Entwicklung im 1. Lebensjahr

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quengeln lassen. Wie lange haltet Ihr das durch?

Thema: quengeln lassen. Wie lange haltet Ihr das durch?

Hallo Ihr Lieben, ich würd' mal gerne wissen, wie das bei Euch so ist: so langsam kann ich ja recht gut erkennen, ob meine Kleine bitterlich weint weil ihr was fehlt (Hunger, nasse Windel, Schmusebedürfnis, usf.) oder ob sie einfach nur so unzufrieden rumquengelt. Daher fange ich jetzt auch schon an, sie liegenzulassen wenn sie quengelt (habe sie anfangs bei jedem Quieker raugenommen) und manchmal schläft sie dann auch nach wenigen Minuten ein. Aber länger als so 4-5 Minuten halte ich das selten durch, ausser wenn sie wirklich nur ganz leise vor sich hinquengelt. (Natürlich gehe ich immer zu ihr hin und rede mit ihr, damit sie weiss, dass sie nicht alleine ist. ) Wie ist das bei Euch? Schafft Ihr das schon länger? Grüße Katharina

Mitglied inaktiv - 01.07.2000, 09:36



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Hallo Katharina! Länger als 2 - 3 Minuten lasse ich Celina in der Regel nicht liegen, wenn sie quengelt, denn wenn sie bis dahin nicht aufgehört hat, kann ich davon ausgehen, daß sie etwas hat und daß sie auch gleich richtig zu schreien anfängt, wenn ich sie nicht gleich hochnehme. Da nehme ich sie lieber hoch, bevor sie richtig schreit, denn dann ist sie viel leichter wieder zu beruhigen, als wenn sie erst richtig brüllt. Ich denke auch, daß man hört, wie dringend das Kind einen braucht, demnach kann man sich dann verhalten und mal länger abwarten oder eben auch gleich hochnehmen, je nachdem. Aber ich finde es auf keinen Fall erstrebenswert, gegen mein Gefühl anzugehen, länger "durchzuhalten" und dem Gequengel tatenlos zuzuhören, obwohl ich genau spüre, mein Kind quengelt jetzt, weil es mich braucht. Man kann die Kleinen in dem Alter noch nicht verwöhnen, also sollte man seinem Herzen auf jedem Fall nachgeben und nicht stur darauf beharren, "es sind noch keine x-Minuten um, vorher nehme ich Dich keinesfalls hoch". Damit täte man weder sich selbst noch dem Kind einen Gefallen. Also, geh ruhig Deinem Gefühl nach und nicht nach der Uhr. Alles Gute für Euch zwei! Gruß Jutta

Mitglied inaktiv - 01.07.2000, 11:09



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Hallo Katharina! Ich schließe mich Juttas Meinung an. Ich kann meine Kleine auch nicht länger quengeln lassen bzw halte dies auch nicht für sinnvoll. Einzige Ausnahme: wenn sie im Schlaf leise vor sich hinquengelt und ich auch noch halb schlafe und mich partout nicht zum Aufwachen entschließen kann. Aber ich denke auch, so kleine Mäuse k a n n man noch nicht verwöhnen, es hat bestimmt immer einen Grund, wenn sie quengeln oder schreien. Ich weiß auch nicht immer auf Anhieb, was es wohl ist, da muß ich dann halt alles durchprobieren. Hunger, Windel voll, Bauchweh, Langeweile...meistens findet sich der Grund recht schnell (in den allermeisten Fällen ists bei uns eh Hunger *g*) Viele Grüße Murmelmama

Mitglied inaktiv - 01.07.2000, 13:39



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Hallo Katharina, ich kann mich leider den Meinungen von Murmelmama und Jutta nicht anschließen. Meine Kleine (jetzt 16 Wochen) hatte bis zur 12. Woche sehr starke 3-Monats-Koliken. Das hatte zur Folge, dass sie ständig auf und ab getragen wurde und ALLES dafür getan wurde, dass sie sich beruhigte. Wenn sie anfing zu weinen, wurde sie sofort hochgenommen und stundenlang umhergetragen, Abend für Abend, Nacht für Nacht. Nun sind die Koliken vorbei, aber meine Kleine schreit nach wie vor sehr häufig und beruhigt sich erst, wenn sie hochgenommen wird. Ich habe es nie lange ausgehalten (maximal 3 Minuten) und dann hatte ich sie ja doch schon wieder auf dem Arm. Ich habe sie also nie lange quengeln lassen, und sie hat sich daran gewöhnt, hochgenommen zu werden. Sie ist halt einfach "verwöhnt". Zur Zeit versuche ich es, sie nicht immer gleich mit der Brust oder sonstigem zu beruhigen. Manchmal findet sie schon ihren Daumen. Aber wenn mir die Quengelei doch zulange dauert, dann werde ich sowieso wieder schwach. Aber ich weiche während ihrer Quengelei keine Minute von ihrem Bettchen oder der Wippe. Sie soll ja merken, dass ich da bin. Liebe Grüße Silvana

Mitglied inaktiv - 01.07.2000, 17:52



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hallo, verwöhnen ist so ein negativer Ausdruck im Umgang mit kleinen Babies, vor allem, wenn die Eltern oder speziell die Mammis die Kommunikation ihrer Kleinen gut verstehen und sie dann halt auch hochnehmen, tragen - endlos... - und auf das Quengeln reagieren. Sie können doch nur momentan durch Weinen sagen, was ihnen fehlt, und wenn das der Körperkontakt ist, ist das doch ein genauso legitimer Grund wie Bauchweh!! Mein Kleiner ist jetzt 8 Monate, ich hab ihn viel getragen (auch ohne Weinen, nur mit Quengeln), und merke jetzt, wie er schon ganz schön unabhängig von mir ist. Fremdelt gar nicht, lacht und kichert mit jedem, der ihn anlächelt, geht auf Arme von (ihm noch ziemlich unbekannten) Leuten, und weint auch nicht, wenn er aufwacht, nach mir, sondern startet damit, die Umgebung seines Bettes zu erkunden. Wenn ich dann zufällig ins Zimmer komme, lacht er mich glücklich an. Also, soweit zum Thema Verwöhnen!!! Viel Glück und Freude mit Euren Würmlein Evi

Mitglied inaktiv - 01.07.2000, 21:18



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Hallo Silvana! Ich muß mich Evi anschließen: das ist doch kein Verwöhnen, was Du da mit Deiner Tochter gemacht hast, sondern Du hast das einzig Richtige getan. Das hat doch nichts mit Schwäche oder Verwöhnen zu tun. Überleg doch mal, was passiert wäre, wenn Du Deine Kleine nicht immer gleich hochgenommen hättest, wenn sie während ihrer Koliken so geschrien hat. Hätte sie deswegen weniger geweint? Wohl kaum, oder? Und ich glaube auch nicht, daß sie jetzt weniger oft weinen würde, wenn Du in den ersten 12 Wochen nicht jedesmal hochgenommen hättest. Sie würde sehr wahrscheinlich ganz genausoviel weinen. Du meinst jetzt vielleicht, sie hätte durch das häufige Herumgetragenwerden jetzt kombiniert: "Ich brauch nur lange genug Weinen, dann kommt Mama und nimmt mich auf den Arm. Super, das mag ich. Also schreie ich jetzt solange, bis sie kommt." Aber das kann ein 4 monate altes Baby ganz einfach noch nicht. Es kann nicht so abstrakt und berechnend denken. Ein Baby in diesem Alter sieht einem Bauklotz, der runterfällt, nicht nach, weil für das Baby der Bauklotz nicht mehr existent ist, sobald er aus seinem Blickwinkel verschwunden ist. Genauso wenig weiß ein Baby in diesem Alter, daß seine Mama da ist, wenn sie nicht bei ihm ist. Doch die Mama ist lebenswichtig für es, also ruft ein Baby nach seiner Mutter, wenn es irgendetwas braucht. Zunächst vielleicht noch leise, weil das Bedürftnis noch nicht so dringend ist, aber wenn Mama dann nicht reagiert und nicht kommt, dann wird es eben lauter, damit sie es endlich hört. Das macht es nicht, weil es seinen Willen durchsetzen will, sondern weil das sein Instinkt für`s Überleben ist. Ohne Mutter kann ein so ein kleines Baby nicht überleben, und so schreit es eben nach der Mutter, so wie jedes junge Tier nach seiner Mutter schreit, wenn es sie verloren hat. Also nimm`s Deiner Kleinen doch nicht übel, wenn sie hochgenommen werden möchte - sie braucht das wohl einfach. Und solange Du ihr gibst, was sie braucht, verwöhnst Du sie auch nicht, sondern machst sie nur zu einem zufriedenen Kind. Gruß Jutta

Mitglied inaktiv - 01.07.2000, 23:22



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Hey Jutta!! Dass hast Du super-klasse erklärt!! Ich schließe mich Deiner Meinung ganz an. viele Grüße Uschi

Mitglied inaktiv - 03.07.2000, 00:23



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... ich halt einfach auch mal was anderes machen muss. Wenn ich schreibe, ich würde das erst soundsoviele Minuten schaffen, dann war das vielleicht missverständlich. Klar, kann so eine kleine Maus noch nicht "berechnend" denken und ich habe damit natürlich nicht gemeint, dass ich irgendwie schon anfangen will, meinen Schatz mit knapp 6 Wochen "erziehen" zu wollen oder so einen Mist. Mir geht es eher darum, mich selbst ein bisschen zur Vernunft zu erziehen. Am Anfang habe ich mich eben selbst ganz schön verrückt gemacht, weil ich bei jedem Quieker zu ihr gerannt bin und sie auf den Arm genommen habe. Da kam ich dann halt zu nix anderem mehr, teilweise nicht mal mehr ans Telefon oder aufs Klo, vom Haushalt ganz zu schweigen...... Und jetzt schaffe ich es eben schon mal, wenn ich grade was anderes mache wenn sie quietscht, dass ich ihr zwar beruhigend zurufe, aber trotzdem das was ich grade tue in aller Ruhe fertig zu machen, bevor die Kleine dran kommt (das gilt natürlich nicht, wenn sie richtig weint bzw. schreit, dann hat sie Vorrang!). Das schont nämlich die Nerven ganz schön, und ich denke, das kommt letztendlich auch meinem Schatz zugute :-))) Liebe Grüße Katharina

Mitglied inaktiv - 02.07.2000, 08:44



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Hallo an Katharina, Jutta und Evi, Katharina, das ist genau auch meine Meinung. Ich habe meine Tochter die ersten 12 Wochen ständig bergauf und bergab getragen, bin zu nichts gekommen, mein Haushalt blieb liegen (gleich für die Kritiker: war mir ziemlich egal), ich kam kaum mal auf Toilette, geschweige denn zum Essen oder zum Schlafen. Ich war nach den ersten 12 Wochen am Ende meiner Kräfte und ziemlich fertig. Ich war froh über jede Minute am Wochenende, wenn mein Mann mal zuhause war und mir die Kleine abgenommen hat. Aber seit ich sie auch mal quengeln lasse (auch wenn es nur 3 Minuten sind) geht es mir deutlich besser und meinen Nerven auch, und das merkt auch mein Baby. Sie hat heute noch ihre Schreitage, wie gestern z. B. wieder einer war. Dann trage ich halt ihre 6,5 kg den ganzen Tag auf dem Arm durch die Gegend, denn wenn sie schreit, dann braucht sie mich auf jeden Fall und dann lasse ich sie auch nicht warten. Ich habe sie noch nie schreien lassen und das werde ich auch nicht tun. Manchmal braucht sie auch einfach ihre Ruhe, dann trage ich sie halt wortlos durch die Gegend, hat schon oft funktioniert. Aber wenn sie nur ein bisschen vor sich hinquengelt, dann kann sie auch mal ein bisschen warten. Meistens stehe ich ja sowieso neben ihr. Aber das schöne ist, ich kann mal auf Toilette gehen und auch mal was essen. Meiner Meinung nach sollte jede Mutter ihren eigenen Weg gehen. Und man sollte schon gar nicht verurteilt werden, liebe Jutta. Wenn es mir jetzt viel besser geht mit meiner Tochter, warum verurteilst Du mich dann mit Sätzen wie : "Das mag ich" usw. Das finde ich nicht in Ordnung. Ich verurteile doch Dich auch nicht, weil Du eine andere Meinung im Umgang mit Deinem Baby hast und scheinbar nur diese zählt. Bei anderen Problem sind wir bestimmt auch mal einer Meinung. Schau Dir den Beitrag von Evi an, sie hat auch eine andere Meinung wie ich, bringt das aber super und ohne Kritik rüber. Ich weiß nicht, was ihr die ersten 3 Monate mit Euren Babys durchlebt habt. Meine Kleine hat fast nur geschrieen, die Spitze war 9 Stunden am Stück. Gequengelt hat sie nie, sie hat immer nur geschrieen und sich durch nichts beruhigen lassen. Und da bin ich heute, wo es mir wirklich wieder super geht und ich sogar viel Zeit für den Computer und den Haushalt habe, froh, dass sie machmal nur quengelt. Gerade liegt sie quitschvergnügt in ihrem Bettchen. Das schönste ist für mich zur Zeit, dass sie sich manchmal eine halbe Stunde ohne mich beschäftigen kann. Das finde ich einfach super. Ich möchte mit diesem Beitrag eigentlich keine neue Diskussion entfachen, es hat mich sowieso verwundert, dass nur sowenig Beiträge auf dieses Thema geschrieben wurden. Und ich habe genau gewusst, was ich mit meinem Beitrag auslöse. Liebe Grüße Silvana

Mitglied inaktiv - 02.07.2000, 10:35



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Im Rahmen meines Psychologie-Studiums wurde schon des öfteren das Thema "schreien lassen" behandelt. Säuglinge können ihre Bedürfnisse noch weder mit großer Mimik noch mit Worten mitteilen. Ihr ganzes Universum ist noch beschränkt auf Essen, Gefühl und Sauberkeit. Wenn ein Kleines schreit, so fehlt ihm eines seiner Bedürfnisse und es will sofort Hilfe. Läßt man es schreien, bedeutet es für den Säugling, große Ängste durchstehen zu müssen. Woher sollte er auch wissen, daß Mutti gerade müde/hungrig/pflegebedürftig/ beschäftigt ist und eh ein paar Minuten später kommt? Wenn ein Baby zu spüren bekommt, daß immer jemand da ist wenn es Hilfe braucht, wird die Angst nicht zu groß werden, es baut sich ein großes Vertrauen zu den Eltern auf und vor allem wir hier auch der Grundstein für ein gesundes Selbstvertrauen gelegt. Ein bißchen quengeln kann nicht schaden, das heißt, daß sich das Baby gerade selbst mit etwas auseinandersetzt und dabei keine Hilfe braucht. Wird die Lautstärke jedoch intensiver oder der Tonfall kläglicher heißt das - Hilfe bitte, ich habe sonst Angst! Und dann heißt's für uns Muttis: ab die Post! Auch wenn's einem manchmal ganz schön an die Nerven geht - schreien heißt "Mama, hilfe, ich brauche Dich"! Einen dicken Knuddel an alle Mitmuttis! Sabine

Mitglied inaktiv - 02.07.2000, 12:38