Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Bitte steinigt mich jetzt nicht, aber ich möchte mich mal ausweinen...

Thema: Bitte steinigt mich jetzt nicht, aber ich möchte mich mal ausweinen...

Hallo! Ich habe vor 10 Wochen entbunden. Anfangs war ich total verliebt in das kleine Wesen und lief bei jedem Muckser zu ihr, um ihr zu helfen. Auch wollte ich nicht, dass jemand ohne mich mit ihr spazieren geht etc. Nun ertappe ich mich oft dabei, dass ich mich darüber freue, wenn meine Eltern mit ihr spazieren gehen, und manchmal erwische ich mich sogar dabei, dass ich dieses kleine hilflose Wesen etwas schroffer anspreche, wenn ihre Quengelei kein Ende nimmt, wenn ich doch schon alles versucht hab, damit sie wieder zufrieden wird (füttern, wickeln, spielen, schlafen legen ...). Ich fühle mich dann so schlecht, weil ich meine Tochter noch immer nicht so gut kenne, um ihr zu helfen und weil ich dann die NErven verliere. Vielleicht können als mildernde Umstände angeführt werden, dass der Papa meiner Tochter jeden Abend erst so gegen 21 Uhr oder später nach Hause kommt und damit keine Zeit hat, sich um die Kleine zu kümmern und mich etwas zu entlasten. Leider haben meine Eltern auch nicht sehr oft Zeit. Manchmal scheint mir, dass ich meine Liebe zu meiner Tochter verloren hab... Und das macht mich sehr traurig. Ist das eine normale Reaktion, dass ich so die Nerven verliere? Geht es jemanden von euch ähnlich ? (Dass es eine Wochenbettdepression ist, denke ich nicht.) Danke, eine frustrierte Mami

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 17:14



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Hallo Martina! Mach´dich bloss nicht verrückt. Ich denke das ist völlig normal und du bist ja auch ein Mensch mit Bedürfnissen. Wenn die lieben Kleinen nur am quengeln sind oder brüllen, dann kann frau schon mal genervt sein. Blöd ist halt nur, dass sich das meist auf das Kind überträgt und es dann erst recht nicht besser wird. Ich bin trotz sehr pflegeleichtem Kind (fast fünf Monate) auch immer froh, wenn abends der Papa da ist und mal übernehmen kann. Nimm´jede Hilfe die du bekommen kannst und schaue auch mal, dass du ein paar Minuten für dich hast. Unser Kleiner war schon zweimal für eine Woche bei Oma und Opa während seine Rabeneltern Urlaub gemacht haben und das bekommt allen bestens. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen deshalb sondern bin froh, diese Möglichkeit zu haben. Deshalb liebe ich mein Kind bestimmt nicht weniger als andere. Liebe Grüße Simone

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 17:21



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ot

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 17:59



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Hey Martina, diese Gedanken sind ganz normal, nur wenige sprechen darüber. Es ist halt eine blöde Phase, man muß viel Arbeit und Zuwendung investieren und bekommt recht wenig zurück, gerade wenn das Baby öfter mal weint. Wenn Du Dich etwas ausgebrannt fühlst, versuch, wirklich mal etwas Ablenkung zu finden um auch mal was für Dich selber zu tun. Eine Freundin kann Dir mal das Baby zu einem großen Spaziergang abnehmen oder es beschäftigen, damit Du mal in Ruhe ein Schaumbad nehmen kannst oder so. Oder tu irgendetwas anderes, was Dir eine Freude bereitet. Deine negativen Gedanken werden auch wieder verschwinden. Keine Bange ! Liebe Grüße SusieK

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 17:53



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o.T.

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 18:43



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Hallo Martina, ich kann Dich sehr gut verstehen, damals bei meiner Tochter, knapp 2 J., ging es mir genauso, wenn nicht noch schlimmer!! Sie war ein sehr anspruchsvolles Baby, weinte sehr viel, schrie stundenlang, wollte immerzu getragen werden, trank ständig, also das volle Programm. Obwohl mein Mann ab 16 h zuhause war und bis auf das Stillen natürlich alles gemacht hat, war ich superfrustriert und oft erschrocken über meine Gedanken. Ein Beispiel, das ich gerne erzähle in diesem Zusammenhang: Sarah war 9 Wochen, da war der "Schreihöhepunkt" erreicht und auch mein Frusthöhepunkt, da ging ich wie jeden Tag mit ihr spazieren, sie haßte es im Kiwa zu liegen, meist sah es dann so aus, daß ich nach einer halben Stunde dauergebrülle sie entnervt trug und mit einer Hand den Kiwa schob. Es war Mai und an dem Tag superheiß und ich war wirklich ein Nervenbündel, fix und alle, schwitzte wie Sau, mir brummte der Schädel von der Brüllerei. Ich ging an einem Altkleidercontainer vorbei und dachte wirklich, ich steck sie da einfach rein, dann hab ich endlich wieder meine Ruhe. Anschließend fühlte ich mich so wie Du, nämlich besch... und erfüllt mit schlechtem Gewissen, wie kann ich nur... Naja, ich habe es ja nicht in die Tat umgesetzt, aber glaub mir: JEDE Mutter hat negative Gedanken, fühlt sich genervt, denkt mit Wehmut an das Leben ohne Kind!! Diesse Phasen sind total NORMAL! Und wie Susie schon schreibt, es wird wirklich besser, kaum zu glauben, aber es ist so. Nun habe ich es gewagt und innerhalb von zwei Jahren mein zweites Kind bekommen, und der Kleine ist gaaanz anders, er schläft viel, schreit sehr wenig, ist total ausgeglichen bis auf Blähungen, die ja normal sind zu Beginn. Und es liegt sicher auch an mir, ich bin ruhiger, akzeptiere seine Launen, er darf ruhig auch mal seine Stimme erheben, eine andere Ausdrucksform hat er ja noch nicht mit seinen paar Wochen. Ich nehme es einfach so hin, daß ich die ersten Monate kaum Zeit für mich habe, daß ich nachts aufstehen muß...und ich nehme mir jetzt andere Freiheiten, ich stille nämlich ab, damals undenkbar, verbissen stillte ich meine Tochter vier monate voll, um dann mit Freude den ersten Brei zu füttern. Nun stehe ich über den Dingen, bin dann halt "Rabenmutter", weil ich mein ein Monate altes Kind abstille, aber das gibt mir die Freiheit, auch mal nachts schlafen zu können oder mal ohne Kind weggehen zu können. Du hast natürlich wenig Entlastung, weil Dein Mann recht spät nachhause kommt. Aber versuche trotzdem auch tagsüber rauszukommen (mit Kind auch), einkaufen/shoppen gehen (Kind in Tragebeutel), Krabbelgruppe etc. Nichts ist schlimmer als wenn einem zuhause auch noch die Decke auf den Kopf fällt. So, das war mein Bericht, wie gesagt, es wird besser, man lernt, auch negative Gefühle zuzulassen, denn auch eine Mutter ist nur ein Mensch und man ist keine schlechte Mutter, wnen man von seinem Kind genervt ist. Alles Liebe und Kopf hoch! Nina, die gerade heilfroh ist, daß die Große gerade ins Bett geht!

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 19:18



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Hi Ich kenne diese negativen gefühle und gedanken nur zu gut. Ich habe zwei kinder und beide haben immer fleisig geschriehen. Ich kann dir keine tip geben, weil ich nicht weiss wie ich die zeit überstanden habe, ich weiss nur das ich mich jetzt schon mal auf die heisse zeit vorbereite, die mir in 17Wochen bevorsteht. Ich mache mir gedanken wie was ablaufen soll, und was ich diesmal besser machen werde. Ich weiss aber noch wie ich mir manchmal wenn ein LKW vorbei fuhr vorgestellt habe, ich würde denn kiwa loslassen, gott wenn ich dran denke word mir ganz schlecht, man fühlt sich ja so übel weil man meint das baby könne diese gdanken lesen, so ist es aber nicht, und es waren nur fantasien, die aber bei fast jeder mutter vorkommen, aber sogut wie nie ausgesprochen werden. LG Claudia

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 20:20



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Tut mit leid, Martina, aber ich muss dir widersprechen. Ich hatte noch NIE negative Gedanken für mein Baby. Es ist jetzt 6 Monate alt. Das heisst jetzt aber nicht, dass ich euch nicht verstehen kann oder euch etwa verurteile. Wollte das nur klarstellen, dass nicht JEDE Mutter so denkt. Jeanette

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 21:28



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wollte Nina B damit ansprechen

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 21:30



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....

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 21:37



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hallole, also mir geht es mit meiner 17 Wochen alten Tochter manchmal auch so. Da nervt sie mich nur noch und ich versteh sie dann gar nicht, besonders wenn sie nur noch am Schreien ist. Der Papa ist nur am weekend da und die Oma kommt zwar täglich,aber auch nur zum entspannenden Spazieren fahren oder spielen. Und ich wusel dann durchs Haus, damit das Chaos etwas in Ordnung kommt. Ich denke mal, daß einige Mütter zeitweise überfordert sind, besonders wenn keine Ablösung kommt und sie rund um die Uhr verantwortlich sind und null Freizeit haben. Ich glaub aber, daß es einfacher wird mit der Zeit. Also halt durch - es sind doch unsere Sonnenscheinchen, die da wachsen und auch wenn es manchmal schwer ist, hergeben würde sie keine von uns,oder??? Und wenn sie lachen, dann ist eh wieder alles vergessen... Viele Grüße Petra

Mitglied inaktiv - 11.01.2001, 22:41



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Vielleicht kannst du eine Rückbildungsgruppe mit Kinderbetreuung finden oder ein Müttercafe besuchen. Oft liegt schon Austausch mit anderen eine gewissen Entlastung. Oder wenn man sieht, dass andere noch viel stressigere Kinder haben. Im übrigen möchte ich dich, Jeanette, unterstützen. Auch ich bin immernoch viel zu sehr verliebt in meinen Sohn (13 Wochen), um negative Gefühle zu haben. (Er ist aber auch sehr pflegeleicht.) Und wenn es trotzdem mal anstrengend ist, dann brauche ich mir nur zu sagen, dass ich es ja so gewollt habe. Wenn man über drei Jahre warten muss, schwanger zu werden, dann können einem auch nächtliches Geschrei und Quengelphasen die Freude über das Kind nicht wirklich nehmen. (Hört sich jetzt wohl etwas gefühlsduselig an, aber bei mir ist es wirklich so.) Außerdem tun es die Kleinen ja nie ! mit böser Absicht.

Mitglied inaktiv - 12.01.2001, 02:20



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Ich versuche eben auch immer zu verstehen, wie es meinem Baby geht. Und ich weiss, dass es nichts macht, um mich zu ärgern oder zu nerven! Jeanette

Mitglied inaktiv - 12.01.2001, 08:28



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liebe Martina, gerade beim ersten Kind ist es manchmal bestimmt schwierig, die Ruhe zu bewahren!! Ich bin zwar mit einem sehr pflegeleichten Baby gesegnet, aber ich kann mir trotzdem vorstellen, wie es dir geht. Wichtig ist, daß man "raus" kommt und nicht das Gefühl hat, zu verkümmern. Mit abgepumpter Milch läßt sich das alles machen! Ich werde ab nächste Woche ohne schlechtes Gewissen einen Malkurs beginnen, einfach, damit ich ohne Baby mal rauskomme und zwar nicht zur Rückbildungsgymnastik, wo sich alles in den Gesprächen um die Kleinen dreht!!! Abwechselung tut not! Dann kommt auch die Geduld wieder! Bitte eine Freundin oder Verwandte Dir einen freien NAchmittag zu verschaffen! Dafür hat nun wirklich jeder Verständnis! Liebe Grüsse Maren

Mitglied inaktiv - 12.01.2001, 14:21



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Warum soll man dich für diese (ich finde normale Recktion) denn steinigen. Mir geht es manchmal nicht anders. Bloß nicht verrücktmachen.

Mitglied inaktiv - 13.01.2001, 01:01