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morgendliches drama

Thema: morgendliches drama

hallo zusammen, unsere tochter (einzelkind, 5 jahre) steht seit einigen wochen morgens auf und ist, auch wenn sie gut und lange genug geschlafen hat, einfach grantig und unzufrieden und weint und schreit. wir wissen uns langsam keinen rat mehr. wir können uns einfach nicht erklären, wo diese laune morgens herkommt oder was sie auslöst. sie kann es selber auch nicht. sie sagt, sie weiß nicht, was los ist. das drama geht weiter, weil sie sich nicht entscheiden kann, was sie frühstücken oder anziehen will. wenn wir das einfach für sie entscheiden, passt es natürlich auch nicht. sie steht auf - und schon überkommt sie dieses „gefühl“, wie sie es nennt, und dann nimmt die tragödie ihren lauf. wir können ihr dann nichts recht machen und ihr auch nicht helfen. in den arm nehmen und trösten funktioniert nur sehr mühsam nach mind. 20 min. weinen, davor wird sie nur noch zorniger, wenn wir sie anreden oder berühren und stößt uns weg. wie ihr euch sicher vorstellen könnt, stehen wir nun morgens schon mit der angst auf, dass gleich wieder das unerklärliche unaufhaltsame drama losgeht und sind damit wirklich sehr überfordert. eigene emotionen oder gefühle haben gar keinen platz mehr, da jeder morgen von ihrem geweine und geschreie dominiert wird, bis wir dann alle komplett verzweifelt sind. es macht auch keinen unterschied, ob wir unter der woche dann alle aus dem haus zur arbeit und zum kiga müssen oder ob der morgen am wochenende oder in den ferien gemütlich abläuft. ich weiß, dass jedes kind andere bedürfnisse und einen anderen charakter hat, aber vielleicht kennt ja jemand dieses oder ein ähnliches problem und kann uns einen rat geben oder uns aus diesem teufelskreis helfen?

von sa.bi.ne am 25.12.2019, 13:35



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vieleicht nur ein angeborener morgenmuffel bin ich auch, bis 10.00uhr sollte man mir aus schutz für leib und leben besser aus dem weg gehen

Mitglied inaktiv - 25.12.2019, 14:26



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Ist sie normalgewichtig? Was isst sie abends? Ist das Klima des Schlafraumes geeignet? Gibt es elektrische Störquellen? Zu hell, zu dunkel? Zu warm, zu kalt? Was darf sie an Medien konsumieren? Allegien? Was macht sie an Sport/Bewegung? Musst du nicht alles beantworten, ist als Anregung/zum Nachdenken gedacht, alles was die Schlaftiefe eventuell störte solltest du überdenken.

von Mutti69 am 25.12.2019, 16:49



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Bei meinem Sohn war das damals auch mal so, auch wenn er noch etwas kleiner war. Bei ihm war es immer so, wenn er alleine aufwachte. Im Grunde war der morgen ruiniert, wenn er aufwachte, während ich schon im Wohnzimmer saß.. Lag ich noch im Bett, während er langsam wach wurde und sich nochmal ankuscheln konnte, war überhaupt nichts los. Ich hab mir das damals so erklärt, dass er ja mit mir gemeinsam einschlief und dann morgens (alleine) einfach Angst / ungute Gefühle hatte, also nahm ich da Rücksicht drauf und stand meist erst nach ihm auf. Es verschwand dann irgendwann so plötzlich wie es auftauchte.

von Baerchie90 am 25.12.2019, 20:34



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Vielleicht ist das ja auch einfach ihr Weg, möglichst sofort möglichst viel elterliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Du schreibst öfters „Wir“, Ihr geht also offenbar beide sehr stark auf ihr Stimmungstief ein. Das ist gut gemeint, könnte aber zuviel sein. Viel Aufmerksamkeit verstärkt jedes kindliche Verhalten - positives, aber auch negatives. Ich würde versuchen, dem Drama Deiner Tochter morgens relativ wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Also sehr verhalten, sehr ruhig, sehr beiläufig auf sie zu reagieren. Nur das Nötigste zu machen und zu sagen (Zähne putzen, Anziehen, Frühstück). Nicht groß auf sie einreden, nicht nach Gründen fragen, keinen Hype veranstalten, nicht einsteigen auf die miese Stimmung. Die Atmosphäre sollte ruhig, beiläufig und gelassen sein, das Geschrei kaum Resonanz auslösen. Deine Tochter macht das Ganze nicht bewusst, ihr Verhalten passiert ihr einfach. Es ist keine Absicht, sie will Euch auch nicht manipulieren. Aber: Sie darf erleben, dass sie morgens nicht sofort im totalen Mittelpunkt steht, wenn sie die innere Drama-Queen überfällt. Sie kann die - entlastende - Erfahrung machen, dass sie morgens einfach nur mitläuft. So dass sie den großen Auftritt irgendwann loslassen kann. Ich würde also relativ wenig auf das negative Verhalten eingehen, denn sonst verstärkt man es ungewollt. Bleibt so gut Ihr könnt unbeeindruckt, sehr ruhig, wortkarg, freundlich-gelassen. Dramatische Szenen dürft Ihr weitgehend ignorieren, z. B. so: „Schau mal, da liegen deine Sachen. Zieh dich schnell an, ich bin in der Küche und mache dir was Leckeres zum Frühstück.“ Und dann gehst du in einen anderen Raum. Schreit oder weint sie wütend, rufst du: „Wir sind hier, komm ruhig zu uns!“, aber renne nicht zu ihr hin. Über-betüddele sie also nicht, sondern signalisiere ihr, dass Du ihr zutraust, dass sie gut zurechtkommt - mit dem Anziehen, aber auch mit ihren unangenehmen Gefühlen. Und dass Du zwar da bist, aber auch die Dinge erledigen musst, die jeden Morgen anstehen. Du kannst sie auch bitten, Dir ein paar Handreichungen zu machen. Kleine Kinder helfen sehr gern mit und vergessen ihre schlechte Laune dann meist inh. von Sekunden. Sie wird natürlich erstmal ein paar Tage verstärkt testen, wie sie Dich und ihren Papa trotzdem wieder in Fahrt bekommt. Wenn Ihr dann aber zurückhaltend, sichtlich desinteressiert und mit anderen Dingen beschäftigt wirkt, kann sie dieses Verhalten mit der Zeit - weil ineffektiv - loslassen - zu ihrer eigenen Erleichterung. Umgekehrt ist es wichtig, dass Ihr Eurer Tochter sehr viel positive Aufmerksamkeit für erwünschtes Verhalten schenkt. Wenn sie sich selbst angezogen hat, wenn sie beim Tischdecken geholfen hat usw., dann lobe sie sehr. LG

von Jorinde17 am 26.12.2019, 14:58



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danke! das klingt auf jeden fall nach einem guten ansatz. wenn man selber in dem drama gefangen ist, sieht man irgendwann nur noch das und keinen ausweg. werden wir auf jeden fall versuchen... lg

von sa.bi.ne am 26.12.2019, 15:46



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Hallo, auch nur Denkanstöße... - morgens sofort gesagt was essen? Abends klären was - so wecken, dass sie Zeit hat noch zu kuscheln, langsam in den Tag zu starten - wenig Ansprache, abends klären essen, Kleidung etc., morgens in Ruhe lassen Gute Nerven und alles Gute Aeonflux

von aeonflux am 26.12.2019, 15:40



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danke auch für deine antwort. werden ab sofort versuchen, abends alles festzulegen. vielleicht ist sie dann morgens entlastet... lg

von sa.bi.ne am 26.12.2019, 15:50



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und zwar bei euch ;-) Du schreibst, ihr hättet schon Angst vor dem morgendlichen Drama - und genau das verstärkt das Ganze noch. Sie ist morgenmuffelig - und ihr unsicher/ängstlich. Das wird sie erst recht auch verunsichern. Was passiert denn schreckliches? Nichts :-) Sie ist grantig. So what. Was würdet ihr tun, wenn euer Partner so drauf wäre? Um ihn herumtanzen, alles recht machen, trösten etc? Vermutlich eher nicht sondern sagen "naja, wenn ich dir eh nichts recht machen kann, dann schau bitte zu , dass du selbst klar kommst - aber ich bin raus aus der Nummer". Klar, sie ist noch ein Kind - aber im Prinzip funktioniert es genau so. Ihr müsst euch ein bisschen davon frei machen, dass IHR ständig dafür verantwortlich seid, dass sie gute Laune hat. Der Tisch ist gedeckt - sie kann nehmen, was sie möchte. Oder es lassen. Aber ihr müsst sie nun weder mit 1000 Extra-Dingen zu guter Laune bewegen wollen noch trösten, weil sie trotz Angebot auf dem Tisch nichts findet, was ihr gerade passt. Dann hat SIE eben Pech und der Hunger ist wohl nicht so groß. Der Schrank ist voller Klamotten - du kannst ihr zB 2 Dinge rauslegen, zwischen denen sie sich entscheiden kann. Klappt das nicht ... naja, kann sie gerne rummotzen, aber das ändert ja nichts daran, dass SIE klar kommen muss. Sie darf ruhig merken, dass ihr gerne helft/unterstützt - aber es auch an einen Punkt kommen kann, wo es an ihr liegt und andere einfach "raus" sind und dem Ganzen auch keine Beachtung mehr schenken wollen/können. Das es auch eure Grenzen gibt, wo ihr sagt, dass es euch nun reicht. Nicht böse seid oder schimpft, aber einfach sagt "ok, bis hierher kann und will ich gerne helfen - aber ab hier ist meine Grenze und ich möchte nun nicht weiter gehen".

von cube am 27.12.2019, 09:08



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Das ist aber nicht sehr aufbauend, wenn man in der Frueh aufwacht und schon weiss, dass man nicht in einen schoenen Tag hinein kommt, sondern in eine lauernde Familie, die sich gemaess den eigenen labilen Gefuehlen noch viel labiler in alle Richtungen verschiebt und zerfaellt. Was der Ausloeser ist, kann Vorschulpubertaet, hormonelle Schwankungen, sonstige Launen, etc. Aber das, was sie auffaengt, ist halt nicht da, wenn sie die Stimmung der Familie und die Plaene des Tages so bestimmt, dass alle nur noch angstvoll lauern, wie die Fuenfjaehrige wohl jetzt wieder drauf ist. lg niki

von niccolleen am 27.12.2019, 11:32



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Hat meine Tochter auch, wenn sie sehr unterzuckert ist. Nach dem Frühstück ist alles ok.

von Lelo317 am 27.12.2019, 20:42



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Hatte ja oben schon geantwortet und muss noch mal konkret sagen, es ist Morgenmuffligkeit, das is nicht heil - und behandelbar. Weil so hier so viele Strategien genannt werden, fiel mir eben auf, das noch einmal ausdrücklich zu sagen: doktert bitte nicht an den Symptomen rum, das macht es fuer alle immer schlimmer, den die Erwartungshaltung aller kann nie erfuellt werden. der Grund ist eben nicht wegzuzaubern, sondern muss eben gelebt werden von den Angehoerigen....in Ruhe lassen , dann ist es einfacher für alle

Mitglied inaktiv - 27.12.2019, 21:20



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Wenn irgendwas „quer“ läuft, hilft es auch manchmal, die bisherige Regel zu ändern. Also z.B. eine halbe Stunde früher oder später zu wecken. Dann können sich alle „neu finden“ und je nach Erfahrungen für die Zukunft anderes vereinbart werden. Hauptsache, das Bisherige wird verändert. Danach kann man neu nachdenken, was gut für alle ist...

von MoneSi am 28.12.2019, 00:18



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Das Kind ist 5 und es tritt seit einigen Wochen auf. Vorher sc heißt es geklappt zu haben. Ob man da schon von einer "unheilbaren" Morgenmuffeligkeit sprechen kann?

von Mutti69 am 28.12.2019, 09:39



Antwort auf Beitrag von Mutti69

man wird nicht mit morgenmuffligkeit geboren , sie entwickelt sich .. aber es kann jeder sehen ,wie er es gern sehen möchte und andere müssen ja nicht handeln , wie ich es würde.dafür gibt es uns ja hier , das die fragestellerin sich eben die antwort rausfischt, die am ehesten zu ihr passt

Mitglied inaktiv - 28.12.2019, 11:24



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Ha! Das ist aber lustig... Anerzogene Morgenmuffelkeit, die gesamte inzwischen fast 100jaehrige Chronotypenforschung, nach der bereits in den 90ern des vorigen Jahrhunderts endlich u.a. die Gleitzeit in den meisten Arbeitsstaetten etabliert wurde, Schlaflabors und Melatoninmedikamente entwickelt wurden, bahnbrechend widerlegt von Pauline. Nichts fuer ungut... lg niki

von niccolleen am 28.12.2019, 22:01



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So ein überflüssiger Quark wieder.....dann ist es eben angeboren, gern bin ich da belehrbar...aber es ist was es ist, Morgenlaunigkeit

Mitglied inaktiv - 28.12.2019, 23:04



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Tut mir leid, es war mir eh kurz darauf klar, dass das ein echt bloeder Post war und ich wollte dich echt nicht so angehen. Ich bin halt auch ein Morgenmuffel und hab eigentlich immer echt darunter gelitten und meine Mutter eine extreme Fruehaufsteherin, mein Bruder auch, und fuer Morgenmenschen ist das irgendwie immer wieder schwer nachvollziehbar, dass das Gehirn und der ganze Kreislauf einfach spaeter einsetzt und man sich vornehmen kann, was man will, aber nichts geht in der Frueh und ich hab mich halt auch viel damit beschaeftigt. lg niki

von niccolleen am 29.12.2019, 10:33



Antwort auf Beitrag von niccolleen

alles gut:)...ich sehe ,wir haben was gemein, morgenmuffeligkeit und manchmal raushauen, ohne noch mal nachzudenken;) . passiert mir auch häufig und tut mir dann leid. seis drum:)

Mitglied inaktiv - 29.12.2019, 13:28



Antwort auf Beitrag von sa.bi.ne

Hey! Hier wohnen auch zwei Morgenmuffel. Trotzdem ist das nichts, was andere einfach aushalten müssen!! In eurer Situation würde ich versuchen, die Kleidung am Tag davor rauszulegen. Frühstück am Abend vorher vorbereiten, mit ihr gemeinsam. ZB die Müslischüssel hinstellen oder eben den Teller fürs Brot (oder so). Wichtig ist, macht es gemeinsam. Bei meiner Tochter war es wie bei dir, und solche Regeln haben Druck aus dem Morgen genommen, weil sie dann nicht schon direkt funktionieren musste, sondern in den Tag kommen konnte, ohne dass ich was von ihr wollte. Das hilft mir übrigens auch, und ich bin erwachsen :-) Also Morgenmuffel oder nicht, leiden muss niemand und vielleicht helfen euch diese kleinen Maßnahmen ja :-)

von EinTraumWirdWahr am 30.12.2019, 23:30



Antwort auf Beitrag von sa.bi.ne

Guten morgen Meine Freundin hatte ein ähnliches Problem. Irgendwann hat sie festgestellt dass die Kleine schnarcht bzw schlecht atmet und ist zum Arzt gefangen. Ergebnis war dass die Mandeln stark vergrössert waren und die Kleine schlecht Luft bekam und Atemaussetzer hatte und dadurch nachts sehr schlecht geschlafen hat. Morgens wa sie wie gerädert. Sie haben dann die Madeln mit Laser verkleinern lassen. Nun schläft sie wie ein Bär. Tief und fest. Vielleicht ist bei Euch ein ähnliches Problem. Sprich doch mal mit dem Kinderarzt. Alles Gute für Euch.

von Niikolausi am 04.01.2020, 09:46