in der Säuglingsernährung überflüssig und nicht erwünscht. Zwischenmahlzeiten sollten bevorzugt aus Obst und Getreide oder Getreideprodukten bestehen. Sie werden beim Übergang auf die Familienernährung gegen Ende des 1. Lebensjahres eingeführt (2). In der Familienernährung kann die Milch mit Beginn des 2. Lebensjahres in Form von handelsüblicher pasteurisierter Trinkmilch oder ultrahocherhitzter (H-)Milch, z. B. als Getränk im Rahmen von Brotmahlzeiten, gegeben werden. Ein Austausch im Verhältnis 1 : 1 gegen Joghurt ist möglich. Quark ist auf Grund des relativ hohen Eiweiß- und Caseingehaltes und des niedrigen Calciumgehaltes nicht zu empfehlen. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin spricht sich dafür aus, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte im ersten Lebensjahr nur in sehr begrenztem Umfang und in denaturierter (erhitzter) Form im Rahmen eines Getreide-Milch-Breis einzusetzen. Eine Einführung weiterer milchhaltiger Beikost wird nicht empfohlen." Quelle: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=328 Wenn sie nur wenig Gemüse essen mag, ist das ok. Bio Blattspinat (frisch oder TK) ohne Rahm und Salz ist gut geeignet - allerdings sollte man den nur einmal pro Woche geben aufgrund des Nitratgehaltes. Obst ist prima, wenn es roh ist. Denn dann liefert es viele natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe. Gekochtes Obstmus oder Obstgläschen bieten keine Vorteile für die Ernährung - hier sind wenig Nährstoffe enthalten (Vitamine und sek. Pflanzenstoffe werden druchs kochen zerstört), aber viel konzentrierter Fruchtzucker. Auf solche Nahrungsmittel/Produkte würde ich komplett verzichten. Fertige Milchbreie zum Anrühren mit Wasser sind nicht gut geeignet, Sie enthalten zuviel Zucker, meist wenig nährstoffreiches Getreide wie Grieß oder Reis sowie zum Teil auch Aromastoffe. Dazu hier mal der aktuelle Ökotest aus 04/2014: http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=103802&bernr=07 Auch solche Produkte würde ich gar nicht geben. Besser geeignet ist selbst zubereiteter Milchbrei aus Pre Milch oder abgekochter Vollmilch und 2 EL rohem Obst. Wird der (noch) nicht gemocht, ist nur Milch besser geeignet - auch wenn sie dann nicht durchschläft, sondern nachts nochmal trinkt. Das Wichtigste ist, dass die Ernährung ist insgesamt gesund und ausgewogen ist. Darüber hinaus bekommt sie auch weiterhin alle wichtigen Nährstoffe über die Milch (Muttermilch bzw. Pre Milch).

von lanti am 10.05.2014, 14:26



Antwort auf Beitrag von laluna77

Die Hipp Milchbreie enthalten zB zwischen 38 und 42 g Zucker pro 100 g Breipulver - sprich deutlich mehr als ein Drittel - siehe jeweilige Nährwerttabelle: http://www.hipp.de/fileadmin/redakteure/produkt/artikel_pdf/3501.pdf http://www.hipp.de/fileadmin/redakteure/produkt/artikel_pdf/3442.pdf http://www.hipp.de/fileadmin/redakteure/produkt/artikel_pdf/3441.pdf http://www.hipp.de/fileadmin/redakteure/produkt/artikel_pdf/3445.pdf

von lanti am 10.05.2014, 14:38