Thema:
Eifersucht auf die große Schwester
Hallo!
Zuerst mal die "Fakten": Meine Große ist knapp 7, eben eingeschult, der Kleine ist 5. Die beiden verstehen sich eigentlich ganz gut, kleine Rangeleien gehören natürlich dazu. Die Große ist ziemlich ausgeglichen und liebevoll, was der Kleine auch gern mal ausnutzt. Wenn er "piep" sagt hüpft sie. Und der Kleine ist ein - nennen wir es "willensstarkes" - Kind, der viel Aufmerksamkeit braucht. So. Nun zu meiner Frage:
Die Große hat - bestes Beispiel - heute ihr Seepferdchen geschafft. Natürlich war sie sehr stolz und wollte es der eben ankommenden Oma erzählen. Da ist er gleich hingeflitzt und hat es selbst erzählt, ihr somit den Triumpf genommen. Er muss dann auch immer gleich betonen, wie toll er auch schon ohne Schwimmflügel schwimmen kann. Später hat er dann ihre Urkunde und den Seepferdchen-Aufnäher angemalt.
Ich hab ihn natürlich sehr geschimpft, die Große hat geweint.
In meinen Augen gönnt er ihr ihre Erfolge nicht, muss immer genauso gut sein wie sie.
Natürlich lobe ich ihn auch vor allen Leuten, wenn er was gut gemacht hat, da sie aber 2 Jahre älter ist, ist es klar, dass sie manches besser kann. Ich selber bin eine "kleinere Schwester", ich versteh ihn ja. Sie aber auch!
Meines Erachtens ist es einfach Eifersucht, oder ein Minderwertigkeitskomplex (woher auch immer!?!)
Ich weiss nicht, wie ich das in den Griff kriegen soll, dass niemand der beiden irgendwie einen "Knacks"bekommt.
Hat jemand eine glorreiche Idee??? 
von
anglefish
am 15.09.2013, 21:50
Hej!
DAS kenne ich!
Es ist verflixt schwer, dem Abhilfe zu schaffen.
Ic habe immer versucht und mich gefreut, wenn meine Kinder völlig unterschiedliche Hobbies hatten.
Dann hatte die Kleine nichts, in demsie der großen nicht nur älteren, sondern auch superguten in allem, was sie tat) Schwester hinterher zu laufen.
Du kannst nur ähnlich tun und natürlich beide loben, wenn es nötig ist.
Vielleicht kannst Du die Kleine auch einbeziehen in das Lob und die Freude, wenn die Große was geleistet hat, also nach dem Motto:
Schwester hat jetzt ihr Seepferdchen gemacht, wie können wir ihr dafür eine Freude machen?
Und umgekehrt natürlich auch.
das ist eine sehr schwere Situation, ganz gelingt es wohl nie,den Kleinen den Neid auf die Großen auszutreiben.
Gruß Ursel, DK
von
DK-Ursel
am 15.09.2013, 21:57
Oh ja, das kenne auch ich zu gut.
Allerdings ist es bei uns anders. Die Große (10,5J) st unheimlich eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder (9J).
Bei uns ist der Kleine der umgängliche und die Große dominant und eifersüchtig.
Weiß auch nicht, wie ich es *lösen* kann...
Du bist also nicht allein
von
maryplysch
am 16.09.2013, 07:47
na ja- eigentlich kann man dem sehr gut vorbeugen: Wenn Deine Tochter was tolles erreicht hat dann lass sie die Oma anrufen und es ihr direkt sagen somit wird dem kleinen Bruder etwas der Wind aus den Segeln genommen - denn was er erzählt weis die Oma ja schon.
Wenn er was versaut dann Schnapp ihn und lass es nochmal besorgen und evtl. auch vom eigenen Geld bezahlen insofern er schon etwas Taschengeld bekommt - gehe aber mit und unterstütze ihn.
Die Eifersucht schiebt sich weiter durch auch bei meinen 13 und 16-jahre alten Jungs ist die Eifersucht aufeinander manchmal enorm groß - du musst lernen zu sehen wen Du unterstützt und wen Du etwas auf den Boden der Tatsachen holen musst.
Auch Willensstarke Kinder müssen ihre Grenzen aufgezeigt werden - auch wenn das Geschrei dann enorm groß ist - da muss man manchmal durch.
Es ist nämlich echt ätzend jüngere Geschwister zu haben - das höre ich von allen Seiten auch von Erwachsenen die jüngere Geschwister hatten.
Einen Knacks werden sie nicht bekommen wenn Du sie immer gleich beachtest.
Gruß Birgit
von
Birgit67
am 16.09.2013, 09:07
Hej Brigit!
Natürlich sind Geschwister immer hin und wieder ätzend.
Ich bin jahrelang mit meinem kleinen Bruder rumgezogen - die Verntwortung, aber auch das Drumherum war nicht immer prickelnd - aber genauso hat er natürlich auch unter mir gelitten 
Diese Eifersucht oder der neid sind jedoch irgendwie anders.
ich kenne von res auch, daß die einen (und nicht immer nur die Kleinen) dann versuchen, die Zeit, die man mit dem einz. Kind verbringt, auszuspielen - ob realistisch oder nicht, ist völlig egal: Es trifft einen als eltern, wenn das Kind es anders empfindet.
Natürlich muß man manchmal Grenzen setzen - aber abschalten, ausmerzen kannst du diese Gefühle nie.
Dieses Konkurrieren der Geschwister untereinander ist ja letztendlich auch "nur" ein Kampf um die Gunst der Erwachsenen, ein Kampf um die Bestätigung des Selbstbewußtseins - der Kleine zu sein ist eben nicht so aufbauend...
Daher:
Beide Kinder loben und bestätigen da, wo es richtig ist!
Und ich halte immer noch viel davon, sie möglichst getrennte Hobbies machen zu lassen, weil sie dann nicht in direktem Wettkampf miteinander stehen (den der Kleine ja FAST immer verliert aufgrund des Altersvorsprungs, wenn nicht auch aufgrund anderer Dinge).
(Schwierig nämlich auch, wenn das kleine Kind womöglich was durchzieht, was das Große - waru mauch immer - nicht durchziehen konnte. Dann das Kleine über den Klee zu loben schmerzt das Große über Gebühr und läßt dieses Kind womöglich sich minderwertig vorkommen... aber gelobt werden muß das kleine kind .... ach, es ist wirklich nicht einfach! Die perfekte Lösung gibt es nicht!)
gruß Ursel, DK
von
DK-Ursel
am 16.09.2013, 12:01
Ich weiss zwar nicht, ob das wirklich sein "muss", klingt irgendwie einleuchtend - aber wie auch immer - bei uns klappt das bisher nicht... :-/
Schwimmen machen beide Jungs schon seit ein paar Jahren - nicht wettkampfmässig, aber doch recht intensiv, in einer Art Verein/Schwimmschule hier. Der Grosse ist mittlerweile in der fortgeschrittensten Gruppe, der Kleine halt entsprechend in einer "niedrigeren" (sie sind zwei Jahre auseinander, 7 und 9 Jahre). Bisher sieht es nicht so aus, als wolle einer von ihnen aufhören. Mal sehen....
Ene AG in der Schule/Hort wollten sie dieses Schuljahr unbedingt beide mitmachen, eine Art Naturkunde-AG mit Exkursionen - es ist für Zweit- bis Voertklässler ausgeschrieben, also werden sie auch da gemeinsam hingehen.
Dann haben sie zusammen Flötenunterricht. Sie spiele seit dem Kindergarten. Zwar ist der Grosse eigentlich zwei Jahre weiter, dafür ist der Kleine aber wohl "begabter" (improvisiert öfter mal einfach eine Melodie aus dem Kopf oder so) und der Flötenlehrer meinte, sie könnten gut zusamen spielen - und so machen wir es halt. (Einzelstunden wären übrigens doppelt so teuer.)
Das Einzige, was sie bis vor kurzem getrennt gemacht haben, war, dass der Grosse seit letztem Halbjahr zum Kanufahren ging (+ im Winter machen sie dort so eine Art "Pfadfindertätigkeiten", Ausflüge usw.) und der Kleine in einer von einem externen Verein an ihrer Schule angebotenen AG Judo gemacht hat. Spass gemacht hat es ihm da schon, aber wir waren nicht so ganz zufrieden mit den Trainern (schlechte Kommunikation mit den Eltern, wir waren nicht die einzigen), und v.a. ist es jetzt sehr teuer geworden, so dass viele seiner Freunde nicht mehr weitermachen. Wir letztendlich auch nicht, der Preis ist echt der Hammer und er war auch irgendwie nicht sooo scharf drauf - wollte dann Kanufahren wie der Grosse. Dieser war nicht begeistert davon, was ich einerseits verstehe - aber er kann ja schlecht anderen Kindern verbieten, in den Verein zu kommen - und sei es sein Bruder. Wir haben dann abgemacht, dass der Kleine ihn dort nicht "nerven" darf und nicht ständig an ihm kleben soll, sondern sich einen eigenen Freundeskreis dort sucht - womit er auch zum Glück kein Problem hat (im Gegensatz zum Grossen, der sich öfter mal geniert...).
Wie macht ihr das? Es muss ja auch "logistisch" irgendwie machbar sein - also dass die Hobbies an entgegengesetzten Enden der Stadt stattfinden, geht nicht, am besten ist natürlich hier in Fusswegnähe, was aber nicht immer geht - und zeitlich muss es auch hinhauen, dass ich sie hinbegleiten kann, wenn nötig.
Hm, keine Ahnung... 
Ach ja, streiten tun sie sich schon manchmal ziemlich, aber genauso können sie auch toll zusammen spielen. Keine Ahnung, ob getrennte Hobbies das irgendwie grundsätzlich beeinflussen würden...?
von
MM
am 18.09.2013, 15:53
mit der Großen ein Eis essen gehen und somit ihren Erfolg mit ihr allein feiern. Beim Kleinen auch solche Rituale einführen.
von
glückskinder
am 16.09.2013, 12:52
Kenne ich auch - nur umgekehrt. Meine beiden Mädels sind 7 und 3,5 und zanken sich ständig. Und die Große ist furchtbar eifersüchtig auf die Kleine. Angeblich haben wir unsere Kleine mehr lieb und sie kriegt auch mehr, darf auch mehr... Ist natürlich nicht wahr, aber es hinterlässt schon einen Stich bei mir und ich hinterfrage ständig mein Handeln gegenüber der Kleinen (ob ich bei ihr großzügiger bin, z.B.).
Es ist schwer. Einen ultimativen Tipp gib es nicht, glaube ich. Nach bestem Wissen und Gewissen handeln, beiden Aufmerksamkeit zukommen lassen. In etwa gleich behandeln (wobei das bei dem Altersabstand echt schwierig ist).
Der Lieblingsvorwurf meiner Großen ist z.Zt.: "Das ist unfair!"
Ich glaube ich drucke das mal auf ein Papier und bastle mir ein Schild daraus - das halte ich dann immer hoch, wenn die Große anfängt zu nöhlen, grins (kleiner Scherz).
von
binesonnenschein
am 16.09.2013, 13:47
Hallo Mädels,
euch allen danke schonmal für eure Mails! Manchmal braucht man ja eine Anregung oder eine Idee von Außen, und sei es nur die Bestätigung, dass es woanders auch nicht anders ist! ;-)
LG, anglefish 
von
anglefish
am 16.09.2013, 19:10
hallo, wir hatten das hier ähnlich, evtl. nicht in so einer starken Form, aber die Kleine hat es schon ausgenutzt, wenn sie etwas haben wollte sofort zu fiepen und sie wußte ich kam angelaufen.
Nun bin ich selber kleine Schwester und kenne diesen Trick ;)
also habe ich sie an den Tisch gesetzt und gemeint, dass sie erst aufstehen können, wenn sie eine Lösung für das Problem gefunden haben.
Dann hat die Große immer gemeint, dass die Kleine das Spielzeug haben darf, sie sucht sich was anderes.
Das habe ich aber abgelehnt, das ist NICHT die Lösung, dass sie immer zurücksteckt, nur damit wieder Ruhe ist.
Irgendwann kamen sie auf den Trichter, dass es vorteilhafter ist, wenn sie abwechseln und gemeinsam spielen.
Natürlich musste ich das länger beobachten, aber mittlerweile sind sie 7 und 9 und es klappt wunderbar.
Da durften sie dann aufstehen ......
Es ist manchmal so, dass man die Große tatsächlich beschützen muss. Nicht sie muss immer Verständnis haben, weil die andere es noch nicht versteht oder kleiner ist.
Kinder sind raffiniert :) auch 4jährige schon
Und wenn wir ehrlich sind, das was dein Sohn gemacht hat, war gemein. Und ich würd dafür auch schimpfen und dann reden, wie er sich fühlen würde, wenn deine Tochter absichtlich etwas kaputt macht. Wenn er uneinsichtig ist, dann muss er sein Lieblingsspielzeug abgeben an die Schwester, mal sehen, was er dazu sagt (natürlich bekommt er es unbeschadet wieder, aber das weiß er ja noch nicht)
Er soll schon ein Gefühl dafür bekommen, wie gemein das ist.
Und auch wenn er sich immer in den Vordergrund drängelt, würde ich ihm schon erklären, dass das jetzt aber der Moment deiner Tochter ist. Du sehr stolz auf ihn bist, dass er auch schon ein bißerl schwimmen kannst und du dich sehr freust, wenn er Seepferdchen macht. Vielleicht den nächsten Schwimmbadbesuch in Aussicht stellen und nochmal mit ihm üben.
Und wenn er es geschafft hat, ist das eben sein Moment, aber JETZT eben nicht.
Andersherum würde ich es auch nicht dulden, wenn die Große gemein zum Kleinen wäre.
Wir in der Familie sind eine Gemeinschaft und können IMMER aufeinanderzählen. Wenn wir uns gegenseitig schon fertig machen, wer bleibt dann noch? wer hält dann zu einem? egal was passiert?
von
wir6
am 18.09.2013, 07:54
Ich kenne das sehr gut mit der Eifersucht unter Geschwistern. Ich habe eine Schwester die ist 2 Jahre älter als ich. Als Kind hatte ich auch immer das Problem das ich Eifersüchtig auf meine Schwester war. Weil sie schon zur Schule durfte, weil sie Ihre Periode schon hatte (ich weiß ist schwachsinn) und und und. Aber es lag nicht wirklich daran das sie es eher hatte sondern die Reaktion der Anderen darauf. Meine Eltern haben uns da immer gleich behandelt, aber alle Anderen haben sich bei ihr einen abgewundert aber wenn ich dann auch so weit war, war es eben nichts neues, nichts besonderes mehr und habe somit nicht die selbe Bewunderung oder Aufmerksamkeit bekommen wie sie. Und das tat eben weh. Und somit hat man dann automatisch eifersüchtig reagiert, wenn wieder was neues wahr bei dem man wusste wenn man das dann selbst erreicht interssiert es dann wieder keinen. Aber auch sie ist heute oft eifersüchtig auf mich, wenn ich dann mal was eher habe oder was besseres habe als sie. Beste Beispiel ich war dann eher schwanger als sie, sie hat mich dafür gehasst und ewig nicht mit mir gesprochen. Oder ich und mein Freund hatten überlegt mal in den Urlaub zu fliegen da ist sie wutentbrannt vom Mittagstisch aufgestanden und ist gegangen, da sie sowas nicht machen (ich meine dafür kann ich doch nichts). Ich glaube man kann da nicht viel machen außer versuchen beiden wirklich die selbe Aufmerksamkeit bei dem was sie machen oder Erreichen zu geben und drauf zu achten das die Anderen das auch tun. Weil immer nur zu sehen das es bei der einen so hoch gelobt wird und bei dem anderen egal ist weil es nichts neues ist kann echt weh tun.
Einen Knackst habe ich denke mal nicht davon bekommen, habe eher daraus gelernt.
von
wölcken
am 10.02.2016, 14:38
