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Konsequenzen / Strafe

Thema: Konsequenzen / Strafe

Kind A, 12 Jahre, männlich hat ganz klar und zum wiederholten Mal gegen vereinbarte Regeln verstoßen und dazu noch gelogen Die ganze mündliche "Schiene" hab ich durch. Erklärt, Befindlichkeiten geschildert, .....--------Verstanden, mach ich nie wieder........ nochmal und nochmal..........immer wieder erklärt und gelabert , gemeckert, getobt.......... trotzdem heute nun wieder!!! Was jetzt?? Welche wirkllichen Konsequenzen setzt ihr ein und wie setzt ihr sie durch... OK Multimedia (sprich PSP und Rechner) sind jetzt erst mal tabu. Und weiter????????? Bitte nicht solche Ideen wie Ferienlager streichen-- ist ja nicht durchsetzbar, weil ich die Betreuung in der Zeit brauche und auch die Gelder schon geflossen sind...... Wirklich erschüttert----- momoo

Mitglied inaktiv - 23.06.2009, 17:41



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Bei Annika zieht am besten, wenn sie nicht mit ihrer Freundin draussen spielen darf. Sie ist allerdings erst 8,5 Jahre alt. Fernsehverbot interessiert nicht so, PC eh nicht und Nintendo etc. hat sie nicht. Wie wärs also mit Freundeverbot, Taschengeldstreichen o.ä.?

Mitglied inaktiv - 23.06.2009, 18:18



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Darf ich fragen, gegen welche Regel er verstoßen hat

Mitglied inaktiv - 23.06.2009, 19:43



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Huhu, ganz einfach: immer nur Strafen, die in inhaltlichem Zusammenhang zum Verbockten stehen. Insofern gibts hier eigentlich keine Strafen, sondern nur logische Konsequenzen. Erzähl mal um was es ging, dann ists leichter ... Lügen per se würd ich niemals bestrafen, das bringt nichts. Ist ne innere Not / Unsicherheit dahinter ... da kann man persönlich enttäuscht sein und darf das auch zeigen und sagen, dann aber wäre der klügere Schritt das Kind wieder mehr zu sich herzuholen als weiter zu vergraulen. Für Jugendliche Multimediaweltler ist es ratsam ein festes Date die Woche auszumachen (sowohl Ma als auch Pa), also 2-3 Std., die dem Kind gehören für Theaterbesuche, Museum, Spiele, Backen, DVDs etc. festigt die Beziehung zwischen all dem Alltagskrams enorm. LG Cosma

Mitglied inaktiv - 23.06.2009, 20:14



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Hallo und schönen Abend, ich finde es ganz schwierig, dir eine kompetente Antwort zu geben, ohne zu wissen, was ungefähr vorgefallen ist. Ich würde versuchen, den Auslöser für das Verhalten zu finden und das Problem zu lösen. Eine Strafe wie Multimedia-Verbot zielt für mich da nicht in die richtige Richtung (höchstens ihr hättet feste Multimedia-Zeiten vereinbart und Sohnemann zockt z. B. verbotener Weise die ganze Nacht Internet-Games oder so was in die Richtung ... dann wäre die Konsequenz des Multimediaverbotes schon eine Möglichkeit). Vielleicht kannst Du mal eine grobe Richtung nennen, um was es geht ... dann versuche ich gerne nochmal einen Tipp zu geben. Tina

Mitglied inaktiv - 23.06.2009, 20:43



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.......hhmmmmVielen Dank für eure Bemühungen und Antworten. Keine Angst, ich schlag meine Kinder nicht. Auch nicht, wenn ich wie heute schrecklich wütend und noch mehr enttäuscht bin. Entschuldigt bitte auch, dass ich euch keine genaueren Details geben möchte. Sicher könntet ihr mir dann genauere Tipps geben, aber darum geht es nicht wirklich. Man sieht als Eltern das Potential seines Kindes, die Talente und will es einen "Weg" schicken und möchte es dabei begleiten und unterstützen..... .........und das Kind tapst in die größten Pfützen, stolpert über die offensichtlichsten Steine und gibt sich gar keine Mühe diesen auszuweichen. Am meisten trifft mich die Lügerei. Das enttäuscht mich so. Sicher-- den Fehler einzugestehen ist nicht leicht und gibt Mecker----ABER das ist doch auch schon alles was passiert!!!! Vielleicht nimmt er es aber genau deswegen nicht ernst. Es gibt zwar Mecker ABER keine Konsequenz. Vielleicht führt ja eine wirkliche KOnsequenz seines Handelns zu einem Ergebniss??? Versteht mich jemand?? momoo

Mitglied inaktiv - 23.06.2009, 21:04



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Hi momoo, vielleicht würde ich das anders sehen, wenn ich den konkreten Sachverhalt kennen würde. Aber in dieser abstrakten Beschreibung würde ich sagen, du versuchst ihn "einen " Weg zu schicken, aber nicht "seinen". Du möchtest ein bestimmtes "Ergebnis" erzielen, was aber- Gott sei Dank - nicht wie bei einem Roboter funktioniert. Dein Sohn ist ja ein eigener Mensch und ist eben vielleicht im Moment mit seinen Schattenseiten beschäftigt. Die Talente laufen ihm ja nicht weg, oder? Und auch ein "Mecker" kann bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich aufgenommen werden. Mein Sohn z.B. würde es als totalen Gesichtsverlust wahrnehmen, er würde sich bloßgestellt fühlen und es wohl schlimmer finden als ein "anonyme" Strafe. Aber das nur, was mir aufgefallen ist. Wie gesagt, kann gut sein, daß ich ein konkretes Thema auch anders bewerten würde. LG Sternspinne

Mitglied inaktiv - 24.06.2009, 08:37



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Hi Momoo, ich finde deine Beschreibung auch immer noch sehr schwammig, da lässt sich schwer was sagen. Spontan kam mir der Gedanke, dass die Kontrolle über den "Weg" den DU für dein Kind vorgesehen hast, das Problem sein könnte. Mag schon sein, dass du sein Bestes willst, aber vielleicht gibt es Gründe dafür, dass er quasi "absichtlich" scheitert? Vielleicht liegt sein Problem auch ganz woanders, als du es wahrnimmst? Mit der Lügerei entzieht er sich der Kontrolle, die du auch mit deiner Enttäuschung ausübst - die Erwartungen der Eltern zu enttäuschen, trifft die meisten Kinder viel härter als Gemecker oder offensichtliche Strafen. Wie wäre denn die "logische Konsequenz" seines Verhaltens? Oder geht es um etwas so Wichtiges, dass du ihn auf gar keinen Fall in die logische Konsequenz "reinlaufen lassen" kannst? LG Nicole

Mitglied inaktiv - 24.06.2009, 08:53



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...denn wir teilen das Problem. Unsere Große, demnächst 14, lügt auch "wie gedruckt". Teilweise wegen Nichtigkeiten und auch schon, seit sie knapp 12 ist. Über eine klassische "Phase" sind wir also hinaus. Eine bestimmte Sache läuft schief, ich komm ihr drauf, konfrontiere sie mit meinem Verdacht und es wird vehement abgestritten. Erst wenn sie mit dem Rücken an der Wand steht und ich alles an Beweisen, Zeugen etc. hinzu gezogen habe, gibt sie es widerwillig zu. Und auch nur das, was wir ihr beweisen können. Sicherlich gibt es eine hohe "Dunkelziffer" und mir macht das ganz schön Angst. Es waren zuerst Kleinigkeiten (keine Hausaufgaben gemacht, Eintrag bekommen...schlechte Note geschrieben, nicht vorgezeigt, böser Anruf vom Lehrer, weil keine Elternunterschrift auf der Arbeit...keine Lust, zum Pflegepferd zu gehen, weil es regnete - aber behauptet, sie war da...keine Lust, am Sportunterricht teilzunehmen und beim Leher behauptet, sie habe keine Turnschuhe - und das 6 Wochen lang etc.). Ich sehe mittlerweile leider eine Steigerung ihres Verhaltens, denn sie hat nun auch schon der Eierfrau hier bei uns Geld geklaut (man nimmt die Eier und packt das Geld in ein dafür vorgesehenes Glas) und mehrmals unter Arbeiten unsere Unterschrift gefälscht. Glücklicherweise ist beides rausgekommen; zu der Eieroma musst es sie hin, sich entschuldigen und beim Hühnerstallmisten helfen. Bei der betroffenen Lehrerin musste sie auch beichten, die Strafe aus der Schule steht noch aus. Ich versuche immer zuerst mal herauszufinden, warum sie es macht. Leider sagt sie, dass es schon fast automatisch passiert und vielleicht ist das auch das Problem bei Euch? Konsequenzen sollten immer logisch sein, d.h. direkt mit dem Vergehen in Zusammenhang stehen. PS Verbot macht schon Sinn, aber nur, wenn wegen der PS etwas anderes vernachlässigt wurde (woraus dann wieder eine Lüge entstand, also z.B. keine Hausaufgaben gemacht), so ist es ja mit allen Medien. Dann ist mir wichtig, dass evtl. geschädigte oder in irgendeiner Weise betroffene Personen an der Strafe mitwirken. Ich decke sie nur sehr begrenzt! Ich verstehe schon, dass Du hier nicht mehr schreiben willst oder kannst, denn oft sind die Dinge entweder sehr vielfältig oder aber es ist eher "pillepalle", die Lüge bleibt aber, ob nun wegen einem großen Vergehen oder nur bei Kleinkram. Dass es Dich kränkt, wenn er lügt, kann ich nachvollziehen. Mir geht es genauso. Ich gebe mir solche Mühe, eine aufgeschlossene Mutter zu sein, mit der man reden kann, die immer wieder (!) ein offenes Ohr hat und trotz allem eine liebe Umarmung zustande bringt und dennoch macht sie denselben Mist immer wieder. Es ist zum Heulen. LG Svenni

Mitglied inaktiv - 24.06.2009, 09:34



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Und solange ihr ihm "euren" Weg vorschreibt, der aber nicht unbedingt dem entsprechen muss, was er sich vorstellt, um sein Talent auszuleben, wird er sich natürlich weigern, mitzuarbeiten. Mit 12 JAhren ist ein Kind mehr als in der Lage, Talente, die in ihm geschlummert haben und geweckt worden sind, selbst zu entfalten, so ihm wirklich daran liegt. Strafen ist hier vollkommen kontraproduktiv. Auch "durch KOnsequenzen aus dem Fehler zu lernen" ist hier nicht wirklich der Bringer. Allerhöchstens für die Eltern, wenn sie einsehen, dass sie einen Fehler gemacht haben, in dem sie dem Kind einen (nämlich ihren) Weg vorgeschrieben haben. LG JAcky

Mitglied inaktiv - 24.06.2009, 09:52



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Ich frage mich, ob lügen nicht doch eine Eigenschaft ist die einige Menschen mitbringen und andere nicht, und die man nur durch sich selbst und höhere Erkenntnis unterbinden kann. Ich habe nie gelogen, auch heute mache ich es ungern. Ich habe mittlerweile gelernt Sachen zu umgehen, verheimlichen ( man macht sich Feinde wenn man direkt alles so sagt wie man es sieht und denkt), aber richtig Lügen kann ich nicht. Meine Schwester dagegen hat schon als Kind geschwindelt und gelogen ohne mit der Wimper zu zucken. Meine Eltern haben keinen Unterschied in der Erziehung gemacht, haben uns die gleichen Werte vermittelt. Was meine Schwester von der erziehung mitgenommen hat, ist das Lügen nicht schön ist und sie versucht es zu vermeiden. Macht es aber wenn nötig. Ich denke wirklich, gewisse Dinge hat man "mitgebracht" und man kann sie nur ändern wenn man den Willen dazu hat, aus sich selbst, diese zu ändern. Was manchmal unmöglich ist, und man kommt zum Schluss, ich bin halt so, aber ich Habe zumindest mal darüber nachgedacht.Von aussen geht das sehr schlecht. Erziehung kann nur bestärken oder entkräftigen. Insofern würde ich ihm ruhig zeigen, dass Dir das Verhalten was aus macht. Ich glaube die logische konsequenz beim Lügen ist der Schmerz des es beim anderen verursacht. Bei Mensch x bekommt er wenn er Pech hat eines auf die Fresse, bei Mensch Y eventuell eine Anzeige ( je nach Fall), und bei Mama.....eine weinende, verletzte Mama. Eine Mama die nicht straft, sondern einfach nur signalisiert "Du tust mir weh". Gleichzeitig eine Gespräch suchen, warum er lügt und vielleicht an Hand seiner Ängste, ihm die Angst nehmen, also erreichen dass er weiss "wenn ich Mist baue, muss ich nicht lügen". Ob Du das wirklich aus ihm rauskriegst...hängt von so vielen Sachen ab, körperlich, geistig und spirituell. Von so vielen Einflüssen. Von aussen ist da schwer etwas zu sagen. Ich schliesse mich auch den Vorrednerinnen an, als Eltern kann man nur unterstützen, dass das Kind "seinen" "ihren" Weg geht. Bis zum 18 LJ hat man natürich Sorgepflicht, da kann und sollte man schon eingreifen, wenn man sieht, dass Kind wird sich schaden wenn es da weitermacht. Aber es hängt halt von Fall zu fall ab und dazu bräuchte ich mehr Details.

Mitglied inaktiv - 24.06.2009, 10:13



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Hallo, der Haken an Strafen ist, dass sie niemals nach der URSACHE des kindlichen Verhaltens fragen. Sie kloppen mit irgendeiner "Konsequenz" aufs Kind, und fertig. Und weil das Kind sich hierdurch noch mehr abgelehnt und noch weniger verstanden und akzeptiert fühlt, verstärken Strafen das Fehlverhalten meist zuverlässig. Strafen lösen beim Kind zudem automatisch Frust und Ablehnung aus, und machen echte Einsicht unmöglich. Ohne Einsicht aber keine Veränderung. Wenn meine Kinder sich mal ungut verhalten, frage ich mich als erstes, warum sie das tun. Jedes Kind schwindelt manchmal. Wenn das Lügen aber ausartet, dann steckt etwas dahinter. Manchmal ist das Angst vor der Mutter, die vielleicht immer ausrastet, wenn man etwas ausgefressen hat. Oder die sich immer menschlich "abgrundtief enttäuscht" gibt wegen kleiner Fehltritte. Auf wen so eine Reaktion wartet, der lügt dann eben lieber. Manchmal aber hat Lügen auch etwas mit zuviel Kontrolle und Einengung der Eltern zu tun: Ein zwölfjähriges Kind braucht schon viel Entscheidungsfreiheit, kann das Meiste schon selbst tun, muss seinen Aktionsradius erweitern dürfen, braucht nicht mehr ständige Kontrolle, sondern auch mal elterliches Vertrauen. Mit 12 muss man auch mal einige Stunden unbeobachtet sein, Dinge ausprobieren oder vielleicht sogar etwas ausfressen dürfen, ohne dass gleich die Welt untergeht. Welche Ursache bei Deinem Sohn zutrifft, weiß ich natürlich nicht, das musst Du selbst herausfinden. Wenn Du ihm mehr zutraust, mehr Eigenverantwortung gibst, ihn mehr entscheiden lässt und vielleicht zukünftig gelassener auf seine Fehler reagierst - dann wird er bald keinen Grund mehr zum Lügen haben. Und das ist es doch, was Du wirklich willst und Dir wünschst, oder? Liebe Grüße, Astrid

Mitglied inaktiv - 24.06.2009, 10:33



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Hi, Kind ist 12, da redet man nicht nur von seinen eigenen Befindlichkeiten, und erklärt, sondern hört dem Kind auch mal zu, Vielleicht nicht nur bezüglich der Lügen fragen, sondern auch so generell, und nicht nur fragen, sondern auch einfach ermutigen, was zu erzählen. Und wenn die Kommunikation dann nicht klappt, liegt es vielleicht an einem Kommunikationsproblem generell zwischen Mutter und Kind, oder auch anderen Leuten und Kind. Vielleicht so eine Art Vertrauensverlust auf beiden Seiten, man muß das Vertrauen wieder aufbauen, und das geht auch nicht so schnell. Ciao Biggi, sorry, wenn unqualifiziert...

Mitglied inaktiv - 25.06.2009, 00:13