Rund um die Erziehung

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Hilfe, NE ist so schwer

Thema: Hilfe, NE ist so schwer

Ich wollte mal schreiben, dass ich ziemlich verunsichert bin durch das Nichterziehungsthema. Ich habe mich mal ein bisschen mehr beobachtet, und gesehen, wie oft ich eigentlich meinem Sohn seine Impulse, Wünsche, Interessen oder was es auch sei, beschneide und es tut mir leid. Gleichzeitig ist es allerdings gar nicht so einfach, die Erziehung umzustellen. Ein Beispiel: Bisher habe ich ja, wenn mein Sohn (2 Jahre) sich nicht freiwillig die Nasentropfen rein machen lassen hat, ihn dazu gezwungen. Bevor wir ihn gezwungen haben, haben mein Freund und ich immer viel Zeit damit verbracht, meinen Sohn mit vielen Ideen dazu zu überreden. Mein Freund ist nun in letzter Zeit bei den Überredungsversuchen immer mal entnervt weg gegangen und hat gesagt: „dann eben nicht.“ Eben mit der Begründung, dass es nicht sein kann, dass unser Sohn uns alle Zeit klaut, indem er nicht kooperiert bei notwendigen Dingen. Gleichzeitig denkt mein Freund auch, dass wir unseren Sohn dann halt nicht zwingen sollten. Ich dagegen, bin immer hart geblieben. Als ich nun auch, um meinem Sohn mehr Freiheit zu geben, gesagt habe: „na, dann machen wir eben die Tropfen nicht rein.“, hat mein Sohn nun angefangen zu weinen, weil ich aufgegeben habe, ihn zu überreden. Wenn ich ihm dagegen angeboten habe, es doch noch zu machen, dann hat er sich halbwegs hingelegt, aber doch wieder weggedreht. Wenn ich dann wieder gesagt habe: „na, dann eben nicht“, hat er wieder geweint. Sicher hat mein Sohn gespürt, dass ich mit dem „na, dann eben nicht“ nicht zufrieden war. Ich weiss, dass ich seine Entscheidung nach dem NE-Konzept mit Zufriedenheit annehmen sollte. Gleichzeitig habe ich allerdings immer noch Angst, meinen Sohn zu verunsichern, wenn ich ihn z.B. plötzlich bestimmen lasse, ob er die Nasentropfen nimmt, oder nicht. Bisher dachte ich immer, dass meine Konsequenz bei verschiedenen Aussagen und Erwartungen ihm auch Geborgenheit vermitteln. Ich bin einfach komplett konfus.

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 13:02



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"Möchtest Du die Tropfen nehmen" ? Die Entscheidung (er muß die Tropfen nehmen) habt ihr ohne ihn gefällt, er hatte nur noch die Option zu kooperieren oder nicht ! Wir haben ähnliches bei Unserem erlebt, er verweigerte den Hustensaft und irgentwann gaben wir auch auf und dann hustet er halt ! Manche Schlachten darf man auch verlieren, solange dadurch der Krieg nicht verloren geht :-) Er hatte die Wahl, Hustensaft und bald nicht mehr husten oder kein Hustensaft und weiter husten. Er entschied sich für Husten :-) Und Kinder sind oft herrlich unvernünftig ! Grüßle

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 13:49



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... das mit den Medikamenten sehe ich schon etwas anders. Ob ein Kind HUstensaft nimmt oder nicht, ist eventuell nicht sooo relevant aber wenn es um "wichtigere Dinge" geht, zu denen durchaus auch Nasentropfen gehören können (zum Beispiel bei MOE um die Belüftung der Ohren zu gewährleisten eine Abheilung so zu ermöglichen) oder Augentropfen bei ansteckender Bindehautentzündung dann gibt es bei mir kein Pardon. Sicher kann man versuchen die Kinder zu überzeugen, sie auszutricksen oder im Schlaf zu erwischen (so inhalieren wir am entspanntesten mit der Kleinsten) aber letztenendes nehme ich mir im Zweifels- und Weigerungsfall heraus, darüber zu entscheiden, dass meine Kinder dieses oder jenes jetzt einnehmen oder eben ein Behandlung (wie Splitter herausziehen, Wunde desinfizieren usw.) über sich ergehen lassen müssen, um Schlimmeres zu verhindern.

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 15:20



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wenn ein Kind richtig Schmerzen hat, (MOE, Bindehautentzündung) ist seine Beteiligung auch eher gegeben. Und wir reden hier auch nicht über zwingend notwendige Behandlungen sondern über lindernde Maßnahmen ! Und es spricht ja auch nichts dagegen das Kind von Anfang an einzubinden. Grüßle

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 15:31



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Aber würdest Du es denn erst bis zu einer Mittelohrentzündung kommen lassen damit er genug Schmerzen hat, um die Nasentropfen freiwillig zu nehmen? Wäre es Dir lieber, er bekäme dann halt Antibiotika, weil es für nur-Nasentropfen zu spät ist? Mein Kleiner ist 2 Jahre und hatte schon 5 mal MOE. Trotzdem sagt er "nein", wenn ich ihn nach NAsentropfen frage.

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 15:53



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es soll nicht zu Schmerzen kommen damit das Kind was nimmt, in Form von Konsequenzschmerzen als Erziehungsmittel, siehe "Das hast Du nun davon" :-( Eine Mutter kennt die Krankengeschichte ihres Kindes und daher sind prophylaktisch manchmal konsequentere Maßnahmen erforderlich, siehe auch Posting von mami06. Aber hier ging es um Nasentropfen und nicht um Nasentropfen zur Verhinderung einer weiteren Mittelohrentzündung ! Es wird zwischen Dir und deinem Freund der Beschluß gefasst das Kind muß die Nasentropfen nehmen, damit wird dann das Kind konfrontiert und kann sich dann entscheiden. Da gehe ich mit den NE´s konform, Du würdest es auch nicht akzeptieren wenn dein Freund was beschließt und darfst dich dann entscheiden ob Du mitwillst oder nicht, Du würdest auch wollen in die Ursprungsentscheidung (ob man geht) integriert zu werden. Grüßle

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 16:04



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So richtig habe ich Dich nicht verstanden. Ich und mein Freund fassen einen Beschluss und wozu kann sich dann mein Sohn noch entscheiden?

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 16:36



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Du und dein Freund beschließen der Sohn muß die Nasentropfen nehmen ! OK ? Erst DANN wird dein Sohn in die Entscheidung integriert, er "darf" sich dann eurer Entscheidung anschließen oder auch nicht. Aber die Entscheidung die Tropfen zu nehmen ist schon zwischen Dir und deinem Freund gefallen, dein Sohn hatte da nie Einfluß !!!!! Verstanden ? Anderes Beispiel : Es ist Sommer und der Urlaub steht an. Dein Freund konfrontiert dich heute abend mit der Tatsache, ihr fahrt Zelten in den Bayerischen Wald. Er stellt dich vor die Wahl mtzugehen oder nicht. Würde dir das gefallen ? Du würdest doch auch mitbeschließen wollen wohin man fährt oder ? Und so geht es vielleicht deinem Sohn, er wird mit Tasachen konfrontiert statt Entscheidungen mitzubestimmen. Nun kann man natürlich wieder das E-Argument anführen, dem ich auch leider sehr oft unterliege : Das wäre ja noch schöner mit meinem Sohn zu diskutieren ob er die Tropfen nehmen will oder nicht, er hat sie zu nehmen, sie tun ihm gut und Basta :-) Ich hoffe Du hast es nun etwas verstanden. Grüßle

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 16:54



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Ich glaube, heute fehlt mir etwas der Kopf, denn so richtig habe ich es immer noch nicht kapiert, obwohl Du es besser erklärt hast. Also ich finde, dass es nicht so recht eine wirkliche Entscheidung ist, ob er die Nasentropfen freiwillig oder unfreiwillig nimmt. Oder meinst Du mit "in die Entscheidung integrieren", dass er die Entscheidung befürworten oder ablehnen darf, sich aber trotzdem fügen muss? Geht es in diesem Falle nur darum ihm zu sagen: "Ja, ich verstehe, dass Du die Tropfen nicht gern nimmst.", also darum, ihm Verständnis zu zeigen? Der Zusammenhang zu dem anderen Beispiel ist mir nicht so ganz klar. Wenn mein Freund mich vor die Wahl stellt mitzufahren oder nicht, überlässt er mir ja die Entscheidung, dann hat er mich ja nicht vor die Tatsache gestellt, dass wir dorthin fahren. Und wenn er mir nicht die Wahl überlassen hätte, dann könnte ich als Gleichberechtigte von mir aus blockieren.

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 17:16



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wenn ein Kind krank ist und Medikamente und sei es NUR Nasentropfen nehmen muss, was soll mein Kind da noch entscheiden duerfen/meussen/sollen??? Auf welcher Grundlage soll es entscheiden? Kann es verstehen, was in seinem Koerper passiert, wenn er die Tropfen nicht nimmt? Dass es womoeglich sehr schmerzhafte Folgen haben kann? Erkennt es die Tragweite seines Handelns? Kann es die u.U. langwierigen Folgen abschaetzen? Das Kind im OP ist 2 Jahre alt! Es wird nicht verstehen, dass es die unangenhemen Tropfen nehmen muss.... Welche Wahl hat denn das Kind? Welche Entscheidung kann es treffen? Es gibt NUR ein 'Tropfen JA' oder 'Tropfen NEIN'. Kein vielleicht, keine nur halbe Tropfen, keinen Kompromiss. WAS soll das Kind hier entscheiden deurfen?? Das erschliesst sich mir hier ueberhaupt nicht. Du schreibst: Du und dein Freund beschließen der Sohn muß die Nasentropfen nehmen ! OK ? Erst DANN wird dein Sohn in die Entscheidung integriert, er "darf" sich dann eurer Entscheidung anschließen oder auch nicht. Aber die Entscheidung die Tropfen zu nehmen ist schon zwischen Dir und deinem Freund gefallen, dein Sohn hatte da nie Einfluß !!!!! WELCHEN Einfluss soll er denn hier haben koennne?? Das Urlaubsbeispiel passt in dem Moment ueberhaupt nicht dazu, denn sowas entscheidet man nun mal gemeinsam. Aber ob mein Kind Medizin nimmt, kann es nicht entscheiden. Wuerdest du mir das bitte nochmal naeher erklaeren? Danke schoen! LG

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 17:17



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sein, und die hat er abgelehnt. Keine schlimme Sache. Wie laeuft es bei Antibiotikum? Oder was wenn sich der Husten ohne Saft richtig auswaechst und dann doch Medikamente noetig werden? Hat das Kind dann immer noch die Entscheidungsfreiheit?? Wie erklaerst du dem eh schon gereizten weil kranken Kind, dass es diesmal nicht entscheiden darf? Oder baust du darauf, dass dein Kind schon den Schluss ziehen kann, dass es doch besser ist, Medikamente zu nehmen? Und wenn nicht?? LG

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 17:25



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Sinn her.... LG

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 17:25



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Es ist kompliziert :-) Ihr stellt grundsätzlich die Mündigkeit eines 2 oder 3jährigen in Frage und da ist der Knackpunkt. Es geht auch nicht darum ob der 2jährige medizinisch bewandert ist, ob er sein "Wohl" einschätzen kann, sondern darum ob er gefragt wird oder nicht. Bei euch wird er nicht gefragt ! Warum auch, er ist klein, noch unwissend und Mutti weiß was gut für ihn ist. Ich denke da meist ähnlich, aber UND NUN DAS GROSSE ABER er wird in Entscheidungsprozesse überhaupt NICHT eingebunden. Die Eltern entscheiden und erst dann wird das Kind pseudomäßig "gefragt". Aber es hat in diesem Moment keine Wahl und dann bockt es und verweigert evtl. ! Und das Urlaubsbeispiel dient eben dazu klarzumachen wie man zwar entscheiden kann, aber bei der Ursprungsentscheidung außen vor gelassen werden kann. Du schreibst es ist selbstverständlich daß Du bei der Urlaubsplanung berücksichtigst wirst bzw. man entscheidet es nun mal gemeinsam. Was aber wenn dein Mann plötzlich der Meinung ist, er verdient das Urlaubsgeld und daher trifft er allein die Entscheidung. Du wärst sicher nicht einverstanden und wärst enttäuscht und würdest bocken :-) Nichts anderes macht das Kind bei den Tropfen. Es fühlt sich übergangen und bockt ! Nun zur Praxis : Ich bin auch der Meinung manchmal muß man sein Kind auch mal zu was zwingen, ich betone ich bin kein NE´ler :-), aber ich muß das nicht mit "Augen zu und durch" lösen, sondern kann entsprechend auf das Kind eingehen. In diesem Moment konzentrieren sich die Eltern auf die Durchsetzung der erforderlichen Maßnahme und nicht auf die Bedürfnisse des Kindes. Und da sollte man vielleicht den Ansatz ändern. Bei Unserem nutzt es oft ihn nicht zu zwingen und einfach zu sagen : Wenn Du möchtest darfst Du den Saft nehmen. Dadurch erhält der Saft einen ganz anderen Reiz :-) Grüßle

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 17:59



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der Saft dann seinen Reiz bekommt. Aber wenn nicht? Aber wenn ich meinem Kind gerade bei wichtigen Medikamenten die Wahl lasse: ja oder nein, muss ich mir darueber im Klaren sein, welche Folgen ein etvl. NEIN haben kann. Was wenn das Medikament so wichtig ist, dass es spaeter nicht zu irgenwelchen Spaetfolgen kommt, die ohne Medikament sehr wahrscheinlich sind? Was, wenn mein Kind mir spaeter Vorwuerfe macht, dass es nun Asthmatiker ist, weil ich damals mit seiner Gesundheit so flappsig umging und das Inhalieren halt aufhoerte, weil das Kind halt nie wollte?? Die Gesundheit meines Kindes ist meine Aufgabe, bis es diese Aufgabe selber uebernehmen kann und wann das sein wird? Keine Ahnung. Rat wird es u.U. immer wieder mal brauchen. Aber zum Arzt gehen, kann es mit 2 noch nicht alleine. Ich finde, dass Kinder NICHT in der Lage sind alle Entscheidungen zu treffen, die fuer sie wichtig sind. Sehen wir mal von Pipifatz "willst du die roten oder blauen Stiefelchen?!" ab, das kann mein Kind gern selber entscheiden. Und die Urlaubssache. Ich habe dann immer noch eine Wahl und die Folgen meiner Wahl abschaetzen. Das kann ein Kind nun mal nicht. Und das ist der feine Unterschied. LG Silke, die es sehr schade findet, dass dieses Forum total missbraucht wird, immer mehr Fragen mit dem Nachsatz AN DIE NE's....meine Guete, als waere das der Weisheit letzter Schluss *augenroll*

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 18:11



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wuerde mein Mann so argumentieren: ich habe das Geld verdient, ich entscheide...dann denke ich, ist die Wahl des Urlaubsortes das geringste Problem in meiner Ehe, dann steckt da wohl ein groesseres Problem. LG

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 18:23



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das Kind so zu überzeugen daß es sein eigener Entschluß ist. Im Gegensatz zu den NE´lern hab ich oft kein Problem zu manipulieren :-) Ich finde es schade daß Du nun auf dieses Niveau herabsteigst und etwas zyniksch behauptest ich würde die Gesundheit hinter die Bedürfnisse des Kindes stellen. Das macht keiner, nicht mal der Reiner :-) Ein Mißbrauch findet hier doch nicht wirklich statt, hier werden nur ein paar Grundfeste überdenkt und ins wanken gebracht, aber nur wer selbst zweifelt sieht die Gefahr :-) Grüßle

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 20:13



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Faden gernn weiter. Und egal wieviel Herzblut ich in die Geschichte lege, ich muss immer mit der strikten Verweigerung meines Kindes rechnen und eigentlich muss ich die ja dann auch akzeptieren, wenn ihm die Wahl lasse. Alles andere waere wieder Manipulation, oder nicht? Lass ma das Thema, ich weiss schon wie DU das meinst, bist ja auch kein NE. (wie doof das immer klingt, also gaebe es nur NE und E) und eigentlich wollte ich dieses Forum doch meiden....*GG* LG Silke

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 20:30



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und die Grenzen des andern zu ueberschreiten im Falle eines *NOTFALLS* ist ja dann auch wieder erlaubt und voellig ok, So habe ich gelernt. Alles das gleiche und doch voellig anders *jaja* LG

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 20:32



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Liebe Stemu, du musst doch nicht gleich beim schwierigsten Anfangen. Mach doch erst Mal das Leichte, und das Schwere auf die dir bekannte, aber *Sicherheit versprühende* Art. Wenn du jetzt das für dich Schwierigste nimmst und denkst: BOAH, das geht doch gar nicht mit NE – aha, NE klappt gar nicht und ist sauschwer und nicht durchsetzbar, ist das das gleiche wie als würdest du Klavier spielen lernen und gleich die Schwierigsten Stücke von Mozart mit beiden Händen spielen wolltest! Du solltest eben klein anfangen bei den Dingen, die dir leicht fallen. Vielleicht sind es die Süßigkeiten. Oder Fernsehen, oder vielleicht ist es einfach nur eine andere "Art" dein Kind zu sehen oder mit ihm zu sprechen. Vielleicht lässt du ihn einfach mit Dingen spielen, ohne zu sagen "guck, das macht man aber so, nein, nicht so", oder .... lässt ihn Mal ohne Windeln laufen oder keine Ahnung! Fang bei etwas an, was dir leicht fällt. Haltung bei Medikamenten: "Ich habe keine Ahnung, wie es bei NE gemacht wird, aber es wird schon irgendwie kommen"... Du schreibst: ***Gleichzeitig habe ich allerdings immer noch Angst, meinen Sohn zu verunsichern, wenn ich ihn z.B. plötzlich bestimmen lasse, ob er die Nasentropfen nimmt, oder nicht. Bisher dachte ich immer, dass meine Konsequenz bei verschiedenen Aussagen und Erwartungen ihm auch Geborgenheit vermitteln.*** - Da steckt doch schon die Lösung drin: Du hast Angst, deinen Sohn zu "verunsichern", also brauchst du einfach nur "Sicherheit" – dann hast du weder Angst, noch kannst du ihn verunsichern. Du kannst natürlich ganz *sicher* ihm die Entscheidung lassen, aber das geht erst, wenn du überhaupt schon sicherer mit der NE-Sache bist. Daher: mache in anderen Bereichen erst Mal Erfahrungen, dann kannst du z.B. auch bei Medikamenten sicherer werden. "Nichterzieher” würden solange die Entscheidung dem Kind überlassen, wie keine Gefahr besteht. Ob Gefahr besteht, kannst du einfach beim Arzt oder Apotheker erfragen. Frag doch: "Was passiert/was kann passieren, wenn er X nicht nimmt?". Wenn er sagt, dann dauert die Krankheit länger - kannst du ja beruhigt ihm die Entscheidung nehmen und eben nicht geben, wenn er nicht will. Dann wird er auch keine Zweifel von dir spüren, sondern *Sicherheit* dass du schon weißt, was du tust. Wenn er sagt, dann kann er die Y-Krankheit kriegen, dann fragst du weiter, woran man das früh erkennen kann, worauf du achten sollst und was du eventuell für Tees oder anderen Heilmitteln geben kannst, die er lieber nehmen würde etc. Dann kannst du deinen Sohn, wenn er das Medikament nicht haben will, *begleiten* (wie Krankenbegleitung), bei seinem Weg, die Krankheit durchzustehen – was sowieso viel besser für das Immunsystem ist, in den meisten Fällen – und kannst eben aufpassen, Fieber messen, Tee kochen etc. Auch mit "Sicherheit", denn du weißt ja Bescheid, hast dich informiert. Wenn es schlimm wird oder Gefahr droht, greifst du ein. Zur Not mit Zwang - genau wie beim Retten vor der befahrenen Straße. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen "Sicherheit" geben. Ich weiß jetzt nicht – bist du auch in der Mailingliste? Wenn nein – sei herzlich eingeladen – man braucht wirklich Unterstützung! Und wenn ja, frag doch bitte dort nach. Oder suche im Suchlauf, wir hatten das Thema schon Mal in der Liste – kannst aber wie gesagt gerne dein konkretes Problem posten, du kriegst sicher viele hilfreiche Antworten. Die Reaktion deines Sohnes ist total normal: Er "kooperiert" TOTAL, finde ich – aber mit DIR, mit deiner "Gefühlswelt". Du bist unsicher – er ist unsicher. Sei froh, dass du so ein kooperationsbereites Kind hast :-) Das ist wie mit dem Fahrer: Du willst auch nicht neben einen Fahrer sitzen, der total "unsicher" im Autofahren ist, da würdest du dich total unsicher selbst. Wenn er allerdings ruhig ist und weiß, was er tut, dann fühlst du dich auch sehr sicher mit ihm als Fahrer. Dein Sohn braucht dich als "Fahrer". Er fährt gerne mit! Und es ist sogar auch völlig in Ordnung, dass du gerade verunsichert bist – ich sage das nur, damit du dich nicht wunderst, dass er so reagiert – er kooperiert halt nur, und das ist nicht schlecht zu bewerten. Ich würde mich an deiner Stelle über Schnupfen und seine Gefahren informieren, auch über andere Behandlungsmethoden. Ist man informiert, dann weiß man einfach Bescheid und kann viel viel sicherer auftreten. Und das gilt für alle "Es", und "NEs" ;-) Grüße Johanna www.unerzogen.de

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 19:24



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Hallo, ich stehe erst am Anfang mit über NE zu informieren und finde die Idee echt toll. Allerdings sehe ich z.B. in dem Punkt wie Medikamentangabe doch Grenzen. Kann ein 2 Jahre altes Kind wirklich schon mitentscheiden ob es ein Medikament nehmen will oder nicht. Ich denke z.B. auch an so Sache wie Antibiotika, wo man meist eine Woche nehmen muß aber die Beschwerden sind nach kurzer Zeit weg... Mein Sohn (7) mußte im Alter bis zu 3 Jahre oft inhalieren, bis zu 3 mal am Tag. Meist mit Druck vor dem Fernseher. Ich denke nicht das er hätte entscheiden können, ob er das gut findet oder nicht, denn in dem Moment, wo das unangenehme kommt sieht es mit dem Verständnis oft anders aus. Ich meine natürlich nicht nur Hustensaft oder Nasentropfen, sondern in erster Linie, Medis, die wirklich regelmäßig genommen werden müssen. Viele Grüße MF

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 20:54



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Hallo, keine Ahnung, ob es euch hilft, aber meine wollten auch nie Nasentropfen, aber Nasenspray fanden sie okay, weil sie es selbst rein sprühen können. Ansonsten würde ich es auch davon abhängig machen, ob die Gabe des Medikaments wirklich notwendig ist. Also vorher mit dem Kia abklären, was schlimmstenfalls passieren kann, wenn das Kind verweigert. LG Trinity

Mitglied inaktiv - 25.07.2007, 21:28



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Hallo, will mich mal kurz einmischen - habe aber nicht alles gelesen. Wir lassen unseren 21 Mon. alten Sohn auch so viel wie möglich, dabei meine ich aber auch, dass es auch so genügend Verbote gibt (Teller kaputt klopfen wollen, an der Straße stehen bleiben u.ä. Bin aber auch überzeugt davon, dass Kinder für einige Entscheidungen noch zu jung sind und sie auch froh sind, wenn ihnen entsprechenden Entscheidungen abgenommen werden: unsere große Tochter wird bald acht und ich habe gedacht in den Ferien klappt das schon mit länger aufbleiben und aussschlafen. Aber nein, dafür ist sie zu jung, sie wurde knatschig und wir haben entschieden, wenn sie so unso lange aufbleibt, muß sie Mittagsschlaf machen. Und nun geht es uns allen besser mit der Regelung... Ich denke immer noch daran, dass meine Mutter (die 75 ist) mir erzählt hatte, sie durfte als Kind so ziemlich alles (war Nachzüglerin von insgesamt 5 Kindern). Und sie hätte sich gewünscht, dass sie auch mal mehr Verbote, wie die Nachbarskindern bekommen hätte.... Ich denke, es kommt auf das Mass an, es kommt auf die eltern und auf das Kind an. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren. Die Grenzen sind von Eltern zu Eltern unterschiedlich. Bei den einen Kindern muß man noch mehr Entscheidungen abnehmen, weil sie überfordert sind, bei den anderen nicht. Und erziehem tut man so oder so. so liebe Grüße Susanne

Mitglied inaktiv - 28.07.2007, 23:37