Der erste Brei - die Beikost

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Muss man immer mit Gemüse anfang?

Thema: Muss man immer mit Gemüse anfang?

Meine Tochter wird nun 5 Monate alt und so langsam beschäftige ich mich mit dem Thema Beikost. Und da stellt sich mir die Frage, ob man immer mit Gemüse anfangen muss? Oder ob man auch mit einem Getreidebrei mit Pre angerührt oder Obst anfangen kann?

von Nessi_82 am 21.08.2014, 19:31



Antwort auf Beitrag von Nessi_82

Dass hierzulande meist Gemüse als erste Beikost gewählt wird, ist vor allem kulturell bedingt. Weltweit gesehen bekommen die meisten Säuglinge als erste Beikost Getreide. Es ist also beides möglich - womit Du anfängst ist Geschmackssache und nicht zuletzt auch vom Kind abhängig... Getreidebrei Hirse, Dinkel oder Hafer nach Gefühl bis zur gewünschten Konsistenz angerührt mit der fertig zubereiteten (gewohnten) Pre Milch ist eine gute Alternative zu Gemüse zB 100 ml Pre Milch plus 2-3 EL Getreidebrei Dinkel zB von Alnautra oder Holle. Mit Obst würde ich nicht beginnen, da es gekocht nur wenig Nährstoffe (gehen beim kochen verloren) aber viel Fruchtzucker liefert (und nebenbei sehr süß schmeckt) und roh meist erst ab etwa 7 Mon. gut vertragen wird.

von lanti am 21.08.2014, 21:03



Antwort auf Beitrag von lanti

Danke für die schnelle Antwort. Ich hatte gedacht, dass ich erst mal mittags damit anfange. So kann ich sehen wie sie es verträgt. Wenn ich dann den Gemüsebrei einführe kann ich den Getreidebrei ja dann abends geben?

von Nessi_82 am 21.08.2014, 21:25



Antwort auf Beitrag von Nessi_82

Man kann jede Mahlzeit zu jeder beliebigen Tageszeit geben und das muss auch nicht jeden Tag gleich sein - dem Körper kommt es nicht darauf an, zu welcher Uhrzeit er welche Nahrung bekommt. Du kannst also zunächst mittags Getreide geben und dann entweder abends Gemüse oder morgens Getreide und mittags Gemüse - wie es für euch am besten passt - handhabe das ruhig ganz flexibel :)

von lanti am 21.08.2014, 21:29



Antwort auf Beitrag von lanti

Eine oder mehrere Frage hätte ich noch Ab wann führt man den nächsten Brei ein? Wenn der Getreidebrei vertragen wird oder wenn eine Flasche durch den Brei ersetzt werden kann? Beim Gemüsebrei? Wann kann man Kartoffel z.B. zur Karotte dazugeben?

von Nessi_82 am 21.08.2014, 21:47



Antwort auf Beitrag von Nessi_82

Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtiges Nahrungsmittel im ganzen ersten Jahr ist Milch (Muttermilch oder Pre). Alles andere ist nur Beikost, die zur Ergänzung und zum kennenlernen dient - nicht vorrangig als Ersatz. Wieviel Beikost ein Kind isst und wieviel für es eine Portion ist, dürfen die Kleinen daher immer selbst bestimmen und jederzeit Milch zum satt trinken bekommen. Wann nach dem Brei keine Flasche mehr benötigt wird (wenn das Baby von selbst darauf verzichtet) ist also kein Kriterium für die nächste Mahlzeit (man geht weg von solchen starren Schemata). Als Faustregel kann man sagen nicht mehr als eine neue Zutat pro Woche und nicht mehr als ein neuer Brei pro Monat. Also wenn der Getreidebrei gut vertragen wird, könntest Du irgendwann mal die Getreidesorte wechseln (zB wenn eine Packung aufgebraucht ist) und dann später zB ca. eine Woche Karotte, eine Woche Zucchini, eine Woche Kürbis pur geben und dann die bekannten Gemüsesorten mit Kartoffeln und Öl kombinieren. Hier findest Du einige Infos und Grundrezepte dazu: http://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/ Bei Interesse kann ich Dir auch eine pdf Zusammenfassung zur Beikost zuschicken (einfach Emailadresse per PN an mich).

von lanti am 21.08.2014, 22:00



Antwort auf Beitrag von lanti

Danke, lanti, für super Antworten=) Da hätte ich noch ein Paar fragen: warum nicht mehr als eine neue Zutat pro Woche? Ich hab es so gemacht, dass ich 2 Tage Karotte, 2 Tage Fenchel und 3 Tage Pastinaken gegeben habe und diese Woche gebe ich schon Zucchini-Kartoffel. So eine Vorgehensweise wäre demnach falsch. Wieso eben? Und noch eine Frage - wenn der junge Mann den Brei Mittag nur zur Hälfte gegessen hat, soll ich den Brei für morgen lassen oder kann ich ihn ihm Nachmittag verfüttern? Danke schön!

von Lilia T. am 26.08.2014, 13:01



Antwort auf Beitrag von Lilia T.

Eine neue Zutat pro Woche ist ebenso wie ein neuer Brei pro Monat nur eine Faustregel und somit ein Anhaltspunkt. Es gibt Babys, die auch damit zurecht kommen jeden Tag etwas Neues zu essen. Wieder andere vertragen eine ganze Weile überhaupt nur zwei Zutaten. Da ist jedes Kind anders und es gibt nicht den einen für alle richtigen Weg, sondern ganz viele verschiedene Möglichkeiten sein Kind gesund und ausgewogen zu ernähren. Die wichtigste Nahrung für Säuglinge ist im ersten Jahr sowieso die Milch - alles andere nur BEIkost. Es kommt darauf an, wie Du den Brei zubereitest (Gläschen, frisch selbst gekocht oder eingefroren und aufgetaut). Einmal erwärmten Brei würde ich nicht nochmal erwärmen und auch nicht am Folgetag geben, sondern entweder etwas später bei Zimmertemperatur erneut anbieten oder verwerfen. Am besten machst Du immer eher kleinere Portionen warm, um nicht zuviel weg werfen zu müssen - mehr geben kann man im Zweifel dann immer noch.

von lanti am 26.08.2014, 14:34



Antwort auf Beitrag von lanti

ok, danke schön. Ich koche selbst, also wäre das nur einmal erwärmen. Meine Zweifeln waren eben, dass man ja sagt, nur einmal am Tag (erstmal) Brei geben. Den Grund verstand ich eben nicht. Dann gebe ich zweimal am Tag den gleichen Brei=) Im Anschluss wird der junge Mann sowieso gestillt.

von Lilia T. am 26.08.2014, 15:00



Antwort auf Beitrag von Lilia T.

Wenn Du den Brei frisch selbst kochst, kannst Du ihn 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren - sprich am gleichen Tag und an den beiden Folgetagen füttern. Brei der schon erwärmt und/oder angegessen wurde, sollte aufgrund des Keimwachstums möglichst schnell verbraucht oder eben verweorfen werden. Es spricht nichts dagegen mehrmals täglich kleine Mengen (der gleichen) Beikost neben dem Stillen anzubieten - so wird es sogar von der WHO empfohlen.

von lanti am 26.08.2014, 15:34



Antwort auf Beitrag von lanti

wenn ich eure unterhaltung richtig verstanden hab, dann heißt es, dass der brei (egal welcher u wann) solange beikost bleibt, bis mein kind das trinken danach von selbst einstellt? mittagsbrei hab ich schon eingeführt, gebe auch immer noch etwas wasser dazu, aber gestillt bzw flasche gibts trotzdem danach? u wie läuft das dann mit dem abstillen? würde gern bald abendbrei einführen, da mein kleiner zur brust (hatte immer zu wenig milch) noch die flasche bekommt, allerdings hat er abends einen riesen hunger, sodass er in spitzenzeiten bis zu 400ml trinkt (er wird 5 monate alt u bekommt nur abends ne flasche mit pre).tagsüber ist essen halt unwichtig..vom gewicht her passt alles u der bewegungsdrang ist wahnsinn. sitzen, stehen, trampeln u strampeln, rollen etc. habt ihr da n tip?

von Pieff am 26.08.2014, 22:31



Antwort auf Beitrag von Pieff

Genau, Milch - egal ob Muttermilch oder Pre - ist Babys wichtigstes Nahrungsmittel. Ergänzt wird die Milch durch Beikost. Milch kann man weiterhin jederzeit zum satt trinken geben solange das Kind das möchte bzw. bis es von selbst darauf verzichtet. Zu warten bis das Kind von sich aus nicht mehr stillt wäre ja das ganz natürliche Abstillen. Wenn Du früher abstillen möchtest, Dein Kind aber noch Milch verlangt, könntest Du alternativ mehr Pre Milch dazu geben. Dass tagsüber alles interessanter ist als essen und der verpasste Bedarf dann abends oder nachts aufgeholt wird, ist nicht selten. Wie ihr damit umgeht, ist euch selbst überlassen - zum essen zwingen kannst Du ihn ja nicht - also ist die große Milchmahlzeit am Abend völlig ok - welche Milch kannst Du ja selbst bestimmen. Einen Milchgetreidebrei könntest Du einfach probeweise mal anbieten - entweder milchfreien Getreidebrei Hirse oder Dinkel zB von Alnatura nach Gefühl bis zur gewünschten Konsistenz angerührt mit Wasser plus stillen oder angerührt mit wie fürs Fläschchen zubereiteter Pre Milch (180 ml Pre Milch in eine Schale geben und 5-6 EL Getreidebrei unterrühren).

von lanti am 26.08.2014, 23:00



Antwort auf Beitrag von lanti

danke schön..werde das bei passender gelegenheit ausprobieren.

von Pieff am 28.08.2014, 09:03