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grab von opa besuchen mit den enkeln - frage hab

Thema: grab von opa besuchen mit den enkeln - frage hab

macht "man" das heute noch - blöd formuliert also ich kenne es aus meiner kindheit so, dass wir sehr regelmäßig an die gräber von meinen uromas gegangen sind, später dann auch von oma und opa. (die andere oma und opa sind gestorben, als ich sehr klein war und friedhof um die 100 km weg - die haben wir so gut wie nie besucht) ich war öfter bei meiner tante/oma/opa (ein haushalt) zu besuch und schon allein zum blumen gießen, pflegen dann wurde erstmal ne weile still am grab gestanden, zur andacht sozusagen, man hat an den toten gedacht etc. auch wir kinder hatten uns so zu verhalten. letztes jahr ist mein schwiegervater gestorben und wir waren seit der beerdigung nicht einmal am grab. es scheint auch keiner (aus unserer familie) das bedürfnis zu haben. gepflegt wirds von angehörigen vor ort. als ich im sommer mal sagte, dass ich doch mal auf den friedhof gehen wöllte, wurde ich nur ungläubig angestarrt mit den worten: was willst du denn auf dem friedhof!? macht das jeder an seinem "bedürfnis" aus, auch ob enkelkinder mal ans grab gehen (sie würden vermutlich fragen, was sie da sollen) oder ist das eher einem trend zuzuschreiben?

von sechsfachmama am 16.01.2012, 15:37



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

also mein sohn geht regelmäßig mit seiner oma das grab von uropa besuchen, ohne ihn je gekannt zu haben. meine kusine nimmt ihre kids immer mit, um das garb meiner tante zu besuchen...ich würde auch mit meinem sohn das grab meiner oma besuchen, wenn es nicht so weit weg wäre. ich denke, man "muss" das nicht (mehr) machen (obwohl ich die tradition an totensonntag und allerheiligen zum friedhof zu gehen, auch beizubehalten versuche), aber wem es hilft und es gerne tut: abwegig oder unmodern finde ich das gewiss nicht LG

von muddelkuddel am 16.01.2012, 18:54



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

Bei meinem Vater sind wir regelmässig am Grab, sie gehen sogar teils allein zum Grab, und erkunden dabei noch den Friedhof (welcher direkt an das Grundstück meiner Eltern grenzt). Zu dem Grab meiner Schwiegereltern fahren wir echt selten, weil im anderen Stadtteil. Ihre Schwiegeromi kannten sie gar nicht, ihren Schwiegeropi ganz gut, allerdings gab es da kommunikative Barrieren, daher war das Verhältnis zum mamaopa sehr intensiv, den haben sie aber auch 3-4x die Woche gesehen. Trotzdem ist der Besuch am Grab meiner Schwiegerellis nicht weniger interessant, es wird erklärt, geredet, ein Geschenk hingestellt, das Grab/bzw die Platte gesäubert. Für unsere Kinder ist das normal, für uns war und ist das normal. Ich denke, du solltest dein Bedürfnis ruhig erläutern, und auch darauf bestehen, einen Besuch abzustatten. Es ist das normalste der Welt, Kontakt zu halten, ob noch lebend oder schon verstorben- das zeugt von Respekt, und den sollte man seinen Kindern vorleben, und auch abverlangen. lg nonna

von nonna am 16.01.2012, 19:32



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

Kommt vielleicht drauf an, wieso man ans Grab geht. Ich finde, man braucht eine Begründung dafür. Abschied nehmen, sich erinnern, die Familie zeigen, mit ihm reden... Nur, weil man das schonmal so gesehen hat, ist etwas seltsam, aber so verstehe ich das bei dir auch nicht, aber deine Verwandten empfinden es offenbar so. Es muss jeder für sich entscheiden und diese Entscheidung muss man ggf. vor seinen Kindern rechtfertigen können.

von Leya07 am 16.01.2012, 23:22



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

Dabei kannte ich die "Insassen" nie. Inzwischen existiert dieses Grab nicht mehr und ich wohne 600 km weiter nördlich. Das Grab von Schwiegervater besuchen wir mit den Kindern zu Opas Geburtstag und am Totensonntag. Trini

von Trini am 17.01.2012, 09:19



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Das sollte jeder so machen, wie er es für richtig und notwendig erachtet. Ich fahre nicht extra zum Friedhof (am Wohnort meiner Eltern). Wenn ich aber mal da bin und mit den Kindern zum Eis Kaufen gehe, gehen wir über den Friedhof. Meine Tochter und mein Neffe sind dann auch sehr interessiert an Geschichten über die Verwandten, die dort begraben wurden (sie kannten nur einen von ihnen). Mir tut das gut, das darüber Reden. Im Alltag sind wir meistens zu beschäftigt und abgelenkt von anderen Dingen. Wir gehen auch an Allerheiligen jedes Jahr an's Grab. Das hat in unserer Familie Tradition und dient nebenbei auch noch als Familientreffen (mit einem Teil der Familie, den man sonst nie sieht). Wenn ich mit den Kindern auf dem Friedhof bin, achte ich darauf, dass andere Leute nicht zu sehr von ihnen gestört werden. Ich habe ihnen auch beigebracht, dass sie nicht herumschreien und über die Gräber springen dürfen (für uns logisch, für Kinder laden diese Hürden einfach zum Klettern und Springen ein). Sie dürfen sich aber normal unterhalten und müssen nicht still stehen bleiben. So war es auch, als wir Kinder waren. Ich würde mein Kind auch nicht zwingen mitzukommen.

von Häsle am 17.01.2012, 09:51



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Hi wir gehen mit unserer Tochter auch ans grab meiner Großeltern und erklären ihr dann dass das meine Oma und Opa sind die dort begraben wurden. Dann sagt sie gleich Aber meine Oma und Opa sind noch nicht im Himmel. Richtig... Auch stehem wir da auch immer erst schweigend, kenne ich auch so. Bei unserer Tochter (4J) sehe ich das nicht so eng. Ich persönlich brauche auch die Gräber um das alles besser zu verarbeiten LG Roxy

von Roxylady am 17.01.2012, 12:19



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Hallo, gute Frage. Als ich Kind war, war es völlig normal für mich, mit auf den Friedhof zu gehen. Wir wohnten in einer Kleinstadt und meine Oma ging mehrmals pro Woche auf den Friedhof, um das Grab meines Opas (den ich nicht mehr gekannt habe, starb vor meiner Geburt) zu pflegen. Ich war ganz oft dabei. Ich kenne den Weg jetzt in Gedanken noch in- und auswendig. An Allerheiligen waren wir meist mit der anderen Oma auf dem Friedhof, sie wohnte ca. 60km entfernt. Dort waren wir auch ganz oft am Wochenende. Zuerst alle am Grab, zur stillen Andacht, genau wie du es beschreibst. Oft bin ich dann mit meinem Vater in der Umgebung spazieren gegangen, während meine Mutter und meine Oma das Grab gepflegt haben. Heute ist es ja üblich, dass man das Grab nicht selbst pflegt, sondern pflegen lässt und allerhöchstens an Allerheiligen hingeht. Klar ist es ein Trend, wie ja auch allgemein alles immer kirchenferner und traditionsärmer wird. Wenn DU das Bedürfnis hast, fände ich es schön, wenn du dem auch nachgehst und die Gelegenheit nutzt, deinen Kindern vom Opa zu erzählen und sie an ihn zu erinnern (ich denke, dass sie ihn ja auch gekannt haben?). lg Anja

von kanja am 17.01.2012, 14:52



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ich gehe sehr regelmäßig "unsere" gräber pflegen. mein mann fährt regelmäßig auf dem heimweg nach der arbeit bei seiner mama vorbei. aber mein sohn hat noch keinen friedhof von innen gesehen und wird es erstmal auch nicht.

von Teufel89 am 17.01.2012, 20:37



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

Mein Mann geht auch alle zwei Jahre in Split zum Friedhof und wir alle mit. Ist auch ein schoener Friedhof. Ich selber hab noch nie das Beduerfnis verspuert auf den Friedhof zu gehen. Ich wuerde das Grab meines Vaters oder meiner Grosseltern gar nicht finden. Es gibt mir auch nichts, weil ausser ner Urne da ja nichts ist. Da kann ich niemanden besuchen. Lieber schau ich alte Fotos mit den Kinder. Alles Ansichtssache.

von Cata am 18.01.2012, 01:48



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

Ich finde das nicht ungewöhnlich, das man ein Grab besucht. Auch nicht wenn Kinder dabei sind. Meine Großeltern väterlicherseits sind schon lange vor meiner Geburt verstorben und im Sommer ging ich viele Male mit meiner Mutter zum Grab um die Blumen zu gießen. Manchmal standen wir dann auch noch einige Minuten still davor. Für mich als Kind war das nie seltsam oder komisch und mir wurde schon früh vermittelt das der Tod zum Leben dazu gehört.

von Holly87 am 18.01.2012, 11:26



Antwort auf Beitrag von sechsfachmama

Hi die Frage ist doch nicht ob es Mode ist oder so, sondern es geht nach deinem Bedürfnis. Und wenn du das Grab deines Schwiegervaters besuchen willst dann tu es doch einfach. Und wenn keiner mitwill, dann ist es eben so. Auch Kinder können an ein Grab gehen, ich denke je nachdem was sie für eine Verbindung zu demjenigen hatten verstehen sie es auch. Meine Tochter war 2 als ihr papa starb. Ich persönlich hätte keine Grabstelle gemacht wenn es nicht vorgeschrieben wäre. Weil letztenendes was hat man davon außer Arbeit. In Gedanken ist er doch immer bei uns wir haben Bilder und Erinnerungen, dazu brauche ich keine kalten Steine. Dann sind wir umgezogen, meine Schwiegermutter meinte ich sollte das Grab dorthin mitnehmen. Das wollte ich aber nicht, da es ja für mich ein Neuanfang werden sollte. Dann meinte ich es sollte zu ihr umziehen, da der Vater schon dortliegt und neben ihm noch ein Platz war. Aber dann fing meine Tochter an, sie wolle ihren Papa besuchen. Damit habe ich den Plan des Grabumzuges verworfen und nun fahren wir, immer wenn meine Tochter es will, zum Grab des Papas. (Ca. 1 Stunde entfernt von usn.) Meine Eltern lagen bis letztes jahr auch beide dort in der Nähe und das hab ich ihr erklärt. Sie hat dann auch dieses Grab ganz normal mit besucht, Blumen hingestellt, Stein mit sauber gemacht ect. Also tu einfach was DU für dich für richtig hälts, egal was andere sagen oder denken.

von thueringerin73 am 20.01.2012, 11:23