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Welche "Macht" hat ein Chef?

Thema: Welche "Macht" hat ein Chef?

Hallo ich muss hier heute mal was fragen: ich habe gerade zum wiederholten Male "Ärger" mit meinem "Chef", bin verbeamtete Lehrerin und für nächste Woche zu einem "Mitarbeitergespräch" geladen, nachdem ich ihm Freitag auf einen gravierenden Formfehler seinerseits hingewiesen habe, was er anscheinend als Kritik an seiner Person auffasst und sich verbitten lassen will. Ich finde meinen Chef wirklich unsachlich, frauenfeindlich und in vielen Bereichen inkompetent, JA, das ist so, es wird sich sicher auch nicht mehr ändern und vielleicht merkt er das auch, JA, das kann sein, aber ich gehe höflich und normal mit ihm um, während er dann immer um ein "Gespräch" in seinem Büro bittet, in dessen Ablauf er eh nur austeilt und IMMER unsachlich wird. Ätzend! Nun die Frage: welche "Macht " hat er denn eigentlich? Wie und in welcher Art kann man ihn denn kritisieren? Was darf er "sich verbitten" und was muss er "hinnehmen"? Ich weiß, es stinkt ihm, dass ich kritisch und engagiert bin, er würde es gern ruhig ausklingen lassen, er geht in wenigen Jahren in Rente. Damit bremst er uns alle aus...das NERVT mich. Er wird mich sicher auffordern, Kritik an ihm zu unterlassen, aber das kann doch auch nicht sein, oder? Wo ist so was geregelt? Egal was ich sage, er ist IMMER persönlich beleidigt...das geht natürlich anderen Kollegen auch so, somit fallen sie grad reihenweise mit burn out um oder sagen GAR NICHTS mehr...die sind meinem Chef dann natürlich auch am liebsten....das liegt mir aber nicht.... Wer weiß weiter? Darf ich mich in so einem Gespräch auch ehrlich äußern? Was passiert, wenn ich es mache? Also zB er fragt nach, ob ich an seinem Führungsstil etwas auszusetzen habe und ich sage JA und begründe es...was passiert dann? Völlig genervte Grüße von Susula

Mitglied inaktiv - 28.11.2010, 15:14



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Hallo! In welchem Bundesland unterrichtest du? Ich (NRW) würde kein Gespräch mir mit ihm alleine machen. Unbedingt nur mit Lehrerrat und Protokoll. Je nachdem wie gut und engagiert bei euch der Lehrerrat ist, hat er sehr wenig Macht. Wenn die Chemie nicht stimmt, muss man auf einer ganz sachlichen Ebene versuchen miteinander klar zu kommen. Behalte immer im Hinterkopf, dass du seine Pensionierung (sein Abschied) mitbekommst und es danach für dich auch weitergeht. Gruß, Sabri

von Sabri am 28.11.2010, 15:38



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Vorab: Gerne per pn mehr... Ich hab das in etwa so durch (bin ebenfalls verbeamtete Lehrerin) und mir war auch wichtig, kein Gespräch ohne Zeugen zu führen. ein Personalrat als Zeuge ist sinnvoll. Ist alles ein wenig bundeslandabhängig. Hier in Bayern kann dir der Direktor mit der Beurteilung schon einiges verbauen. Andererseits: Wenn man auf keine Funktionsstelle aus ist... Ich bin inzwischen etwas vorsichtiger geworden, werde mich aber nie ganz verbiegen (lassen). Dennoch, ein wenig geknickt worden bin ich schon... Wir kommen mehr und mehr zu dem Schluss, dass man eben nichts machen kann. Du darfst natürlich Kritik äußern, ihm gegenüber. Er kann dir per Dienstanweisung verbieten, anderen gegenüber Kritik zu äußern. Dir bleibt natürlich noch der Weg einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Alles Gute weiterhin!

von magistra am 28.11.2010, 17:14



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Hallo, wenn Du Lehrerin bist, dann ist Dein oberster Dienstherr doch das Land, oder? Dann ist Dein Chef, wo Du den Termin hast doch der Schulleiter, oder sehe ich das falsch? Ich denke so lange eine Kritik sachlich und zutreffend ist, kann sie ruhig geäußert werden. Da musst Du Dir keinen Kopf drum machen, so lange Du nichts persönliches gesagt hast. Und seine einzige Macht ist, dass er bei Beförderungen Dich nciht lobend erwähnen wird. Ich weiß ja nciht ob Du eine beantragt hast? Ansonsten würde ich mich nicht in die Enge treiben lassen, und ihm sagen dass die Kritik ja auf rein sachlicher Ebene gebracht wurde.

von tapeten am 28.11.2010, 20:33



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Schreibe aus RLP, bin Beamtin, aber nciht Lehrerin. Aber jemanden aus dem Personalrat mitzunehmen ist natürlich auch nicht schlecht.

von tapeten am 28.11.2010, 20:35



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Hallo, 1. Würde ich auf jeden Fall den Personalrat eurer Schule fragen, wie du vorgehen solltest. 2. Ich würde auf jeden Fall nicht auf eine persönliche Art ihn ansprechen. Auch würde ich vermeiden, seinen Führungsstil - gerade wenn er eigentlich andere betrifft - zu kritisieren. Wenn es dich selbst betrifft, dann mach es vielleicht hinten herum: "An der und der Stelle hätte ich mir von ihnen folgendes gewünscht, um mich ... Leider taten sie ... und das machte bei mir ..." Der Personalrat ist die 1. Instanz. Dokumentiere schriftlich auch alle Fälle auf jeden Fall. Falls er dir komisch kommt, lass es nebenher erklingen, dass der Personalrat, evtl. die Landesschulbehörde - wie gesagt nebenbei und sehr, sehr freundlich und sachlich - über die Verfahren an der Schule informiert werden. Insgesamt solltest du aber absolut kritisch, mit Abstand, aus verschiedenen Positionen auch dein Verhalten reflektieren. Viele Grüße Caitryn

von Caitryn am 28.11.2010, 20:44



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also, ohne dir den mut nehmen zu wollen: meine erfahrung ist, dass schulleiter narrenfreiheit haben. die schulbehörde interessiert das alles gar nicht. problem ist, dass viele schulleiter geworden sind, obwohl sie von personalführung null ahnung haben. du kannst nichts tun. natürlich kannst du dir unterstützung vom personalrat holen, aber auch der wird deinen schulleiter nur begrenzt ändern können. schwieriges thema. viele leiden unter inkompetenten schulleitern. die schulbehörde zuckt immer mit den achseln. ich würde, wenn er tatsächlich persönlich und unsachlich wird, aufstehen und sagen "wir sollten das gespräch an anderer stelle weiterführen, in diesem ton möchte ich nicht mit mir reden lassen".

von mams am 29.11.2010, 15:36



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Hallo das kenne cih, aber hier in BaWü ist an den HS kein personalrat und man muss allein antanzen...sachlich bleiben, mitschreiben udn im Zweifelsfall androhen das Gespräch abzubrechen um dann MIT Personalrat weiter zu machen...denn zumindest eine Ebene höhere gibts den hier bei uns...Alles Gute"!

von Henni am 30.11.2010, 08:42



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wenngleich das Gespräch noch nicht stattgefunden hat. Wir waren heute um 11.30- 12 Uhr verabredet, ich habe dienstags keinen Unterricht und bin extra gekommen... er aber war beim Zahnarzt. Er hat mir per Sekretärin als ich ins Büro ging ausrichten lassen, dass es ihm wohl doch zeitlich nicht reicht. Dabei hat er mir gestern in der Schule den Termin noch bestätigt und wusste, dass ich extra komme! So geht es andauernd! Ich finde das so unverschämt, da hätte er mich doch wenigstens anrufen können, oder? Was mache ich nun bloß.... ich merke, dass ich langsam RICHTIG sauer auf ihn bin... zu recht, wie ich finde.... das sind für mich reine Machtspielchen, denn nun werde ich ja wieder für einen Termin extra länger bleiben oder früher kommen müssen.... Leider komme ich aus Württemberg, einen Personalrat oder ähnliches in der Schule gibt es nicht. Verzweifelte Grüße Susula

Mitglied inaktiv - 30.11.2010, 13:09



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Pfuuh! Auch wenn ich mich jetzt nur kurz aus dem AE Forum rübergeschlichen habe... Da wär ich jetzt aber auch RICHTIG sauer. Das ist eine Riesenfrechheit. Raten kann ich Dir leider gar nix, weil ich selbstständig bin, und damit von "verbeamtet" sein so weit weg, wie vom Mars. Aber ich hatte auch mal so einen Chef, der mich ständig versetzt hat, ständig über meine Zeit verfügt hat (manchmal nur um mich zu ärgern) und, und, und...... Also ich mein, wenn er gestern nicht gewusst hat, dass er heute zum Zahnarzt geht, na dann hat ihm der Zahnarzt hoffentlich so richtig weh getan!!! Damit will ich nur meine Solidarität kundtun.... loswerden wirst Du ihn wohl kaum. Alles Gute

von Zwergenalarm am 01.12.2010, 18:17