Frühchen

Forum Frühchen

Björn Steiger Stiftung bitte macht mit

Thema: Björn Steiger Stiftung bitte macht mit

Bis 1974 hatte die Bundesrepublik Deutschland die höchste Säuglingssterblichkeit aller westlichen Industriestaaten. Einer der Gründe hierfür war und ist in der deutschen Struktur der Kliniklandschaft begründet. Im Gegensatz zu den meisten Industrieländern sind in Deutschland die Geburtskliniken häufig von den Kinderkliniken getrennt. Kommt es nun bei der Geburt zu Komplikationen beim frühgeborenen Kind, so muss dieses erst einmal in die nächste Kinderklinik transportiert werden. In den letzten Jahren wurden immer mehr Geburtskliniken und Kinderkliniken in einem Gebäude zusammengelegt. Dieser Zentralisierungsansatz wird in den nächsten Jahren zum Wohle der Babys sicherlich noch weiter fortgesetzt. Somit kann für einen großen Teil der Neugeborenen ein Transport glücklicherweise vermieden werden. Ein weiterer Grund für die bis 1974 hohe Säuglingssterblichkeit lag an den fehlenden geeigneten Transportmitteln in eine Kinderklinik. Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.000 Gramm wurden in der Regel sofort, wie man es damals im Fachjargon nannte, „entsorgt“. Diese Kinder galten als nicht transport- und lebensfähig. Ein untragbarer Zustand für alle damals betroffenen Eltern und Mediziner. Aus diesem Grund entwickelte die Björn Steiger Stiftung 1973 den ersten Rettungswagen für Frühgeborene in Deutschland, der am 25.06.1974 in Stuttgart seinen Dienst aufnahm. In recht kurzer Zeit machte der Volksmund aus dem Rettungswagen für Frühgeborene den „Baby-Notarztwagen“. Dieser fachlich betrachtet eigentlich falsche Begriff hat sich dennoch bis heute durchgesetzt. Was unterschied den Baby-Notarztwagen schon 1974 von einem herkömmlichen Rettungswagen? Die technische Ausstattung war schon damals an die speziellen Bedürfnisse der kleinsten Patienten angepasst. So wurde von Anfang an der Transportinkubator quer und nicht längs zur Fahrtrichtung eingebaut. Dadurch werden die Belastungen auf die offene Fontanelle vor allem bei Bremsvorgängen erheblich reduziert. Anfang der 70er Jahre wurden in Finnland und Schweden die ersten Todesfälle auf Grund des Längstransports bekannt, da sich die Hirnmasse bei starken Bremsvorgängen im Extremfall auf Grund der Bremsbeschleunigung an der offenen Fontanelle hervorhebt. Dieses Phänomen ist beim Quertransport sehr viel geringer bzw. gar nicht vorhanden. Darüber hinaus ist auf Grund der geänderten Platz- und Raumaufteilung im Verhältnis zu einem Längstransport der Zugang, die Überwachung und Betreuung des Kindes auch während der Fahrt sehr viel unkomplizierter. Dies waren für die Björn Steiger Stiftung Gründe genug von Anfang an den Transportinkubator im Fahrzeug ausschließlich quer zu verbauen. Über die Jahre hinweg vergab die Björn Steiger Stiftung wiederholt Entwicklungsaufträge, um das Fahrzeug immer wieder technisch zu verbessern. In den 70er und 80er Jahren lag der Fokus stark im Bereich des medizinischen Equipments. In den 90er und 2000er Jahren konzentrierte sich die Stiftung verstärkt auf den schonenden Transport. So wurde 1994 erstmalig von der Stiftung ein aktives Dämpfungssystem für den Transportinkubator in Auftrag gegeben. Das damalige System wurde zuerst von der Universität Göttingen vorentwickelt und von der Firma ERAS zur Einsatzreife gebracht. Die Firma Eppler hat im Jahre 2003 das ERAS-System noch ein weiteres Mal in seiner Funktion verbessert und zur Serienreife geführt. Die Dämpfungswerte waren somit seit 1994 zwar verbessert, genügten den Ansprüchen der Stiftung und den Fachmedizinern allerdings immer noch nicht. Im August 2009 entschied sich die Björn Steiger Stiftung unter der Einbeziehung mehrerer Firmen und der Hochschule Esslingen eine ganzheitliche Neuentwicklung von Fahrzeug- und Transportinkubatorarbeitsplatz in Auftrag zu geben. Nach 30 Monaten Entwicklung, knapp 20.000 Ingenieursstunden, rund 10.000 Testkilometern, diversen Crash-Tests und über fünf Millionen Euro Entwicklungskosten ist die fünfte Generation des Baby-Notarztwagens entstanden, der Baby-Notarztwagen „Felix

von karibiksonne am 18.11.2012, 19:59



Antwort auf Beitrag von karibiksonne

Hab ich was überlesen, was sollen wir denn mitmachen??

von KleineKämpfer am 18.11.2012, 20:15