Entwicklung im 1. Lebensjahr

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plötzlicher Kindstod - wie lange angst?

Thema: plötzlicher Kindstod - wie lange angst?

Hallo ihr, Kennt ihr das auch, dass ihr Abends alle halbe stunde in das Zimmer eures Kindes schleicht, an der Tür steht und genau schaut, ob sich der Brustkorb noch hebt und senkt? Ich hab so Angst vor diesem plötzlichen Kindstod. Wer weiß denn, wann die Gefahr, dass die Kleinen das haben, abnimmt? Wie alt müssen sie werden, wann ist die gefährlichste Zeit? Unser Kleiner schläft im kühlen Zimmer im Schlafsack im Babybalkon und auf dem Rücken, also ich denke , ich hab das Risiko minimiert - außerdem stille ich auch. Trotzdem hab ich Angst. Kann man denn eigentlich ncoh irgendwas machen, wenn man bemerken sollte, dass das Kind nicht mehr atmet? Also so erste Hilfe oder sowas? Liebe Grüße, Ellen.

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 10:46



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Hallo Ellen, Ich kann dich soooo gut verstehen. Mir geht es genauso. Unsere Kleine schläft auch in einer "Bucht" am Elternbett und es ist kalt im Zimmer, Schlafsack, auf dem Rücken, Stillen, rauchfrei... - also wir tuen alles, um das Risiko zu minimieren. Und trotzdem ständig diese Angst. Es sind zwar nur Zahlen, aber ich zitiere mal aus einer Statistik: Häufigkeit Bei der heutzutage im Allgemeinen niedrigen Säuglingssterblichkeit in den Industrienationen ist der plötzliche Kindstod die häufigste Todesursache im 1. Lebensjahr nach der Neonatalperiode (ersten 4 Lebenswochen) und macht ca. 40% der Todesfälle aus, obgleich die absolute Häufigkeit bezogen auf alle Lebendgeborenen gering ist. Bis in die 90er Jahre ging man in der Bundesrepublik Deutschland von ca. 1,8 pro Tausend am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kleinkindern aus, im Jahr 2003 war die Rate bereits auf ca. 0,5 pro Tausend gesunken. Das bedeutet, dass von 2.000 Säuglingen bzw. Kleinkindern nur noch eines am plötzlichen Kindstod verstirbt. In den ersten 2 Lebenswochen verstirbt ein Kind nur sehr selten am plötzlichen Kindstod, und in den folgenden 2 Wochen extrem selten. In den anschließenden 6 Lebensmonaten ereignen sich mehr als die Hälfte aller Todesfälle mit einem deutlichen Häufigkeitsgipfel zwischen dem 2. Und 4. Lebensmonat. Etwa 60% der verstorbenen Kinder sind Knaben. Der Tod tritt immer im Schlaf ein, wobei man vermutet, dass die meisten Todesfälle in den frühen Morgenstunden auftreten. Die meisten Säuglinge versterben in den Wintermonaten. Ich finde das zumindest ein wenig beruhigend. Bleib ruhig und genieße die Zeit. Liebe Grüße Claudia

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 11:20



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Ich habe 2 gesunde Kinder die von ANfang an im eigenen Bett, im eigenen Zimmer mit Decke, Himmel und Nest geschlafen haben. Ich hab mir da nie soviele Sorgen gemacht.Klar habe ich sehr sehr oft geguckt aber ich hab mich da nie verrückt gemacht.Die Gründe für den kindstod sind nach wie vor nicht 100% erforscht und ich denke das man da auch nie einen wirklichen Grund finden wird.Leider.ich verlasse mich da voll und ganz auf mein Gefühl klingt zwar naiv aber es hat die letzten 3 jahre sehr sehr gut geklappt LG nicole

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 11:38



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Hallo! Die gefährlichste zeit ist wohl vom 2. bis zum 6. Lebensmonat. Es kann auf keinen Fall schaden nen Kinder-erste-Hilfe-Kurs zu machen ( bietet z.B. DRK an). Neuesten Erkenntnissen zufolge soll wohl ein zu geringer Serotoninspiegel der Auslöser sein. Schau mal, hier kannst Du das nachlesen: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26239 Allerdings wird noch an einem Test geforscht, der Auskunft geben soll, welche Kinder gefährdet sind. LG Susi

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 11:55



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ich meine,wir geben doch mal ganz ehrlich alle so viel geld für dinge aus,die man sich eigentlich sparen kann fürs kind (spielzeug etc,) aber an so einer wichtigen sache wie der gesundheit (der des kindes und der eigenen!),da würde ich persönlich (und es wurde ja nach unseren meinungen gefragt)nicht sparen,hätte ich das geld nciht,würd eich eher 3 wochen nur nudeln machen,ehrlich. :0) den bb könnte ich´mit meinem wissen einfach nicht guten gewissens nutzen ... die entscheidung trifft jeder selber.wenn ich aber weiß!!,dass ich eine schlechte trage habe....tja,schade schade .... zumal man bei ebay ja auch gebraucht was gutes kriegen kann,heute ist doch alles möglich. lg und alles gute pitti

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 12:01



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sd

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 15:26



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Hallo, hier wurde aber nach dem plötzlichen Kidstot gefragt, nicht nach dem BB... denkst du eigentlich Tag und Nacht nur an den schlimmen BB?? lg

Mitglied inaktiv - 06.11.2006, 13:11



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Uups... habs erst jetzt gelesen, gehörte wohl eh nicht hier her ;o) lg

Mitglied inaktiv - 06.11.2006, 13:13



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...die aktuellen empfehlungen berücksichtigst (nichtraucher, rückenlage, im ersten jahr im elternschlafzimmer, kein nest/kein himmel usw.), dann minimierst du das ohnehin schon geringe risiko noch mal. das sollte ein gutes gefühl geben.

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 12:29



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Bei www.bzga.de gibts ne Menge Infos zum Thema SIDS Wissenschaftler vermuten, daß eine Menge an Kindern, die vor dem Jahr 2000 an SIDS gestorben sind, eine Stoffwechselstörung hatten (z.B. VLCAD, MCAD, LCAD), im Schlaf unterzuckert sind und dann aufgrund der Unterzuckerung starben. Den NG-Screeningtest auf diese Sachen gibt es erst seit kurzem. Soweit ich weiss, ist die Gefahr in den ersten 6 Monaten am höchsten und nimmt dann ab. Mein grosser Bruder verstarb mit 11 Monaten an SIDS, wobei da auch mittlerweile vermutet wird, dass er wie Lara auch am MCAD-Mangel litt und man dies durch ein paar Maßnahmen hätte vermeiden können, wenn man vor 30 Jahren schon von dieser Sache gewusst hätte. Ein erste Hilfekurs am Kind schadet nie, die Frage ist nur, ob man dann im Falle eines Falles richtig reagiert oder ob man durch die Panik ein Brett vorm Kopf hat. LG Nicole

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 13:11



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Hab auch so Panik davor, dass etwas passiert und bin deshalb in die SIDS Ambulanz gegangen und hab dort einen erste Hilfe Kurs absolviert - seitdem fühl ich mich etwas sicherer, auch wenn viele sagen, dass man da nix mehr machen kann - vielleicht hilft dir das ja auch. Ruf einfach mal an - in jedem größeren KKH sollte es so eine Ambulanz geben!

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 14:19



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Hi, Das hat auch mit dem Serotoninspiegel zu tun. Der ist glaube ich bei gestorbenen Baby zu hoch und deshalb setzt die Atmung aus. Habe ich so gelesen. Hat aber auch deshalb (Serotonin sind die Glückshormone) etwas mit Zuneigung zu tun. Es gibt ja leider gottes auch Familien, die sich um ihr Baby nicht kümmern. Meine Hebamme hat mir mal erzählt, dass sie ganz früher mal eine Studie geführt haben. Dabei wurden die Babys nur gewickelt, gefüttert und schlafen gelegt, ohne sie zu knuddeln oder ohne mit ihnen zu spielen und zu sprechen. Alle sind gestorben. Ich kenne das Gefühl. Da hat wohl jede Mutter Angst vor. liebe Grüße Claudi

Mitglied inaktiv - 07.11.2006, 08:31



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findest du das nicht unlogisch, dass sie an eine "überdosis" glückshormoe sterben??? wenn der serotoninspiegel zu hoch ist heißt das doch, dass sie zu viel davon haben. waren zudem nicht die endorphine die glückshormone oder gibt es da mehrere? neulich war hier mal ein interssanter artikel mit einer studie zum kindstot, der mit verlaub etwas wissenschaftlicher und begründeter war, als diese these :o). wenn kinder den plötzlichen kindstot erleiden, die zu wenig lieb gehabt werden, warum sterben dann die ganzen misshandelten säuglinge nicht selbst, bevor sie umgebracht werden? übrigens, wenn die ärzte richtlinien erstellen, die zimmertemperatur regeln und daskinder im eigenen bett schlafen sollen, nicht auf dem bauch schlafen usw. warum wird dadurch die sterberate gesenkt? es müsste doch aussreichen zu sagen "lieben sie ihr kind nur genug"... ausserdem ist diese these mit dem "lieb haben" ein ziemlicher schlag ins gesicht für alle eltern, die ein kind auf diese weise verloren haben, wird ihnen doch unterstellt, dass sie ihrem kind zuneigung verweigert haben... lg jakama

Mitglied inaktiv - 07.11.2006, 16:06



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Ursache im Stammhirn entdeckt | 01.11.06, 17:47 | US-Wissenschaftler haben eine Veränderung im Gehirn gefunden, die den plötzlichen Tod von Säuglingen verursacht. In Deutschland stirbt im Durchschnitt ein Baby pro Tag am plötzlichen Kindstod. Das heißt, sein Tod erfolgt plötzlich und unvorhersehbar ohne äußere Einflüsse, meistens während es schläft. Über die Ursache gab es bisher nur Vermutungen. Forscher um die Neuropathologin Hannah Kinney vom Children´s Hospital Boston und den Neurowissenschaftler David Paterson von der Harvard Medial School haben jetzt eine konkrete biologische Ursache für den plötzlichen Kindstod gefunden. Sie entdeckten Veränderungen im Stammhirn der betroffenen Babys, dem Teil des Gehirns, der willentlich nicht beeinflussbare Prozesse steuert, etwa Blutdruck, Herzschlag und Körpertemperatur. Erhöhte Anzahl bestimmter Nervenzellen Die Wissenschaftler führten Autopsien an den Gehirnen von 41 Babys durch. 31 waren am plötzlichen Kindstod gestorben. Zehn waren ebenfalls überraschend zu Tode gekommen, allerdings durch andere Ursachen. Im Stammhirn der 31 Kinder fanden die Wissenschaftler eine deutlich erhöhte Anzahl von Nervenzellen, die den Botenstoff Serotonin herstellen und freisetzen. Serotonin ist eines von etwas 100 Hormonen im menschlichen Gehirn, das Informationen von einer Zelle zur anderen transportiert. Das Serotoninsystem im Stammhirn hilft dabei, die Atmung und die Empfindlichkeit gegenüber Kohlendioxid zu regeln. Wenn ein Baby auf dem Bauch schläft oder die Bettdecke über seinem Gesicht liegt, besteht die Gefahr, dass es statt frischer sauerstoffhaltiger Luft, verbrauchte Atemluft wieder einatmet. „Ein normales Kind würde in diesem Fall aufwachen, den Kopf drehen und schneller atmen, wenn der Kohlendioxid-Spiegel im Körper steigt“, erklärt Hannah Kinney. Aber im Fall der Kinder, die am plötzlichen Kindstod sterben, sind diese natürlichen Reflexe durch die Veränderungen im Serotoninsystem gestört. Die Wissenschaftler hoffen nun, auf Grund ihrer Erkenntnisse ein Diagnoseverfahren zu entwickeln, das Kinder aufspürt, die ein Risiko haben, am plötzlichen Kindstod zu sterben. Die Studienergebnisse erschienen in der Novemberausgabe des Fachmagazins JAMA. http://www.focus.de/gesundheit/zukunftsmedizin/news/ploetzlicher-kindstod_nid_38468.html?DDI=3334 lg pitti

Mitglied inaktiv - 07.11.2006, 16:48



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Sorry, Serotonin gehört nicht zu den Endorphinen. Aber ist auch ein Botenstoff. So wie pittiplatsch80 beschrieben hat, kenne ich es auch. der Witz ist ja, dass sie die Ärzterichtlinien immer ändern. Ich 'mußte' als Baby noch auf dem Bauch schlafen, weil man gesagt hatte, wenn die Babys erbrechen, ersticken sie daran. Tja und jetzt gilt die Rückenlage als sicher.

Mitglied inaktiv - 08.11.2006, 10:59