Der erste Brei - die Beikost

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Neuere Empfehlungen?

Thema: Neuere Empfehlungen?

Hallo, habe heute gehört, dass es wohl neuere Empfehlungen bzgl Beikost gibt...ich kenne 6 Monate vollstillen, danach schrittweise langsame Einführung... Heute habe ich gehört (leider ohne Quelle :-( dass schon ab 5 Monaten "fleißig" zugefüttert werden darf bzw. mit möglichst vielen versch. Lebensmitteln im ersten Jahr "experimentiert" werden darf, damit sich der Darm dran gewöhnt.... Stimmt das und gibts Belege dazu? am besten auf deutsch, die who seite ist ja nur englisch

von Zuckerle am 03.04.2013, 19:48



Antwort auf Beitrag von Zuckerle

Hallo, die Empfehlungen verschiedener Stellen gehen gehen zum Teil auseinander. Was Du vermutlich meinst, ist dass empfohlen wird bestimmte Nahrungsmittel wie mit 4-6 Monaten einzuführen. Das hat damit zu tun, dass es Erkenntnisse gibt, wonach es sich als günstig erweist, wenn die Lebensmittel z.B. glutenhaltiges Getreide und "dem Schutz des Stillens" kennengelernt werden. Da die meisten Frauen mit 6 Monaten bereits abgestillt haben, ist die Angabe 4-6 Monate ein Kompromiss. Die WHO bleibt aber bei der Angabe 6 Monate voll zu stillen. Zum Thema experimentieren im ersten Lebensjahr ist zu sagen, dass die Empfehlungen bzgl. der Allergieprophylaxe weg von konsequenter Meidung hin zum maßvollen Kennenlernen auch allergener Nahrungsmittel (Fisch, Erdbeeren usw.) gehen. Je nach dem was man sucht, gibt es natürlich verschiedene Quellen. Hier mal ein paar deutschsprachige Links in dem Zusammenhang: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=844 http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=762 http://www.bfr.bund.de/de/empfehlungen_zur_stilldauer___einfuehrung_von_beikost-54044.html http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/ernaehrung-wissenswertes/1367-stillen-beikost-und-allergievorbeugung LG

von lanti am 03.04.2013, 20:43



Antwort auf Beitrag von Zuckerle

Von der Natur "geplant" sind eigentlich eher Stillzeiten von 2 Jahren und länger. Indix und eigentlich auch erweisen durch verschiedene Untersuchungen der letzten Jahre. So "paßt" sich die Muttermilch der verschiedenen Entwicklungssprüngen an. Erst gibt sie den notwenidgen Immunschutz gegen Infektionen, hilft beim Aufbau der Darmmikrobiologie und versorgt eben das Neugeborene mit allen überlebensnotwendigen in genau richtiger Zusammensetzung. Nach etwa 4-6 Monaten, dann wenn der Verdauungsapperat auch einigermaßen soweit ist, und auch entsprechend Enzyme für "feste" Nahrzung gebildet werden, kommt noch mal ein Sprung. Zum einen werden wieder vermehrt Antikörper dem Kind mitgegeben, das ja auch mobiler wird, alles in den Mund steckt usw, zum anderen sorgt sie dafür, das im essen enthaltene Nährstoffe besser verwertet werden können. So ist in Muttermilch selbst zB relativ wenig Eisen drin, aber, durch die Muttermilch selbst wird das was in der Beikost drin ist, sehr viel besser aufgenommen, statt unnütz wieder ausgeschieden zu werden. Flaschennahrung hat diesen Vorteil nicht, weshalb das Vorgehen, genau dann aufzuhören und mit Flaschenkost anzufangen, einfach nur Schwachsinn ist. Aber steckt halt in vielen Köpfen so drin. Daneben hat aber auch die Mutter etwas davon. Je länger sie stillt, desto mehr sinkt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, aber auch an anderen typischen "Frauenerkrankungen". Die Sterblichkeitsrate für BK hat zwar abgenommen, aber die Zahl der Erkrankungen steigt immer weiter an. Vorallen eben recht gut vergleichbar mit dem Stillverhalten der Frauen. Spitzenreiter sind da eben die Länder, wo die Frauen höchstens 3-6 Monate stillen oder gar nicht. In Ländern wo die Kinder 2 Jahre und länger gestillt werden, ist die Rate der Erkrankungen extrem gering. Fehler ist halt, viele denken man "muss" ein Kind spätestens mit 6 Monaten abstillen. Man "muss" Mahlzeiten ersetzen. Und wer länger stillt, der verwöhnt das KInd, verweichlicht es und Stillen ist eh dann völlig überflüssig weil eben kein mehrwert. Und genau das ist faktisch falsch. So ist bekannt, das wie lanti bereits geschrieben hat, die Einführung neuer LEBENSMITTEL, und eben nicht neuer Mahlzeiten, paralell zum Stillen der beste Allergieschutz ist. Dieses Wissen ist IMO gar nicht mal so neu, nur wird es halt gerne ins Abseits gestellt. leider wird auch für Stillen an sich wenig Werbung gemacht, was man bei Kinderärzten udn Co sieht, sidn ebene Werbeplakate von Hipp, Alete und Co. Stillen ist halt natürlich, warum sollte das auch noch beworben werden? So denken anscheinend viele. Und die Eltern lassen sich dann von werbeversprechen und "neusten" wissentschaftlichen Erkenntnissen der Breihersteller beirren. Dazu kommt, das viele Eltern auch noch Kinderärzte als kompetente Ansprechpartner für Babyernährung ansehen, Ernährung aber gar kein Pflichtfach für Ärzte im Studium ist. Sprich, vieles von dem was die Ärzte wissen, wissen sie aus Schulungen welche die Breihersteller gehalten haben. Ob Stillvereinigungen auch Schulungen für Ärzte abhalten, ich bezweifel es fast weil oft eben ehrenamtlich. Firmen haben dagegen ein finanzielles Interesse, und lassen sich das auch was kosten. Entsprechendes geben sie dann an die Eltern weiter und ängstigen mit Beikost muß sein weil sonst Eisenmangel und Co. Und, was für mich eigentlich immer das logischste ist, warum sollte man ein Baby im ersten Lebensjahr Säugling nennen, wenn es gar nicht saugt sondern isst?????? Und warum heißt es Beikost und nicht Anstattkost? Ansonsten habe ich hier noch ein paar Links dazu: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/stillen-beugt-brustkrebs-vor-ia.html http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1135 http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/ernaehrung-wissenswertes/1367-stillen-beikost-und-allergievorbeugung Vielleicht hilft Dir das schon wo weiter.

Mitglied inaktiv - 04.04.2013, 19:13



Antwort auf diesen Beitrag

werd mich mal durchlesen :-)

von Zuckerle am 05.04.2013, 10:40