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Jagdtrieb beim Hund

Thema: Jagdtrieb beim Hund

Hallo, mein Hund hatte leider schon ein paar Mal Erfolg beim Jagen (Mäuse, Kaninchen ausgebuddelt). Somit wird ihr Jagdtrieb immer stärker. Wir haben schon oft Jagdabruchstraining gemacht (da funktioniert es meist, weil es ja nur ein Dummy ist, der nach Hase riecht und sie die Schleppleine hinten dran hat), aber sobald sie im Wald ist oder im Hunderudel unterwegs ist, will sie wieder jagen gehen, wenn ihr was gutes in die Nase steigt. Da ich das unterbinden will, hat sie meist die Schleppleine dran - was aber beim Laufen im Rudel und im Wald sehr hinderlich ist, weil sie sich natürlich dauernd verheddert. Meine Hündin folgt mir sonst sehr gut. Sobald sie aber etwas in der Nase hat - habe ich nen anderen Hund. Sie hört nichts mehr oder ignoriert mich total. Früher hat der Rückruf-Notfall-Pfiff noch gut gewirkt (darauf gab es Leberwurst), aber sogar das ist jetzt uninteressant. Als sie noch kleiner war und sie im Garten gebuddelt hat, habe ich sie ohne Kommentar mit der Wasserpistole nass gespritzt. Nach ein paar mal kommentarlos anspritzen, hat sie das Buddeln gelassen. Wenn sie jagen geht, ist sie aber nicht mehr in Spritzweite. Daher habe ich mir ein Sprühhalsband überlegt. Einfach um sie kurz zu verwirren, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich weiß, dass man es im richtigen Moment auslösen muss, um den Hund nicht falsch zu konditionieren. Ich will auch nicht, dass sie Angst bekommt (hat sie aber vor den Wasserpistolen auch nicht), aber ich muss sie irgendwie "wachschütteln" können, wenn sie in ihrem Jagdwahn ist. Sie hat mir im Wald noch nie was erwischt - sie ist auch, wenn sie mal wirklich weg ist, nicht länger als etwa ne Minute weg, aber das muss auch nicht sein. Ich will auf gar keinen Fall, dass sie mal ein Rehkitz o. ä. reißt. Außerdem schießen hier die Jäger tw. auf alles, was sich bewegt. Habt ihr ne bessere Idee als das Sprühhalsband? Zur Not muss ich es halt doch verwenden und ausprobieren. Lieber ein kurz erschrockener Hund, als ein toter Hund. LG, Cel

von Celine2 am 15.11.2012, 13:24



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von diesen Halsbändern halte ich gar nichts!!!! Sie wirklich richtig einzusetzen ist nicht so einfach und dann kann es auch passieren, dass sie sich daran gewöhnt und trotzdem los zieht. Ich hab auch so ein Exemplar. Wenn wir im Wald sind gibt es eine Chance, das heist, ich beobachte ihn genau und wenn ich das Gefühl hab er ist mit den Gerüchen der Waldtiere zu beschäftigt und reagiert nicht sofort auf mein Ansprechen, kommt er an die Leine (Flexi, da verheddert sich nix). Ich mach da auch keine Kompromisse. Wir laufen auch im Rudel, fünf Hunde und zwei von denen müssen eben an der Leine bleiben.

von Agimam am 15.11.2012, 14:27



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Ich verstehe Dich und ich habe es bisher auch so gemacht (hab eine Schleppleine und eine Flexi-Leine), aber es tut mir für meinen Hund einfach leid, wenn die anderen Hunde frei laufen dürfen und meine muss an der Leine bleiben. Ein Hund "merkt" sich sowas ja auch nicht. So nach dem Motto: "Wenn ich brav bin und nicht jagen gehe, dann darf ich von der Leine!" LG

von Celine2 am 15.11.2012, 15:05



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Wenn sie dir gut folgt, wäre es keine Option, dass du sie einfach nicht vom Weg, auf dem ihr geht runterlässt? Mhm, weiß nicht, ob du verstehst, was ich meine, aber ich hab einen Podenco Mischling (wahnsinnig reizempfänglich), der sich auch im Wald vor und hinter mir bewegen darf, aber eben nicht runter darf vom Gehweg, weil er dann auch zu schnell mal tief im Wald stöbern würde. Was anderes fällt mir leider auch nicht ein. Klingt ja wirklich nach einem sehr jagdfreudigen Hund. Meiner würde niemals die Gesellschaft anderer Hunde verschmähen um irgendetwas im Wald hinterher zu rennen...aber das ist ja voll Typsache. Was mich aber noch interessieren würde: Was passiert, wenn die Hündin dann mal jagen geht? Also, wie reagierst du?

von februar2007 am 15.11.2012, 16:01



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Das mit dem "vom Weg nicht runterlassen" praktizieren wir alle, wenn wir mit dem Rudel unterwegs sind. Aber die Hunde sind im Rudel oft wie Teenager. Sie werfen sich kurz nen Blick zu und springen dann zu zweit oder dritt plötzlich ins Gebüsch. Wenn ich den Blick sehe und sie dann sofort abrufe, geht sie auch nicht weg und bleibt auf dem Weg. Aber wehe, ich pass eine Sekunde nicht auf. Sobald sie sich unbeobachtet fühlt (und das fühlt sie sich schon, wenn ich mich mit jemandem unterhalte) dann versucht sie zu jagen. Wenn sie dann davonflitzt, ruf ich erst Mal sauer "Stopp + Name" und wenn sie dann weiter rennt und weg ist, ist sie 1-2 Min. weg. Wenn sie stehen bleibt, rufe ich zuckersüß"Supiiii" und dann "Hier" und sie wird fett gelobt wenn sie kommt. Wenn ich sie abholen muss, dann leine ich sie dort kommentarlos an und sie bleibt dann an der Leine. Sie merkt aber an meiner Körpersprache, dass ich sauer bin. LG, Cel

von Celine2 am 15.11.2012, 16:10



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ich kann dich da auch verstehen und meiner tut mir auch a bisserl leid. Ich bin da aber mitlerweile sehr konsequent, denn ich weiss, wenn ein Reh nur den Weg gekreutzt hat, hab ich fast keine Möglichkeit mehr in zu stoppen. Wenn wir eine Begegnung mit Reh und Co haben, dann ist er auch an der Leine Total aufgeregt, setzt sich zwar hin, quitscht aber total. Mein Pudel ist da gaaaaanz anders, im Rudel im Wald sind seine Kameraden viel wichtiger und da die alle nicht jagen und vom Weg abgehen, macht er es auch nicht. Wenn wir nicht im wald unterwegs sind darf auch der andere (Pudel-Westi-Mix) flitzen und da hört er auch zuverlässig und reagiert auf meine Komandos. Ich versuche auch meine Gassirunden so zu gestalten, dass wir nicht nur im Wald laufen. Noch ein Tip: wenn deiner mal im Wald verschwunden war (und dann nicht sofort umdreht) und auf dein zurück rufen kommt, würd ich ihn nicht überschwenglich loben, sondern wortlos anleinen, wenn er allerdings auf dein Stopp-Komando sofort reagiert oder noch in deinem Blickfeld umkehrt, dann würd ich auch einen Freudentanz aufführen. Wenn ich das richtig gelesen habe, lobst du ihn immer, wenn er alleine wieder kommt, ergal wie lang er weg ist, er muß nur alleine kommen, richtig?

von Agimam am 15.11.2012, 19:16



Antwort auf Beitrag von Celine2

ob du Erfolg hast. mache mir derzeit dieselben Gedanken. Fürchte aber fast, der Reiz wird bei meiner Dame zu schwach sein - sie ist selbst an der Leine kaum noch ansprechbar, wenn "Jagdbares" auftaucht.

von like am 15.11.2012, 18:52



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Ja, ich lobe sie immer, wenn sie zu mir kommt. Mein Hundetrainer hat gemeint, das soll man so machen, damit der Hund das herkommen nicht negativ verknüpft. Ohne dass ich rufe, kommt sie ja nicht. Und wenn ich rufe und sie kommt, dann lobe ich sie. Mal sehen, hab jetzt noch ein gutes Video über Rückruf bei Youtube gesehen - zwar nicht mit Jagdreiz aber mit Leckerli-Reiz. Das ist für meine auch schwer. Aber wenn ich sie in der Hundeschule durch eine Gasse von Würstel zu mir rufen soll, klappt das super. Auch wenn andere ihr Futter hinhalten und ich sie dann rufe. Aber mit jagen sieht es anders aus :-/ Wir üben auch oft Impulstraining mit der Reizangel. Da dreht sie erst voll ab, bleibt aber dann liegen, wenn sie es kapiert hat. Aber das dauert jedes Mal so 2-3 Versuche. Dann ist alles ok. Sie ist zwar mega aufgeregt, wenn sie da im Platz liegt und der "Hase" vor ihr weg rennt, aber sie bleibt liegen. Aber genau um dieses 1.2. und 3. Mal geht es. Im Wald/am Feld/wenn sie ne Katze sieht.... bringt mir das nichts, wenn sie das 4. Mal dann liegen bleibt. LG, Cel

von Celine2 am 15.11.2012, 20:08



Antwort auf Beitrag von Celine2

ich denke aber, wenn du sie IMMER lobst, wenn sie denn endlich wieder kommt, ist für sie ja alles prima, daher sollst du sie ja wortlos anleinen, nicht schimpfen oder anders bestrafen, sondern einfach nur anleinen und weiter gehts. Und wenn sie ihren "Jagdversuch" abbricht, dann echt super mega dolle loben und bei mir gibts dann immer Leckerchen. Was ich auch noch mache, meine beiden immer mal wieder grundlos zurück rufen und bestätigen, aber ich denke mal so was machst du auch, bist ja fleißig auf dem Hundeplatz

von Agimam am 15.11.2012, 20:30