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Kind extrem bockig - was hättet ihr gemacht?

Thema: Kind extrem bockig - was hättet ihr gemacht?

Hallo, ich würd gern mal erzählen, was mir heute passiert ist und wissen wollen, was ihr an meiner Stelle gemacht hättet - Ich wollte mir heute mit meinem Kleinen eigentlich einen schönen Nachmittag im Schwimmbad machen. Wir kamen an, er hat geplanscht, ist ein paarmal die kleine Rutsche im Kleinkindbecken gerutscht, dann wollt er sich mal bei den anderen Becken umsehen. Da sieht er den 3-Meter-Turm und "will mal gucken". Ich denke er will von unten zugucken wie die springen, nein, er will die Leiter hoch auf den Turm (nur gucken, nicht springen). Das habe ich nicht erlaubt, weil die Leiter war viel zu steil und die Sprossen viel zu weit entfernt voneinander (und außerdem hat ein Kleinkind mit Schwimmflügeln, dass noch nicht schwimmen kann nichts aufm Dreier über dem Viermeter-Becken zu suchen). Das hab ich ihm erklärt aber er hört überhaupt nicht zu. Mehrmals krabbelt er einfach diese Leiter hoch und ich muss ihn wieder runterholen. Dann wurde es mir zu bunt, wollte ihn an der Hand nehmen und gehen. Daraufhin reisst er sich ein paarmal los und rennt wieder zur Leiter. Ich ihn auf den Arm genommen zum wegtragen, er war inzwischen so verbissen und stur, er hat nach mir geschlagen und gekratzt und geschrien wie am Spieß. Da hab ich den kleinen Wutteufel zurück auf die Decke gesetzt, dass er sich mal wieder einkriegt, aber dort hat er das ganze Schwimmbad zusammengebrüllt und um sich geschlagen, die Leute haben sich schon umgedreht. Reden mit ihm ging gar nicht, sobald ich nur angesetzt habe brüllte er völlig hysterisch: Alle dürfen da hoch, ich darf das auch! Nein, das ist nicht gefährlich! Ich möchte aber runterfallen und mich verletzen!! Nach einer Weile war ich so stinksauer, ich hab unser Zeug eingepackt und bin aufgebrochen - wir waren gerade mal eine Dreiviertelstunde da. Im Auto hab ich ihm die Leviten gelesen, wir sind nach Hause. Da ist er schmollend in sein Zimmer und kam nicht mehr raus. Irgendwann hab ich ihn dann runtergeholt zum Abendbrot und Bettfertigmachen. Ich habe noch ein paar mal versucht mit ihm zu reden, ich hätte es gerne gehabt, dass er es einsieht, er kann ja schon verstehen, wenn man ihm was erklärt - aber nada: Beleidigt und bockig bis auf die letzte Minute ist er ins Bett. Das hat den ganzen Nachmittag verdorben. Eigentlich ist er ein lieber verständiger Junge, aber manchmal setzt er sich irgendwas in den Kopf und tickt dann völlig aus, wenn es nicht nach seinen Vorstellungen läuft. Dann geht über Reden oder Austricksen gar nichts mehr, er lässt sich dann auch nicht ablenken. "Bestrafen" will ich ihn eigentlich nicht, ich habe das Gefühl, das verstärkt seinen Trotz, aber andererseits soll er auch wissen, dass es Grenzen gibt und dass manche Sachen nicht zu verhandeln sind. Ich glaube schon, ich lass ihm einigen Entscheidungsfreiraum, aber bei so einer Sache nicht. Was hättet ihr an meiner Stelle getan? LG, Stefanie

Mitglied inaktiv - 21.07.2006, 21:38



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klingt es doch schon ziemlich lustig (was es natürlich nicht ist). Ich weiß nicht, wie alt dein Kleiner ist, aber ich denke, ich hätte ähnlich gehandelt. Vielleicht doch noch versucht, ihn irgendwie von der Situation abzulenken, in dem man in einem anderen Becken mit ihm schwimmen geht? Aber wenn er sich gar nicht einkriegt, dann geht's eben nach Hause. Bestrafen würde ich auch nicht, er hat ja nichts falsch gemacht im eigentlichen Sinne, sondern lediglich auf seine Art seine Meinung geäußert, wenn man das so sagen kann ;-) Ich freu mich schon auf die "richtige" Trotzphase (Raphael ist ja erst 20 Monate), denn schon jetzt kann er mit schelmischem Lächeln sagen: "Mama, tinksssauer" :-))) LG ... Marion

Mitglied inaktiv - 21.07.2006, 21:55



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Ja, wenn mir jemand sowas erzählen würde, fänd ich es vielleicht auch lustig, aber in der Situation selbst vergeht's dir, vor allem wenn das halbe Schwimmbad glotzt und du fast jeden Vierten vom Sehen kennst. Drei ist er und ablenken ist in so einer Situation leider gar nicht möglich (dann wär's ja nicht so schlimm) ... LG, Stefanie

Mitglied inaktiv - 21.07.2006, 22:10



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hi oh je, da hast du aber einen sturen kleinen bock was? ne mal im ernst, ich hätte auch so gehandelt wie du! ich mein, was willst du denn anders machen? bestrafen? wie denn? ich denke, dass ihr gegangen seit, war schon bestrafung genug? ev. wäre ich zusammen mit meiner dreijährigen da hoch, zum zu zeigen, wie hoch das ist. meine hat zwar auch einen sehr starken willen, ist aber in solchen sachen eher ängstlich. von daher müsste ich nicht angst haben, dass sie denn tatsächlich springen wollte. wie deiner so drauf ist, kannst aber nur du beurteilen. ich verstehe vollkommen, wie du gehandelt hast. solltet ihr wieder mal dahin gehen, würde ich aber von vornherein mit ihm abmachen, dass er nicht wieder so ein theater machen soll, ansonsten gehts gleich wieder ab nach hause. lg veralynn

Mitglied inaktiv - 21.07.2006, 23:08



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..gehandelt. Dass du konsequent nach Hause gefahren bist, ist genau das richtige Signal gewesen. Wenn er sich nicht ablenken lässt, dann muss man eben handeln. Vielleicht hat es der kleine Sturkopf beim nächsten Mal vergessen, wenn nicht, muss man das wiederholen. Wie heißt es so schön: Kinder lernen aus den Folgen. LG

Mitglied inaktiv - 22.07.2006, 08:50



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bis auf das leviten lesen im auto hätte ich alles auch so gemacht. aber mit einem heftig trotzenden kind schimpfen ist eigentlich falsch. erstens kann es die situation verschlimmern, zweitens ist trotz ja, wenn man ihn richtig versteht, nicht bestrafungswürdig, weil etwas mit dem kind geschieht, das es ja selber nicht verstehen und kontrollieren kann. es dann auch noch zu schimpfen ist zumindest aus meiner sicht falsch. hinterher noch mal ein ernstes wort reden ist was anderes. schimpfen ist schon auch wichtig, aber nicht während eines wutanfalls.

Mitglied inaktiv - 22.07.2006, 08:59



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Hallo! Du hast es richtig gemacht. Wenn alles reden nichts hilft und sich das Kind nicht einkriegt, na dann wird eben abgebrochen und nach Hause gefahren. Da ärgern sich die Racker am meisten drüber. Vorm nächsten Freibadbesuch würde ich ihm das Versprechen abnehmen, dass so etwas nicht nochmal vorkommt. Würde sich das Drama wiederholen, würde ich sofort wieder heim fahren. Lg Nicki

Mitglied inaktiv - 22.07.2006, 10:11



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Hallo Stefanie, also ich verstehe Euch da ALLE BEIDE - DICH sowie Deinen SOHN! Dich, weil einem ja da als Mutter (aber auch "nur" als Betreuungsperson) ja praktisch das Herz stehenbleibt, wenn ein kleiner "3käsehoch" auf den 3-m-Turm will und das, wenn er noch nicht einmal schwimmen kann! Und Schwimmflügel bieten ja auch nicht DEN 100%igen Schutz bei Nicht-Schwimmern (wird ja immer wieder gewarnt!) und es war mehr als richtig von Dir, dass Du das NICHT erlaubt hast! Denn auch für größere/große/erwachsene Nicht-Schwimmer ist dies nicht zu empfehlen. Und Deinen Sohn verstehe ich (wie alt ist er denn überhaupt??? Kommt ja auch sehr aufs Alter an), denn es ist ja wohl nichts frustrierender als für die (noch!) Kleinen, wenn "alle anderen auf den 3-m-Turm dürfen, nur er nicht", wie es Dein Sohn schon sagt und man ihm somit das Gefühl vermittelt, dass er halt dafür DOCH NOCH zu klein ist und man ihm dies halt noch nicht zutraut! Wir waren ja alle mal Kinder und kennen dieses grässliche Gefühl ja wohl auch noch, oder?! Und da nutzt es - in DEM Moment - auch absolut gaaar nichts, dass man dies ja auch darf, sobald man älter und größer ist... ein wirklicher Teufelskreis und schon schwierig! Und ich glaube auch nicht, dass Dein Sohn NUR DESHALB solchen Rabatz gemacht hat, weil er da nicht drauf durfte, sondern auch aus reinem Frust, weil er somit eben noch zu klein dafür ist! Aber oftmals sind ja auch - und gerade im Freibad - aber auch auf Jahrmärkten - Hinweisschilder vorhanden, erst ab diesem und jenem Alter, nur für sichere Schwimmer, nicht für Nicht-Schwimmer... etc... etc... und somit stellen gar nicht immer nur die Eltern dieses Ver-/Gebot auf und das würde ich Deinem Sohn auch erklären und vielleicht versteht er es dann ja besser. Und das traue ICH mich nicht mal, vom 3-m-Turm zu springen; geschweige denn vom 10-m-Turm, denn war und bin in solchen Dingen eher ängstlich - auch heute nicht, aber na und?! Und die Leviten verlesen hätte ich ihm nicht, aber nicht etwa, weil ich zu "lasch" wäre, sondern er hat ja mit seinem Frust genug zu tun. Aber nach Hause wäre ich dann auch gefahren, wenn er sich ÜBERHAUPT GAAAR NICHT beruhigen und ablenken hätte lassen (nachdem ich das zig, zigx versucht hätte), denn das hätte ja so keinen Sinn (gehabt). Und dass bei SOLCH EINEM Geschrei die Leute gucken (so dass man sich am liebsten verkrochen hätte), ist zwar für die/den Betroffen superpeinlich, aber auch normal, denn da guckt wohl jeder ganz automatisch, nicht wahr?! Wie gesagt, ich hätte ganz genauso reagiert; ihn da nicht draufgelassen - GAAANZ AUSGESCHLOSSEN(!!!) - denn wenn etwas wirklich Schlimmes passiert wäre, wäre/bin ICH ja die Alleinschuldige und würde ggf. meines Lebens nicht mehr froh werden. In solch einem Fall geht halt die Sicherheit des Kindes vor dessen Frust! Und nach Hause gefahren wäre ich auch, aber bestraft hätte ich ihn mit Sicherheit NICHT, denn er war ja schon praktisch "be-/gestraft" genug, weil er da ja nicht raufdurfte und nach Hause "musste" - und somit war ja für Euch beide der gestrige Tag gelaufen - auch für Dich! Noch mal: Wie alt ist eigentlich Dein Sohn? Gruß.

Mitglied inaktiv - 22.07.2006, 13:20



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Hallo, Antwort verspätet, aber Frage steht noch auf der Startseite dieses Forums .... Er ist gerade erst drei geworden und normalerweise eher vorsichtig und ängstlich, deswegen wundern mich solche "Ausfälle" sehr. Alternativ den Einer ist nicht - die Sprungbretter gehen alle in eine Wassertiefe, in der ich selber nicht mehr stehen kann - wie soll ich da einen kleinen Nichtschwimmer selber auffangen. Leviten lesen im Auto ... das war wohl weniger Erziehungsmaßnahme als eigenen Frust rauslassen, das geb ich zu ... weil auch der Abgang aus dem Schwimmbad eher bockig/ phlegmatisch (Mentalität: ist mir doch egal!) hingenommen wurde. Leider war ihm das keine Lehre - bis heute krakeelt er herum, er darf da hoch, alle dürfen das, er auch .... - Ich leg das jetzt einfach ins "Archiv" und belass es dabei. Es war halt kein schöner Tag für uns beide, Punkt aus. Vielleicht hat er sich ja doch irgendetwas gemerkt aus diesem Erlebnis und ich registriere das erst irgendwann später ... Danke für die Resonanz, LG, Stefanie

Mitglied inaktiv - 25.07.2006, 22:52



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hallo, wenn dein kind regelmäßig und sehr sicher mit schwimmflügeln schwimmt, biete ihm doch einfach an alternativ vom einer zu springen. am besten bist du dann unten im becken und jemand anders hilft ihm aufs brett. das ist halt wichtig, damit du eingreifen kannst, wenn mal ein schwimmflügel platzen sollte oder dein kind sich verschluckt. eine bekannte hat das letztens mit ihrem sohn auch gemacht. hat bestens geklappt. ich würde meine kinder (34 und 16 monate) auch vom einer springen lassen, wenn sie das möchten. sie schwimmen seit sie 4 monate alt sind einmal die woche, bewegen sich sehr sicher im wasser und finden es auch nicht schlimm, wenn der kopf mal unter wasser ist. sollte es danndoch unbedingt der dreier sein und deshalb zum trotzanfall kommen, würde ich auch zusammen packen und heim fahren. ohne schimpfen aber mit kurzer erklärung und konsequent hoffe du traust dich weiterhin ins schwimmbad

Mitglied inaktiv - 24.07.2006, 23:42