Der erste Brei - die Beikost

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Keine kindgerechte Ernährung

Thema: Keine kindgerechte Ernährung

Hallo, brauche mal euren Rat. Meine Kleine ist 9 Monate und ich versuche sie sehr gesund zu ernähren. Also wenig Salz, keine Süßigkeiten, Bio-Obst. Nun habe ich meine Schwiegermutter schon zwei Mal "erwischt", dass sie Leonie einen Fruchtzwerg gegeben hat. Sie hat noch mehr Enkel und dieses Zeug und anderes immer im Kühlschrank. Ich bin so sauer, dass ich mich sogar mit meinem Mann gestritten habe. Er steht auf dem Standpunkt, dass es bei der Oma ja auch mal Ausnahmen geben dürfte. Ich ärger mich schrecklich!! Erstens weil die Oma mich nach meiner ersten Ansprache wohl nicht besonders ernst nimmt, zweitens weil man Mann mich nicht unterstützt. Was sagt ihr dazu? Reagiere ich übertrieben?? Oder würdet ihr es auch so sehen ?? LG

von "Annabell" am 27.08.2019, 18:35



Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Hallo, ich würde deinem Mann beipflichten. Es ist doch nicht täglich und die Oma meint es doch nur lieb. Sie möchte dem Kind was gutes tun und früher war es halt nicht so "streng" mit dem essen für die Kinder wie heute. Zu Hause könnt ihr es doch weiter so handhaben wir ihr möchtet und bei der Oma gibt es halt auch mal Außnahmen. Die Kinder können das auch ganz gut unterscheiden. LG

von "Annabell" am 28.08.2019, 10:00



Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Hallo pina, du kannst deiner Schwiegermutter doch sagen, dass sie das zwar machen darf aber bitte drauf achten soll, dass es nicht zu viel wird weil gerade im jungen Alter Diabetes, Übergewicht oder Karies durch zu viel Zucker entstehen kann. Mach ihr einfach die Konsequenzen bewusst, sodass sie dann selbst entscheiden kann, ob sie es weiterhin machen will oder nicht. Und wenn sie dann sagt, dass es ihrem Sohn auch nicht geschadet hat dann bringe einfach als Gegenargument, dass früher nicht so viel Zucker drin war (frei ausgedacht). Vielleicht klappt es ja. Liebe Grüße Hanni

von mamihanni am 28.08.2019, 11:31



Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Ich kann deinen Ärger verstehen. Bei uns halten sich beide Omas nicht dran. Man muss zwar Verständnis haben aber auch von Anfang sagen was man gar nicht möchte. Es Hilft auch der älteren Generation zu wissen was Oke ist.

von jungmami12 am 28.08.2019, 12:02



Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Hallo, nein, Du reagierst nicht über. Dein Kind ist noch sehr klein, und es ist wichtig, dass es gute Nahrung bekommt. Natürlich ist ein Fruchtzwerg keine Katastrophe, aber da DU nicht willst, dass Dein Kind so ein Zuckerzeug isst, darfst Du Dich hier auch durchsetzen. Denn tatsächlich geht es hier ja um ein ganz anderes Problem: nämlich um die Beziehung zur Schwiegermutter und zu Deinem Mann. Das Essen ist ja nur ein Symptom dafür, dass es hier hakt. Dein Mann hat - wie sehr viele Männer - noch ein Abgrenzungsproblem gegenüber seiner Mutter. Ein reifer und erwachsener Mann kann sich gut abgrenzen und hält im Konfliktfall zur eigenen Frau, anstatt zur Mutter. Er ist loyal nicht mehr zur alten Familie, sondern zu seiner neuen und eigenen Familie. Es ist wichtig, dass Dein Mann Dich an erste Stelle setzt, und nicht seine Mutter. Selbst wenn er mal nicht Deiner Meinung ist. Das ist eine wichtige Ablösung von den Eltern, die Männer (und Frauen) schaffen müssen. Das zweite Problem ist, dass Du selbst Dich bei der Schwiegermutter noch nicht gut behaupten kannst. Sie sieht Dich (wie ihren Sohn) noch eher in der Kindrolle. Sie nimmt Dich nicht als erwachsene Frau wahr, die ihr auf Augenhöhe begegnet. Sonst würde sie Deine Wünsche nicht ignorieren. Hier musst Du ihr helfen, denn von selbst wird sich das nicht ändern. Sei bei Dingen, die Dir wichtig sind, knallhart. Meide nicht den Konflikt, es muss manchmal knallen, damit eine Schwiegermutter die Chance hat zu begreifen, dass sie es mit einer erwachsenen Frau zu tun hat und nicht mit einem weiteren Kind. Es ist schwer für Schwiegermütter, die Rolle der überlegenen Mutter loszulassen. Das tun sie oft nicht freiwillig. Sage freundlich, aber glasklar, dass Dein Kind nicht mit Fruchtzwergen gefüttert wird. Fertig. Und dass Du darüber nicht mehr diskutieren wirst. Sage ruhig auch: Wenn weiterhin Dreckszeug verfüttert wird, kann Dein Kind nicht mehr allein zur Oma, weil Du ihr nicht vertrauen kannst. Dann musst Du eben dabeibleiben und Euer Kind kommt nur noch mit Dir zusammen und besuchsweise. Deine Schwiemu wird sich natürlich total aufregen über so eine Ansage, das ist normal und ihr gutes Recht. Lass Dich davon nicht beeindrucken, bleibe freundlich, sachlich, klar. Rechtfertige Dich nicht, erkläre nichts über Zucker, diskutiere nicht immer weiter. Eine einzige Ansage reicht völlig aus. Wiederhole nur leierkastenartig, dass es keine Zuckerbomben für Dein Kind gibt, fertig. Du musst keine Angst haben, dass die Schwiemu Dich dann nicht mehr mag. Klar ist sie anfangs sauer - und überrascht, dass Du doch schon erwachsener bist als sie dachte und nicht so schön pflegeleicht wie bisher. Aber sie gewöhnt sich dran. Und der Witz ist: Sie wird Dich zukünftig nicht weniger mögen oder weniger respektieren, sondern mehr. Sie weiß, bei Dir muss man aufpassen, Grenzüberschreitungen gehen nicht mehr, und sie wird das berücksichtigen. Menschen ticken so: Nur wer Ecken und Kanten hat oder auch mal beißt, wird ernst genommen. LG

von Bela66 am 29.08.2019, 08:36



Antwort auf Beitrag von Bela66

Das hat mir sehr geholfen!!

von "Annabell" am 29.08.2019, 14:53



Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Ich finde auch nicht, dass du über reagierst. Als Außenstehender muss man nicht alles verstehen, was die Eltern für ihr Kind für richtig halten, aber man muss es sehr wohl akzeptieren und respektieren. Wenn ich meiner Mutter sage, ich möchte nicht, dass mein Sohn Süßigkeiten bekommt, dann hält sie sich auch dran. Und wenn sie sich unsicher ist, fragt sie mich. Und so sollte es auch sein. Völlig egal, wie es früher war, ich persönlich möchte mich darauf verlassen können, dass man sich an Absprachen hält :)

von Babyborn18 am 30.08.2019, 23:16



Antwort auf Beitrag von Babyborn18

@Bela66: Sehr tolle Erläuterungen!! Ernährung gehört deutlich zum Thema Sorgerecht und darüber dürfen ausschließlich die sorgeberechtigten entscheiden. Also dein Mann und du nehme ich an. Ich könnte das auch so nicht akzeptieren.

von ulli_123 am 29.09.2019, 20:08