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Austritt aus Verein

Thema: Austritt aus Verein

ich wollte mich mal umhören, wie Ihr das handhaben würdet... Mein Sohn wird jetzt neun, hat vor 1,5 Jahren angefangen, eine für Deutschland recht ausgefallene und leider auch sehr teure Sportart auszuüben. Inzwischen ist er da sehr gut bzw. war es auch von Anfang an. Das Equipment wurde gekauft (insgesamt um die 200 Euro), der Vereinsbeitrag zweimal bezahlt (ebenfalls je über 100 Euro), von Fahrtkosten, Spielershirts, Sportcamps usw. mal abgesehen... Mein Sohn hat in der Mannschaft inzwischen einen festen Posten und man zählt auf ihn. Dieses Jahr hat unsere Mannschaft sogar diverse Siege einfahren dürfen und spielt in den Play-Offs...However, mein Sohn hat keine Böcke mehr. Mir absolut unverständlich, hätte ich auch nie mit gerechnet und ich denke auch, damit rechnet gar keiner, aber was solls. Er möchte JETZT aufhören und zwar vor allen "wichtigen" Spielen. Auch das wäre soweit für mich ok, nur müssten wir so langsam den Verein darüber informieren, da man mit meinem Sohn in den Spielen fest rechnet und für ihn auch inzwischen ein neues Spielershirt gedruckt wurde (nicht billig). Ich selbst habe ihm gesagt, dass ich es der Mannschaft gegenüber - neue Spieler zu finden, die von 0 auf gleich auf seinem Level sind, ist geradezu unmöglich - fair finden würde, wenn er die restlichen zwei Spiele und somit die Saison (endet im Sept) durchzieht. Es geht hier dummerweise nicht nur um eine Liga sondern mein Sohn spielt in zweien... Das sieht mein Sohn ähnlich und auch ein. So - jetzt habe ich gesagt, mein Sohn möchte das bitte seiner Mannschaft (absolut eingeschworene super Gemeinschaft) und dem Trainer (inzwischen Freund der Familie) selbst sagen. Und das will er nicht. Da spielt er lieber mürrisch und meckernd weiter und kassiert dafür jedesmal Stress, Strafen und Schimpfe aufm Platz. Ich zahl jedesmal weiter schön die Vereinsbeiträge, die ich mir momentan ehrlich gesagt nicht leisten kann... Sehe ich das zu eng oder wie würdet Ihr das handhaben? Natürlich wäre es einfacher, wenn ich heute einfach den Trainer anrufe und sage "der kommt nimmer" - nur möchte ich, dass mein Sohn das selbst macht. Ich finde, er ist alt genug und eben die Verbindung und seine Freundschaften zu den einzelnen Spielern sind so eng, dass ich es unsportlich finden würde, wenn er sie einfach so "hängen" lässt und Mama nimmt ihn ausm Verein. Aber wegen ihm ist so oft was umgestellt und verändert worden, man hat ihm so viel geholfen - so dass ich es eben einfach nur gerecht finden würde, wenn er selbst jetzt seinen Austritt auch bekannt gibt... Oder grenzt meine Ansichtsweise an Rabenmuttertum? Was würdet Ihr machen? Danke.

von Holzkohle am 30.07.2012, 13:37



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Hallo, ich kann Dich gut verstehen und ich würde es von meinem Sohn sicher genauso verlangen wie Du von Deinem. Das ist die Seite der betroffenen Mutter. Die andere Seite ist die der objektiven Leserin und da muss ich Dir sagen, dass ich Deinen Sohn da unterstützen würde, wenn er von Dir das Okay kriegt, aufhören zu dürfen. (Du hast ihm ja auch alle negativen Seiten aufgezählt und er lässt sich schon darauf ein, noch die Spiele durchzuziehen, was ich auch toll finde beim ´nem knapp Neunjährigen!) Es heißt ja nicht, dass Du da anrufst und sagst, dass er nicht mehr kommt. Aber Du könntest ihn doch vom Training abholen und dann könntet Ihr das beide gemeinsam machen. Offensichtlich ist er ja dazu noch nicht allein in der Lage, sonst würde er es ja machen. Und mit knapp neun ist er ja jetzt auch noch nicht sooooo groß, dass er alles alleine regeln muss. Er wird es Dir bestimmt danken und schafft so was nächstes Mal vielleicht allein... Bestimmt braucht er erst mal einen Anstoß, wie man sowas überhaupt anstellt. Also, komm´ihm doch nocht etwas entgegen ! Lg M.

von M. am 30.07.2012, 14:07



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Da du als Elternteil die Beiträge zahlst und für die Mitgliedschaft unterzeichnet hast, liegt es an dir, im Vereinsbüro die Kündigung der Mitgliedschaft einzureichen. Dies kann dein Sohn als Nichtvolljähriger ja auch gar nicht alleine. Aber der Rest - also dem Trainer und der Mannschaft Bescheid sagen - ist absolut Sache deines Sohnes.

von Grundlagentrottel am 30.07.2012, 14:15



Antwort auf Beitrag von Grundlagentrottel

ja klar, das Bürokratische mache ich alleine (wobei das bei uns auch aufm Platz gemacht wird *ggg*) - zum Training muss ich EH immer mit, da der Weg zu weit ist, den packt mein Sohn noch nicht alleine, also wäre ich auch "da", wenn er den "sozialen" Part hinter sich bringen muss. Was ihm sehr schwer fällt und er hat absolute Panik davor, er mag die Leute da ja auch sehr und denkt, danach ist er bei allen unten durch (was sicherlich für den Moment auch der Fall sein wird, aber was soll ich machen? Ihn ZWINGEN dahin zu gehen, "nur", weils ziemlich gekostet hat?)

von Holzkohle am 30.07.2012, 14:34



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...und musst somit nicht länger zahlen als du willst. Was dein Sohn auf der sozialen Ebene daraus macht, ist sein Bier. Wie alt ist er eigentlich. Also, ich gehe hier die ganze Zeit davon aus, dass es sich um ein Kind ab der weiterführenden Schule handelt. Sollte er allerdings wesentlich jünger sein, dann würde ich da als Erwachsener schon den Leuten Bescheid sagen.

von Grundlagentrottel am 30.07.2012, 18:11



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Hallo, ich weiß ja nicht, wie endgültig der Entschluss deines Sohnes ist bzw. welche Hintergründe er hat. Der Vorteil eines Gesprächs mit dem Trainer wäre ja, dass dabei diese Gründe besprochen werden könnten. lg Anja

von kanja am 30.07.2012, 14:41



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der Grund ist "hat einfach keine Lust mehr" und das leider schon seit wohl längerer Zeit. Begründung ist, dass man oft einfach nur rumsteht (und damit hat mein Sohn ja auch nicht Unrecht, aber so IST das Spiel halt...) Mit den Leuten und auch den Trainern kommt er super klar und er ist sogar auch sehr gut, also wo man jetzt nicht denken könnte, er möchte nimmer, weil er sich da "anstellt" oder den Sport nicht beherrscht. Es haben schon diverse Leute versucht ihn vom Gegenteil zu überzeugen, bringt aber alles nichts. Mit Sicherheit könnte der Trainer meinen Sohn davon überzeugen, weiter zu machen, aber es gibt eigentlich nichts, womit man ihn jetzt wieder hinlocken könnte (nichtmal das hammergeile neue Spieler-Shirt, auf das er 9 Monate gewartet hat, hat "gezogen") - nur ginge mein Sohn dann wirklich nur aus Verbundenheit zum Trainer hin und nicht, weils ihm Spaß macht...

von Holzkohle am 30.07.2012, 14:51



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Mmmh, jetzt stellt sich mir aber doch langsam die Frage: was ist das Hauptproblem? Dass er nicht mehr hin will (ich dachte, dass Thema sei durch und in Ordnung)?! Dass der Sport so teuer ist und er noch seinen Beitrag "absporteln" soll? Die sozialen Kontakte? (Die muss er doch nicht verlieren, nur weil er aus dem Verein austritt. Sind es wirklich so gute Freunde, dann können diese Freundschaftern doch gepflegt werden; wenn auch zugegebenermassen schwieriger als vorher, aber möglich ist alles) Oder, dass er nicht alleine sagen will, dass er nicht mehr hinmöchte? Vielleicht solltest Du erstmal in Dich gehen und überlegen, wo bei Dir der Hase im Pfeffer liegt, dann ´ne klare Position beziehen und dann mit deinem Sohn das Eine oder das Andere "durchziehen". Alles nicht so einfach, ich weiß ja... Viele Grüße M.

von M. am 30.07.2012, 16:46



Antwort auf Beitrag von M.

da musst Du mich missverstanden haben. Das Thema ist durch, ja und seine Beweggründe, dass es ihm keinen Spaß macht, kann ich (für oder bei einem Kind) durchaus auch nachvollziehen (das ewige Rumstehen, wobei man da auch was zu tun hat... ist halt nicht die ganze Zeit ein Laufsport wie Fußball...) Die Finanzen??? NA HOSSA... ich "dürfte" eigentlich froh sein, wenn er besagten Sport nicht mehr ausübt, da ich so eine Menge Kohle spare :) - und nee, geht mir auch gar nicht darum, dass er die Werte jetzt abzutrainieren hat. Wie gesagt, ich zwinge ihn nicht, wenn er nicht mehr will.. wir haben mehrfach versucht, dem Ganzen aufn Grund zu gehen, er sagt, er hat einfach keine Lust mehr - hmpf, was soll ich machen... (Das mit dem Trainergespräch bezog sich auf das Posting das nach Dir kam) Die sozialen Kontakte sind dann tatsächlich "flöten", außer vielleicht meine eigenen zum Trainer und dessen Familie... Was die dortigen Kids angeht wird sich das erledigen, da alle sehr weit weg wohnen (Training ist nicht bei uns im Eck), aber ich denke, damit kann jeder hier leben. Fakt ist, er will nimmer - Fakt ist, er hat hierzu mein ok - Frage war jetzt nur, ob meine Vorgehensweise, ihn das allein mitteilen zu lassen (und ich steh im Hintergrund) bei Euch genau so ablaufen würde oder ob Ihr das Kind einfach abmelden würdet und gut ist´s.

von Holzkohle am 30.07.2012, 17:21



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Ah, allet klar! So habe ich es am Anfang auch verstanden! Ja, Du stehst im Hintergrund, er soll´s sagen und Du hilfst ihm, wenn er nicht weiter weiß... Liebe Grüße und nichts für ungut ;-)! M.

von M. am 30.07.2012, 17:49



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Bis jetzt haben wir immer unsere Tochter abgemeldet.Sie wollte das auch nie.Ist aber kein Problem.Unsere Tochter ist jetzt im 3. Verein.Bei den anderen hörte sie auf sobald es auf Wettkämpfe ging.Bis jetzt konnte sie im 3. Verein nur so spielen und morgen wird sie angemldet.Irgendwann wird es da auch so sein,dass es da auch um etwas geht. Hatte Dein Sohn noch nie ein wihtiges Spiel bzw hörter da vorher immer auf?Das ist bei unserer Tochter auch so.Dafür gibt es aber einen Grund. Wenn Du Dir das sowieso nicht leisten kannst,dann lass ihn aufhören.

von Saarmama03 am 30.07.2012, 18:44



Antwort auf Beitrag von Saarmama03

um Himmels Willen, klar wars finanziell nicht drin, aber ich habe es "drin" gemacht, und sei es, dass ich meine Eltern gebeten habe, was dazu zu geben. Er wollte das so gern machen und weder ich noch meine Eltern wollten das aus finanziellen Gründen nicht. Wir haben auch bei der Beitragszahlung Sonderkonditionen bekommen... Und nee, selbst bei den ganz wichtigen Spielen hat er vorher nicht "gekniffen" oder so. Der Witz ist ja, die komplette letzte Saison haben wir von A - Z VERLOREN und zwar jedes Spiel, JEDES... Wenn er DA gesagt hätte, keinen Bock mehr - wow, hätte ich sofort ohne Wenn und Aber verstanden :) Jetzt ist es fast unlogisch, sie haben fast alle Spiele von Anfang angewonnen in dieser Saison, er hat super viel gelernt - von daher irgendwie absolut nicht verständlich, dass er JETZT aufhören will weil langweilig aber wie gesagt, das ist ok und bevor er sich da hinquält...

von Holzkohle am 30.07.2012, 21:11



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

und das war ihr von anfang an klar. wenn man etwas anfängt, dann bringt man es auch "zu ende". klar, kann es sein, dass es einem weniger od. gar keinen spass mehr macht und als kind will man ja ausprobieren und auch dürfen. nur von jetzt auf gleich alles hinschmeissen, das war bei uns von anfang an klar, dass das nicht ziehen wird. meine tochter, auch fast 9.5 (april 03) machte karate. zwischen gurt gelb und orange hatte sie einen hänger und wir haben ausgemacht, dass sie immer von einem gurt zum anderen entscheidet, ob sie weiter machen will. das war für sie ok. über gurt orange freute sie sich so sehr, dass sie dann den grünen auch noch holte. so lernte sie, wenn man durchhält und nicht sofort alles hin schmeisst, dies auch belohnt wird. sie war stolz auf sich selber, weil sie diese beiden gurte, ganz alleine, ohne hilfe, durch eigene anstrengung und durchhaltewillen geholt hatte. tochter 2 (5.5 jahre) machte den 5. schwimmkurs bei einer neuen lehrerin. die ersten 4 kurse war sie bei einer ganz ganz ganz lieben lehrerin. die neue lehrerin war nicht mehr ganz ganz ganz so lieb sondern "lieb" und/aber sie hatte einen harschen ausdruckston, da sie aus osteuropa stammt. meine tochter (ein sensibelchen) vertrug das gar nicht. nach dem ersten mal heulte sie und meinte, in diesen schwimmkurs wolle sie nie wieder hin. ich hatte verständnis, ihr aber gleichzeitig erklärt, dass sie aufhören darf, wenn es gar nicht gehe, aber nicht sofort. nach einmal könne sie das noch nicht sagen, dass das gar nicht geht. noch zwei mal soll sie es versuchen und wenns dann wirklich nicht gehe, dürfe sie aufhören. die nächsten zwei mal würde ich sie begleiten. sie war nicht sooooo glücklich. weiter erklärte ich, um schwimmen zu lernen brauche es keine ganz ganz ganz liebe lehrerin, sondern eine liebe lehrerin und frau x sei doch schon lieb. ok, ok, überredet........ sie ging noch zwei mal. es war nicht leicht für sie beim nächsten mal, aber ich war ja da. beim über nächsten mal gings besser. sie machte dann den schwimmkurs sogar bis zum zweit letzten mal. am tag der prüfung wollte sie dann aber nicht hin, sie hatte so angst, das abzeichen nicht zu holen (tatsächlich war es knapp). ich sagte, das abzeichen sei nicht das wichtigste. sie habe eh bereits gewonnen, sie habe ihre angst überwunden und habe den kurs durchgezogen (8x), ich sei wahnsinnig stolz auf sie. ausserdem habe sie doch fortschritte gemacht und das wär ja das ziel von so einem kurzs, nicht unbedingt das abzeichen. also ging sie doch hin und siehe da, sie holte sogar ihr abzeichen. wir beide waren stolz wie.......... kannst es dir ja vorstellen........ in der zwischenzeit holte sie bereits wieder ein weiteres abzeichen, diesmal aber wieder bei der alten lehrerin fazit: ich weiss, es ist beschlossene sache. trotzdem hätte ich das so nicht erlaubt. ich hätte verlangt, dass er die "saison" zu ende bringt. auch wenns langweilig ist. das macht man nicht. das hat was mit teamgeist und durchhaltewillen, biss, ehrgeiz zu tun. gerade sport macht schule für viele lebensbereiche. man kann und soll nicht alles von jetzt auf gleich hinschmeissen, schon gar nicht, wenns "nur" keinen spass mehr macht. v. der karatelehrerin haben wir übrigens beide zusammen gesagt, dass sie nicht mehr weiter machen wird da ich aber die schriftliche kündigungsfrist verpasst habe, zahle ich halt nun die 3 monate weiter, ohne dass sie hingeht. das war dann mein bock.

von veralynn am 31.07.2012, 11:23