Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

bitte um rat

Thema: bitte um rat

hallo, meine tochter ist gewissen leuten gegenüber anfangs rechts schüchtern, zurückhaltend. manchmal vergräbt sie ihren kopf in meine schulter und schützt sich so oder versteckt sich.- sie ist 2,5 jahre alt und ich finde das okay. so kann sie sich die zeit nehmen die sie braucht um sich zu öffnen oder auch nicht. wenn wir jemanden zu hause besuchen und sie fühlt sich nicht wohl, gehe ich mit ihr raus.wenn die gastgeber mitkommen um so besser. ( die situationen waren bisher eher selten) nun möchte ich die passenden worte finden in diesen situationen. worte die die gefühle meiner tochter widergeben. sie soll lernen, diese gefühle zu benennen und das diese gefühle in ordnung sind.ich möchte ihr aber auch nichts falsches einreden. - versteht ihr was ich meine? -sage ich zu dem gegenüber.- sie braucht etwas zeit, sie ist manchmal etwas schüchtern, lege ich ihr quasi in den mund sie sei schüchtern.(sie war früher sehr schüchtern, mittlerweile hat das stark nachgelassen) - sage ich,sieh hat angst , ist das auch nicht wirklich zutreffend. - sage ich nur, sie braucht etwas zeit, umgehe ich ihre gefühle und benenne sie nicht. grundsätzlich denke ich, sie will erstmal die situation checken, ist ev. etwas unsicher. hat jemand eine vorschlag? vielen dank für eure mithilfe lg jeanne

Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 14:41



Antwort auf diesen Beitrag

Hm, schwierig. Und wenn du sagst sie braucht halt etwas um sich alles anzusehen und dann kommt sie sicher von ganz allein? Oder so ähnlich. Damit würdest du sie in keine Schublade stecken, oder zumindest ist das Wort "schüchtern" da nicht mit drin. Eigentlich denke ich ja, dass gerade andere Erwachsene die selbst Kinder haben keine Erklärung brauchen, weil sie alles selbst schon mitgemacht haben, merke aber immer wieder, dass ich in der selben Lage stecke wie du mit deiner Tochter wenn wir woanders sind und meiner reagiert dann so und dann muss ich auch immer sagen er sei schüchtern, obwohl er das ja eigentlich nicht richtig ist. Es ist eben nur fremd für ihn und da braucht er Zeit. Schwierig da die Worte richtig zu wählen, aber ich wünsche euch das ihr die richtige Formulierung findet. LG Neniel

Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 15:25



Antwort auf diesen Beitrag

hallo jeanne, ich benenne die eigenschaften meiner kinder gar nicht. neulich haben mir bekannte in gegenwart meiner kinder gesagt, sie seien so "pflegeleicht". meinen kindern sind diese zuschreibungen unangenehm und ich finde sie unpassend aus mehreren gründen: a) sie sind keine schmutzunempfindlichen pullover. b) ich glaube an die theorie, dass kinder versuchen, zuschreibungen zu erfüllen -in deinem konkreten fall würdest du deine tochter in ihrem schüchternen verhalten noch bestärken (das meinst du wohl auch mit "ich will ihr nichts in den mund legen"). c) jeder mensch kann sehen, dass deine tochter noch zeit braucht, um aufzutauen. du musst gar nichts sagen, ich würde es einfach als selbstverständlich ansehen. wenn doch mal jemand fragt, würde ich sagen: sie mag gerade nicht. ich habe kind 1 manchmal wie brot mit mir rumgetragen und seine zurückhaltung komplett ignoriert und mache es bei kind 2 genau so. kein tätscheln von anderen, keine aufmunterungsversuche im sinne von "guck mal, tante XY hat dir was mitgebracht". die kinder werden wie luft behandelt und sind dann meistens innerhalb von fünf minuten so eingewöhnt, dass sie von selbst auf die menschen zugehen. sie sind in dem sinn auch nicht schüchtern, sondern brauchen einfach tatsächlich zeit, um sich auf die neue situation einzustellen. lg

Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 16:20



Antwort auf diesen Beitrag

hallo, @miebop, dass mache ich in der regel auch. sollen aber kinder nicht lernen, dass gefühle auch namen haben damit sie sich später ausdrücken können? lg jeanne

Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 18:29



Antwort auf diesen Beitrag

ja, klar, sollen sie -und lernen sie auch im alltag nebenbei. in so einer unwohl-situation wie von dir beschrieben nehme ich von solchen rhetorischen fingerübungen eher abstand. ;-) lg

Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 18:44



Antwort auf diesen Beitrag

okay, das erscheint mir logisch. ich rede dann aber nicht laut sondern flüstere mit ihr. versuche mich mit ihr zu verbünden. aber ev. ist es besser, kind halten und ignorieren. - ich glaube du hast den nagel auf den kopf getroffen, so sage man es in der schweiz. danke und lg jeanne

Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 20:02



Antwort auf diesen Beitrag

eine aenhliche situation habe ich auch mit meiner tochter, ich habe mir auch schon ueberlegt, wie ich vor anderen damit umgehen soll. jetzt habe ich auch eine anregung...;-))

Mitglied inaktiv - 03.10.2008, 23:05



Antwort auf diesen Beitrag

Ganz kleine Ergänzung zu miebops super Antwort: Ich würde unterscheiden zwischen vergänglichen Gefühlen und dauerhaften Eigenschaften. Wenn Du sagst "Du bist (jetzt) traurig", hilft ihr das beim Benennen und Verarbeiten der Situation. Wenn Du sagst "Du bist (immer) schüchtern", hilft ihr das auch beim Benennen, aber nicht beim Verarbeiten, weil dises "immer" mitschwingt und sie festlegt.

Mitglied inaktiv - 06.10.2008, 11:13



Antwort auf diesen Beitrag

Warum sagst du was "über deine Tochter", was ihr verhalten bewertet? Fordere doch die Leute auf, deine Tochter zu nehmen wie ist ist, toll, das sie so ist. Sie darf doch vorsichtig sein, ist doch prima! Sag doch einfach " Lass ihr kurz Zeit", das ist eine Aufforderung an dein Gesprächspartner oder lenk die Leute ab, bis deine Tochter selbst auf sie zugeht " Heute ist schönes Wetter" "Sie haben aber eine tolle Bluse an" "Kaufen sie auch Bio?" und schon habt ihr ein Gespräch, deine Tochter ist aus dem Schneider und wenn sie dann merkt, dass du deinen Gesprächspartner vertraust kann sie das auch! Rechtfertige dich nicht für das Verhalten deines Kindes- das ist okay und gut! Und das hat man zu respektieren. Und wenn die Leute sich nicht "abelenken" lassen sag einfach und die Kleine drängen sag doch: " Sehen sie nicht, dass meine Tochter gerade im Monent nicht mit ihnen sprechen möchte?".

Mitglied inaktiv - 04.10.2008, 00:21



Antwort auf diesen Beitrag

@runderbauch, du hast mein posting missverstanden. es geht nicht darum das verhalten meiner tochter zu rechtfertigen. ich wollte auch nicht vor anderen mit ihr über ihr verhalten reden. ev. liest du nochmal mein eingangsposting und dann verstehst du es. bin zu faul nochmals alles zu schreiben. lg jeanne

Mitglied inaktiv - 04.10.2008, 01:29



Antwort auf diesen Beitrag

als mama einer ähnlichen tochter kann ich nur sagen, dass kinder wohl nur die gefühle benennen sollten, die sie eben kennen. irgendwer hat mal zu meiner tochter gesagt, sie müsse ja nicht zu ihm / ihr hinkommen, wenn sie so schüchtern sei. in der nächsten dieser situationen versteckt sie sich hinter mir und flüstert nur ganz traurig: "kann ich nicht, bin halt schüchtern." das finde ich auch nicht so toll. ich mache es so, wie hier schon beschrieben. ich sage den leuten: "lasst ihr zeit." sie darf auf meinen schoß, hinter meine beine... wo auch immer hin. oft taut sie auf, manchmal auch nicht, ist auch okay so. mit dem benennen von gefühlen haben ja noch manche 12-jährige probleme.

Mitglied inaktiv - 04.10.2008, 09:10



Antwort auf diesen Beitrag

Ich habe das schon verstanden. Aber meinst du, deine Tochter beschreibt ihre Situation, wenn sie sowieso schüchtern ist? Sie wird dann nicht in deinen Arm vergraben sagen "ich will gerade noch nicht mit dir sprechen". Da ist es wohl sinniger, wenn du sie unterstützt. Und wenn du ihr helfen willst ihre Situaion zu benennen, dann frag sie unter vier Augen wie sie sich in der Situation gefühlt hat, sie findet schon eigene Worte dafür.

Mitglied inaktiv - 04.10.2008, 10:31