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Brauche ein paar Tips! Nörgeln!

Thema: Brauche ein paar Tips! Nörgeln!

Hallo! Mein Sohn, jetzt 51/2 Jahre ist sehr lebhaft und seit einigen Wochen auch sehr trotzig, stur, will alles selber machen usw. Er ist auch etwa überschwenglich und schusselig oder neigt in seinem Übereifer auch mal Sachen kaputt zu machen, auch wenn er wütend ist ging schon mal was zu Bruch. Ich muß in praktisch immer bremsen. Nun ist mir aufgefallen, daß ich viel zu oft an ihm rumnörgle. Paß auf, mach aber dies und jenes nicht, irgendwie ist immer ein aber drin. Ich erwarte ja nicht wirklich, daß etwas passiert (jedenfalls nicht bewußt), aber irgendwie ist das schon in mir drin, ihn immer wieder zu ermahnen. Das möchte ich aber eigentlich vermeiden, denn ich habe jetzt schon das Gefühl, daß er vermehrt "negative" Aufmerksamkeit sucht. Absichtlich laut ist oder irgendwo dagegenhämmert, nur weil er was von mir will und ich nicht gleich springe. Habt Ihr Tips, wie ich gelassener reagieren kann? Wie kann ich vermeiden, ihn ständig zu kritisieren? Danke Astrosternle ;-)

Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 15:48



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Hallo, Astrosternle, ich habe gerade einen Beitrag zuvor etwas von sich selbst erfüllender Prophezeihung geschrieben und genau dieser Begriff fällt mir hier auch ein. Wenn sozusagen als Grundtenor feststeht, dass etwas zu Bruch gehen wird, dann geht auch etwas zu Bruch. Und je mehr wir uns darauf versteifen, es fehlerfrei hinzubekommen, umso rapider steigt die Fehlerquote. Daran ist der Anstieg des Adrenalinspiegels schuld, der unseren Fluchtreflex aktiviert... und auf der Flucht zählt halt keine Ordentlichkeit, sonder Schnelligkeit. Ganz einfacher Tipp - na ja, einfach ist nichts ;) - lass alles unkommentiert. Also, wirklich unkommentiert. Nimm den Dingen die Reizwirkung und die Luft aus der Angelegenheit. Denn ansonsten gerate t ihr schneller in den besagten Teufelskreis, als Dir lieb ist. LG und AG, AyLe

Mitglied inaktiv - 10.05.2007, 21:40



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Ich habe gerade ein sehr interessantes Buch von John Holt gelesen " Aus schlauen Kindern werden Schüler"! Da beschreibt er auch eine Situation, in der ein Kind durch unser Feedback von sich selbst ein Bild bekommen hat ( dummer, fauler Schüler).Er versucht nun diese Erwartungen, die wir an ihn haben, zu erfüllen, nähmlich dumm und faul zu sein. Er wird nun tunlichst vermeiden, mal etwas gut zu machen, auch wenn er es könnte, aus Angst. Dadurch könnten ja unsere Erwartungen kippen und wir würden wieder fordern.... Also unter dem Strich....wir machen aus den schlauen Kindern kleine Schulversager, aus geschickten Kindern,Tolpatsche.................. War jetzt nicht wirklich ein Tipp, aber vielleicht eine Anregung........ LG

Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 07:00



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Hallo! Danke für Eure Antworten. Ich versuche zwar neutral zu sein, aber leider gelingt es mir oft nicht. Er schafft es immer wieder mich auf die Palme zu bringen und dann auf gut Wetter machen, das liegt mir nicht so gut. Er macht auch was richtig oder es klappt etwas gut, das loben wir ja auch, aber wenn man genauer drüber nachdenkt, dann überwiegt doch das "negative". Ich traue ihm ja schon mehr zu, denn wenn ich ihm ständig alles abnehme, dann lernt er es ja nicht. Gerade eben hat er ein Glas Kirschen geholt und wollte es mir zeigen, weil er sie essen möchte. Nun, das Glas fiel runter und zu Bruch. Zu meinem Leid in dem einzigen Zimmer, das noch Teppichboden drin hat (innerlich koch). Aber was bringt es mir jetzt wütend und sauer zu sein. Hätte mir ja auch passieren können. Aber es fällt schwer dann dieses "nicht schon wieder" Gemeckere zu haben. Ich hätte gerne einen Knopf zum an und ausschalten. Alles unkommentiert zu lassen, denke ich, wird schwer sein, denn irgendwas muß ich ja sagen. Ist einfach schwer für mich, den richtigen Weg zu finden. Danke Astrosternle ;-) PS: Ich weiß, daß man einem Kind auch ein gewisses Verhalten anerziehen kann. Aber ich denke nicht, daß es bei uns schon so schlimm ist. Ich versuche ihn so gut und so oft es geht zu loben und zu fördern, aber ich kann nix loben, wenn es nix gibt, das würde er ja auch merken und käme sich verar... vor. Mein Großonkel war so ein Kind, er war ein "Dummerle", ihm wurde alles abgenommen. Erst jetzt mit 60 Jahren ist er einigermaßen selbstständig.

Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 13:10



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Moin, ich noch mal ;) Himmel, nein, es ging ja nun nicht darum, dass Du ihn loben sollst. Ich meinte mit meinem Gedanken, dass Du auch das "richtige" Verhalten unkommentiert lässt. Und noch etwas in Kürze: glaube mir, ich hatte zu keinem Augenblick den Eindruck oder die Meinung, dass es sich bei den Schwierigkeiten Deines Sohn um ein ernsthaftes Problem handelt ;) Wenn ein Malheur passiert, dann spricht doch nichts dagegen a) so etwas wie "So ein Mist, der schöne Teppich. Jetzt müssen wir ihn aber gemeinsam sauber machen. Da geht jetzt echt viel Zeit drauf" zu sagen und b) auch so etwas wie "Das hätte mir aber auch passieren können." Zum einen willst Du deinem Sohn nicht ein A für ein O vormachen - finde ich gut. Und zum anderen willst Du nicht das "negative" Verhalten konditionieren. Beides lässt sich, meine ich, besser vermeiden, wenn Du von den Fakten sprichst. Also, Teppich ruiniert, Saubermachen kostet Zeit, darüber ärgerst Du dich. Und zeige ihm doch einmal, wie man Teller, Becher etc. hält... Hast Du aber bestimmt schon, gelle?! Nerven wie Drahtseile und das 1x1 zum Abreagieren schickt Dir AyLe

Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 13:18