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Abschied nehmen...

Thema: Abschied nehmen...

Hallo, meine zwei Pferde sind sehr alt, 32 und 26 Jahre. Ich habe sie seit 26, bzw. 28 Jahren. Bis vor kurzem waren sie beide topfit aber mit einem Schlag geht nichts mehr. mein Tierarzt meinte, es gibt nur noch eins, was ich für sie tun kann. Also habe ich mich schweren herzens dazu entschlossen, sie einschläfern zu lassen. Morgen früh ist es soweit und ich fühle mich hundeelend. ich kann nichts mehr essen, heule mit meinen Kindern um die Wette und habe so eine schlimme Angst vor morgen... War schon mal jemand beim einschläfern eines Pferdes dabei? Wie läuft das ab? ich habe den Tierarzt nicht gefragt. Ich sehe von meinem Fenster aus die Boxen (wir haben Aussenboxen). Morgen steht niemand mehr drin...ich kann überhaupt nicht beschreiben, wie unglücklich ich bin. man weiß, dass irgendwann der tag kommt und wenn er da ist... Traurige Grüße Romacel

von Romacel am 12.06.2012, 14:25



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Gleich beide Pferde? Oh je, das tut mir Leid! Ich musste vor 4 Jahren meinen Wallach gehen lassen. Er war total abgemagert, konnte nicht mehr richtig fressen und hat schwer geatmet. Ja, da stehen wir Menschen in der Pflicht, dem Tier "etwas gutes" zu tun und es gehen lassen. Zuerst bekommt das Pferd eine "scheiß egal" Spritze. Dann kommt die "andere" Spritze. Das Tier fällt um, es geht so schnell. Mir war es wichtig und ganz klar: ich bleibe bei meinem Tier bis es vorbei ist! Schicke dir ein wenig Kraft für morgen. Tröstende Worte? Nein. In diesem Moment kann nichts trösten... ausser vielleicht zu wissen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und das Pferd nicht leiden zu lassen. Gruß Inga

von Inga73 am 12.06.2012, 15:03



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mich wundert es jetzt auch etwas, dass bei beiden nichts mehr geht???? darf ich fragen welche diagnose steht? wir haben letztes jahr eines einschläfern müssen, der hatte eine schwere chron. lungenerkrankung. es kann sein, dass das pferd ,welches als 2 *dran kommt* , sehr aufgeregt sein wird. ich würde deswegen versuchen sie getrennt einzuschläfern. bedbekt aber immer den abtransportweg , den der abdecker nehmen muss. will heissen, so nah wie möglich an eine zufahrt legen. achte auch darauf, dass der TA lieber mehr narkosemittel als zuwenig nimmt, damit es nicht zu bösen überraschungen kommt. versucht ruhe zu bewahren, wenn möglich, das nur die direkteste bezugsperson da ist, damit das tier es als routinierten TA-besuch ansieht und sich nicht aufregt. der rest geht relativ schnell und schmerzlos vonstatten. unser isi hat nur die welt nicht verstanden, als er zusammengesackt ist, das war der schlimmste moment. ich wünsch dir viel kraft für morgen und werde an euch denken!!

von Sakra am 12.06.2012, 17:05



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Oh nein das tut mir sehr leid. Beide auf einmal :( Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die schwere Zeit :(

von PrettyFly am 12.06.2012, 18:07



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oh das ist bitter.....kann ich ein Lied singen davon. Ich habe bereits 4 Pferde gehen lassen müssen...keines ist so alt geworden wie der alte Jack damals....29 Jahre...genauso alt wie ich war er. Er hatte zum Schluss schwere Bronchitis und solche miesen Störungen im Verdauungsaparat dass er die Nahrung unverdaut wieder ausgeschieden hat...auch keine Nährstoffe und nichts mehr dadurch bekam. Was du tun kannst...bei ihnen sein, sie streicheln, du darfst weinen, aber sei nicht hektisch. Die Tiere spüren es sehr genau wenn ihre Menschen nicht zurechtkommen. bei meinem Alterchen damals hat die Beruhigungsspritze ausgereicht, sein Herz war schon sehr schwach. Dennoch musste der Tierarzt auch die zweite geben und auch wenn dus dir nicht vorstellen kannst...ich war sehr erleichtert danach, weil er nicht mehr leiden musste. Deine tiere sind sehr alt geworden, du kannst stolz auf dich sein, sie solange begleitet zu haben. Alles Gute!

von desire am 12.06.2012, 21:21



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für eure tröstenden Worte. Ja, sie mußten leider beide gehen. Die 32jährige hatte Cushing, der Abstand zwischen den Reheschüben wurde immer kürzer. Sie hatte auch starke Zahnprobleme, konnte kaum mehr richtig fressen. Die Andere bekam urplötzlich dicke Vorderbeine, ging lahm, es wurde wieder besser und dann wurde es ganz schlimm. Sie stand nur noch zum fressen auf und legte sich danach gleich wieder hin. Zum Schluß konnte sie kaum mehr laufen. Es half kein medikament mehr und der Tierarzt riet mir, sie beide gehen zu lassen. Aber nun ist es vorbei. Für mich stand gestern vormittag 10 Uhr mal kurz die Welt still. Aber es hat alles sehr gut geklappt und es war ein würdevoller Abschied. Als ich gegangen bin, lagen beide nebeneinander auf der grünen Wiese, so wie sie 26 jahre nebeneinander gestanden haben... Liebe Grüße Romacel

von Romacel am 14.06.2012, 10:19



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Wir hatten eine 28 Jährige Traberstute. Ex Rennpferd und dann jedes Jahr ein Fohlen. Diese Stute hat ein ausgefülltes Leben gehabt und war so unbeschreiblich , unsagbar wissend, lieb und gutherzig... Es war an irgendeinem Tag an dem mein Mann und ich beschlossen das ihre Zeit gekommen war. Wir wollten sie an das Weidetor bringen zum Einschläfern und wollten vorher den Abdecker informieren, alles ganz durchdacht. Tierarzt vorher einmal bestellt und tja was soll ich sagen , er hat uns überreedet nocht etwas zu versuchen. 2 Tage später kippt die alte Dame im Stall um und kommt nicht wieder hoch. Dieses krachen, diesen anklagenden Blick werde ich nie vergessen. Wir haben uns schuldig gefühlt und sie hat alles miterlebt. Danach lag sie noch übers WE in der Box und mußte dann würdelos mit Trecker über die ganze Weide geschleppt werden. Da laufen mir heute noch die Tränen und ich bewundere jeden der eine derartige Entscheidung für sein Tier zur rechten Zeit fällen kann !!!!! Etwas besseres kann man dem Tier nicht tun, ein würdiges Ende....

von Spellbound am 14.06.2012, 20:44



Antwort auf Beitrag von Spellbound

für deine Antwort. es tut gut zu wissen, dass diese entsetzlich schwere Entscheidung die Richtige war.

von Romacel am 14.06.2012, 21:42