Thema:
"Zweisprachigkeit erhoeht Gewaltbereitschaft bei Kindern"
Hi!!!
Diese Aussage hat eine Mutter bei uns in der Spielgruppe losgelassen. Der Grund: Eine Mutter erzieht ihren Sohn (26 Monate) zweisprachig. Der Junge ist ziemlich wild, schlaegt und schubst gerne die anderen Kinder. Jetzt hat die andere Mutter in Abwesenheit der zweisprachigen Mutter gestern behauptet, dass die Zweisprachigkeit Schuld an der ganzen Sache sei. Der Junge sei sprachlich zurueck, weil er durch das zweisprachige Erziehen verwirrt sei und sich dann eben nicht anders als durch Schlagen und Schubsen artikulieren koenne.
Ich finde diese Aussage so was von daneben, denn erstens ist der Junge sprachlich nicht zurueck. Zweitens kommt sein wildes Verhalten durch die schlechte Vorbildfunktion von seinem Vater. Und drittens fuehle ich mich durch diese Aussage auch angegriffen, denn ich erziehe meine Tochter auch zweisprachig.
Also mal die Frage an Euch: Erhoeht die Zweisprachigkeit die Gewaltbereitschaft bei den Kindern?
Gruessle und danke fuer die Antworten
TaKaCo
Mitglied inaktiv - 20.01.2005, 18:05
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Liebe TaKaCo,
lass Dich durch so eine "schlaue" und alt kluge Mutter nicht verwirren. Solche Aussagen bestätigen nur die Dummheit und Unwissen solcher Menschen.
Über sowas ist es zu Schade zu diskutieren. Das es ein Schmarrn ist würde ich direkt und vor Allen der Mutter sagen.
Gruß
Renate
Mitglied inaktiv - 20.01.2005, 18:21
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Hallo,
ist den die einsprachige Mutter noch bei Sinnen? Hat den sonst keiner etwas zu dem Thema in der Spielgruppe gesagt? Oder waren alle mit ihr einverstanden?
Das ist ja der Hammer !!!!
Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun.
Eher das Gegenteil. Ich habe mal in dem Spiegel gelesen, dass Kinder, die mehrsprachig erzogen werden, inteligenter wie die einsprachige Kinder sind.
Und das, dass der Junge zurückgeblieben mit seiner Sprachentwicklung ist, das scheint nur so, er lernt doch 2 Sprachen gleichzeitig und das ist das doppelte an Informationsvolumen.
Passiert das in Baden-Württemberg?
Grüsse
Chiara
Mitglied inaktiv - 20.01.2005, 19:01
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Hi Chiara,
Nee, das passiert in den USA. Wir waren zu dem Zeitpunkt nur drei Muetter in der Spielgruppe, und sie hat es zu der anderen Mutter gesagt und nicht mitbekommen, dass ich es auch gehoert habe. Ich hab ihr dann nachher nur noch zu verstehen gegeben, dass ich nicht die Zweisprachigkeit, sondern das schlechte Vorbild daheim als Ursache fuer seine Wildheit sehen.
Diskutieren bringt in der Hinsicht nix, denn die Mutter fuehlt sich in ihrer Ansicht bestaetigt, weil ihre Tochter (einsprachig) eine Quasselstrippe ist. Das kann aber bei ihrem naechsten Kind dann schon wieder anders sein.
Weisst Du zufaellig noch, wie ich an den Spiegel-Artikel rankommen koennte? Ich denke, es waere fuer meine Freundin eine zusaetzliche Beruhigung, dass sie mit ihrer zweisprachigen Erziehung auf dem richtigen Weg ist.
Danke!!!
Gruessle
TaKaCo
Mitglied inaktiv - 20.01.2005, 19:50
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Hallo,
als Erzieherin, die sowohl schon an "normalen" einsprachigen Grundschulen als auch an einer biligualen Schule (englisch/deutsch) gearbeitet hat kann ich Dir versichern, dass es keinerlei Unterschiede hinsichtlich der Gewaltbereitschaft gibt. Es gibt sowohl bei ein- als auch bei zweisprachig aufwachsenden Kindern solche, die ihre Probleme mit Gewalt lösen und es gibt auf beiden Seiten Kinder, die nie Gewalt anwenden würden. Das hat nichts mit der Sprache zu tun, sondern mit der Erziehung im Allgemeinen. Wie Du schon sagst, die Vorbildfunktion des Elternhauses hat einen großen Einfluss auf das Verhalten der Kinder.
Liebe Grüße
platschi
Mitglied inaktiv - 20.01.2005, 20:45
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Hallo!!
Unser Sohn wird auch zweisprachig erzogen. Seit er 1,5 Jahre alt ist haben wir bei ihm eine gewisse Neigung zu Aggressivität festgestellt. Für uns unsere Umwelt war es irgendwann dann nicht mehr erträglich (er ist jetzt 3) und wir sind nun bei einer Therapeutin. Sie sagt auch, dass die zweisprachkeit "Anderssein" bedeutet für das Kind und es darauf mit Aggressivität reagieren kann, aber nicht zwingend muss! Jedenfalls befürwortet sie die Zweisprachigkeit, da sie dem Kind sehr viel mehr nützt als schadet. Kinder müssen lernen damit umzugehen anders zu sein. Manche Kinder haben keine Mama oder keinen Papa, sind (körper-)behindert oder haben eine andere Hautfarbe auch diese Kinder sind anders als andere und gehen verschiedenartig damit um. Deshalb kann ich kein eindeutiges "JA" auf die Frage antworten.
Mitglied inaktiv - 20.01.2005, 22:48
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vielleicht hat die Therapeutin doch ein bisschen Recht. Ich als zweisprachig erziehende Mutter und Ausländerin habe selbst auch manchmal aggressive Gefühle, wenn die anderen Mütter im Kindergarten neben mir sitzen und darüber reden, wie die ihren Kinder nicht mit "Ausländer" mit in die Schule schicken möchten, weil sie so schlecht Deutsch können. Diese Gefühle sind mMn aber etwas völlig Normales! Wenn es darum geht, ist es Schade, dass die Kinder lernen müssen, damit fertig zu werden. Es sind die anderen Mütter, die zum Therapeuten müssten!
Mitglied inaktiv - 22.01.2005, 11:42
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Also die einzige, die da wohl zurückgeblieben ist, ist in meinen Augen die einsprachige Mutter, die so einen Käse behauptet.
Mitglied inaktiv - 20.01.2005, 23:51
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Also ich würde das auch eher als glatten Unsinn bezeichnen. Natürlich kann ich mir von diesem Kind kein richtiges Bild machen, aber ich denke mal das die Hauptgründe für sein Verhalten woanders liegen. Wir leben in den USA und erziehen unsere drei Kinder auch zweisprachig. Keiner von ihnen neigt dadurch zur Gewalt o.ä. Das alles hängt auch immer vom Charakter des Kindes ab.
LG, Dani
Mitglied inaktiv - 21.01.2005, 03:06
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also, das ist ja unfassbar!!! wieso sollten mehrsprachige kinds **deshalb** aggressiver sein?? aggressionen kommen nie von nur einer ursache, sie haben auch viel mit phasen und momenten zu tun. kein kind ist wegen EINER sache irgendwie auffällig.
ebensowenig sind aber auch mehrsprachige kinder **deshalb** intelligenter, besser, fähiger, schneller oder sonstwas.
kids reagieren auf eine vielzahl von erfahrungen, sie machen sich ihren eigenen reim auf das komplizierte leben. und da kann sicher mehrsprachigkeit mal ein mosaiksteinchen sein. nicht mehr, nicht weniger.
also: leute, die sagen: ursache = folge bei kindern sind schlicht dumm.
lg
paula
ps: wir erziehen dreisprachig und hatten mal eine 2wöchige hauen-und-stechen-phase als leo knapp 2 jahre alt war. kam und ging.
Mitglied inaktiv - 21.01.2005, 11:09
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df
Mitglied inaktiv - 21.01.2005, 18:30
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Wenn es nicht die armen Kinder betreffen würde, würde ich jetzt stundenlang ganz laut lachen über sooo viel Dummheit!!!!
Was ist denn mit zweisprachigen Erwachsenen???? Sind die auch aggresiv??? Schlagen die auch um sich????
Kinder sind eben Kinder!!! Der einer ist ruhiger, der anderer wilder!!! Ich glaube wir sind uns hier alle einig im Forum daß es mit der zweisprachigkeit nichts zu tun hat!
Ich habe zwei Jungs! beide werden zweisprachig erzogen (deutsch und englisch). Der einer ist total ruhig der anderer kaum zu bändigen!!! Heißt das der einer spricht meherere sprachen oder wie??????
Ich würde auf so viel Dummheit gar nicht reagieren! Loht der Auffwand nicht! Wahrscheinlich versteht diese mutter es eh nicht!!!
LG
Nemo
Mitglied inaktiv - 21.01.2005, 18:50
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So ein Schwachsinn! Ist diese Mutter neidisch, weil sie ihrem kind nicht zwei Sprachen mitgeben kann? Meine Kids sind zweisprachig und die große ist total ruhig. Die Kleine ist etwas temperamentvoller, aber schlagen tut sie nicht!!!
Mitglied inaktiv - 21.01.2005, 22:30
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:))
Mitglied inaktiv - 21.01.2005, 23:32
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Liebe Oh Mary,
nur zur Info. Die Therapeutin ist selbst dreisprachig (Spanisch, Deutsch und Englisch), wobei ihre Muttersprache Spanisch ist!!!!! Ich glaube sehr wohl, dass sie weiß wovon sie spricht. Ausserdem verstehe ich nicht, warum du meinst, sie hätte einen "Knall". Sie unterstützt doch unsere bilinguale Erziehung. Unser Sohn hat eben Schwierigkeiten mit seiner Zweisprachigkeit umzugehen. Nicht jedes Kind ist gleich. Schön für dich, dass deine Kinder keine Problem damit haben.
Stefanie
Mitglied inaktiv - 24.01.2005, 09:17
