Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Dorilys am 25.02.2008, 21:39 Uhr

Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Mein Mann und ich sind uns erziehungstechnich nicht einig - wie würdet Ihr reagieren?

Unserer Tochter (10 Jahre) hat zu Weihnachten ihren heißgeliebten Nintendo DS bekommen. Tagsüber spielte sie wenig, meist abends. Zum Geburtstag Ende Januar gab es das Spiel "Animal Crossing". Seitdem will sie den DS überall mitnehmen und ich habe sie mehrmals erwicht, das sie statt HAs zu machen Nintendo spielte. Seitdem habe ich den DS zur Aufbewahrung und sie muß ihn bei mir holen kommen und ihn wieder abliefern. Sie weiß wo er aufbewahrt ist. In der letzten Zeit kam sie mehrmals abends mit fadenscheinigen Gründen nochmal aus dem Bett und ich fand zweimal den DS am nächsten Morgen in ihrem Zimmer. Sie behauptete, sie hätte am Tag vorher vergessen ihn zurückzugeben, ich war mir auch nicht ganz sicher. Ich habe ihr (eben weil ich unsicher war) angekündigt, wenn ich sie abends mit dem DS erwischen sollte, ist dieser für eine Woche hinter Verschluss.
Genaus das ist heute passiert: Sie kam nach der Bettzeit noch mal runter um etwas zu trinken und mir noch einen Gutennachtkuss zu geben. Kurz danach bemerke ich, dass der DS nicht mehr an seinem Platz liegt. Ich gehe noch mal leise nach oben und sehe aus dem Zimmer unserer Tochter noch eine Lichtschein, den sie dann ganz schnell unter der Decke verschwinden ließ. Sie spielte "Animal Crossing". Ich habe den DS jetzt im Tresor mit eingeschlossen, damit sie nicht dran kommt und ihr nochmal gesagt, dass sie ihn in einer Woche wieder bekommt. Jetzt ist sie sauer und beleidigt. Mein Mann meint ich soll ihr morgen den DS wieder geben, damit sie aufhört zu motzen. Ein Woche auf den DS zu verzichten sei zu lang - bis morgen würde reichen.

Wie hättet Ihr das gelöst?

LG Dorilys

 
9 Antworten:

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von little_princess am 25.02.2008, 22:37 Uhr

An deiner Stelle würde ich das jetzt durchziehen. Zwar ist eine woche lang, aber wenn du ihn ihr jetzt wieder gibst, weiß sie, dass du in der Beziehung inkonsequent bis und wird das ausnutzen (wollen). Ich würde mit ihr gemeinsam Regeln aufstellen, da es ohne scheinbar nicht funktioniert. an den Regeln sollte sie sich auch beteiligen und Ideen einbringen dürfen. Also z.B. Nintendo darf erst gespielt werden, wenn Hausaufgaben gemacht wurden, nicht nach 19 Uhr etc. Dann legt ihr eine feste Spielzeit pro Tag ein, die sie sich frei einteilen darf (z.B. 1/2 Stunde am Tag). Legt fest, was ein Regelverstoß für Konsequenzen haben wird (z.B. unerlaubt gespielte Zeit vom nächsten Tag abziehen) und haltet euch dann strikt an die Regeln. Sie wird bald merken, dass ihr es ernst meint und sich (hoffentlich) an die Regeln halten.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von Mama Heike am 26.02.2008, 7:48 Uhr

***Ich würde mit ihr gemeinsam Regeln aufstellen, da es ohne scheinbar nicht funktioniert.***

Du meinst wohl weniger "gemeinsam" vereinbarte Absprachen, sondern eher: Erwachsenen-Regeln aufstellen lediglich im Beisein des Kindes. :-)

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von koesti am 26.02.2008, 8:39 Uhr

Hallo,

ich würde jetzt auch dabei bleiben, dass er für eine Woche weg ist. Dann würde ich ihr erklären, warum sie abends nicht spielen soll, ihr aber vielleicht auch in Aussicht stellen, in den Ferien oder am WE mal so lange spielen zu dürfen, wie sie will. Wenn sie mal drei Tage durchgespielt hat, wird es ganz schnell wieder uninteressant.

LG, koesti

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von Kato15 am 26.02.2008, 11:54 Uhr

hast ja nun schon einige Tipps bekommen.
Vielleicht solltest auch mal ausprobieren, sie am WE so lange spielen zu lassen, wie sie mag. Irgendwann wird ihr auch das langweilig.

Viele GRüße Anja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von little_princess am 26.02.2008, 13:34 Uhr

Nein, ich meine es so, wie ich es geschrieben habe: gemeinsames Regelaufstellen.
Man setzt sich gemeinsam z.B. an einen tisch, und die eltern sagen, was ihnen auf jeden Fall wichtig ist (erst, wenn Hausaufgaben erledigt sind) Dann kann das Kind einen Vorschlag machen, wie lange es pro tag spielen möchte. Darüber kann dann diskutiert werden oder man akzeptiert die vorgeschlagene zeit. Und dann fragt man das Kind, was es sich für Konsequenzen bei einem Regelverstoß vorstellt, dafür könnte man im Gegenzug z.B. sagen, wenn es die woche über gut geklappt hat, darf sie am Sonntag eine halbe stunde länger spielen, z.B.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von Mama Heike am 26.02.2008, 15:41 Uhr

***Nein, ich meine es so, wie ich es geschrieben habe: gemeinsames Regelaufstellen.
Man setzt sich gemeinsam z.B. an einen tisch, und die eltern sagen, was ihnen auf jeden Fall wichtig ist (erst, wenn Hausaufgaben erledigt sind)***

Gemeinsam heißt für mich, dass das Kind mitentscheidet, was es vor, während und nach den Hausaufgaben macht. Ein zehnjähriges Kind geht seit fast 5 Jahre zur Schule. Wenn bis dahin seitens der Eltern immer noch kein Vertrauen da ist, dass sich das Kind am Nachmittag selbstständig um seine Hausaufgaben kümmert, dann kann ich mich nur wunder. Das Kind kann doch am besten einschätzen wie viel Zeit, Kraft und Lust es für die Hausaufgaben braucht, damit es mit dem Ergebnis zu frieden ist. Nach fast 5 Jahren Übungszeit dürfte das drin sein oder?


***Dann kann das Kind einen Vorschlag machen, wie lange es pro tag spielen möchte.***

Es soll tatsächlich für jeden Tag einschätzen, wie lange es spielen soll??? Dauert dein Sex immer gleich lange und habt ihr feste Zeiten als Eheregel? *staun*


***Und dann fragt man das Kind, was es sich für Konsequenzen bei einem Regelverstoß vorstellt, dafür könnte man im Gegenzug z.B. sagen, wenn es die woche über gut geklappt hat, darf sie am Sonntag eine halbe stunde länger spielen, z.B.***

Wenn ich an der Stelle des Kindes wäre, würde ich mir als Konsequenz aussuchen, dass ich nie mehr mein Zimmer aufräumen muss. :-) Aber wahrscheinlich entscheiden die Eltern lieber eine Konsequenz, die richtig WEH TUT, ich soll ja schließlich was lernen.

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von 58er am 26.02.2008, 16:39 Uhr

mama heike,
ich weiss schon, wie du deine erklärungen meinst. abe bdenke: bei diesen modernen spielzeugen kommt verstärkt ein suchtfaktor dazu. und von wegen, wie andere meinen, es würde langweilig. ich beobachte das genaue gegenteil im gesamten umkreis meines sohnes (9-11), nämlich dass alles andere vernachlässigt und das teil sogar mit auf die toilette, ins bett und sonstwo genommen wird.
bei "drogen" gibt es nur eins: verräumen, meintswegen in absprache und mit einsehbaren erläuterungen, bevor die sucht überhand nimmt. diese gameboys und nintendos sind kein spaß...nach meiner meinung, sondern richten am ende mehr schaden an, als wir ahnen oder uns eingestehen wollen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nintendo DS - zu streng? (sorry, lang geworden)

Antwort von Mama Heike am 26.02.2008, 17:22 Uhr

***abe bdenke: bei diesen modernen spielzeugen kommt verstärkt ein suchtfaktor dazu.***

Kommt die Sucht von den Dingen oder liegt es an uns, ob wir süchtig (nach bestimmten Dingen) sind oder werden?


*** und von wegen, wie andere meinen, es würde langweilig.***

Es geht nicht um langweilig. Es geht darum, dass Kinder herausfinden, wann ihnen ein Medium (körperlich und seelisch) nicht mehr gut tut. Wie sollen sie das herausfinden, wenn wir ihnen vorschreiben, jetzt ist aber genug. Die Frage zu stellen: "Hast du noch nicht genug?" halte ich für geeigneter.


***bei "drogen" gibt es nur eins: verräumen, meintswegen in absprache und mit einsehbaren erläuterungen, bevor die sucht überhand nimmt.***

Nochmal: Die Sucht kommt NICHT von den Medien. Hier zeigen sich höchstens Symptome, dass etwas in großer Schieflage ist. Der Süchtige sucht eine anderen Bewusstseinszustand. Mit der kindlichen Begeisterung für multimediale Interaktion hat das nichts zu tun.


***diese gameboys und nintendos sind kein spaß...nach meiner meinung, sondern richten am ende mehr schaden an, als wir ahnen oder uns eingestehen wollen.***

Ich bin auch medien-spektisch und deshalb lasse ich meine Kinder nicht einfach "machen". Aber: Meine Ängste bezüglich meiner Feindbilder sind meine Ängste. Aufgrund meiner Ehrlichkeit haben meine Kinder nichts dagegen, wenn ich sie BITTE, vielleicht jetzt doch mal was anderes zu machen. Das ist aber sehr selten der Fall. Meine Kinder haben eine gute Eigenwahrnehmung. Sie spüren, was ihnen selbst nicht mehr gut tut, wenn etwas also aus ihrer Sicht sinnlos und schädigend ist. Das beeindruckt mich immer wieder, aber manchmal habe auch ich nicht die nötige Geduld und hake nach.

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wie Kato 15 sagt, ...

Antwort von Jamu am 27.02.2008, 11:29 Uhr

... so haben wir es auch gemacht! Ab Weihnachten ging sie keinen Meter ohne das Ding! Waren ja Ferien. Danach hat sie damit gespielt aber erst nach den Hausaufgaben zum Entspannen eine halbe Stunde! Und am Abend wieder eine halbe Stunde statt Sandmännchen und co.

Jetzt haben wir durchaus auch Tage, an denen spielt sie gar nicht! Es hält sich in Grenzen und ich habe ihr gesagt, daß sie die Verantwortung mit uns mitträgt!

Sie ist erst 6 und von daher sehe ich natürlich noch genauer hin ;-))

Aber bisher klappt es super und ich finde es besser als Tv sehen ;-)

LG Jamu

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.