Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Heike73 am 22.03.2006, 21:06 Uhr

Theorie und Praxis - Erlebnisbericht ;o), lang

Hallo,
so ich hab wohl grad ne Pause. Da muss ich doch mal Dampf ablassen ;o).
Ich möchte meine Kinder niemals schreien lassen. Und ich möchte meinen jüngeren Sohn (acht Wochen) auch nie mit einem Schnuller lange hinhalten müssen. Aber wie zum Teufel macht man das, wenn man den "großen" (knapp zwei Jahre) ins Bett bringen muss (Zähne putzen, Windel wechseln, Schlafanzug anziehen, Bilderbuch angucken, Lied singen) und der Kleine dauergestillt werden will? Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass mein Mann zu ner Fortbildung ist, ich also "mutterseelen" allein hier hocke mit den beiden Kleinen.
So lief es heut abend ab:
Der "Große" bekommt Abendbrot, ich stille dabei und schmiere gleichzeitig Brote, verhindere, dass das Glas umkippt und schiebe mir hektisch auch was hinter die Kiemen. Das Abendbrot ist beendet und mein Großer läuft laut und begeistert "Zähneputzeeeeeen Attacke!!!" schreiend ins Bad. Hat er beim Papa gelernt. Ist ja eigentlich auch ganz schön. Bloß wohin mit dem Säugling, der immer noch an der Brust hängt? Ich lege ihn also in sein Bett, Schnuller in den Mund. Der Große hat schon die Tube in der Hand...."Haaaaalt" rufe ich, weil er schon versucht, sie zu leeren. Komme grad noch rechtzeitig. Dann kaut er seelig auf seiner Zahnbürste rum, während der Kleine anfängt zu schreien. Ich also hin und stecke ihm den Schnuller wieder in den Mund. Der Große untersucht die übrigen Tuben im Bad unterdessen. Zum Glück ist er nicht vom Hocker gefallen.... Kaum wieder im Bad, fängt der Kleine wieder an zu schreien.
Der Große wollte nun unbedingt ausführlich seinen Mund "ausspülen" (Wasser trinken aus dem Hahn), was einige Zeit und mir den letzten Nerv raubte. Ich ihn also runter vom Hocker gehoben und unter lautem Protestgeschrei aus der Gefahrenquelle Badezimmer geschoben. Zum Glück kommt er noch nicht an die Türklinke. Dann also zum Kleinen und unter schlechtestem Gewissen noch mal Schnuller nachgestopft. Der Große hinterher. So standen wir dann einträchtig am Kinderbett und ich habe ihm liebevoll erzählt, dass es heute mal die abgespeckte Bettbringversion geben würde. Er guckte ganz einsichtig und ich war schon guter Hoffnung. Also mit dem Großen ins Kinderzimmer. Windeln runtergerissen (leider doch wieder Protestgeschrei) und Schlafanzug an. Im Bett war er dann ganz friedlich. "Mama Lied", sagte er nur noch. Ein Bilderbuch gabs heute nicht, aber das fiel ihm zum Glück nicht auf. Der Kleine schrie natürlich wieder die ganze Zeit. Ich also am Bett stehend schnell ein Lied gesungen, dem Großen gesagt, ich würde nach dem Stillen noch mal reingucken und bin rausgestürzt. Den Kleinen schnell angelegt mit dem Geschrei des Großen im Ohr, hätte fast mitgeheult,... hört das nie auf????? Der schrie aber zum Glück nur fünf Minuten und ist dann wohl erschöpft eingeschlafen. Bin dann nach der ersten Brust noch mal rein und hab ihn zugedeckt.
Und dann wieder zum Kleinen und noch mal ne Stunde gestillt... So und jetzt hab ich wohl Pause. Hoffentlich. Ich freu mich schon auf die nächste Fortbildung meines Mannes....*Grummel*.
Für konstruktive Vorschläge, so eine Situation besser zu meistern, bin ich offen.
Liebe Grüße,
Heike

 
15 Antworten:

Re: Theorie und Praxis - Erlebnisbericht ;o), lang

Antwort von Löwenherz am 22.03.2006, 21:14 Uhr

Hallo Heike!
Erstmal mag ich Dir sagen, dass Du das wirklich gut machst und dass es echt eine erstaunliche Meisterleistung ist, so ein Abendprogramm hinzukriegen, ohne, dass die Nerven blank liegen. Ich finde, Du solltest Dir heute Abend noch irgendwas gönnen...
Du fragst nach Verbesserungsmöglichkeiten.
Ich weiß nicht, ob das eine große Hilfe ist, weiß auch nicht, ob ich (mit nur einem lebenden Kind, das auch noch relativ pflegeleicht ist) mir überhaupt anmaßen darf, Dir Tipps zu geben. Aber ich trau mich jetzt einfach mal...
Wenn ich an meine Tochter mit 8 Wochen denke, war es für sie leichter zu "warten", wenn sie eigentlich stillen wollte, wenn sie bei mir und in Bewegung war, als wenn sie allein im Stubenwagen lag. Deshalb meine Anregung: nimm sie ins Tragetuch (oder in was auch immer) mit, wenn Du Deinen Großen ins Bett bringst...
Hoffe, es gibt eine möglichst ruhige Nacht für Dich und dass Dein Mann bald wieder kommt (und Dich dann lobt und verwöhnt!!!)
Gute Nerven!
Monika

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@Löwenherz

Antwort von Heike73 am 22.03.2006, 21:31 Uhr

Hallo,
hab den Kleinen eigentlich viel im Tuch, aber in so einer Situation ist es doch etwas anstrengend, weil ich körperlich voll einsetzbar sein muss. Denn den Großen muss ich ja auch auf den Arm nehmen, ins Bett heben und ihn nötigenfalls auch gegen seinen Widerstand umziehen etc. Ist mit Tuch nicht ganz einfach. Hab dann Angst, dass er den Kleinen mit seinen strampelnden Füßen auch mal trifft usw. Wenn der Kleine nicht grad vor Hunger schreit und ich alles etwas ruhiger angehen lassen kann, ist das aber sicherlich ein guter Tipp. Denn dann ist ja auch der Große nicht so am Trotzen. Schwierig ist es halt nur wenn der Kleine so wie grad jetzt immer trinken will.
Danke aber für die anerkennenden Worte. Man fühlt sich manchmal so unfähig... da tut sowas echt gut.

Liebe Grüße,
Heike

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Hilfe...

Antwort von Mäusemutti am 22.03.2006, 22:03 Uhr

Hallo Heike!

Du sprichst mir aus der Seele! Meine Grosse (super anstrengend und aktiv, 2,5 Jahre) und meine Kleine (5 Wochen) halten mich auch so auf Trab. Hab die gleichen Ansichten, nicht schreien lassen und so weiter. Nur wie???

Noch dazu ist meine Grosse seit gestern krank (Husten, Schnupfen, Bindehautentzündung), die Kleine hat seit 2 Wochen Soor, der nicht besser wird, sich auf meine Brust übertragen hat und mir heute zum 2. Mal eine anschleichende Brustentzündung beschert. Die Grosse also super heulig, die Kleine schläft auch nur an der Brust oder mindestens auf dem Arm! Mein Mann hat Spätschicht. Also alle 2 Wochen das Gleiche. Weiss nicht, ob ich lachen oder heulen soll...

Hab heute nachmittag tierisch geheult, die kleine auf dem Arm, die Grosse kam dann: "Was ist denn mit Dir, Mami? Warum weinst Du denn mami???" eigentlich ganz süss. Ich dann:"Weil ich Angst habe, dass ich das alles nicht schaffe und weil Mama Aua hat!". Hat mich dann gedrückt. Dann hab ich sie gefragt: "bin ich Dir denn eine gute Mami, mach ich alles gut?", sie sagt"JAAA". Ich: schimpf ich Dir denn nicht zu viel?". Die Antwort "Nein" und ne fette Umarmung haben mich erstmal getröstet!

Nun hab ich alle beide im Bett( hab die Grosse noch nie vorn Fernseher geparkt (ausser Sandmann)) aber heute musste die Winnih Pooh DVD herhalten, wir haben auf dem Sofa gekuschelt, ich hab der Grossen nebenher zig mal die Rotze gewischt, die Kleine zig mal angedockt, Zunge ´bepinselt", Brustwarze beüinselt, Globuli gegen Entzündung genommen Und gedacht: Hab ich mir das so vorgestellt???

Tja, nun sitz ich hier( warum bin ich nich im Bett???) nachdem ich noch Küche aufgeräumt, zum 3. mal heute Trockner ausgeräumt und Wäsche gelegt hab, Wohnzimmer aufgräumt...

Ich freu mich auf meinen Urlaub!!!

Wann???

In 10 Jahren???

Fertige Grüsse, Mäusemutti!

Wenn Du ne Lösung hast, lass es mich wissen, Heike, ja?

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Re: Hilfe...

Antwort von emmal j. am 22.03.2006, 22:14 Uhr

Süüüüß....

Im Aktuell ist grad wieder das "Mutti" aufgetaucht, vielleicht mal lesen, heitert zumindest auf ;-)

@heike
Wenn Dein Baby den Kopf schon recht gut halten kann, könntest Du es vielleicht mal mit der Rucksacktrage samt Schnuller probieren, dann ist der Kleinste aus der Schußlinie und trotzdem dabei.

Und ich könnte mir vorstellen daß es entspannter ist, eine GuteNachtGeschichte mit Baby an der Brust in aller Ruhe vorzulesen/singen, es sei denn, ihr habt das oberste Prinzip, daß die Zubettbringzeit nur für den Großen ganz allein da ist.
Aber ihr seid ja eine Familie...

In dem Alter hätt ich meine auch nienicht allein in die Wiege legen können bei Hunger.

lg!

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Motivation an alle gestressten Mütter :o)

Antwort von Heike73 am 22.03.2006, 22:14 Uhr

Hab ich eben gelesen und hat mich sehr motiviert:

Eltern und Kinderlose bewohnen zwei verschiedene Dimensionen.
Kinderlose kennen die Welt um sechs Uhr morgens am Sonntag nicht. Sie wissen nicht, wie es ist, an einem Sonnabend schon um 19.45 Uhr ins Bett zu gehen. Sie kennen nicht das Gefühl der Panik, wenn ihnen bei einem Spaziergang eine leise Stimme zuflüstert: "Ich muss groß." Ach, sie wissen nichts von Monstern, die nachts in Zimmern lauern und vertrieben werden müssen. Sie ahnen nicht, dass man ein krakeliges Gewirr aus Strichen und Kreisen für wunderschön halten kann. Sie kennen keine Bettdecken, die nachts eigenmächtig von kleinen Körpern rutschen. Sie kennen das beruhigende Gefühl nicht, wenn man leisen Atem spürt. Sie wissen nicht wie es ist, wenn sich bei Gefahr eine kleine Hand in die eigene schiebt. Sie sind noch nie mit feuchten Honigbrotresten gefüttert worden. Haben noch nie ein Pflaster auf eine Wunde geklebt, die keine ist. Sie wissen nicht wie es ist, wenn sich kleine Brüder küssen. Sie kennen das Gefühl nicht, ein nasses, nacktes Kind in ein Badelaken zu wickeln und es an sich zu drücken. Sie wissen nicht mehr, dass Haare waschen unsagbar widerlich ist. Sie haben vergessen, dass nichts besser schmeckt als Nudeln mit Ketchup. Sie haben noch nie ein Königreich für einen Schnuller eintauschen wollen. Sie kennen den weißen Schimmer im Gaumen nicht, der ein Zahn wird.
Sie sind ausgeschlafen - gut. Sie haben Zeit für sich - auch gut. Sie müssen nicht die Giftnotrufzentrale anrufen und fragen, ob es schädlich ist, Sonnenmilch zu trinken. Sie müssen keine verwüsteten Zimmer aufräumen. Kein Spielzeug reparieren. Keine Angst vor Autos haben. Keine Gute-Nacht-Geschichten erzählen, keine blöden Kinderlieder singen und keine Sesamstrasse gucken. Sie brauchen nicht dauernd neue Schuhe zu kaufen, weil die alten zu klein sind. Sie müssen niemals unmögliche Fragen beantworten. Sie brauchen nicht Nächte durchzuwachen, weil jemand vierzig Grad Fieber hat, der noch keinen Meter groß ist. Sie brauchen nicht zu untersuchen, bewachen, verhindern, wiegen, messen, säubern, tragen und zu schaukeln. All das brauchen sie nicht. All das dürfen sie nicht.

Und noch was:


An mein Kind

An diesem Morgen werde ich lächeln wenn ich dein Gesicht sehe und lachen auch wenn mir nach weinen zumute ist.

An diesem Morgen lasse ich dich deine Kleider selbst aussuchen und sage dir wie perfekt es aussieht.

An diesem Morgen werde ich die schmutzige Wäsche liegen lassen und mit dir in den Park zum Spielen gehen.

An diesem Morgen lasse ich das schmutzige Geschirr in der Spüle und lasse mir von dir zeigen wie man dein Puzzle zusammenbaut.

An diesem Nachmittag werde ich das Telefon ausstecken, den Computer ausschalten und mit dir im Garten sitzen und Seifenblasen fliegen lassen.

An diesem Nachmittag werde ich dich nicht anschreien und werde nicht genervt sein, wenn du schon wieder ein Eis willst, ich werde es dir einfach kaufen.

An diesem Nachmittag werde ich mir keine Sorgen darüber machen, was einmal aus dir werden wird wenn du erwachsen bist.

An diesem Nachmittag werden wir Plätzchen backen und ich lasse sie ganz alleine von dir formen ohne es besser machen zu wollen.

An diesem Nachmittag gehen wir zu McDonald’s und kaufen zwei Happy Meals damit wir beide ein Spielzeug haben

An diesem Abend werde ich dich in den Armen halten und dir eine Geschichte darüber erzählen, wie du geboren wurdest und wie sehr ich dich liebe.


An diesem Abend werde ich dich in der Badewanne plantschen lassen und mich nicht über die Pfützen ärgern.

An diesem Abend darfst du ganz lange aufbleiben und wir sitzen auf dem Balkon und zählen die Sterne.

An diesem Abend werde ich mich ganz lange und ganz nah zu dir kuscheln und meine Lieblingsfernsehsendung verpassen.

An diesem Abend, wenn ich mit meinen Händen über dein Haar streiche während du betest, werde ich einfach nur dankbar sein für das größte Geschenk das Gott mir gemacht hat.

Ich werde an die anderen Mütter und Väter denken, die ihre vermißten Kinder suchen,
die Mütter und Väter die an die Gräber ihrer Kinder gehen müssen, weil die Kinderzimmer leer sind,
an die Mütter und Väter die in Krankenhäusern sitzen und zusehen müssen, wie ihre Kinder leiden und ihre Verzweiflung nicht hinausrufen dürfen.

Und wenn ich dir einen Gute-Nacht-Kuß gebe, dann werde ich dich ein bißchen fester halten, ein bißchen länger.

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@emmal j.

Antwort von Heike73 am 22.03.2006, 22:24 Uhr

Hallo,
Rucksacktrage hab ich auch schon überlegt. Ist ne gute Idee vielleicht.

Aber das mit der Gute-Nacht-Geschichte ist keine Lösung, denn die ist ja das geringste Problem. Schwierig ist eigentlich das Umziehen und Zähneputzen. Ansonsten mach ich es oft, dass wir Bücher angucken während des Stillens. Heute abend hatte ich aber wirklich keine Nerven mehr und hab die Gute-Nacht-Geschichte einfach weggelassen...
Gruß,
Heike

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Re: Theorie und Praxis - Erlebnisbericht ;o), lang

Antwort von Kalogo am 23.03.2006, 0:44 Uhr

Hallo Heike,

auch von mir keine echten Tips, wie es perfekt laufen könnte, denn das "perfekt" gibt es in der Situation einfach nicht !! Du hast das bestens gemeistert und bist dabei offenbar noch ruhig geblieben ? Klasse :-))

Dein Bericht hat mich wieder dran erinnert, wie ich nach der Geburt von Nr. 2 mit selbiger an der Brust gekocht habe, Nr. 1 (18 Monate) zum Mittagessen gefüttert habe, zwischendurch auch mal mich (der Restspeck von der Schwangerschaft war aber ganz schnell wieder weg ;-) oder im Gitterbett saß und Bilderbuch anschaute - Nr. 2 natürlich immer an der Brust...

Es ist einige Jahre her, irgendwie ging es und wir alle scheinen es ohne größer Schäden überstanden zu haben.
In der Zeit war ich dankbar für die gelegentliche Benjamin Blümchen-Kassette am Abend, während der ich häufig Nr. 2 zu Bett bringen konnte. Das ist aber natürlich (!) jetzt kein Tip, weil ja total falsch, ein nicht einmal 2 Jähriges Kind vor den Fernseher zu lassen (auch insoweit aber bei Nr. 1 keine Spätschäden wie Fernsehsucht oder chronische Bewegungsarmut erkennbar ;-).

Ich denke solche Abende sind der Preis für das ausgesprochene Glück, zwei oder mehr Kinder im engen Altersabstand zu haben. Wenn ich heute meine 4 - 8 1/2, 7, 5 1/2, 3 - erlebe, die zwar streiten können wie die Kesselflicker, aber auch wieder ein so phantastisches Team sind, zu dem sich bald Nr. 5 gesellt, hat es sich alles gelohnt. Und davon bist Du bei Euch offenbar auch jetzt schon überzeugt.
Du schaffst das auch weiterhin ! Alles Gute :-)

Gruß Julia

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*grins*

Antwort von sasa 11 am 23.03.2006, 0:49 Uhr

Das hört sich ja nach einem Abend bei uns an, mein Mann ist auch an 4 Abenden die Woche nicht zu Hause. Mittlerweile habe ich nicht mehr so einen Stress, da Emma schon 8 Monate ist, aber das war mal genauso. An ganz schlimmen Abenden habe ich Emma auch mal mit 6 Wochen schon in der Ergo getan, da konnte sie dann weiter trinken, obwohl es nicht sehr bequem für mich und für sie war. Ansonsten habe ich bei der Gute-Nacht-Geschichte und so weitergestillt....Wie gut, dass diese Zeit erst mal vorbei ist....:-)

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aller guten dinge sind drei" vohn reinhard mey

Antwort von pittiplatsch80 am 23.03.2006, 9:22 Uhr

kennt das lied jemand?? ich fügs mal ein,daran musste ich nämlich denken ;0)))


Der Wecker fliegt, halb sieben,
Unheil nimm deinen Lauf
Der Große muß zur ersten Stunde
Los steh' auf
Und mach leise, daß nicht gleich
Der Mittlere aufwacht
Der kann noch schlafen
Rumms, die erste Türe kracht
Die Diele knarrt, die Spülung rauscht
Und überdies
Ist die Kleine aufgewacht
Und schreit wie am Spieß
Ich setz sie auf den Topf
Sie ist ganz rot vor Wut
Ich schmier dem Großen schnell ein Pausenbrot, mach's gut
Vergiß den Turnbeutel nicht
Der Mittlere kommt ran
Lauf hier nicht barfuß rum
Los, zieh dir Fußschuh an
Ich seh grad zu wie beim Toast in Flammen aufgeht
Da hat die Kleine ihren Topf samt Inhalt umgedreht
Und stürzt sich auf mich mit einem Freudenschrei
Aller guten Dinge sind drei.

Ich hab den Mittleren zu Schule gebracht
Und verwische die Spuren der Haselnußcremeschlacht
Dies ist die Zeit
Wo ich an meinen Schreibtisch kann
Die Kleine malt mein Bein
Mit einem Filzstift an
Und erledigt während eines kurzen Telefonats
Durch Zerreissen die gesamte Post des Vormonats
Der Große kommt nach Haus
Und macht ein langes Gesicht
Alle Kumpels haben nen Computer
Nur er wieder nicht
Die Kleine pinkelt auf den Teppich
Die bringt mich ins Grab
Vorher hol ich noch den Mittleren
Von der Schule ab
Dann gibts Mittag und nen Streit
Wer's erste Fischstäbchen kriegt
Bis die Tränen fließen
Und es auf der Erde liegt
Die Kleine nießt mich an
Und hat den Mund voll dabei
Aller guten Dinge sind drei

Ich nötige sie zum Mittagsschlaf
Jetzt hätt ich etwas Zeit
Der Große beichtet mir seine Geschichtsarbeit
Und jetzt hat er drei Chaoten zum Spielen bestellt
Nicht so laut
Doch als der erste Stuhl umfällt
Ist die Kleine wach
Der Mittlere schluchst, ich denk
Ich soll zum Kindergeburtstag
Und hab noch kein Geschenk
Die Kleine steckt sich erstmal
Eine Erbse ins Ohr
Der Doktor ist ein Freund
Und nimmt uns rasch mal vor
Ich kauf schnell ein Geschenk
Und geb den Mittleren ab
Komm schweißgebadet raus
Ich glaub ich mache schlapp
Der Autoschlüssel ist weg
Wie kommt ich jetzt nach Haus
Nur widerwillig spuckt die Kleine
Ihn dann doch noch aus
Ein Nachbar grüßt
Na sieh hab'n wohl immer frei
Aller guten Dinge sind drei

Zu Hause setzt bereits
Der Abendwahnsinn ein
Die Kleine rollt sich gleich
Mit hohen, spitzen Schreien
In einen Vorhang ein
Zu einem dicken Ballen
Und läßt sich samt Gardine
Auf den Boden fallen
Beim Großen dröhnt ohrenbetäubende Musik
He Alter, bleib ganz cool,
Ich übe Mathematik
Der Mittlere kommt vom Geburtstag
Mit dem Rekord im Negerkußwettessen
Und er übergibt sich sofort
Der Große und die Kleine krieg'n
Ne Schrulle aufs Brett
Der Negerkußwettesser eine
Schüssel vors Bett
Zwei Einschlafgeschichten
bei jedem von den Dreien
Ich selber schlafe direkt
bei der Tageschau ein
Ich schlepp mich ins Bett
Die Füße schwer wie Blei
Aller guten Dinge sind drei

Meine Frau lächelt mir zu
Na, überleg es dir
Vielleicht sind aller guten Dinge
Ja auch vier
Ich breche zusammen, nein
Es bleibt dabei
Aller guten Dinge sind drei.

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Re: Theorie und Praxis - Erlebnisbericht ;o), lang

Antwort von u_hoernchen am 23.03.2006, 9:26 Uhr

hey, du schaffst das schon! und: es wird besser werden... aber ich erinnere mich noch gut an die eigene Zeit, als der Kleine SO klein war (zum Glück ist mein Großer schon etwas größer, und damit einsichtiger, aber auf Gutenachtgeschichte würde er auch nie nicht verzichten).

Ich hab das dann eigentlich immer so gemacht, dass ich den kleinen überall dabei hatte, nicht im Tuch, sondern ich hab ihn mit auf die WIckelkommode gelegt, hab ihn beim Vorlesen mit im Kinderbett gehabt (wenns sein musste, an der Brust) etc., das fanden eigentlich beide prima.

Aber als Du so erzählt hast, kam mir meine letzte Horrorgeschichte in Erinnerung: beide Jungs in der Badewanne, ich natürlich alleine. Dann den kleinen rausgeholt und grade nass und splitterfasernackt auf der Wickelkommode abgelegt, da schlägt der Große in der Wanne lang hin und holt sich eine Platzwunde am Kinn. Also den Kleinen ins Handtuch gewickelt und auf Fußboden gelegt, den Großen aus der Wanne gefischt, Waschlappen auf Platzwunde gedrückt, auch in ein Handtuch gewickelt, Bademantel an, in die Ecke gesetzt und gesagt" Stillhalten, ruhig sein". Den brüllenden kleinen angezogen, damit er nicht erfriert, dann wieder den Großen angezogen und notdürftig verarztet (der war vorbildlich!!!), dann schrie der kleine vor Hunger, also beide aufs sofa geschleppt, den einen getröstet und dabei den anderen gestillt und dabei gebetet, dass mein Mann gleich heim kommt.... noch Fragen???

Knuddelgrüße

Ulrike

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Re: Motivation an alle gestressten Mütter :o)

Antwort von Mia65 am 23.03.2006, 9:43 Uhr

Hallo Heike

Wunderschön.Beide Texte...und so wahr.

Dein obiger Beitrag hat mich an die Zeit erinnert,als meine beiden Großen noch klein waren(2 Jahre und 9 Monate auseinander).Und ich mußte schon etwas schmunzeln.Hilft Dir jetzt nicht... ich weiß...Aber es wird besser :-)).

LG Mia
Mit 2 Teenies (15 und 12)und Baby (4 Wochen)

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Dir acht Arme rüber schicke!!!

Antwort von firlefanz am 23.03.2006, 11:16 Uhr

Hallo,

ich kann dich so gut verstehen, mir ging es vor 8 Wochen noch genauso. Meine Große ist jetzt 3,5 Jahre, somit schon sehr verständig. ((c: Manchmal....Zwar hatte ich das Glück, dass Emelie nicht immer trinken wollte, aber auf meinem Arm liegen wollte sie. Und das ist so ziemlich das gleiche. Ich hatte sie zu Anfang im Glückskäfersack, war aber ziemlich unpraktisch beim ausziehen der Großen, zumal sie oft Spaß daran hatte, sich zu winden wie ein Aal. (c:

Vorweg ein Trost, es wird wirklich besser. Jetzt liegt Emelie zufrieden in ihrer Wippe und schaut zu, wie ich Zoe fürs Bett fertig mache. Wir schleppen sie gemeinsam überall mithin. Traue deinem Großen ein bisschen zu. Hose kann er bestimmt schon ein bisschen alleine ausziehen. Das macht den Kleinen auch tierisch Spaß. Beim Pullover helfe ich, den bekommt Zoe schlecht über den Kopf.

Was könnte dir noch helfen? Ich habe es einfach so gemacht, dass ich einen günstigen Zeitpunkt abgewartet habe, bis Emelie einigermaßen beruhigt war. Da habe ich Zoe schon mal den Schlafanzug angezogen. Abendbrot essen im Bademantel, ein Hit bei uns. Gibt es nämlich nur in Außnahmefällen. Die Gute Nacht Geschichte haben wir alle zusammen in Zoes Bett gelesen. Sie hat schon ein großes. Wenn ihr noch kein großes habt, macht es doch in eurem Schlafzimmer oder auf dem Sofa? In ganz stressigen Situationen, wenn Emelie schrie habe ich auch auf das Buch verzichtet und ein Schlaflied gesungen. Schweißgebadet und irgendwie ging die Melodie auch immer schneller. ((c:

Ich habe das Problem, dass mein Partner selten vor 8.30h zuhause ist. Also bleibt alles an mir hängen. Aber ich tröste dich, es wird wirklich besser. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Ausdauer, ich finde du machst es sehr gut. (((c:

Viele Grüße

firlefanz

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Re: Es WIRD besser!

Antwort von Michi mit Luise am 23.03.2006, 12:04 Uhr

Irgendwie kenne ich das auch, meine sind 23Monate auseinander...
Manchmal kann man garnicht anders und einer von beiden hat das Nachsehen :-(
Ich habe Theo oft im Tuch gehabt, auch beim Wickeln von Luise. Zum Glück ist sie sehr verständig und tritt eben nicht, hat sie schon am Bauch gelernt, als ich noch schwanger war.
Wenn Theo stillen wollte, hat Luise eben ein Buch mehr anschauen dürfen, kam dann eben später ind Bett.
Ich weiß zwar nicht mehr genau, wie wir das mit dem Zähneputzen gemacht haben (ich glaube, Theo lag im Bad auf dem Boden), irgendwie gings immer.
Wichtig ist, und das scheinst Du klasse hinzubekommen, daß man die Ruhe bewahrt...
Mittlerweile ist der kleine 7,5 Monate und es geht alles besser.

Allerdings muß ich nicht so oft meine Kinder allein ins Bett bringen, mein Mann ist meistens zu Hause.

Halt die Ohren steif, bald wird es einfacher!

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Uiuiui...

Antwort von Ava am 23.03.2006, 12:16 Uhr

...ich habe nur einen kleinen Wicht zu Hause, kann Dir also weder raten, noch empfehlen oder komplett nachvollziehen...
...sondern einfach nur sagen RESPEKT...
Hört sich nicht einfach an und ich werde mit Sicherheit mal ein ähnliches Posting hier reinsetzen, wenn Nr.2 nicht mehr nur im Kopf sondern auch in unserm jetzt-schon-Chaos-Haushalt existiert...
Deine beiden Texte waren übrigens wunderschön, ich hab sie mir gleich abgeschrieben...
Liebe Grüße, ich bin mir sicher Du bist ne tolle Mama!!!
Ava

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Danke!

Antwort von Heike73 am 23.03.2006, 14:43 Uhr

Hallo,
vielen Dank für eure lieben Worte und zahlreichen Tipps. Ich werd in Zukunft schon eher mal probieren den Kleinen bei mir zu haben - auch wenn er schreit. Ob nun im Tuch oder einfach so muss ich mal gucken. Zum Glück hab ich das ja relativ selten, dass ich beide allein ins Bett bringen muss. Normalerweise unterstützt mich mein Mann sehr gut. Da haben es viele von euch schwerer. Auch tagsüber bin ich eigentlich gut entlastet. Aber tagsüber ist es mit den beiden auch eigentlich kein Problem. Mein Mann kommt oft mittags schon nach Hause und insofern kann ich mich wirklich nicht beklagen. Wenn ich da so einige von euren Berichten lese, gehts mir echt noch gut.
Weiterhin gute Nerven wünscht euch,
Heike

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