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8 Jahre....schwiiiiierig...

Thema: 8 Jahre....schwiiiiierig...

Hallo,unser Sohn ist zur Zeit wirklich anstrengend. Nichts ist ihm recht, alles ein Problem, er fühlt sich ungerecht behandelt, ist eifersüchtig auf die kleine Schwester, ärgert sie dauernd. Das fängt schon morgens an, das er sich nicht anziehen mag, nicht trinken oder essen. Wir fordern ihn dann freundlich mehrmals auf ,aber es bringt einfach nichts (er macht es auch nicht, wenn wir nichts sagen!!!) Irgendwann wird der Ton dann rauher, aber auch das bringt nichts, er wütet dann und schreit nur rum. Ebenso kann er es nicht lassen die Schwester zu transalieren...beginnt auch schon am frühen Morgen, das wir uns nicht fertig machen können, einigermaßen in Ruhe, da sie sich nur streiten. Wir versuchen alles, behandeln beide gleich, machen auch abwechselnd Zeiten/Unternehmungen nur mit einem Kind, Papa-Tag usw. Bringt nichts- immer sieht er sich im Nachteil. Wenn er mit dem Roller unterwegs ist und er darf bis 17 Uhr bleiben und kriegt dann noch ne Verlängerung bis 17.30 Uhr das ist dann auch nicht genug. Er findet immer einen Grund unzufrieden zu sein. Kennt Ihr das von Euren Kids? Habt Ihr Tips und Tricks? Danke und lG! LD

von Lexdex am 14.01.2014, 13:20



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ich bin 31 jahre alt und hab immernoch so tage;-) kinder sind halt auch nur menschen. es ist eine phase und wird am schnellsten vorübergehen, wenn du die nerven behältst und dich nicht provozieren lässt. ist evtl ein präpubertärer anfall in dem alter. ich hab, wie du siehst, keinen guten tipp für dich. ach doch, einen vielleicht: das wort heißt "drangsalieren". lg

von trüffel am 14.01.2014, 13:35



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... er wird im Frühjahr ebenfalls 8 Jahre. Momentan hat er schon seit einiger Zeit auch eine Phase, wo er ständig mit irgendwas unzufrieden ist, irgendwas zu meckern hat, das "Haar in der Suppe" richtiggehend sucht - und das auch (oder gerade?), wenn man explizit versucht, ihn entgegenzukommen! Manchmal bin ich echt genervt... aber ich hoffe, es geht wieder vorbei. Natürlich reden wir auch mit ihm drüber und achten darauf, ihn nicht zu benachteiligen. Aber er hat manchmal so eine Art Anspruchsdenken drau, so als wäre es selbstverständlich, dass er das Gleiche darf wie sein um 2einviertel Jahre älterer Bruder. Und DAS wäre ja wiederum für diesen ungerecht... Impulsiv war der "Kleine" immer schon - als er jünger war, gab es manchmal Wutausbrüche, die sich sehen lassen konnten ;-)... aber auch jetzt gibt es noch manchmal etwas in der Art - und irgendwie denke ich ja, in der zweiten Klasse könnte man da schon ein bisschen weiter sein... Auch hat er manchmal eine Art, sich in den Vordergrund zu drängen, rumzukaspern usw. Ich habe schon versucht herauszufinden, ob er vielleicht irgendetwas braucht, was "nur seins" ist - z.B. eine Hobby, das nur er machht und worin er gut ist... Bisher macht er halt die meisten Sachen mit seinem Bruder zusammen. Nicht aus "Zwang", sondern weil er es wollte bzw. es sich ergeben hat. Ich denke aber, dass er sich mehr "gesehen" fühlen würde, wenn er etwas ganz Eignes hätte, quasi "nur seins", ganu unverwechselbar... Mal sehen, ob wir das was finden. Er ist sonst sehr intelligent und begabt (auch von der Schule bestätigt), liest seit er 5 war, kann gut rechnen und das Einzige, womit er in der Schule etwas Probleme hat, ist das "Trödeln" - er macht vieles sehr langsam, z.B. beim Schreiben, da ist er total perfektionistisch, schreibt wie gedruckt, aber es dauert eeeewig... Aber de beleidigte Getue und Gemecker über alles Mögliche... - keine Ahnung, bisher haben wir da leider keine wirkliche Erklärung, geschweige denn ein Patentrezept dagegen. ;-)

von MM am 14.01.2014, 16:14



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Ich nenne das Vorpubertät. Habe auch so ein Exemplar hier, das manchmal an allem etwas zu meckern hat, mittlerweile 9 Jahre. Kurz vor Weihnachten hat's hier mal kräftig gekracht deswegen, seit dem ist es wieder deutlich besser. Er hat echt versucht, sich etwas zusammenzureißen, und wir haben das bemerkt und gelobt, daraufhin wurde es noch besser. Wir haben immer mal wieder Phasen in denen es schlimmer ist, aber auch gute Zeiten. Seit mindestens einem Jahr. Ein Patentrezept habe ich nicht, aber ich "erlaube" es mir, auch mal zurückzumotzen und mich nicht immer zurückzunehmen. Klar weiß ich, dass es was mit Hormonen und Veränderungen im Gehirn zu tun hat und er eigentlich selbst nicht weiß, warum er so ist, deshalb kann ich ihm trotzdem sagen, dass ich sein Verhalten Mist finde. Oft können wir dann nach dem ersten Ärgern richtig gut darüber reden und z.B. unpassende Regeln und Gewohnheiten ändern. Unsere Kritik beruht also immer auf Gegenseitigkeit und er sagt mir auch, was er an unseren Elternverhalten blöd findet. Entweder habe ich eine einleuchtende Begründung oder ich muss es ändern, genau wie er. Eine Sache fällt mir noch ein: beide Kinder gleich zu behandeln ist in vielen Situationen nicht angemessen. Das ältere Kind sollte auch merken, dass es manchmal Vorteile hat, weil es älter ist (z.B. länger aufbleiben, im Schwimmbad die große Rutsche benutzen...). Bei anderen Sachen (Süßigkeitenverteilung) sollte man natürlich ganz gerecht bleiben (obwohl bei uns auch schon mal das Argument mit dem größeren Magen kam...).

Mitglied inaktiv - 14.01.2014, 17:41



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Hej allesammen! ich finde es traurig, alles mit Pubertät oder gar Vorpubertät uz erklären. Das Kind ist 8 - und will odrt abgehiolt werden. Lies vielleicht mal: Enderlein, Oggi: Groß Kinder : die aufregenden Jahre zwischen 7 und 13. ich bin nicht mit allem einverstanden, aber ich finde es vieles richtig, u.a., daß diese Altersgurppe ernstgenmommen wird und nicht als "Vorstufe" für Pubertisten, die wir dann aufghrund ihrer Pubertät auch schnell "abqualisifizieren". Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.01.2014, 22:47



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... hat man mit Pubertät nix zu tun, auch nicht "vor-"! Und v.a. erklärt das Wort ja gar nichts, es ist einfach nur ein Etikett - aber wozu? Das Buch, das du erwähnst, kenne ich noch nicht. Wäre vielleicht mal interessant, danke für den Tipp! :-)

von MM am 15.01.2014, 12:45



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Ich finde einen Text gelungen und hilfreich! Im Gegensatz zu den 2 anderen Beiträgen! Es war nach Lösungsansätzen gefragt und nicht danach in welchem Buch steht,das der Ansatz nicht stimmt! Ich habe mit grade 11 meine Periode bekommen. Davor muss ja im Körper auch schon eine Veränderung stattgefunden haben... Warum also keine Vorpubertät?!! Habt ihr schon mal mit ihm gesprochen und ihm gesagt,dass euch das Verhalten stört? Er sollte so viel es geht selbst entscheiden dürfen und wenn er sich "wie der Ältere" verhält könntet ihr da herausgeben und loben. Wenn er allerdings so weiter macht würde ich Konsequenzen androhen und auch durchsetzen. In dem Alter kann er schon zum Familienfrieden beitragen.

von MAMAundPAPA2013 am 17.01.2014, 12:11



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Hallo, naja, Du kannst die normale Eifersucht natürlich nicht abstellen, alle älteren Geschwisterkinder sind eifersüchtig. Meine große Tochter zum Beispiel auch. Trotzdem bringen exklusive Mama- oder Papazeiten auf jeden Fall etwas: sie helfen dem eifersüchtigen Kind. Bedenk' dabei auch, dass Eifersucht sich richtig schlimm anfühlt. Kein Kind ist in diesem Gefühl glücklich oder hat es mit Absicht. Vielleicht warst Du auch schonmal eifersüchtig, z. B. auf eine andere Frau oder so - dann weißt Du, wie ekelhaft sich das anfühlt. Deshalb ist alles richtig, was einem Kind hier ein bisschen hilft - auch wenn man den Erfolg nicht sofort sieht. Es klingt, als ob Dein Sohn die morgendliche Protesthaltung und eventuell auch die "Schaukämpfe" mit seiner Schwester aufführt, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch negative Aufmerksamkeit ist ja Aufmerksamkeit und besser als gar keine. Manchmal rutscht man ja als Eltern in eine Haltung, in der man nur noch genervt ist - und entsprechend auch fast nur noch negative Aufmerksamkeit gibt. Aus diesem Teufelskreis musst Du (und Dein Partner) wieder herauskommen. Wenn Du aber mit mehr guter Laune warten willst, bis Dein Sohn sich ändert und plötzlich nicht mehr eifersüchtig auf Deine Tochter ist - dann wirst Du noch auf Jahre hinaus genervt sein. Denn die Eifersucht und das Drangsalieren sind (leider) normal und werden nicht aufhören. Die hohe Kunst besteht darin, trotzdem positiv und liebevoll zum älteren Kind zu sein - und das Zanken auch einfach mal zu überhören und zu übersehen, ohne Partei zu ergreifen (schwer, ich weiß). Denn je mehr Du mit ihm meckerst, desto mehr kriegt das seine Schwester hinterher wieder ab. Versuch's doch mal anders: Ermahne Deinen Sohn nicht ständig und schimpfe auch nicht andauernd wegen des Zanks, oder weil er morgens alles Mögliche nicht macht und nicht will. Sondern versuche doch mal, gar nichts zu alledem zu sagen und unerwünschtes Verhalten möglichst wenig mit Aufmerksamkeit zu belohnen. Achte im Alltag stattdessen darauf, bei ihm nur Gutes und Positives zu sehen und zu loben. Nur so kriegt er die Chance, aus seiner Contra-Haltung und Unzufriedenheit herauszukommen - und Du kriegst die Chance, mal wieder das viele Schöne an Deinem Kind zu sehen und aus dem Teufelskreis aus Ärger herauszukommen. Letztlich sind es nicht die Kinder, die den Ton und die Atmosphäre in der Familie bestimmen - sondern wir Eltern bestimmen den Ton in der Familie. LG

von Bonnie am 17.01.2014, 12:41



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... finde ich! Nur würde ich ergänzen, dass es eher egal ist, ob es nun das ältere oder das jüngere Kind ist - wenn sie einmal diese Haltung einnehmen, finden sie immer was, womit sie unzufrieden sind und wobei das andere Geschwisterkind angeblich im Vorteil ist, sei es weil es älter ist oder jünger... Ich habe ja oben geschrieben, dass ich etwas sehr Ähnliches kenne wie die AP - nur ist meiner der Jüngere! Und du hast schon recht, dass es manchmal soooo schwer ist, aus der Negativschleife rauszukommen! Z.B. morgens, ich tendenziell auch morgenmuffelig (wäre eigentlich kein Frühaufsteher, wenn ich nicht müsste ;-)), aber bemüht um gute Laune und positives Herangehen - aber wenn dann der "Kleine" wieder anfängt, beim Frühstück Stunk zu machen "wegen nix und wieder nix", wenn er trotzt wie ein Kleinkind, weil er diesen und nicht jenen Käse aufs Schulbrot will oder so - dann komme ich mir vor wie der letzte Depp, der es auch noch allen recht machen will (andere Kinder werden gar nicht gefragt, was sie aufs Brot wollen!) - dann werde ich einfach sauer! Ich bin einfach keine "heilige Märtyterin", sorry.... Klar beruhigen wir uns dann wieder und sprechen drüber, aber die Laune am Morgen ist erstmal vermiest. Und dabei bekommt er Aufmerksamkeit, wir könnten uns einen schönen MOrgen machen, beim Frühstück quatschen usw. - aber nein, er muss es mit irgendwas verderben! Solche Situationen finde ich schwierig, da kann ich schlecht drüberstehen... Kannst du das gut? Aber du hast auf jeden Fall recht und die Erfahrung bestätigt es, dass man am besten dann weiterkommt, wenn man das Positive sieht und ggf. hervorhebt, und das Negative versucht zu ignorieren, ihm nicht so einen Stellenwert zu geben! Ist nur manchmal leichter gesagt als getan...

von MM am 17.01.2014, 15:18