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Ist vielleicht eine Lehrerin vom Gymnasium hier?

Thema: Ist vielleicht eine Lehrerin vom Gymnasium hier?

Hallo, ich schreibe meine Frage jetzt einfach mal hier rein, es geht hier im Forum ja eigentlich nicht um Schulprobleme, aber manchmal habe ich hier schon von Lehrerinnen gelesen und an euch richtet sich meine Frage. Mein Sohn ist in der 8. Klasse am Gymnasium in Bayern. Er bekam zum Anfang des Schuljahres eine Deutschlehrerin, die aus Hessen kommt und nur da ist, weil ihr Mann hier einen Job gefunden hat. Sie unterrichtet nicht mit dem offiziellen Buch unserer Schule, sondern verwendet ihr eigenes aus Hessen, mit welchem sie "in all den Jahren gut klar kam" und aus dem sie ständig Kopien macht. Unterricht selbst, also Frontalunterricht macht sie keinen, sie teilt am Anfang der Woche etwa 10 Arbeitsblätter aus, die bis zum nächsten Wochenende während der Deutschstunden bearbeitet werden müssen. Fallen die Stunden bei ihr aus, was montags grundsätzlich der Fall ist, muss der Rest zuhause nachgearbeitet werden. Ansonsten sitzt sie vorne am Pult und beantwortet gelegentlich Fragen. Die Kinder machen nur noch Gruppen oder Einzelarbeit am eigenen Tisch. Sie selbst findet ihren Unterricht ganz toll und fortschrittlich. Ich würde dazu gerne wissen, ob das die Zukunft ist? Ob sie ihr hessisches Buch weiter hier benutzen darf? Ob sie sich weigern kann, normalen Unterricht zu machen? Über Antworten würde ich mich freuen. LG Cari

Mitglied inaktiv - 23.01.2009, 18:32



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Bin zwar keine Gymnasiallehrerin aber eine aus Hessen kommende Realschullehrerin in Bayern und fühle mich für Teile deiner Frage kompetent genug, um zu antworten. Zum Buch: Eigentlich sollten sich die Lehrer an die Bücher halten, die in dem Bundesland zugelassen sind und an der Schule auch eingeführt (ich geh mal davon aus, dass hessische Bücher in BY nicht zugelassen sind). Sie kann sich zwar gerne aus den Bücher Anregungen holen, aber eigentlich nicht den gesamten Unterricht daraus bestreiten....unabhängig davon ist das ständige Kopieren aus besagtem Buch zu Unterrichtszwecken rechtlichnicht ganz ohne - Copyright und so. Zum Unterricht: Wenn die Schule im Allgemeinen mit Wochenplänen arbeitet, dann sehe ich da kein Problem. Wie es sich anhört scheint es aber eher auf der "Faulheit" der Lehrerin zu beruhen, dass die Schüler alles selbst erarbeiten. Ich selbst bestreite wohl mal Teile meines Unterrichts so, dass sich die Schüler alleine was erarbeiten (z.B. Lernzirkel), aber bei bestimmten Themen muss man halt einfach mal etwas "frontaler" Unterrichten. Mich würde ja mal interessieren, wie die Schulaufgaben aussehen, wenn sie nie was richtig erklärt hat..... Ich persönlich würde mal in die Sprechstunde der Dame gehen und sie mir genauer angucken....

Mitglied inaktiv - 23.01.2009, 18:46



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Hallo da das mit der Schulart an sich ja ncihts zu tun hat, antworte ich als G und H Lehrerin mal: JEIN ist die Antwort!! Also: die Art und Weise WIE sie unterrichtet, ist ihr überlassen, das unterliegt ihrem pädagogischen Ermessen. So wie du die Sache beschreibst sieht es unser Kultusministerium auch in weiten teilen vor: die Schüler erarbeiten selbsttätig ihren Stoff, der Lehrer hilft. Fertig. das KANN sie als ne super Methode empfinden und somit ist das eben so. In einigen Bereichen mache ich das übrigens auch , klingt faul, ist aber mit jeder Menge guter Vorarbeit verbunden, denn die wenigsten "fertigen" Materialien taugen dazu. Also mache ich selbst halt solche "Wochenpläne" und bin dann auch nur beratend tätig. Aber: Kopien aus einem buch darf sie NICHT machen und verteilen, das darf niemand, denn das verletzt das Copyright und ist strafbar. Somit müsste sie entweder Kopiervorlagen verteilen oder eben ein Buch anschaffen lassen, dass ihr gefällt UND in eurem Bundesland zugelassen ist. Damit könnte ihr sie also "drankriegen"...aber würde das was ändern? Wohl kaum... Gute Nerven wünscht Henni

Mitglied inaktiv - 23.01.2009, 18:47



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aber wenigstens sehen wir das gleich ...!!!

Mitglied inaktiv - 23.01.2009, 18:48



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Und jetzt noch die Gymnasiallehrerinnenmeinung (sogar aus Bayern :-)): Früher habe ich die zugelassenen Bücher nicht verwendet, weil ich sie nicht gemocht habe. Das neue, das wahrscheinlich auch an eurer schule verwendet wird, ist allerdings so gut, dass es eine viel größere Akzeptanz bei den Lehrern findet, also wird viel damit gearbeitet. Was ich sagen will: Ob man mit dem Buch arbeitet, ist der Lehrkraft überlassen. Nicht so günstig ist allerdings, dass sie mit Kopien aus dem hessischen Buch arbeitet. Wenn Wochenplanarbeit gut durchgeführt wird... Aber dazu haben die anderen ja schon ganz richtig geantwortet. wie war denn die Benotung bisher so? Wie sind die Bemerkungen unter den Aufsätzen? Ausführlich? Weniger ausführlich? Wenn du solche Zweifel hast, würde ich einmal in die Sprechstunde gehen. Eventuell kannst du dann schlechte Gedanken bei dir (HESSEN!!! NUR WEGEN DES MANNES!!!) ausräumen. Falls nicht und du deinen Verdacht bestätigt siehst, kannst du dir auch einmal einen Termin beim Fachbetreuer für Deutsch geben lassen (fairerweise würde ich darüber allerdings auch einmal mit der Lehrerin sprechen) und ihm deine Probleme schildern. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 24.01.2009, 08:42



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für die schnellen und ausführlichen Antworten. Als erstes muss ich dazu noch sagen, dass ich wirklich gar nichts gegen Lehrer aus anderen Bundesländern habe. Und speziell gegen diese Lehrerin hatte ich auch nicht von Anfang an dieses schlechte Gefühl. Bei der Vorstellung am Jahresanfang als Klassenleiterin hat sie gar keinen schlechten Eindruck gemacht. Es ist nur so, dass inzwischen einiges zusammen gekommen ist. Zum Beispiel gibt sie Probeaufsätze erst nach langer Zeit zurück. Und dann nicht auf einmal, mein Sohn bekam trotz mehrmaliger Nachfragen seinen erst eine ganze Woche später als die anderen zurück. Drunter stand ein ganzer Satz und "ansonsten gut". Sie bot auch an, einen zweiten Probeaufsatz durchzulesen, den gab sie dann unkorrigiert wieder zurück, weil "das Wochenende zu stressig war". Sie schrieb eine Ex, Thema "Groß und Kleinschreibung", da bekam jeder eine 1. Unabhängig von den Fehlern. Die waren gar nicht angestrichen. Bis auf zwei 4er, da konnte sie "wegen der Handschrift" nichts lesen. Diese Ex hat sie auch nie wieder eingesammelt. Die zweite Schulaufgabe wurde von der anderen Klasse bereits vor 10 Tagen geschrieben, mein Sohn schreibt den nächsten Aufsatz erst am 16.2. Nebenbei unterrichtet sie auch noch evangelische Religion, eine Ex mit dem Titel "das Streben nach Glück" ergab 8 Sechser, 8 Fünfer und der Rest Vierer. Eine Frage war "Erkläre Zeit". Aufgeschrieben wird in Religion nichts, es gibt nur Gespräche, wo die Schüler sich gegenseitig aufrufen. Sie beobachtet. Das Problem trifft uns nun nicht direkt, da wir katholisch sind. Ich habe vor in ihre Sprechstunde zu gehen, deshalb habe ich hier mal vorab nachgefragt, was ihr zu der Situation meint. Ich fühle mich nicht wohl, ich denke, sie sucht sich einen leichten Weg, aber ohne dass sie irgendwie angreifbar ist. Das gefällt mir irgendwie nicht. LG Cari

Mitglied inaktiv - 24.01.2009, 15:10



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puh, das klingt wirklich nicht besonders. Alles Gute für die Sprechstunde! Eine Sache noch: Wie die Schulaufgaben über das Jahr verteilt werden, ist völlig egal, sie sollten nur einigermaßen verteilt sein. Ich selbst habe parallel zwei Klassen und schreibe mit den einen Anfang Februar und mit den anderen Ende März die 2. Schulaufgabe (es sind insgesamt drei). Das ist also kein Kritikpunkt. Alles andere, was du geschrieben hast, aber auf jeden Fall. So eine Stegreifaufgabe in Deutsch dürfte (wenn es so ist, wie du beschrieben hast) nicht gewertet werden, denn den Schülern müssen alle Fehler durch Korrektur deutlich gemacht werden.

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 08:22



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Hmm, was mir dazu einfällt ist, dass sie sich vielleicht mit den Gepflogenheiten in BY noch nicht so recht auseinandergesetzt hat, denn sowas wie Exen gibt es in Hessen ja nicht - Man könnte ihr ja mal die Schulordnung für Gymnasien, das BayEuG und die LDO zu lesen geben... Man kann ja nicht einfach Exen nach der Nase des Kindes benoten und Exen mit so miserablen Schnitten wie die in Reli müssen ja dem Direktor gezeigt werden und man muss als Lehrer auch nachweisen, dass man das, was man fragrt auch gemacht hat - es muss also alles transparent sein...ich glaube, ich wäre schneller beim Direktor, als die gucken kann.....

Mitglied inaktiv - 26.01.2009, 17:15