Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Grundloses aggressives Verhalten

Thema: Grundloses aggressives Verhalten

Hallo! Ich hab ein Problem mit meiner fast 2 Jahre alten Tochter. Sie ist ja sonst ein liebes und verschmustes Mädel, aber dann zwischendurch zeigt sie ein aggressives Verhalten indem sie ohne Grund zwickt, beißt und zuhaut. Ich dulde das eine Zeitlang und weise sie immer daraufhin, daß das weh tut und es mich traurig macht, doch ich kann auch nur bis zu einem gewisssen Grad Schmerz ertragen. Dann kann ich nicht mehr und muss den Raum verlassen, sonst würd ich mich vergessen und sie wahrscheinlich mal zurück zwicken, hauen oder was sie grad gemacht hat. Ich halt schon mal auch ihren Arm etwas fester und ich denke es tut ihr manchamal ein wenig weh. Am Ende ist es so, dass meine Kleine heult weil sie mir weh getan hat und ich bin fast am heulen, weil ich an mir zweifel und wütend bin, weil mir selbst am Ende nur aggressives Verhalten als Gegenwehr einfällt. Ich will selbst nicht gewalttätig werden, aber ich will auch nicht immer nur die "Prügel" einstecken. Es kann doch nicht sein, dass ich mich blutig kratzen oder beißen lassen muss und überhaupt nix dagegen machen kann?!Wie soll ich mich (und auch mein Mann) in Zukunft verhalten, dass sie nicht grundlose Aggressionsattacken gegen uns ausübt. Gott sei Dank ist es bisher nur Familien intern - anderen Kindern und Erwachsenen hat sie dieses Verhalten bisher vorenthalten. Bitte um baldige Antwort. Danke im Voraus! Gruß Beate

Mitglied inaktiv - 09.05.2007, 11:40



Antwort auf diesen Beitrag

Sorry, aber Du läßt Dich von Deiner Tochter zwicken und kneifen? Und duldest das eine Zeit lang? Wie soll sie dann wissen, das es weh tut? Ich würde sofort sagen, daß man nicht kneift etc und ein wenig Abstand nehmen. Wenn sie es nicht läßt, würd ich ein wenig lauter werden und wenn sie immer noch nicht aufhört, würd ich zurück kneifen. Leicht, aber das sie merkt, wie das ist. Mein Kleiner hat das ein paar Tage versucht, und dann gemerkt, daß es nichts bringt. Das heißt nicht, daß Du Deine Tochter blau kneifen sollst. Nur ein bissl zwicken, daß sie merkt, was sie bei Dir macht. Oder Du gehst ganz weg und ignorierst sie. Sie muß ja irgendwie merken, daß sie es nicht darf. Und das ihr Verhalten auch Konsequenzen hat.

Mitglied inaktiv - 09.05.2007, 13:33



Antwort auf diesen Beitrag

also das Kind soll lernrn ncit zu hauen.... und damit es das auch lernt, haue/zwickt man dann zurück. Soll das dein Tipp sein? Wie unlogisch

Mitglied inaktiv - 09.05.2007, 18:05



Antwort auf diesen Beitrag

Also lieber weiter blutig kratzen lassen. Das ist natürlich logisch. Ich sehe das als letzten Ausweg wenn alles andere nix bringt. Erst erklären, reden oder weg gehen. Und wenn sie dann nicht aufhört, dann leicht zurück kneifen. Nachdem sie vorgewarnt wurde. Damit sie sieht, das es weh tut. Ich hoffe, das ist verständlicher.

Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 09:17



Antwort auf diesen Beitrag

Jonas sich einen Spass draus machte und einen BISS! Aber richtig! Und jeder weiss, wie WEH gerade beissen tut!! Als er mir mal wieder so richtig in die Seite (Rippen) gebissen hatte, habe ich AU gerufen, ihn geschnappt und zurueckgebissen. Natuerlich nicht zu stark, keine Sorge. Aber es hatte gereicht. JETZT wusste er, wie weh das tut! Wie soll ein Kind WISSEN, WAS es da mit seinem Kiefer anrichten kann? Das Beissen war ab dem Moment abgestellt, fuer immer. Ich haette auch lange rumreden koennen, aber mir ging es um ein schnelles Ergebnis. Denn da war ja noch eine Zwillingsschwester, die die Zahnabdruecke auch leid war!!! Und 2 wuetende Beissmaschinen wollte ich echt nicht haben. Problem geloest. Das ist wie beim heissen Ofen, ich kann immer von "Vorsicht heiss" reden oder ich kann mit dem Kind mal die Hand hinhalten und erfahren lassen, WAS HEISS denn ueberhaupt ist, und dass es schon sehr sehr warm ist, bevor ich ueberhaupt am Ofen dran bin. LG

Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 17:02



Antwort auf diesen Beitrag

Der Unterschied zum Herd ist aber, dass bei Zurückbeissen die Aggression vom Erwachsenen ausgeht. Das ist eindeutig das falsche Signal, denn wie soll man dann im Gegenzug glaubwürdig sagen: "Wir beissen uns nicht, beissen ist doof"? Mag ja sein, dass das Kind dann damit aufhört, weil es ANGST vor dieser Reaktion hat, aber den sozialen Aspekt der Angelegenheit hat es damit noch lange nicht verstanden. Ja, beissen tut weh, mein Sohn hat das mit ca. anderthalb auch gemacht und wenns weh tat, hab ich ihm das gezeigt, laut "aua, aua" gerufen, so getan, als ob ich weine, mich weggedreht, die Augen gerieben. Hab also im Grunde so reagiert, wie er auch, wenn er sich weh getan hatte. Damit er seine Gefühle bei mir wiedererkennen konnte. Das nennt man Induktion. Klar funktioniert das nicht sofort, das Kind muß ja erst mal den Zusammenhang begreifen zwischen seinem Verhalten und dem, was das bei anderen auslöst. Mit ca. 20 Monaten hatte er es verstanden und dann wurde bei jedem "Aua" sofort ausgiebig getröstet. *g* LG Trinity

Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 17:48



Antwort auf diesen Beitrag

das Problem schnell geloest, ich muss nicht wegen allem ein Fass aufmachen. Ich habe das Beissen eine Weile ignoriert, "AuaAuageheult", aber dann gings halt nimmer, und ich griff zur drastischen aber wirksamen Massnahme. Egal warum mein Sohn nicht mehr biss - ob nun aus Angst weil er nun wusste wie weh es tat, oder aus Einsicht, weil er nun wusste, wie weh es tat - er war damit durch und mehr wollte ich nicht bezwecken. Kann doch jeder machen, wie er meint, und nicht jeder muss es so machen, wie du es fuer "paedagogisch richtig" haellst. LG Silke

Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 22:01



Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Silke, selbstverständlich WIRD es jeder so machen, wie er/sie es für richtig hält. Daran gibts für mich keinen Zweifel. ;) Dennoch ist dies ein DISKUSSIONSFORUM und da darf man seine Meinung sagen. Du, ich, alle, gell. Und ich finde es nun mal falsch, zurückzubeissen/hauen/treten/was auch immer um einem kleinen Kind verständlich zu machen, dass beissen/treten/hauen/was auch immer keine sozialverträgliche Art der Kommunikation ist. Ich will ein POSITIVES Vorbild sein. Und ich ziehe langfristige Erfolge, die auf Einsicht beruhen, kurzfristigen vor. Das Ziel im Umgang mit anderen ist doch nicht Angst vor möglichen Reaktionen sondern EMPATHIE.

Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 07:30



Antwort auf diesen Beitrag

es hat funktioniert! Und das ist die Hauptsache gewesen! Moechte dich sehen, wie du wooochenlang diskutierst und kuenstlich rumheulst, und die Schwester schon wieder bruellt weil sie neue Zahnabruecke (fast komplettes Gebiss!) vom Bruder in der Wade hat...nene, da guck ich doch net laenger zu?! Und keine Sorge, Jonas hat deswegen keine Beiss-Phobie oder sonstige Ticks deswegen. LG

Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 14:35



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo wenn meine Kleine mal ne agressive Phase hat ( kommt gott sei Dank selten vor!) sag ich sofot. "nein,nicht beissen (hauen, kratzen), das tut doch weh. Schau mal lieber eiei machen" und nehme ihr Hand und streichle wen auch immer sie attakiert hat. Das gefaellt ihr gut und sie streichelt dann weiter... Viel Glueck Michaela

Mitglied inaktiv - 09.05.2007, 13:44



Antwort auf diesen Beitrag

sie meint es nicht agressiv. sie probiert nur verschiedene handlungen aus -genauso, wie sie irgendwann probiert hat, erste schritte zu machen. zwischen richtig und falsch kann sie noch lange nicht unterscheiden. trotzdem musst du dich nicht zwicken lassen. sag, dass es dir weh tut, bring einen kleinen abstand zwischen euch, sei aber nicht nachtragend, vorwurfsvoll oder erzürnt. mit der zeit wird sie einschätzen können, was weh tut und was nicht. das ist ein reifeprozess und dauert ein weilchen. hab geduld und sei dir bewusst, dass sich das verhalten deiner tochter nicht gegen dich richtig, das es kein agressives verhalten ist, weil sie es nicht vorsätzlich tut und dass das eine phase ist, die die meisten kinder haben.

Mitglied inaktiv - 09.05.2007, 14:13



Antwort auf diesen Beitrag

Wie soll Deine Tochter verstehen lernen, daß sie sowas nicht machen sollte? Du hälst durch und lässt sie machen und greifst nur halbherzig ein? Aha ... hast Du Angst vor ihr? Und wenn sie älter ist, bist Du auch eine der Mütter, die Angst vor ihren Teenagern haben? Im ernst, komm mal klar: Du sollst Dein Kind nicht schlagen oder sonstwas, abwer sie fällt schon nicht in Ohnmacht, wenn Du es sofort unterbindest! Hand normal festhalten und nein sagen, daß es wehtut und sie eben da sitzen lassen wo sie gerade ist. Und das eben unendliche male - bis sie es versteht! Da braucht kein Mensch aggressiv zu werden - wieso auch? LG

Mitglied inaktiv - 09.05.2007, 14:23



Antwort auf diesen Beitrag

sehe ich genauso wie Jamu ...du musst ihr schon von vornerein klar machen das sie das nicht tun sollte und nicht erst abwarten ....

Mitglied inaktiv - 09.05.2007, 18:34



Antwort auf diesen Beitrag

ganz einfach - wenn eine Aufforderung zum Aufhören (nach dem ersten Mal hauen oder so) nicht genügt, wird das Kind mit der Konsequenz konfrontiert, dass niemand mit einem hauenden, kratzenden .... Kind gerne zusammen ist und es jetzt für 2 (3 ...) Minuten in die Stille Ecke geht. Bei uns ist das der kleine Tritthocker im Bad, kann auch die Treppe sein - was auch immer, aber eben immer der gleiche Ort. Da bekommt sie keinerlei Aufmerksamkeit für diese Zeit und jedesmal wenn das Problem wieder auftritt, sitzt sie wieder dort. Lange gefällt ihr das nicht, weil das ja voll langweilig ist und sie damit eigentlich Aufmerksamkeit erzielen wollte. Aber man muss es auch konsequent durchziehen und nicht nur androhen, drum rumreden.

Mitglied inaktiv - 12.05.2007, 22:45



Antwort auf diesen Beitrag

also meine waeren da nicht sitzen geblieben, denke ich mal, ich weiss es nicht, habe es nie ausprobiert....aber ich kann mir vorstellen, dass wenn das Kind immer wieder aufsteht, ein ernormer Druck entsteht. Also sich die Situation total aufschaukelt und es letztlich nur noch darum geht, 'verdammtnochmal' 3 Minuten auf einem Hocker zu sitzen...weisst du wie ich meine? Ich bin sicher, mein Kleiner haette ich sich einen Spass draus gemacht und waere lachend immer wieder abgehauen aus der stillen Ecke... Ich habe hier in Kindergeschaeften sogar schon bunter Kinderstuehlchen gefunden, mit eingebauten Timer...*GG* Ich fand die immer sehr befremdlich...haette bei uns nie geklappt. LG

Mitglied inaktiv - 12.05.2007, 23:03



Antwort auf diesen Beitrag

ja! d. h. unser jetzt 8jähriger ist erst sitzengeblieben und ist dann aber in sein Zimmer ausgebüchst und hat sich in sein Bett verkrochen. War seine Art, das zu verarbeiten (das haben wir akzeptiert) und danach war alles wieder ok. (also damals war er so 4, 5, 6) Ansonsten klappt es - man muss am Anfang natürlich hinterher sein und beobachten. Unsere Lütte wollte auch Quatsch machen (ich guck dann ja heimlich) und jedesmal bin ich hin und hab gesagt, dass sie jetzt da sitzenbleibt. Natürlich nicht lange - grad bei Zweijährigen eine, vielleicht zwei Minuten. Es geht ja nicht drum, die Zeit endlos zu ziehen, sondern einfach darum, dass sie merken: nun krieg ich gar keine Aufmerksamkeit mehr und langweilig ist das auch noch. Und diese Maßnahme müssen wir eher selten anwenden - ich würde mal grob schätzen vielleicht 2x in der Woche bei der Kleinen und eben auch nur dann, wenn gar nix mehr geht, weil sie "freidreht". Wenn (sehr selten) von den Großen einer wirklich mal richtig frech wird, dann darf er sich die nächste Zeit in seinem Zimmer aufhalten, bis er bereit ist, sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Das dauert meist nicht sehr lange und kommt oft schon von selber. Beim 8jährigen noch nicht - er ist so ein Schwarz-weiß-Typ - entweder es ist alles gaaanz schön und wenn es das nicht ist, dann ist alles gaaaanz schlimm. Und eben auch wenn seine gerade noch so nette Stimmung in einen absoluten Ausraster umkippt, ist es dann gaaaanz schlimm, die Sache wieder in Ordnung zu bringen - meist machen wir dann die ersten Schritte zur weiteren Kommunikation, sonst wäre er wohl den Rest des Tages nicht mehr zu sehen.

Mitglied inaktiv - 12.05.2007, 23:16