Der erste Brei - die Beikost

Forum Der erste Brei - die Beikost

Ihr sagt BEIkost, Kinderarzt sagt Milch reduzieren. Was denn nun???

Thema: Ihr sagt BEIkost, Kinderarzt sagt Milch reduzieren. Was denn nun???

Ihr Lieben, ich bin etwas verwirrt... Seit kurzem isst unsere Kleine (6,5 Monate jung) mittags etwa 100g Gemüsebrei und abends eine kleine Portion Hirsebrei mit Birne. Danach gibt es jeweils noch120 - 150 ml Milch. Ihr schreibt immer das es eine BEIkost ist und das Milch das wichtigste Lebensmittel im ersten Lebensjahr sein soll. Der Kinderarzt mahnte an, dass wir, wenn sie anfängt Brei zu essen, die Milchmenge reduzieren sollen da sie sonst zu dick wird. WAS DENN NUN??? Mein Plan war eigentlich die Milch immer mehr zu reduzieren je mehr Brei sie ist. Aber wenn ich das mache fallen ja bald zwei komplette Milchmahlzeiten weg... Richtig so? Falsch?? Tipps??

von Happy0912 am 23.03.2013, 21:42



Antwort auf Beitrag von Happy0912

Hallo, natürlich reduziert sich durch die Beikost irgendwann die Milchmenge, aber - erst wenn das Kind von sich aus Beikost essen möchte - es soviel isst dass es nach dem Brei von selbst auf Milch verzichtet - nicht in Phasen, in denen Beikost abgelehnt bzw. Milch wieder bevorzugt wird Sprich Milch ist das wichtigste Nahrungsmittel bevor das Baby reif für Beikost ist, wenn das Kind nur wenig essen oder phasenweise wg. Zahnungsbeschwerden, Infekten oder im Schub etc. gar keine Beikost möchte usw. Es gibt halt Babys, die sind Beikostfans, andere akzeptieren mit 5, 6 oder 7 Monaten noch gar keine Beikost. Sie sind auch mit nur Milch noch bestens versorgt. Man kann sie ja nicht zum essen zwingen. Zu Beginn der Beikosteinführung reduziert sich die Milchmenge bei den meisten Babys noch nicht - zum einen da anfangs häufig noch nur kleinere Mengen Beikost gegessen werden und zum anderen, da z.B. Gemüse pur kaum Kalorien liefert. Zum Thema "dick werden": Ein Gemüse Kartoffel Brei enthält um die 35-40 Kalorien pro 100 g während Pre Milch ca. 70 Kalorien pro 100 ml hat. Der Brei hat somit verglichen mit der Milch einen viel geringeren Sättigungswert - er macht zwar den Bauch voll, aber nicht so lange satt wie Milch. Und von gesunder Kost (Muttermilch bzw. Pre oder 1er Nahrung plus zuckerfreier Beikost) darf ein Kind essen soviel es möchte - damit überfüttert man es nicht - Babys haben noch ein natürliches Sättigungsgefühl. Solange sich das Gewicht Deiner Tochter langfristig entlang der gleichen Perzentilkurve im Untersuchungsheft entwickelt, ist alles in Ordnung. Wenn sich die Milchmenge dadurch reduziert, dass die Kleine nach dem Brei keine Milch mehr möchte, ist das völlig okay. Bis etwa 9 Monate sollten am besten noch 3 Milchmahlzeiten erhalten bleiben - hierbei zählt der Milchbrei allerdings mit (nur der milchfreie Gemüse Kartoffel Brei und der milchfreie Getreide Obst Brei nicht). LG

von lanti am 24.03.2013, 01:18



Antwort auf Beitrag von Happy0912

Du bist die BESTE!!! Danke für Deine Antwort!!! Eigentlich hatte ich auch vor es so zu machen aber der Kinderarzt hat mich irgendwie total unsicher gemacht...

von Happy0912 am 24.03.2013, 13:37



Antwort auf Beitrag von Happy0912

Hi merke dir am besten für die Zukunft, frage nie einen Arzt wegen Ernährungsratschläge welche über das Allgemeinwissen hinaus gehen. ist egal ob Kinderarzt oder Hausarzt. Ausnahme sind da echte Fachärzte mit Ernährung als Schwerpunkt. Die Sache ist halt die, um das Grundstudium als Arzt erfolgreich abzuschließen ist Ernährung keine Pflicht. bestenfalls kommt da noch das hinzu, was mal nebenbei so erwähnt wird, ansonsten ist auch bei Ärzten eher Grundwissen bei Ernährung angesagt. das ist auch richtig und gut so. Einige Ärzte bilden sich zusätzlich noch weiter, mitunter eben auch in Ernährung. Oft sind das aber auch nur "Seminare" die zB von Phamakonzernen und Babybreiherstellern abgehalten werden. udn die sind halt in erster Linie an ihren Produkten interessiert. Oft geht sowas aber auch über das übliche, hier haben sie mal eine Broschüre, nicht hinaus. Ein wirklich guten Arzt erkennt man auch daran, das er weiß wo seien Grenzen liegen. Sprich, sollte zB eine ernährungsbedingte krankheit/Allergie vorliegen, wird er dich zu einem entsprechenden Spezialisten überweisen. Das sind dann in der regel Oecotrophologen oder Diätassistenten. Einige wenige Ärzte haben vor Jahren auch eien Marktlücke entdeckt, und Ehefrauen/Arzthelferinnen zu "Wochenendseminaren" geschickt die sich dann "Ernährungsberater" nennen dürfen. Das ist aber im Gegensatz zu den beiden oben genannten kein geschützter Begriff. Ansonsten würde ich mich vom Arzt nicht kirre machen lassen, mir das anhören was er zu sagen hat, mich danach selbst kundig machen und auf das eigene Bauchgefühl hören. Vieles kann man sich auch mit etwas logischen Menschenverstand erklären, erst recht wenn man zB Dinge im größeren zusammenhang betrachtet.

Mitglied inaktiv - 24.03.2013, 14:24